Zitate von Heiligen
Hl. Theresia Benedikta a Cruce (Edith Stein) - 1 |
Geschrieben von (ksf) am 30.12.2010 |
Kreuzerhöhung
Dem Vater gehorsam, in der Nachfolge des Sohnes
„Dein Wille geschehe!“ Darin liegt das ganze Leben des Erlösers. Er kam in die Welt, um den Willen des Vaters zu erfüllen, nicht nur, um die Sünde des Ungehorsams durch seinen Gehorsam zu sühnen (vgl. Röm 5,19), sondern mehr noch: um die Menschen in ihre eigentliche Berufung auf den Weg des Gehorsams zurückzuführen.
Es ist dem Willen des Geschöpfes nicht gegeben, als sein eigener Herr frei zu sein; vielmehr ist es dazu berufen, sich dem Willen Gottes anzugleichen. Wenn es ihn durch seine freie Unterwerfung anerkennt, dann darf es frei an der Vollendung der Schöpfung mitzuarbeiten. Wenn es sich dem widersetzt, dann verliert das freie Geschöpf eben seine Freiheit. Der menschliche Wille bewahrt noch die volle Entscheidungsfreiheit, doch steht er unter der Beeinflussung der Geschöpfe. Sie ziehen und stoßen ihn in Richtungen, die ihn von der gottgewollten Entfaltung seiner Natur entfernen und bringen ihn vom Ziel ab, das er sich in seiner ursprünglichen Freiheit selbst gesetzt hat. Zusätzlich zu seiner ursprünglichen Freiheit verliert er auch die Sicherheit seiner Entscheidungskraft. Er wird unbeständig und unentschlossen, von Zweifeln und Skrupeln bedrängt oder verhärtet sich in seiner Verirrung.
Dagegen gibt es kein anderes Heilmittel als der Weg der Nachfolge Christi, dem Menschensohn, der nicht nur unmittelbar dem himmlischen Vater gehorchte, sondern sich auch den Menschen unterwarf, die ihm den Willen des Vaters zeigten. Der Gehorsam, so wie ihn Gott gewollt hat, befreit unseren Willen, der in den Fängen der Geschöpfe versklavt ist, und führt ihn zur Freiheit zurück. Es ist deshalb auch der Weg zur Reinheit des Herzens.
Durch die Sendung, zu der die Kirche berufen ist, nämlich die ganze Welt durch die Botschaft des Evangeliums zu erleuchten und in einem Geist alle Menschen zu einen, zu welcher Nation, Rasse oder Kultur sie auch gehören mögen, erscheint die Kirche als Zeichen dieser Brüderlichkeit, die einen loyalen Dialog möglich macht und ihn unterstützt.
Das fordert von uns zu allererst, dass wir im Schoße der Kirche die Hochachtung, den Respekt und die Eintracht befördern in Anerkennung aller legitimen Verschiedenheit und hinsichtlich eines Dialogs, der immer fruchtbarer zwischen all jenen geführt wird, die das eine Volk Gottes bilden, seien es nun die Hirten oder andere Christen. Was die Christen wirklich eint, ist stärker als das, was sie trennt: Einheit im Notwendigen, Freiheit im Zweifel, in allem jedoch die Liebe. Gleichzeitig umfangen unsere Gedanken unsere Brüder und ihre Gemeinschaften, die noch nicht in vollständiger Gemeinschaft mit uns leben, mit denen wir jedoch verbunden sind durch das Bekenntnis des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und durch das Band der Liebe... Wir denken auch an alle, die Gott erkannt haben und deren Traditionen wertvolle religiöse und menschliche Elemente enthalten. Wir wünschen uns, dass ein vertrauensvoller Dialog uns alle zusammen dahinführt, großzügig den Anruf des Geistes anzunehmen und ihm voller Hingabe zu folgen.
