Zitate von Heiligen

hl. Columban - 1

Geschrieben von (ksf) am 06.06.2011
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Geistliche Anleitungen, Nr. 12,2

„Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14)

 

Wie sind sie glückselig, wie ersehnenswert, „die Diener, die der Herr bei seiner Rückkehr wachend findet“ (Lk 12,37). Es ist eine selige Wachsamkeit, die sie wach hält für die Begegnung mit Gott, dem Schöpfer des Alls, dessen Majestät alles erfüllt und alles übersteigt.

Und mich, der ich sein Diener bin, möge Gott aus dem Schlaf meiner Unachtsamkeit wecken, meiner Unwürdigkeit zum Trotz. Er möge in mir das Feuer der göttlichen Liebe entzünden; die Flamme seiner Liebe steige höher hinauf als die Sterne; in mir möge ohne Unterlass das Verlangen brennen, auf seine unermessliche Zärtlichkeit zu antworten. Ach wenn es mir doch gegeben wäre, die ganze Nacht hindurch meine Lampe angezündet und brennend im Tempel des Herrn halten zu können! Wenn sie doch alle bescheinen könnte, die in das Haus meines Gottes eintreten! (vgl. Mt 5,15) Herr, schenke mir diese Liebe, die sich vor aller Verweichlichung bewahrt, damit ich fähig bin, meine Lampe immer brennend zu erhalten, ohne sie jemals erlöschen zu lassen; sie sei in mir ein Feuer und ein Licht für meinen Nächsten.

 

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Geistliche Unterweisungen, Nr. 13,2-3

„Einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“

 

Brüder, folgen wir unserem Ruf: Wir wurden vom Leben selbst zur Quelle des Lebens gerufen. Diese Quelle ist nicht nur Quelle „lebendigen Wassers“ (Joh 4,10), sondern des ewigen Lebens, Quelle des Lichts und der Klarheit. Aus ihr sprudelt denn auch alles hervor: Weisheit, Leben und ewiges Licht... Herr, du selbst bist diese Quelle, die immer ist und immer ersehnt sein will, an der wir immer schöpfen dürfen und notwendigerweise auch müssen. „Gib uns immer, Herr Jesus, dieses Wasser“, damit es auch in uns zur Wasserquelle wird, die „entspringt zum ewigen Leben“ (Joh 4,15.14). Ja, ich erbitte viel, wer wird das bestreiten? Doch du, König der Herrlichkeit, Du kannst wirklich Großes schenken, und Du hast es versprochen. Nichts ist größer als Du selbst, und Du gibst uns Dich selbst, Du hast Dich für uns hingegeben.

Deshalb bitten wir gerade Dich..., denn uns verlangt es nach nichts anderem, als nach Dir. Du bist unser Ein und Alles, unser Leben, unser Licht und unser Heil, unsere Nahrung und unser Getränk, unser Gott. Erfülle unsere Herzen, ich bitte Dich, o unser Jesus, durch den Hauch Deines Geistes, verletze unsere Seelen durch Deine Liebe, damit ein jeder von uns wahrhaftig sagen kann: „Zeige mir, den mein Herz liebt.“ (vgl. Hld 3,3), denn durch Deine Liebe wurde ich verwundet.

Ich wünsche mir, dass diese Wunden mein seien, Herr. Selig die Seele, die die Liebe auf diese Weise verwundet – die nach der Quelle sucht, die trinkt und die dennoch immer weiter Durst hat, obwohl sie trinkt, die niemals aufhört, aus Sehnsucht zu schöpfen, noch ablässt zu trinken in ihrem Durst. So ist sie immer auf der Suche, indem sie liebt, denn sie findet die Heilung in der Verwundung.

 

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„Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt“

 

„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14,27). Aber was nützt es uns zu wissen, dass dieser Friede gut ist, wenn wir nicht über ihn wachen? Was sehr gut ist, ist für gewöhnlich auch sehr zerbrechlich, und wertvolles Gut erfordert größere Sorgfalt und Wachsamkeit. Sehr brüchig ist doch der Friede, der durch ein leichtfertiges Wort oder eine geringfügige Verletzung, die wir einem Bruder zufügen, verloren gehen kann.

Nun haben die Menschen an nichts mehr Gefallen als Unangebrachtes zu reden, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie nichts angehen, eitle Plaudereien zu führen und Abwesende zu kritisieren. Wer nicht sagen kann: „Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort“ (Jes 50,4), der lasse den Mund zu, oder, falls er ein Wort sagt, dann soll es ein Wort des Friedens sein... „Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes“ (Röm 13,10). Sie möge uns unser gütiger Herr und Retter in seiner Huld einflößen, er, der Urheber des Friedens und der Gott der Liebe.

 


Letzte Änderung: 10.02.2013 um 04:10

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