Zitate von Kirchenlehrern
hl. Johannes Chrysostomus - 1 |
Geschrieben von (ksf) am 18.04.2011 |
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Homilien über die Umkehr, gehalten bei seiner Rückkehr vom Land, Nr. 1: „Judas ging sofort hinaus. Es war aber Nacht“
Judas hatte laut ausgesprochen, dass er Reue empfand: „Ich habe gesündigt, ich habe einen unschuldigen Menschen ausgeliefert“ (Mt 27, 4). Satan aber hörte diese Worte und erkannte, dass Judas auf dem Weg sich zu bessern war, und erschrak über diese Verwandlung. Dann überlegte er: „Sein Herr ist gütig; als er von ihm verraten werden sollte, weinte er über Judas' Schicksal und beschwor ihn auf jede nur mögliche Weise. Es würde mich wundern, wenn er ihn nicht sofort wieder aufnehmen würde, sobald er von ganzem Herzen Reue zeigt, wenn er ihn nicht wieder an sich ziehen würde, wenn er sich wieder aufrichtet und so zugibt, dass er sich geirrt hat. Ist sein Herr nicht dafür ans Kreuz gegangen?“ Nach diesen Überlegungen stürzte Satan den Geist des Judas in tiefe Verzweiflung; er löste eine tiefe Hoffnungslosigkeit in ihm aus, die ihn völlig aus der Fassung brachte; er hörte nicht auf ihn zu peinigen, bis es ihm gelang, ihn in den Selbstmord zu treiben: ihm die Regungen der Reue wegzunehmen und ihm dann das Leben zu nehmen.
Wenn er am Leben geblieben wäre, wäre er gewiss gerettet worden: Man braucht ja nur daran zu denken, wie Jesus mit seinen Peinigern umgegangen ist. Wenn Christus die gerettet hat, die ihn ans Kreuz geschlagen haben, wenn er sogar am Kreuz noch den Vater um Vergebung ihrer Schuld bat und für sie eintrat (Lk 23, 34): wie hätte er dann den Verräter nicht mit allem Wohlwollen wieder bei sich aufgenommen, vorausgesetzt, dieser hätte den Beweis seiner ehrlichen Umkehr erbracht?... Petrus hatte bereits an der gemeinsamen Feier der heiligen Geheimnisse teilgenommen, und widerrief doch dreimal das, was er früher gesagt hatte. Seine Tränen erwirkten seinen Freispruch (Mt 26, 75; Joh 21, 15). Paulus, Christenverfolger, Gotteslästerer, der in seinem Dünkel nicht nur den Gekreuzigten, sondern auch seine Jünger verfolgt hatte, wurde nach seiner Umkehr Apostel. Nur eine kleine Bußfertigkeit verlangt Gott von uns, um uns die Vergebung der Sünden zu gewähren.
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Taufkatechesen, Nr.: 3,16 ff.: „Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, werdet ihr verstehen, dass ‚Ich bin'.“
Willst du wissen, welche Kraft im Blute Christi verborgen ist? Schaue hin, woher es entströmt und wo seine Quelle ist: Es fließt herab vom Kreuz, aus der Seite des Herrn. Als Jesus, wie das Evangelium sagt, schon tot war, aber noch am Kreuz hing, kam ein Soldat herbei, „stieß ihm mit seiner Lanze in die Seite und es floss Wasser und Blut heraus“ (vgl. Joh 19,33,34). Dieses Wasser war das Symbol für die Taufe, das Blut hingegen das Symbol der eucharistischen Mysterien... Der Soldat also hat ihm die Seite geöffnet; er hat die Mauer des heiligen Tempels durchstoßen; und ich, ich habe diesen Schatz gefunden und bin reich geworden durch ihn...
