Zitate von Kirchenlehrern
Hl. Cyrill von Alexandrien - 1 |
Geschrieben von (ksf) am 14.01.2011 |
Homilie 12; PG 77, 1041 f.: „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen“
Wir haben gesehen, dass Christus den Gesetzen des Mose gehorcht hat; Gott, der Gesetzgeber, unterwarf sich also, wie ein Mensch, seinen eigenen Gesetzen. So lehrt es uns der hl. Paulus...: „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen“ (Gal 4, 4-5). Gott hat also die vom Fluch des Gesetzes freigekauft, die unter dem Gesetz standen, es aber nicht befolgten. Wie hat er sie freigekauft? Dadurch, dass er eben dieses Gesetz erfüllte; anders gesagt: um die Gesetzesübertretung, deren Adam sich schuldig gemacht hatte, wieder gutzumachen, zeigte er sich an unserer Stelle dem Vater gegenüber gehorsam und fügsam. Denn es heißt: „Wie es also durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen „ (Röm 5, 18). Mit uns beugte er das Haupt vor dem Gesetz, und das geschah nach dem göttlichen Plan der Inkarnation. So „sollte er die Gerechtigkeit ganz erfüllen“ (vgl. Mt 3, 15). Nachdem er wie ein Sklave geworden war (Phil 2, 7) – genau gesagt: weil er als Mensch lebte und so zu denen gehörte, die das Joch tragen –, entrichtete er den Steuereinnehmern, so wie es jedermann tat, seine Steuern, obwohl er als der Sohn davon befreit war (Mt 18, 23 – 26). Wenn du also siehst, dass er das Gesetz befolgt, dann nimm an ihm keinen Anstoß; rechne ihn, den Freien, nicht den Sklaven zu, sondern erwäge in Gedanken die Tiefe eines solchen Verhaltens.
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Zu Jesaia, IV, 2: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“
„Freut euch, ihr Himmel! Denn Gott hat sich Israels erbarmt. Ihr Grundfesten der Erde, lasst die Trompete erschallen!... Denn Gott hat Jakob freigekauft“ (Jes 44, 23 LXX). Aus dieser Stelle bei Jesaja lässt sich leicht ableiten, dass die Vergebung der Sünden, die Umkehr aller Menschen und ihre Erlösung, die von den Propheten angekündigt worden ist, in den letzten Tagen durch Christus vollbracht wird. Und in der Tat, als Gott der Herr uns erschien, als er, Mensch geworden, unter den Bewohnern der Erde lebte, er, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt, er das ganz reine Opfer – welch Grund zur Freude für die Mächte des Himmels und die himmlischen Geister, für alle Chöre der heiligen Engel! Sie sangen, sie besangen seine Geburt im Fleisch: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade!“(Lk 2, 14)
Wenn es nach dem Wort des Herrn wahr ist – und es ist absolut wahr –, dass „bei den heiligen Engeln im Himmel Freude herrscht über einen einzigen Sünder, der umkehrt“ (Lk 15, 7): wie könnte man dann daran zweifeln, dass bei den himmlischen Geistern ausgelassene Freude herrscht, wenn Christus die ganze Erde zur Erkenntnis der Wahrheit führt, zur Umkehr ruft, durch Glauben rechtfertigt, durch Heiligung hell erstrahlen lässt? „Die Himmel freuen sich, denn Gott hat sich erbarmt“; er hat sich Israels nicht nur im Fleisch erbarmt, sondern auch Israels im Geist: „Die Grundfesten der Erde“, also die Gesalbten, die der Predigt des Evangeliums dienen, ließen die Trompete erschallen“. Ihre schmetternde Stimme war überall zu vernehmen; wie heilige Trompeten ist auch sie überall erschallt. Die Diener des Evangelium haben den Ruhm das Herrn überall verkündet und Juden wie Heiden zur Erkenntnis Christi gerufen.
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Letzte Änderung: 08.02.2013 um 23:37
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