Zitate von Heiligen
Hl. Johannes Kassian |
Geschrieben von (ksf) am 15.06.2011 |
Vorträge Nr. 10, 6-7; PL 49, 827: „Damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin“
Unser Retter hat für seine Jünger so zum Vater gebetet: „Die Liebe, mit der du mich geliebt hast, soll in ihnen und sie sollen in uns sein“; und weiter: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein“. Dieses Gebet wird in uns zur vollen Wirklichkeit, wenn die vollkommene Liebe, mit der „uns Gott zuerst geliebt hat“ (1 Joh 4,10) unser Herz so vollkommen durchdrungen hat, wie dieses Gebet des Herrn es will...
Das wird geschehen, wenn unsere ganze Liebe, unser ganzes Sehnen, unser ganzes Streben und Trachten, unser ganzes Denken, unser ganzes Leben und Reden und Atmen nur noch Gott ist; es wird geschehen, wenn das Einssein des Vaters mit dem Sohn und des Sohnes mit dem Vater unsere Seele und unser Herz durchdrungen hat – also wenn wir die wahre, reine und unzerstörbare Liebe, mit der er uns liebt, uns zum Vorbild nehmen und so mit ihm eins sind durch eine beständige und unverbrüchliche Liebe: wenn wir so sehr mit ihm verbunden sind, dass all unser Atmen, Denken und Reden nur noch Er ist. So wird uns am Ende das zuteil... wonach der Herr in seinem Gebet sich sehnte: dass sich in uns vollende, „dass alle eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollendet sind in der Einheit und dass „alle, die du, Vater, mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin“.
Dazu ist derjenige bestimmt, der in der Einsamkeit betet, darauf muss er all sein Bemühen richten: der Gnade teilhaft zu werden, schon in diesem Leben eine Vorstellung von der kommenden Seligkeit zu bekommen und – als Vorgeschmack in seinem sterblichen Leib – vom Leben und der Herrlichkeit des Himmels.
Letzte Änderung: 16.06.2011 um 09:08
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