Zitate von Heiligen
Hl. Prosper von Aquitanien |
Geschrieben von (ksf) am 01.11.2011 |
Die Berufung aller Völker, 9 Jesus sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Israels wieder zu sammeln Der hl. Paulus versichert: „In dieser Endzeit hat Gott durch seinen Sohn zu uns gesprochen, den er zum Erben des Alls eingesetzt hat“ (Hebr 1,2). Bedeutet diese Aussage nicht, dass der Vater alle Menschen als Teil des Erbes Christi betrachtet? Das stimmt mit dem überein, was David prophezeit: „Fordere von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum“ (Ps 2,8). Der Herr selber sagt: „Wenn ich über die Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen“ (Joh 12,32). Scheint damit nicht die Umkehr aller verheißen zu sein? An anderer Stelle steht eine Prophezeiung, die die Kirche betrifft: „Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hügelig ist, werde eben“ (Jes 40,4): Ist hier vielleicht jemand vergessen worden, jemand, der nicht als zu Christus gehörig bezeichnet ist? Noch dazu, wenn da steht: „Alle Welt wird kommen und mir huldigen und mich in Jerusalem anbeten, sagt der Herr“ (Jes 66,23)... Der Ausdruck „Volk Gottes“ muss in seiner ganzen Weite gesehen werden. Und obwohl die meisten Menschen die Gnade des Retters zurückweisen oder missachten, so ist doch mit dem Ausdruck „erwählt“ und „vorherbestimmt“ die Gesamtheit gemeint... Der Apostel Paulus sagt auch: „Wir verkünden Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit... aber Gottes Kraft und Weisheit“ (1 Kor 1,23-24). Christus wäre also für die gleichen Menschen, in deren Augen er „Ärgernis“ und „Torheit“ ist, „Gottes Kraft“ und „Weisheit“? Da die einen um ihres Glaubens willen gerettet werden, andere aber in ihrer Gottlosigkeit verstockt werden, fasste der Apostel Gläubige und Ungläubige mit dem Überbegriff „Berufene“ zusammen. So ließ er erkennen, dass diejenigen, die er als Heiden bezeichnet, sich selber dem Ruf Gottes entzogen haben, obwohl sie die Frohbotschaft gehört hatten. _____________________________________________ De vocatione gentium, 9:
«Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen»
Wer zu Gott kommt, wer sich auf ihn stützt mit dem Verlangen, gerettet zu werden, der wird auch gerettet. Die göttliche Inspiration bewirkt in ihm diese Sehnsucht nach Heil. Erleuchtet durch den, der ihn ruft, erkennt er die Wahrheit. Er ist wirklich der Sohn der Verheißung, der Lohn des Glaubens, der geistige Nachkomme Abrahams, er gehört zum „auserwählten Geschlecht, zur königlichen Priesterschaft“ (1 Petr 2,9), seit langem ausersehen und zum ewigen Leben bestimmt... Durch die Vermittlung Jesajas lässt Gott uns seine Gnade erkennen, die aus jedem Menschen eine neue Schöpfung macht: „Seht her, nun mache ich etwas Neues, schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und lasse in der Steppe Wasser fließen... um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken. Das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird meinen Ruhm verkünden“. Und an anderer Stelle: „Vor mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird bei mir schwören“ (Jes 43,19f; 45,23).
Es ist unmöglich, dass all das nicht eintrifft, denn Gottes Vorsehung geht nie in die Irre; seine Pläne ändern sich nicht; sein Wille handelt und seine Verheißungen treffen zu. Es werden also alle, die mit diesen Worten gemeint sind, gerettet. Gott legt ihnen seine Gebote ins Gewissen und schreibt sein Gesetz mit dem Finger in ihr Herz (Röm 2,15). Sie kommen nicht über den Umweg menschlicher Lehre zur Erkenntnis Gottes, sondern durch die Wegweisung des höchsten Herrn: „So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt“ (1 Kor 3,7)... Allen wird ein neues Herz geschenkt, ein gesundes Urteil und auch ein ehrlicher Wille. Bei all diesen Menschen lässt Gott Furcht aufkeimen, damit sie seine Gebote zu Kenntnis nehmen... Sie feiern die Kraft seiner Barmherzigkeit und die Wunder, die sie vollbracht hat: denn Gott hat sie erwählt, er hat sie zu seinen Söhnen gemacht, den Erben des neuen Bundes.
Letzte Änderung: 10.02.2013 um 05:02
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