Zitate von Kirchenlehrern

Hl. Cyprian von Karthago - 1

Geschrieben von (ksf) am 15.01.2011
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Die Wohltaten der Geduld, 15-16; SC 291

«Ich sage euch, leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand»

 

„Ertragt einander in Liebe, bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält“ (Eph 4,2). Einheit und Frieden können nicht aufrecht erhalten werden, wenn Brüder einander nicht durch gegenseitige Unterstützung Mut machen und dank der Geduld das Band des guten Einvernehmens bewahren...

Dem, der einem etwas Böses antut, nicht nur siebenundsiebzigmal, sondern absolut immer vergeben; seine Feinde lieben; für seine Gegner und Verfolger beten (Mt 5,39.44; 18,22) – wie soll man das können, wenn man nicht in der Geduld und in dem Wohlwohlen feststeht? Das sehen wir bei Stephanus...: er forderte keineswegs Rache, sondern betete für seine Henker um Vergebung und schrie: „Herr, rechen ihnen diese Sünde nicht an“ (Apg 7,60). So handelte der erste Märtyrer Christi... Er verkündete nicht nur das Leiden Christi, sondern tat es ihm gleich an Geduld und Sanftheit.

Was ist über Zorn, Zwietracht und Rivalität zu sagen? Dafür ist in einem Christen kein Platz! In seinem Herzen soll die Geduld wohnen, dann findet sich in ihm keines dieser Übel... Der Apostel Paulus hat uns hierzu ermahnt: „Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes... Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung verbannt aus eurer Mitte“ (Eph 4,30-31). Wenn der Christ den Verirrungen und Angriffen unserer gefallenen Natur entkommt wie einem wütenden Meer, und wenn er in Christi Hafen festmacht, wo Friede und Ruhe herrschen, dann darf er in seinem Herzen weder Wut noch Zank dulden. Er darf nicht Böses mit Bösem vergelten (Röm 12,17) und keinen Hass in sich zulassen.

 

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Ermahnungen hinsichtlich des Martyriums, 13 CSEL 3, 346

Johannes der Täufer, Märtyrer um der Wahrheit willen

 

„Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“ (Röm 8,18). Wer wird also nicht auf alle mögliche Weise daran arbeiten, eine solche Herrlichkeit zu erlangen, um ein Freund Gottes zu werden, sich sogleich der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu erfreuen und den göttlichen Lohn zu empfangen nach den Leiden und Bitterkeiten dieser Erde?

Für die Soldaten dieser Welt ist es eine Ehre, im Triumph in ihr Vaterland zurückzukehren, nachdem sie den Feind bezwungen haben. Ist es nicht eine viel größere Ehre, im Triumph nach dem Sieg über den Dämon ins Paradies zurückzukehren, aus dem Adam verjagt wurde aufgrund seiner Sünde? Oder die Siegestrophäe mitzubringen nach der Niederlage desjenigen, der ihn getäuscht hatte? Oder Gott als herrliche Gabe einen unversehrten Glauben darzubringen, einen geistlichen Mut ohne Schwäche, eine hingebende Treue, die allen Lobes würdig ist? ... Miterbe Christi zu werden, den Engeln gleichgestellt, sich des Himmelreichs zu erfreuen mit den Patriarchen, Aposteln und Propheten? Welche Verfolgung könnte solche Gedanken besiegen, die uns dabei helfen können, die Leiden zu überwinden? ...

Die Welt schließt uns in Gefängnisse ein durch ihre Verfolgungen, doch der Himmel bleibt offen... Was für eine Ehre und was für eine Sicherheit, mit Freude aus dieser Welt gehen zu können, herrlich aus ihr auszuziehen, indem man Prüfungen und Leiden durchquert! Nur einen Augenblick die Augen zu schließen, die die Menschen und die Welt gesehen hatten, um sie sofort wieder zu öffnen und Gott zu sehen sowie Christus! ... Wenn die Verfolgung einen Soldaten ergreift, der so vorbereitet ist, kann sie seinen Mut nicht besiegen! Selbst wenn wir vor dem Kampf in den Himmel gerufen werden, wird der Glaube, der so vorbereitet war, nicht ohne Lohn bleiben... In der Verfolgung krönt Gott seine Soldaten; im Frieden krönt er das gute Gewissen.

 

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Das Gebet des Herrn, 9-11; PL 4,520f; CSEL 3,1

Seine Kinder in seinem Sohn

 

Wie vielfältig und groß ist doch der Reichtum des Gebetes des Herrn! Er ist in wenige Worte gefasst, aber von einer so unerschöpflichen spirituellen Dichte, dass in dieser perfekten Zusammenfassung dessen, worin unser Gebet bestehen soll, nichts fehlt. Es steht geschrieben: „Wenn ihr betet, so sprecht: Vater unser im Himmel“.

