Zitate von Kirchenlehrern
Hl. Gregor von Nazianz -1 |
Geschrieben von (ksf) am 03.01.2012 |
14. Homilie, über die Liebe zu den Armen, 24-25, PL 35, 887
„Wenn ihr im Umgang mit dem trügerischen gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?“
Meine Brüder und meine Freunde, wir wollen keine unehrlichen Verwalter jener Güter sein, die uns anvertraut wurden (vgl. Lk 16,1 f.), damit wir nicht etwa hören müssen, wie der hl. Petrus zu uns sagt: „Schämt euch, die ihr das Eigentum anderer zurückhaltet. Ahmt doch die Gerechtigkeit Gottes nach und es wird keinen Armen mehr geben.“ Mühen wir uns also nicht so sehr, etwas anzuhäufen, während andere vor Armut darben; denn sonst müssen wir uns die strengen Vorhaltungen des Propheten Amos anhören: „Hütet euch, die ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei? Wir wollen Getreide verkaufen. Und wann ist der Sabbat vorbei? Wir wollen den Kornspeicher öffnen.“ (Am 8,5)
Üben wir uns in der Umsetzung dieses erhabenen und vorrangigen Gesetzes Gottes, der es regnen lässt über Gerechte und Sünder und der die Sonne ebenfalls aufgehen lässt über allen (vgl. Mt 5,45). Er breitet vor allen die unermesslichen Weiten der unbebauten Erde aus, die Quellen, die Ströme und die Wälder; den Vögeln gibt er die Luft und das Wasser allen schwimmenden Lebewesen. Er teilt an alle in Überfülle aus, was sie zum Leben benötigen: Nichts davon nehmen die Mächtigen in Beschlag, was sie durch das Gesetz sich vorbehalten und für andere rationieren. Alles Nötige ist gemeinsamer Besitz und in Fülle vorhanden. Und deshalb bietet Gott es an, ohne dass jemand zurückbleibt. Denn er möchte durch diese Gleichheit seiner Gaben die Würde der Natur ehren und die ganze Großherzigkeit seiner Wohltaten zeigen.
Letzte Änderung: 08.02.2013 um 23:54
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