Zitate von Heiligen

Hl. Épiphanius von Salamis - 1

Geschrieben von (ksf) am 15.12.2010
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Homilie zum Palmsonntag; PG 43, 427

«Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen» (Mt 25,6)

 

„Juble laut, Tochter Zion“ (Sach 9,9)! Kirche Gottes, freue dich und juble; denn siehe, dein König kommt, dein Gemahl, er sitzt auf einem Eselsfüllen wie auf einem Thron! Eilen wir ihm entgegen, um seine Herrlichkeit zu schauen. Das ist das Heil der Welt: Gott geht auf das Kreuz zu. Auch wir, die Völker, rufen heute zusammen mit dem auserwählten Volk: „Hosanna dem Sohn Davids, Hosanna in der Höhe, rette uns, Herr!“ (Mt 21,9; Ps 117,25 hebr.)...

Die Kirche feiert ein Fest im Schatten Christi, des Ölbaums, der im Hause Gottes Frucht trägt (Ps 52,10). Sie feiert ein Fest mit Christus, der frühen blütenreichen Lilie im Paradies. Denn Christus ist inmitten seiner Kirche als wahre Lilie, die in Blüte steht, als Reis aus dem Baumstumpf Isais, der die Menschheit nicht richtet, sondern ihr dient (Jes 11,1.3). Er wohnt in seiner Kirche als ewiger Quell, dem nicht mehr die Ströme des Paradieses entspringen (Gen 2,10), sondern ein Matthäus, ein Markus, ein Lukas und ein Johannes, die den Garten der Kirche Christi bewässern. So lasst uns, die jungen fruchttragenden Ölbäume (vgl. Ps 128,3) mit Ölzweigen in den Händen, die Barmherzigkeit Christi erflehen. „Gepflanzt im Hause des Herrn blühen wir im Frühling in den Vorhöfen unseres Gottes“. Lasst uns einen Festtag begehen, denn „vorbei ist der Winter!“ (Ps 92,14; Hld 2,11)...

Wie Paulus rufe ich mit heiliger und fester Stimme: „Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden“ (2 Kor 5,17)... Ein Prophet richtet seinen Blick auf diesen König und ruft: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1,29)...; und David schaut Christus entgegen, der dem Fleisch nach seinem Stamm entspringen wird, und sagt: „Der Herr ist Gott, und er ist uns erschienen“ (Ps 117,27 LXX). Ein ganz neuer, wunderbarer, erstaunlicher Festtag: die Kinder bejubeln Christus als Gott, die Priester fluchen ihm; die Kinder beten ihn an, die Gesetzeslehrer verachten und verleumden ihn. Die Kinder rufen: „Hosanna!“, seine Feinde schreien: „Kreuzige ihn!“. Die Einen sammeln sich um ihn, mit Palmzweigen in den Händen; die Anderen stürzen sich mit Schwertern auf ihn; die Einen schneiden Palmzweige, die Anderen zimmern ein Kreuz.

 

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Homilie Nr. 5; PG 43,491. 494. 502

 

„Ich grüße dich, du Begnadete“

Wie soll ich es sagen? Wie könnte ich die glorreiche und heilige Jungfrau loben? Sie überragt alle Wesen, ausgenommen allein Gott. Schöner ist sie von Natur als die Cherubim, die Seraphim und das ganze Heer der Engel. Weder die Sprache des Himmels noch die der Erdbewohner, nicht einmal die Sprache der Engel können sie gebührend loben. Selige Jungfrau, makellose Taube, himmlische Braut..., Tempel und Thron der Gottheit! Christus, die im Himmel und auf Erden hell strahlende Sonne, gehört dir. Du bist die leuchtende Wolke, die Christus herabsteigen ließ, das strahlende Licht, das die Welt erleuchtet.
Freu dich, du Begnadete, du Pforte des Himmels. Von dir spricht der Verfasser des Hohenlieds... wenn er ausruft: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Garten, ein versiegelter Quell“ (4,12)... Heilige Mutter Gottes, unbeflecktes Schaf, du hast das Lamm zur Welt gebracht, Christus, das in dir fleischgewordene Wort... Welch erstaunliches Wunder am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet (Offb 12,1), die in ihren Armen das Licht trägt!... Welch erstaunliches Wunder am Himmel: der Herr der Engel, der zu einem kleinen Kind der Jungfrau geworden ist. Die Engel klagten Eva an; jetzt aber rühmen sie Maria, denn sie hat Eva nach ihrem Sturz aufgehoben und den aus dem Paradies vertriebenen Adam in den Himmel eintreten lassen...
Unermesslich ist die Gnade, mit der die heilige Jungfrau beschenkt worden ist. Darum begrüßt sie der Engel Gabriel mit den Worten: „Freu dich, du Begnadete“; du strahlst hell wie der Himmel. „Freu dich, du Begnadete“, geschmückt mit Tugenden ohne Zahl... „Freu dich, du Begnadete“, du tränkst die Dürstenden mit der Süße der ewigen Quelle. Freu dich, du unbefleckte heilig Mutter, du hast Christus geboren, der schon vor dir war. Freu dich, königlicher Purpur: du hast den König des Himmels und der Erde bekleidet. Freu dich, du versiegeltes Buch: du hast der Welt das Geschenk gemacht, das Wort zu lesen, den Sohn das Vaters.
 

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Letzte Änderung: 10.02.2013 um 04:17

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