„Und es floss Wasser und Blut heraus.“ Gehe nicht achtlos an diesem Geheimnis vorbei... Ich habe gesagt, dass dieses Wasser und dieses Blut Symbole sind für die Taufe und das Geheimnis der Eucharistie. Die Kirche aber wurde geboren aus diesen zwei Sakramenten: durch dieses Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist, also durch die Taufe, und durch die hl. Mysterien. Und diese Zeichen der Taufe und der Mysterien haben ihren Ursprung in der Seitenwunde. Deshalb hat Christus die Kirche aus seiner Seite heraus gebildet, so wie er Eva aus der Seite Adams gebildet hat (vgl. Gen 2,22).
Deshalb sagt Paulus: „Wir sind von seiner Art.“ (vgl. Apg 17,29; Gen 2,23) und er meint damit die Seitenwunde des Herrn. So wie der Herr nämlich Fleisch aus der Seite Adams nahm, um die Frau zu formen, so hat Christus uns das Blut und das Wasser seiner Seite gegeben, um die Kirche zu bilden. Und wie er damals das Fleisch aus der Seite Adams während eines tiefen Schlafs entnahm, so hat er uns jetzt das Blut und das Wasser nach seinem Tode geschenkt... denn nunmehr ist der Tod nur noch Schlaf. Habt ihr gesehen, wie Christus sich seiner Braut verbunden hat? Habt ihr gesehen, welche Speise er uns allen gegeben hat? Von ebendieser Speise wurden wir zur Welt gebracht und wurden wir genährt. Wie die Frau aus ihrem eigenen Blut ein Kind zur Welt bringt und mit ihrer Milch ernährt, so nährt Christus beständig mit seinem Blute diejenigen, die er zur Welt gebracht hat.
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Homilien über die Umkehr nach seiner Rückkehr vom Land: „Auf die Androhung des Jona hin kehrten sie um“
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Predigten zum Matthäusevangelium, Nr. 54: „Du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern das, was die Menschen wollen.“
Niemand also soll sich der Zeichen unseres Heils schämen, sie sind würdig, verehrt und angebetet zu werden. Das Kreuz Christi ist die Quelle allen Heils. Durch das Kreuz leben wir, sind wir wiedergeboren und gerettet. Tragen wir also das Kreuz wie eine Ehrenkrone! Es besiegelt alles, was uns zum Heil führt. Das Kreuz ist da, wenn wir durch die Wasser der Taufe wiedergeboren werden; es ist da, wenn wir zum Tisch des Herrn gehen, um den Leib und das Blut unseres Retters zu empfangen; es ist da, wenn wir den Erwählten des Herrn die Hände auflegen. Was immer wir tun, das Kreuz ist da, das Zeichen des Sieges für uns. Deshalb haben wir es in unseren Häusern, an unseren Wänden und Türen; deshalb bezeichnen wir mit ihm Stirne und Brust; deshalb tragen wir es in unserem Herzen. Denn es ist das Zeichen unserer Erlösung und unserer Befreiung, das Zeichen der unendlichen Barmherzigkeit unseres Herrn.
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Predigt über den Verrat des Judas, 6; PG 49, 390: „Geh, und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder“
Höre, was der Herr sagt; „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“ (Mt 5, 23, 24). Du aber sagst: „Soll ich Opfergabe und Opfer dort zurücklassen?“ „Gewiss“, antwortet er, „das Opfer wird ja gerade deshalb dargebracht, damit du mit deinem Bruder und Frieden lebst.“ Wenn also der Zweck des Opfers darin besteht, dass Friede herrscht mit deinem Nächsten, und wenn du diesen Frieden nicht bewahrst, dann nützt es nichts, dass du am Opfer teilnimmst, auch nicht, wenn du es persönlich darbringst. Das erste, was du zu tun hast, ist, den Frieden wieder herzustellen. Um des Friedens willen, ich sage es nochmals, wird das Opfer ja dargebracht. Es wird dir daher von großem Nutzen sein.