Der neue Mensch, der wiedergeboren und durch die Gnade seinem Gott überantwortet ist, sagt als erstes: „Vater“; denn er ist sein Kind geworden. Der Logos, das Wort Gottes „kam in sein Eigentum, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf; allen aber, die ihn aufnahmen, allen, die an seinen Namen glauben, gab er Macht Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,11-12). Wer an seinen Namen glaubt und Kind Gottes geworden ist, muss beginnen, Dank zu sagen und zu verkünden, dass Jesus wahrhaftig Sohn Gottes ist... Es reicht nicht, liebe Brüder, uns bewusst zu machen, dass wir den Vater anrufen, der im Himmel ist; wir sagen ergänzend „unser Vater“, also Vater aller, die an seinen Sohn glauben, aller, die durch ihn geheiligt und durch die Gnade des Geistes wiedergeboren sind. Nur sie haben wirklich angefangen, Kinder Gottes zu sein...

Wie groß ist doch der Herr, wie groß seine Huld und Güte, wenn er uns dazu anleitet, so in der Gegenwart Gottes zu beten und ihn sogar Vater zu nennen! So wie Christus Gottes Sohn ist, tragen auch wir den Namen „Sohn“. Keiner von uns hätte je gewagt, im Gebet dieses Wort zu verwenden; der Herr selber musste uns dazu ermutigen.

 

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„Der Diener ist nicht größer als sein Herr“

 

 

Der Wille Gottes ist das, was Christus getan und gelehrt hat: Demut im Verhalten, Festigkeit im Glauben, Zurückhaltung im Reden, Barmherzigkeit im Tun, richtiges Verhalten im Umgang; unfähig sein zum Bösen, aber es ertragen können, wenn man Opfer ist; mit den Brüdern Frieden halten; den Herrn aus ganzem Herzen lieben; in ihm den Vater lieben und Gott fürchten; Christus absolut nichts vorziehen, denn er selbst hat uns nichts vorgezogen; unerschütterlich an seiner Liebe festhalten; mit Kraft und Vertrauen bei seinem Kreuz aushalten; wenn es nötig ist, für seinen Namen und seine Ehre kämpfen; treu sein im Bekenntnis des Glaubens; unter der Folter das Vertrauen aufbringen, das durchhält, und im Tod die Festigkeit, die uns die Krone erwirkt. Das bedeutet es, mit Christus Erbe sein zu wollen. Das bedeutet es, Gottes Gebot zu gehorchen. Das bedeutet es, den Willen des Vaters zu tun.

 

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Aus einem Brief an spanische Gemeinden (Brief 67, Kapitel 7-8)

 

Stoßt euch auch nicht daran, Brüder, wenn in den letzten Zeiten bei manchen der Glaube unsicher geworden ist oder die Gottesfurcht nachlässt oder die friedfertige Eintracht nicht mehr anhält! Dies alles ist uns für das Ende der Welt vorherverkündet. Dennoch ist auch in dieser letzten Zeit in der Kirche Gottes keineswegs die evangelische Kraft so tief gesunken, noch die Stärke des christlichen Mutes und der Glaubenstreue so schlaff geworden, dass es nicht immer noch eine Anzahl von Bischöfen gäbe, die bei diesem Zusammensturz der Welt und bei dem Schiffbruch des Glaubens keineswegs unterliegen, sondern tapfer und standhaft die Ehre Gottes und die bischöfliche Würde mit höchster Ehre bewahren und schützen. Wir wissen recht gut, dass Mattathias, obgleich alle übrigen unterlagen und sich fügten, das Gesetz Gottes tapfer verteidigte; dass Elija, obwohl die Juden abfielen und die göttliche Religion verließen, standhaft blieb und ein erhabener Streiter war; dass Daniel weder durch die Einsamkeit im fremden Land noch durch die Drangsale unablässiger Verfolgung sich abschrecken ließ, häufig und tapfer ruhmvolles Zeugnis für seinen Glauben abzulegen; dass ebenso die drei Jünglinge weder durch ihre Jugend noch durch Drohungen sich entmutigen ließen, sondern den babylonischen Flammen zuversichtlich trotzten und trotz ihrer eigenen Gefangenschaft über den siegreichen König den Sieg davontrugen. Mag auch eine Anzahl von Heuchlern und Verrätern jetzt begonnen haben, sich innerhalb der Kirche gegen die Kirche zu erheben und den Glauben wie die Wahrheit ins Wanken zu bringen: die meisten behalten ihre aufrichtige Gesinnung, ihre unversehrte Frömmigkeit und eine nur ihrem Herrn und Gott ergebene Seele. Der Glaubensabfall anderer bringt ihren christlichen Glauben nicht zum Sturz, sondern er erweckt und erhebt ihn vielmehr zum Ruhm, wie der Apostel mahnt und sagt: „Was tut es, wenn einige von ihnen vom Glauben abgefallen sind? Hat etwa ihr Unglaube Gottes Wahrheit aufgehoben? Keineswegs! Denn Gott ist wahrhaftig, mag auch jeder Mensch ein Lügner sein.“

 

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Über den Tod; PL4, 583f: Unsere wahre Wohnung

 

Niemals, liebe Brüder, dürfen wir aus den Augen verlieren, dass wir auf die Welt verzichtet haben und hier auf Erden leben wie Gäste, wie Fremde (Hebr 11,13). Preisen wir den Tag, der jedem seine wahre Wohnung zuweist, der uns dieser Welt entreißt und aus ihren Fesseln löst, der uns ins Paradies und ins Himmelreich zurückbringt. Zeigt mir einen, der sich nicht beeilte, nach einer gewissen Zeit in der Fremde wieder in seine Heimat zurückzukehren! Wer würde... nicht einen günstigen Wind herbeiwünschen, um die Segel zu setzen, damit er baldigst seine Lieben umarmen kann? Unsere Heimat ist das Paradies; von Anbeginn hatten wir die Patriarchen zu unseren Vätern.

