Zitate von Kirchenlehrern

Hl. Hilarius von Poitiers - 2

Geschrieben von (ksf) am 09.02.2013
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Abhandlung über Ps 92,3; PL 9, 459

Jeden Tag wird alles vom Sohn geschaffen, denn der Vater tut alles im Sohn

 

Alle, ohne Ausnahme, waren gehalten, am Sabbat nicht zu arbeiten und aus dem Nichtstun neue Kraft zu schöpfen. Wie konnte also der Herr den Sabbat brechen?... Die Werke Gottes sind wahrhaftig groß: er hält den Himmel in seiner Hand, versorgt die Sonne und die anderen Gestirne mit Licht, schenkt den Pflanzen der Erde Gedeihen, hält den Menschen am Leben... Ja, alles im Himmel und auf der Erde ist und bleibt im Dasein durch den Willen Gottes des Vaters; alles kommt von Gott und wird durch den Sohn ins Dasein gerufen. Er ist tatsächlich Haupt und Beginn von allem; in ihm wurde alles erschaffen (Kol 1,16-18). Alle Fülle ist in ihm, und aus ihr hat er, weil es seiner ewigen Macht so gefiel, alles geschaffen.

Wenn nun Christus in allem wirkt, so notwendigerweise durch das Wirken dessen, der in Christus handelt. Deshalb sagt er: „Mein Vater ist noch immer am Werk und auch ich bin am Werk“ (Joh 5,17). Denn alles was Christus tut, der Sohn Gottes, in dem Gott Vater wohnt, ist das Werk des Vaters. So wird jeden Tag alles vom Sohn geschaffen, denn der Vater wirkt alles im Sohn. Christi Wirken vollzieht so also alle Tage. Und ich bin der Meinung, dass Naturgesetze, Körperbau, das Werden und Wachsen allen Lebens dieses Wirken bezeugen.

 

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Kommentar zum Evangelium nach Matthäus, 15; SC 258

«Meine Tochter wird von einem Dämon gequält»

 

Diese kanaanäische Frau bedarf selber nicht mehr der Heilung, da sie Christus als Herrn und Sohn Davids bekennt. Aber sie bittet um Hilfe für ihre Tochter, das heißt für die große Zahl von Heiden, die von unreinen Geistern beherrscht und gefangengehalten werden. Der Herr sagt nichts, und mit seinem Schweigen respektiert er das den Israeliten zugesagte Heilsprivileg... Er trägt in sich den geheimnisvollen Ratschluss seines Vaters und gibt deshalb zur Antwort, er sei nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Damit sollte in aller Deutlichkeit festgestellt werden, dass die Tochter der Kanaanäerin das Symbol für die Kirche ist... Es geht nicht darum, dass das Heil nicht auch den Heiden geschenkt würde; aber der Herr war gekommen in sein Eigentum und zu den Seinen (Joh 1,11). Und er wartete auf die ersten Anzeichen von Glauben des Volkes, von dem er abstammte; die anderen sollten nachher durch die Predigt der Apostel gerettet werden...

Und damit wir verstehen, dass das Schweigen des Herrn einer zeitlichen Erwägung entspringt und nicht etwa ein von ihm gewolltes Hindernis ist, fügt er hinzu: „Frau, dein Glaube ist groß!“ Er wollte damit sagen, dass diese sich ihres Heils bereits sichere Frau Glauben hatte, noch dazu einen Glauben inmitten von Heiden, wo die Stunde schon nahe war, dass sie, wie das Mädchen, befreit würden von jeglicher Form der Knechtung durch unreine Geister. Und die Bestätigung dafür lässt nicht lange auf sich warten: denn nach der Vorabbildung des heidnischen Volkes in der Tochter der Kanaanäerin stellten sich die von verschiedenartigen Krankheiten geknechteten Menschen dem Herrn dar in den vielen Menschen, die zu ihm auf den Berg kamen (Mt 15,30). Das sind Ungläubige – das heißt kranke Menschen –, die von Gläubigen zur demütigen Anbetung geführt werden und denen das Heil zuteil wird, indem sie die Chance ergreifen, sich im Glauben einzuüben, indem sie Gott loben und preisen und ihm nachfolgen.

 

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Die Dreifaltigkeit, XI, 39-40

«Die Gerechten werden im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten»

 

„Christus wird seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergeben“ sagt der hl. Paulus (1 Kor 15,24), nicht in dem Sinne, dass er auf seine Macht verzichtet, wenn er ihm sein Reich übergibt, sondern weil wir das Reich Gottes sein werden, wenn wir der Herrlichkeit seines Leibes gleichförmig gemacht sind..., wenn wir durch die Verherrlichung seines Leibes zum Reich Gottes geworden sind. Gemäß dem Wort des Evangeliums: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist“ (Mt 25,34).

„Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten.“ Denn der Sohn wird Gott diejenigen als sein Reich übergeben, die er in sein Reich geladen hat, denen er mit den Worten: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen“ die Seligkeit verheißen hat, die diesem Geheimnis eigentümlich ist (Mt 5,8)... Diejenigen, die er seinem Vater als sein Reich übergibt, schauen also Gott.

Der Herr selber hat seinen Aposteln gesagt, worin dieses Reich besteht: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lk 17,219). Und wenn jemand wissen möchte, wer derjenige ist, der das Reich übergibt, so höre er: „Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten“ (1 Kor 15,20-21). Das alles betrifft das Geheimnis des Leibes, denn Christus ist der Erste, der von den Toten auferstanden ist... Damit die von Christus angenommene Natur fortschreite, wird Gott „über alles und in allem“ (1 Kor 15,28) herrschen.

 

 


Letzte Änderung: 10.02.2013 um 04:21

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