Denn der Menschensohn ist in die Welt gekommen, um die Menschheit mit seinem Vater zu versöhnen. Paulus sagt ja: „Jetzt hat Gott alles mit sich versöhnt“ (Kol 1, 22); „Durch das Kreuz... hat er in seiner Person die Feindschaft getötet“ (Eph 2, 16). Deshalb macht er, der gekommen ist Frieden zu stiften, feierlich bekannt, dass auch wir selig sind, wenn wir seinem Beispiel folgen, und er teilt mit uns seinen Namen: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5, 9). Also tu auch du das, was Christus, der Sohn Gottes, getan hat, soweit es der menschlichen Natur möglich ist. Mach, dass Friede herrscht bei den Anderen wie bei dir. Gibt nicht Christus dem, der ein Freund des Friedens ist, den Namen Gottessohn? Deshalb ist die einzige richtige Haltung, die er von uns zur Stunde des Opfers verlangt, die Versöhntheit mit unseren Brüdern. Damit zeigt er uns, dass die Nächstenliebe die größte aller Tugenden ist.
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Homilien über die Umkehr, gehalten bei seiner Rückkehr vom Land, Nr. 1: „Judas ging sofort hinaus. Es war aber Nacht“
Judas hatte laut ausgesprochen, dass er Reue empfand: „Ich habe gesündigt, ich habe einen unschuldigen Menschen ausgeliefert“ (Mt 27, 4). Satan aber hörte diese Worte und erkannte, dass Judas auf dem Weg sich zu bessern war, und erschrak über diese Verwandlung. Dann überlegte er: „Sein Herr ist gütig; als er von ihm verraten werden sollte, weinte er über Judas' Schicksal und beschwor ihn auf jede nur mögliche Weise. Es würde mich wundern, wenn er ihn nicht sofort wieder aufnehmen würde, sobald er von ganzem Herzen Reue zeigt, wenn er ihn nicht wieder an sich ziehen würde, wenn er sich wieder aufrichtet und so zugibt, dass er sich geirrt hat. Ist sein Herr nicht dafür ans Kreuz gegangen?“ Nach diesen Überlegungen stürzte Satan den Geist des Judas in tiefe Verzweiflung; er löste eine tiefe Hoffnungslosigkeit in ihm aus, die ihn völlig aus der Fassung brachte; er hörte nicht auf ihn zu peinigen, bis es ihm gelang, ihn in den Selbstmord zu treiben: ihm die Regungen der Reue wegzunehmen und ihm dann das Leben zu nehmen.
Wenn er am Leben geblieben wäre, wäre er gewiss gerettet worden: Man braucht ja nur daran zu denken, wie Jesus mit seinen Peinigern umgegangen ist. Wenn Christus die gerettet hat, die ihn ans Kreuz geschlagen haben, wenn er sogar am Kreuz noch den Vater um Vergebung ihrer Schuld bat und für sie eintrat (Lk 23, 34): wie hätte er dann den Verräter nicht mit allem Wohlwollen wieder bei sich aufgenommen, vorausgesetzt, dieser hätte den Beweis seiner ehrlichen Umkehr erbracht?... Petrus hatte bereits an der gemeinsamen Feier der heiligen Geheimnisse teilgenommen, und widerrief doch dreimal das, was er früher gesagt hatte. Seine Tränen erwirkten seinen Freispruch (Mt 26, 75; Joh 21, 15). Paulus, Christenverfolger, Gotteslästerer, der in seinem Dünkel nicht nur den Gekreuzigten, sondern auch seine Jünger verfolgt hatte, wurde nach seiner Umkehr Apostel. Nur eine kleine Bußfertigkeit verlangt Gott von uns, um uns die Vergebung der Sünden zu gewähren.
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Homilie zum Johannesevangelium, Nr. 19,1 über den hl. Apostel Andreas, den Erstberufenen: „Als erster berufen; der erste, der Zeugnis gibt“
Der Eifer des Andreas, seine Beflissenheit, mit der er eine so gute Nachricht verbreitete, lassen auf eine Seele schließen, die darauf brannte, die Erfüllung so vieler Prophezeiungen mitzuerleben, die Christus betrafen. Das offenbart eine echt brüderliche Freundschaft, eine tiefe Liebe und einen durch und durch aufrichtigen Charakter, der so die geistliche Reichtümer mit anderen teilt... „Wir haben den Messias gefunden“, sagt er. Nicht einen Messias, irgendeinen Messias, sondern genau „den Messias, auf den wir gewartet haben“.