Warum nur brechen wir nicht eiligst auf, um unsere Heimat zu sehen, warum machen wir uns nicht auf die Socken, um unsere Verwandten zu begrüßen? Eine Menge Menschen erwartet uns dort drüben: Verwandte, Freunde und Kinder, die sich ihres eigenen Heils schon sicher sind, die aber noch um das unsere bangen; sie sehnen sich danach, uns bei sich zu haben... Dort sind sie alle anzutreffen: der glorreiche Chor der Apostel, die lebendige Schar der Propheten, das unzählbare Heer der Märtyrer, die aus ihrem Kampf gegen den Widersacher und das Leiden gekrönt hervorgegangen sind...; dort erstrahlen die Jungfrauen...; dort schließlich empfangen Menschen ihren Lohn, die Mitleid bewiesen haben, die vielfach ihre Nächstenliebe geübt haben, indem sie den Armen in ihrer Not zu Hilfe kamen, und denen es im treuen Befolgen der Gebote des Herrn gelang, von den irdischen Gütern sich zu lösen und aufzusteigen zu den Schätzen des Himmels.

Geben wir doch baldigst unserer Ungeduld nach, sie wiederzusehen und schnellstens vor Christus zu erscheinen. Möge Gott dieses Verlangen in uns wecken... er, der denen den höchsten Lohn seiner Herrlichkeit gewährt, die sich am innigsten danach gesehnt haben.

 

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Über den Tod, 2-3

«Nun lässt du, Herr, deinen Knecht... in Frieden scheiden»

 

„Das Reich Gottes ist nahe“ (Lk 21,31). Das Reich Gottes, geliebte Brüder, kommt nun näher. Mit dem Ende der Welt kündigen sich schon an der Lohn für das Leben, das Glück des ewigen Heils, die bleibende Sicherheit und die paradiesische Freude, die wir einstmals verloren hatten. Und schon folgen die Wirklichkeiten des Himmels auf die Wirklichkeiten des Erdenlebens, die großen auf die kleinen, die ewigen auf die zeitlichen... Müssen wir da Unruhe verspüren, die Zukunft fürchten?...

Es steht ja geschrieben, dass „der aus Glauben Gerechte“ leben wird (Röm 1,17). Wenn ihr gerecht seid, aus dem Glauben lebt und wirklich an Christus glaubt, warum freut ihr euch dann nicht, wenn ihr zu Christus gerufen werdet?..., da euch doch verlässlich die Verheißung Gottes gilt und ihr dazu bestimmt seid, bei Christus zu sein? Nehmt das Beispiel von Simeon, dem Gerechten. Er war wirklich gerecht und befolgte die Gebote Gottes. Durch göttliche Eingebung wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er Christus gesehen habe. Als das Christuskind dann mit seiner Mutter in den Tempel kam, erkannte er, dass sein eigener Tod unmittelbar bevorstand.

Voll Freude über diese Aussicht und sicher, dass er bald zum Herrn gerufen werde, nahm er das Kind in die Arme und rief, den Herrn lobpreisend, aus: „Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast, deinen Knecht in Frieden scheiden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen“. So bewies und bezeugte er, dass Gottes Friede seinen Knechten gilt, dass sie die Freuden der Seelenruhe und der Freiheit genießen, wenn sie, den irdischen Qualen entzogen, den ewigen Zufluchtsort und die ewige Geborgenheit erreichen... Erst dann findet die Seele wahren Frieden, völlige Ruhe, dauernde und nicht endende Sicherheit.

 

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Dass wir vorerst sterben, ist der Übergang zur Unsterblichkeit. Das ewige Leben kann nicht nachfolgen, wenn das Scheiden vom irdischen Leben nicht vorausgegangen ist. Es ist kein Untergang, sondern ein Heimgang.

(aus Missio – Weiheiten des Christentums – Bonifatius Druck)

 

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Obwohl Christus nach Seiner Auferstehung allen Aposteln die gleiche Gewalt verlieh, hat ER Seine kirche nur auf einen einzigen gebaut … Sicher waren auch die anderen Apostel das, was Petrus war. Sie besaßen die gleiche Macht und das gleiche Ansehen. Doch alles nimmt seinen Anfang von der Einheit, damit die Kirche sich als eine verwirklichen kann … Wer an dieser Einheit der Kirche nicht festhält, wie kann der sich einbilden, am Glauben festzuhalten?

(aus Missio – Weiheiten des Christentums – Bonifatius Druck)

 

 


Letzte Änderung: 10.02.2013 um 04:14

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