Was uns betrifft, so schließt der Wunsch nach einem solchen Dialog, einzig durch die Liebe zur Wahrheit und auch mit der nötigen Klugheit geführt, niemanden aus, weder diejenigen, die die hohen menschlichen Werte anerkennen, ohne bislang deren Urheber zu erkennen, noch jene, die sich der Kirche widersetzen und sie auf unterschiedliche Weise verfolgen. Da Gott der Vater Urgrund und Ziel aller Menschen ist, sind wir alle dazu berufen, uns als Brüder zu erkennen. Und da es unsere Bestimmung ist, einer einzigen und gleichen göttlichen Berufung zu folgen, können und müssen wir beim Aufbau der Welt im wahren Frieden zusammenarbeiten, ohne Gewalt und Hintergedanken.
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Das Gebet der Kirche, S. 13-14
„Jesus stieg auf einen Berg, um zu Gott zu beten.“
Die einzelne Menschenseele ein Tempel Gottes – das eröffnet uns einen ganz neuen großen Ausblick. Das Gebetsleben Jesu sollte der Schlüssel zum Verständnis des Gebetes der Kirche sein. Wir sahen: Christus hat an dem öffentlichen und verordneten Gottesdienst seines Volkes (d. h. an dem, was man als „Liturgie“ zu bezeichnen pflegt) teilgenommen... Eben damit hat er die Liturgie des Alten Bundes in die des Neuen Bundes übergeführt.
Aber Jesus hat nicht nur am öffentlichen und verordneten Gottesdienst teilgenommen. Vielleicht noch häufiger als davon berichten die Evangelien von einsamem Gebet in der Stille der Nacht, auf freier Bergeshöhe, in der menschenfernen Wüste. 40 Tage und Nächte des Gebets gingen der öffentlichen Wirksamkeit Jesu voraus (vgl. Mt 4,1-2). Ehe er seine zwölf Apostel auswählte und entsandte, zog er sich zum Gebet in die Bergeseinsamkeit zurück (vgl. Lk 6,12). Durch seine Ölbergstunde bereitete er sich auf den Gang nach Golgotha vor. Was er in dieser schwersten Stunde seines Lebens zum Vater empor rief, ist uns in einigen kurzen Worten offenbart worden: Worte, die uns als Leitsterne gegeben sind für unsere Ölbergstunden. „Vater, wenn du willst, so lass diesen Kelch an mir vorübergehen: Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lk 22,42). Sie sind wie ein Blitz, der für einen Augenblick das innerste Seelenleben Jesu vor uns aufleuchten lässt, das unergründliche Geheimnis seines gottmenschlichen Seins und seiner Zwiesprache mit dem Vater. Sicherlich war diese Zwiesprache eine lebenslange, niemals unterbrochene.
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Meditation zum 6. Januar 1941:
„Wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.“
Die Gegenwart des Johannes bei der Krippe des Herrn sagt uns: Seht, was denen bereitet ist, die sich Gott reinen Herzens darbringen. Die ganze unerschöpfliche Fülle des Lebens Jesu, zugleich menschlich und göttlich, wird ihnen als Gegengabe zugestanden. Kommt und trinkt an den Quellen des lebendigen Wassers, die der Herr fließen lässt für die Dürstenden und die für das ewige Leben hervorquellen (vgl. Joh 7,37; 4,14). Das Wort wurde Fleisch und liegt vor uns in Gestalt eines neugeborenen Kindes.
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Das Gebet der Kirche, S. 5-7.:
„Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“
Segnung und Verteilung von Brot und Wein gehörten zum Ritus des Ostermahls. Aber beides bekommt hier einen völlig neuen Sinn. Damit nimmt das Leben der Kirche seinen Anfang. Wohl wird sie erst am Pfingstfest als geisterfüllte und sichtbare Gemeinschaft öffentlich hervortreten. Aber hier beim Ostermahl erfolgt das Einsenken der Reben in den Weinstock, das die Geistausgießung möglich macht. Die alten Segenssprüche sind im Munde Christi lebenschaffendes Wort geworden. Die Früchte der Erde sind sein Fleisch und Blut geworden, von seinem Leben erfüllt... [...] Das Ostermahl des Alten Bundes ist übergeführt in das Ostermahl des Neuen Bundes...
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Letzte Änderung: 10.02.2013 um 03:33
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