Zitate von Heiligen

Hl. Clemens von Alexandrien

Geschrieben von (ksf) am 30.10.2011
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Paidagogos , I, 12, 17; SC 70

«Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich»

 

Christus ist unser Pädagoge. Das Wort drückt aus, dass seine Rolle darin besteht, Kinder zu führen. Zunächst ist zu prüfen, von welchen Kindern die Schrift spricht, und dann müssen sie ihren Lehrer bekommen. Die Kinder, das sind wir. Die Schrift rühmt uns auf verschiedenste Art und Weise. Sie bedient sich unterschiedlicher Bilder für uns und malt die Einfachheit des Glaubens in tausend Farbtönen. Im Evangelium steht: „Der Herr stand am Ufer und sagte zu seinen Jüngern, die fischten: ‚Meine Kinder, habt ihr nichts zu essen?'“ (Joh 21,4-5) Es waren seine Jünger, die er Kinder nannte. „Man brachte Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und sie segnete. Als die Jünger sie schroff abwiesen, sagte Jesus: ‚Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes'“. Der Herr selbst erläutert den Sinn dieses Wortes, indem er sagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3). Damit ist nicht eine Wiedergeburt gemeint, sondern die Einfalt der Kinder wird uns zur Nachahmung empfohlen.

Diejenigen, die Gott nur als ihren Vater kennen, kann man wirklich Kinder nennen – einfache, reine Neugeborene... Es sind Menschen, die sich mit dem Wort Gottes vertraut gemacht haben und von ihm dazu eingeladen werden, sich von irdischen Sorgen freizumachen, um ganz auf ihren Vater zu hören, wobei sie sich verhalten wie kleine Kinder. Deshalb sagt er zu ihnen: „Sorgt euch nicht um morgen; jeder Tag hat genug eigene Plage“ (Mt 6,34). So ermahnt er uns dazu, uns von den irdischen Sorgen zu lösen, um uns ganz an unseren Vater zu binden. Wer diesem Gebot nachkommt, der ist wirklich neugeboren, er ist ein Kind für Gott und für die Welt, denn die hält ihn für ganz unwissend, Gott aber schenkt ihm seine zärtliche Liebe.

 

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Homilie „Welcher Reiche kann gerettet werden?“, 37

«Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben»

 

Betrachte die Geheimnisse der Liebe, dann wirst du „das Herz des Vaters“ erkennen, von dem uns als Einziger „der eingeborene Sohn Kunde gebracht hat“, er, der Gott ist (Joh 1,18). Gott ist die Liebe (1 Joh 4,8); und weil er liebte, hat er sich unseren Augen gezeigt. In seinem unfassbaren Wesen ist er Vater, in seinem Mitgefühl mit uns ist er Mutter geworden. In seiner Liebe zeigt der Vater auch frauliches Wesen.

Der überzeugende Beweis dafür ist der, den er selber zeugt. Und dieser Sohn ist als Frucht der Liebe selber Liebe. Um dieser Liebe willen ist er selber herabgestiegen. Um dieser Liebe willen hat er unsere Menschennatur angenommen. Um dieser Liebe willen hat er – aus freiem Willen – alles Leid auf sich genommen, das sich aus der menschlichen Existenz ergibt. In dem er sich an unserer Schwäche messen ließ, also an uns, die er liebte, konnte er, im Gegenzug, uns an seiner Stärke messen. Unmittelbar bevor er sich als Opfer anbot, und sich selbst als Preis für die Erlösung hingab, hat er uns ein neues Vermächtnis hinterlassen: „Meine Liebe gebe ich euch“ (siehe Joh 13,34; 14,27). Was ist das für eine Liebe? Was ist ihr Wert? Für jeden von uns „hat er sein Leben hingegeben“ (Joh 3,16), ein Leben, das kostbarer ist als das ganze Universum.

 

 


Letzte Änderung: 04.01.2012 um 00:09

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