Zitate von Heiligen
hl. Franz Xaver - 1 |
Geschrieben von (ksf) am 06.06.2011 |
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Brief vom 05/11/1549, Nr. 90, 34-36: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“
Niemand möge sich der Illusion hingeben, dass er sich in großen Dingen hervortun wird, wenn er sich nicht zuerst in kleinen hervortut. Glaubt mir, es gibt sehr viele verschiedene Arten von Eifer und, um es genauer auszudrücken, von Versuchungen... Um nicht durch die Ausübung dessen, was ihnen der Gehorsam vorschreibt, dem eigenen Willen entsagen zu müssen, wollen manche Menschen noch andere, wichtigere Dinge tun. Dabei bemerken sie nicht, dass, wenn es ihnen für kleine Dinge an Kraft fehlt, sie für große Dinge noch weniger Kraft haben werden. Wenn sie sich dann auf große und schwierige Dinge einlassen ohne ein gewisses Maß an Selbstverleugnung und Seelenstärke, so müssen sie zur Erkenntnis kommen, dass ihr leidenschaftlicher Einsatz eine Versuchung ist, weil ihnen die Kraft ausgegangen ist...
Ich schreibe euch das nicht, um euch von sehr schwierigen Vorhaben abzubringen, bei denen ihr euch als große Diener Gottes erweisen könnt, und durch die ihr euch bei euren Nachfolgern in Erinnerung bringen werdet. Ich sage es euch nur, damit ihr euch im Kleinen als groß erweist, damit ihr die Versuchungen und euren eigenen Wert besser erkennt und so eure ganze Kraft auf Gott setzt. Wenn ihr auf diesem Weg bleibt, zweifle ich nicht daran, dass ihr an Demut und Innerlichkeit mehr und mehr zunehmt, dass ihr in den Seelen viel Frucht hervorbringt und überall, wo ihr auch seid, in Frieden und Sicherheit lebt.
Brief vom 22.10.1562
„Ich will dir folgen, wohin du auch gehst“: ein großer Missionar und die Gefahren, denen er sich ausgesetzt sieht
Zahlreiche Erlasse verbieten es, nach China einzureisen... Aber neben der Gefahr, ins Gefängnis geworfen und übel behandelt zu werden, gibt es noch andere, sehr viel größere Gefahren, deren sich die Menschen hier gar nicht bewusst sind... Zuerst ist da der Verlust von Hoffnung und Vertrauen auf Gott, wo wir doch seine Gebote und seinen Sohn Jesus Christus, unseren Erlöser und Herrn, bekannt machen wollen, und zwar aus Liebe zu ihm und um ihm zu dienen, wie er sehr wohl weiß. Da er uns diese seine Wünsche in seiner großen Barmherzigkeit mitgeteilt hat, ist jetzt ein Mangel an Vertrauen in seine Barmherzigkeit und Macht angesichts der Gefahren, denen wir in seinem Dienst begegnen können, eine unvergleichlich größere Gefahr als alles Böse, was uns alle möglichen Feinde Gottes antun können. Wenn es darauf ankommt, dass wir ihm noch mehr dienen, wird uns Gott vor allen Gefahren dieses Lebens bewahren... Dafür gibt uns das Wort des Herrn Gewissheit: „Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25). Und ähnlich das andere Wort: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes“. Wenn wir recht bedenken, dass die Gefahren, die der Seele drohen, weitaus größer sind als die Gefahren des Leibes, dann halten wir es für besser und sicherer, den Leib den Gefahren auszusetzen... So sind wir – auf welche Weise auch immer – dazu entschlossen, nach China zu gehen.
Letzte Änderung: 09.02.2013 um 00:04
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