Zitate von Heiligen

Hl. Fulgentius von Ruspe - 1

Geschrieben von (ksf) am 30.10.2011
Zitate von Heiligen >>

 

Brief 14, 36

"An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten"

 

Wenn wir unsere Gebete beenden, sprechen wir: „Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn“ und nicht: „Durch den Heiligen Geist“. Diese Praxis der ganzen Kirche besteht nicht ohne Grund. Sie hat ihre Grundlage in dem Geheimnis, dass der Mensch Jesus Christus der Mittler zwischen Gott und den Menschen ist (1 Tim 2, 5), Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedech; dass er durch sein eigenes Blut in das Allerheiligste eingetreten ist, nicht in dasjenige, das nur ein Abbild war, sondern in den Himmel, wo er zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt (Hebr 6, 20; 9, 24).

Der Apostel bedenkt das Priestertum Christi und spricht: „Durch ihn also laßt uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen“ (Hebr 13, 15). Durch ihn nämlich bringen wir das Opfer des Lobes und des Gebets dar, denn sein Tod hat uns versöhnt, während wir vorher Feinde waren (Röm 5, 10). Er wollte sich für uns als Opfer darbringen; so kann durch ihn seitdem unsere Opfergabe in den Augen Gottes angenehm sein. Deshalb belehrt uns der heilige Petrus mit diesen Worten: „Laßt euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen“ (1 Petr 2, 5). Aus diesem Grund sprechen wir zu Gott dem Vater: „Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn.“

 

___________________________________________

 

Eine ihm zugeschriebene Predigt, Nr. 59 Appendix; PL 65, 929

«Paulus war unterwegs und näherte sich Damaskus; da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel» (Apg 9,3)

 

Saulus wird auf den Weg nach Damaskus geschickt, um blind zu werden; denn als Erblindeter kann er den wahren Weg erkennen (Joh 14,6)... Er verliert das physische Augenlicht, sein Herz aber wird erleuchtet, damit das wahre Licht in den Augen seines Herzens und zugleich in den Augen seines Leibes leuchtet... Er ist auf den Weg nach innen geschickt worden, um sich selbst zu suchen. Er war sein eigener Begleiter auf einem Irrweg, ein Reisender ohne Orientierung, und fand sich nicht; denn im Innern hatte er den Weg verloren.

Deshalb hörte er eine Stimme, die ihm sagte...: „Verlasse den Weg des Saulus, um den Glauben des Paulus zu finden. Zieh das Gewand deiner Verblendung aus und lege Christus als  Gewand an (Gal 3,27)... Ich wollte in deinem Fleisch die Blindheit deines Herzens offenlegen, damit du sehen kannst, was du nicht gesehen hast, und dass du nicht denen gleichst, 'die Augen haben und nicht sehen, Ohren und nicht hören' (Ps 115,5-6). Saulus, kehr doch um samt deinen unnützen Briefen (Apg 22,5), damit du deine so notwendigen Briefe schreiben kannst. Sei nicht mehr der blinde Saulus, ... damit Paulus zum Licht der Glaubenden wird“...

Paulus, wer hat dich so verändert? „Ihr wollt wissen, wer das war? Es war der Mann, den man Christus nennt... Er hat meine Augen gesalbt und zu mir gesagt: ‚Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach!' Ich ging hin, wusch mich, und nun kann ich wieder sehen“ (Joh 9,11). Was ist daran so erstaunlich? Der mich geschaffen hat, hat mich von neuem geschaffen; mit der Kraft, mit der er mich geschaffen hat, hat er mich geheilt; ich hatte gesündigt, er aber hat mich gereinigt.“

Komm doch, Paulus, lass den alten Saul zurück, bald wirst du auch Petrus sehen... Hananias, berühre den Saulus und schenk uns den Paulus; verjag den Verfolger und sende den Prediger aus. Die Schafe werden keine Angst haben, die Lämmer Christi werden sich freuen. Leg dem Wolf, der Christus verfolgte, die Hände auf, damit er nun mit Petrus seine Lämmer auf die Weide führen kann.

 

 

 

_______________________________________________________________

 

Die Vergebung der Sünden ; CCL 91 A, 693

 

«Ich sage dir, steh auf»

 

„Plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall werden die Toten zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden“. Wenn der hl. Paulus „wir“ sagt, meint er damit diejenigen, welche das Geschenk der kommenden Verwandlung erhalten, also alle, die mit ihm die Gemeinschaft der Kirche und die Rechtschaffenheit des Lebens teilen. Er gibt uns eine Vorstellung von Art und Weise dieser Verwandlung, wenn er fortfährt: „Dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit“ (1 Kor 15,52-53). Damit wir mit dieser Verwandlung zu Recht belohnt werden, muss ihr jetzt schon die Verwandlung vorausgehen, die aus der Fülle der Gnade kommt...

Im jetzigen Leben ist es also die Gnade, die bewirkt, dass die Rechtfertigung, durch die wir geistig auferstehen, diese Verwandlung einleiten kann. Bei der Auferstehung des Leibes, die die Verwandlung der Gerechtfertigten beendet, ist dann die Verherrlichung für immer vollkommen... Zuerst ist es die Gnade der Rechtfertigung, dann aber die Gnade der Verherrlichung, wodurch die Gerechtfertigten so verwandelt werden, dass die Verherrlichung in ihnen unwandelbar und unvergänglich verbleibt. Denn sie werden hier auf Erden durch die erste Auferstehung verwandelt, eine Auferstehung, die sie erleuchtet, damit sie sich bekehren. Durch sie kommen sie vom Tod zum Leben, von einem schlechten Lebenswandel zu einem heiligen. Deshalb hat der zweite Tod keine Macht über sie. Die Offenbarung des Johannes sagt dazu: „Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt“ (20,6)... Daher muss ein jeder eilends an der ersten Auferstehung teilnehmen, will er nicht mit dem zweiten Tod bestraft werden. Wer in diesem Leben durch seine Ehrfurcht vor Gott verwandelt ist und aus einem schlechten Leben in ein gutes Leben hinüber findet, kommt vom Tod ins Leben, und sein armseliges Leben wird verwandelt werden in ein Leben der Herrlichkeit.

 


Letzte Änderung: 09.02.2013 um 00:06

Zurück