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„Das höchste Gut ist Gebet und Gespräch mir Gott: denn das ist die Gemeinschaft und Vereinigung mit ihm. Wie die Augen des Leibes erleuchtet werden, wenn sie Licht sehen, so wird der Geist erleuchtet, wenn er sich auf Gott richtet, angestrahlt von seinem unsagbaren Licht. Ich meine aber ein Beten, das nicht nur gewohnheitsmäßig ist und eingeschränkt wird auf bestimmte Zeiten und Stunden, sondern ein Beten das Tag und Nacht währt. Es genügt nicht, dass wir die Gedanken schnell auf Gott richten, wenn wir uns dem Gebet zuwenden. Auch wenn jemand mit gewissen Pflichten befasst ist und mit der Sorge für den Armen und andere Sorgen oder mit nützlichen Werken der Wohltätigkeit, immer soll er damit das Denken an Gott und das Verlangen nach ihm verbinden, damit sein Tun durch die Gottesliebe gleichsam wie mit Salz gewürzt und so für den Herrn aller Dinge eine angenehme Speise wird. … Wenn ich von Gebet spreche, denke ich nicht an Worte. Es ist vielmehr ein Verlangen nach Gott, eine unsägliche Liebe, die nicht aus dem Menschen kommt, sondern von der göttlichen Gnade. Der Apostel schreibt: Wir wissen nicht, wofür wir in rechter Weise beten sollen: der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Wenn der Herr jemandem dieses Gebet schenkt, dann ist das für ihn ein Schatz, der ihm nicht genommen werden kann, eine Speise vom Himmel, welche die Seele sättigt. Wer von ihr genießt, dessen Herz wird von ewiger Sehnsucht nach Gott wie von einem heißen Feuer entzündet.“
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1. Homilie über den ersten Brief an die Thessalonicher: „Jetzt seid ihr bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen... und niemand nimmt euch eure Freude“
„Ihr seid dem Beispiel des göttlichen Meisters gefolgt“, sagt Paulus. Wie das? „Ihr habt das Wort trotz großer Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der Heilige Geist gibt“ (1 Thess 1,6). Und das nicht nur in Bedrängnis, sondern in großer Bedrängnis, inmitten Leiden ohne Zahl. Ihr findet dies in der Apostelgeschichte bestätigt. Dort erfahren wir, wie ihre Feinde sie bei den Behörden denunziert und die Stadt gegen sie aufgebracht haben. Sie waren in Bedrängnis, und wenn man sagt, dass sie, obwohl sie litten und stöhnten, ihrem Auftrag treu geblieben sind, so greift das zu kurz. Sie blieben treu, und zwar mit großer Freude! Die Apostel hatten ihnen ein Beispiel gegeben: „Sie freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Christi Schmach zu erleiden“ (Apg 5,41).
Das ist wahrhaft bewundernswert! In der Bedrängnis geduldig auszuharren, ist schon viel; aber sich darüber auch noch zu freuen – damit übersteigt man die menschliche Natur und man hat einen Leib, der sozusagen schmerzunempfindlich ist. Aber inwiefern sind sie dem Beispiel Christi gefolgt? Darin, dass er selber ohne einen Klagelaut und mit Freude gelitten hat. Denn es war sein eigener Wille, in solcherlei Bedrängnisse zu kommen. Um unseretwillen hat er sich gedemütigt, hat sich bespucken, ohrfeigen, ja kreuzigen lassen. Und er hat sich darüber so gefreut, dass er es seine Verherrlichung nannte: „Vater“, sagte er, „verherrliche du mich“ (Joh 17,5).
Letzte Änderung: 02.11.2011 um 14:03
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