Zitate von Heiligen

Hl. Eadmer

Geschrieben von (ksf) am 03.01.2012
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Über die Die Empfängnis der heiligen Maria

«Voll der Gnade»

O Maria, Unsere Frau, der Herr hat dich zu seiner einzigartigen Mutter gemacht und dich so als Gebieterin und Herrscherin des Universums eingesetzt. Auf diese Bestimmung hin hat er dich durch das Wirken seines Geistes im Schoß deiner Mutter vom Augenblick deiner Empfängnis an geformt. Sie, Unsere Frau, ist heute unsere Freude. Und wir fragen dich, liebenswürdigste Maria, kluge und edle Königin: Kann man dich anderen Geschöpfen gleichstellen oder dir gar einem niederen Rang als ihnen zuweisen?

Gewiss, der Apostel der reinen Wahrheit versichert uns, dass in Adam alle Menschen gesündigt haben (Römer 5,12)... Wenn ich aber das Übermaß der göttlichen Gnade in dir betrachte, so erkenne ich, von welch unermesslicher Höhe dein Platz ist. Du stehst, wie dein Sohn, höher als alles je Geschaffene. Und daraus ziehe ich den Schluss, dass du bei deiner Empfängnis nicht demselben Gesetz der menschlichen Natur unterworfen hast sein müssen wie die anderen menschlichen Wesen. Durch das überaus hohe Maß der dir zugestandenen Gnade bist du vor allem Schaden der Sünde bewahrt geblieben: ein einzigartiger Gnadenerweis und eine dem menschlichen Begreifen unzugängliche göttliche Tat!

Nur die Sünde konnte die Menschen dem Frieden Gottes entziehen. Um diese Sünde von den Menschen zu nehmen und sie zum göttlichen Frieden zurückzuführen, wollte der Sohn Gottes Mensch werden; dies aber in einer Weise, dass nichts an ihm teilhabe an dem, was den Menschen von Gott trennt. Dazu musste seine Mutter völlig frei von jeglicher Sünde sein. Wie sonst hätte menschliches Fleisch eine so enge Bindung eingehen können mit der höchsten Reinheit? Wie hätte der Mensch so eins werden können mit Gott, dass alles Göttliche dem Menschen zugehörig ist und alles Menschliche Gott?

 


Letzte Änderung: 04.01.2012 um 00:18

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