Zitate von Heiligen

Hl. Theresia Benedikta a Cruce (Edith Stein) - 2

Geschrieben von (ksf) am 09.02.2013
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Das Weihnachtsgeheimnis

„Das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,5)

 

Das Kind in der Krippe streckt seine Händchen aus, und sein Lächeln scheint schon auszudrücken, was es später, als Mann, sagen wird: „“Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt“ (Mt 11,28)... „Folge mir!“ sagen die Hände des Kindes, wie es später die Lippen des Mannes tun. So haben sie den Jünger gerufen, den der Herr liebte und der jetzt auch zu denen gehört, die sich um die Krippe versammeln. Der heilige Johannes, jung und reinen Herzens, brach auf ohne zu fragen: Wohin? oder Warum? Er verließ das Boot und seinen Vater (Mt 4,22) und folgte dem Herrn überall hin, bis nach Golgotha (Joh 19,26).

„Folge mir!“ Diesen Ruf hörte auch der junge Stephanus. Er folgte seinem Herrn in den Kampf gegen die Mächte der Finsternis, gegen Verblendung und hartnäckige Verweigerung des Glaubens und legte durch sein Wort und sein Blut Zeugnis für seinen Herrn ab. Er ließ sich von seinem Geist leiten, dem Geist der Liebe, der die Sünde bekämpft, den Sünder jedoch liebt, und der bis in den Tod den Mörder vor Gott verteidigt.

Um die Krippe herum knien die Söhne des Lichtes: gebrechliche heilige Einfältige, gläubige Hirten, demütige Könige, Stephanus, der leidenschaftliche Jünger, und der Apostel der Liebe, Johannes, alle, die dem Ruf des Herrn gefolgt sind. Ihnen gegenüber stehen, im Dunkel unvorstellbarer Verhärtung und Verblendung, die Rechtsgelehrten, die wissen, wann und wo der Retter geboren werden würde (Mt 2,5) und doch nicht nach Bethlehem gingen, und König Herodes, der den Herrn des Lebens umbringen wollte. Vor dem Kind in der Krippe scheiden sich die Geister. Es ist der König der Könige, Herr über Leben und Tod. Es spricht: „Folge mir“, und wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn (Mt 12,30). Das Kind sagt es auch uns und fordert uns auf, zwischen dem Licht und der Dunkelheit zu wählen.

 

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Das Gebet der Kirche

„Lob Gott in seinem Heiligtum... Alles, was atmet, lobe den Herrn“

 

Schon der Alte Bund hatte eine gewisse Einsicht in den eucharistischen Charakter des Gebetes. Das gewaltige Werk des Bundeszeltes (Ex 25), wie auch später das des salomonischen Tempels, galt als Abbild der ganzen Schöpfung, die sich um ihren Herrn versammelt, um ihn anzubeten und ihm zu dienen... Wie nach dem Schöpfungsbericht der Himmel wie ein Zelt ausgespannt war, so sollten Zeltbahnen auch die Wände des Bundeszelts bilden. Wie das Wasser unterhalb vom Wasser oberhalb geschieden worden war, so trennte der Vorhang des Tempels das Allerheiligste von den Außenräumen... Der siebenarmige Leuchter ist das Symbol für die Himmelsleuchten. Lämmer und Vögel stehen für das Wimmeln von Lebewesen, die Wasser, Erde und Luft bevölkern. Und wie die Erde dem Menschen anvertraut worden ist, so ist es Aufgabe des Hohenpriesters sich im Heiligtum aufzuhalten...

An Stelle des Tempels Salomos hat Christus einen Tempel aus lebendigen Steinen gebaut (1 Petr 2,5), die Gemeinschaft der Heiligen. Als ewiger Hohepriester befindet er sich in der Mitte des Tempels, und auf seinem Altar ist er selber die ewige Opfergabe. Und die ganze Schöpfung hat Teilhabe an dieser Liturgie erhalten. Die Früchte der Erde sind als geheimnisvolle Opfergaben einbezogen, die Blumen und die Leuchter, die Zeltwände und der Vorhang des Tempels, der geweihte Priester, wie auch die Salbung und die Weihe des Hauses Gottes.

Auch die Cherubim fehlen nicht. Ihre gemeißelten und geschnitzten Figuren hielten im Allerheiligsten Wache. Jetzt sorgen Mönche, ihre lebendigen Abbilder, dafür, dass das Lob Gottes nie aufhört, weder im Himmel noch auf Erden. Von der Morgenröte an rufen ihre Lobgesänge die ganze Schöpfung dazu auf, gemeinsam den Herrn zu preisen: Berge und Hügel, Flüsse und Sturzbäche, Meere und Kontinente, auch alles was sie bevölkert; Wolken und Winde, Regen und Schnee, alle Völker der Erde, alle Menschen aller Stände und Rassen, und schließlich die Bewohner des Himmels, die Engel und Heiligen (vgl. Dtn 3,57-90)... Wir müssen uns mit unserer Liturgie dem ewigen Lob Gottes anschließen. „Wir“ – wer ist das? Es handelt sich nicht nur um geweihte Personen..., sondern um das ganze christliche Volk.

 

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Das Gebet der Kirche

„Selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen“

 

Im ewigen Schweigen des innerlichen Lebens Gottes wurde der Entschluss der Erlösung gefasst. Und es war in der Verborgenheit eines stillen Hauses in Nazareth, dass die Kraft des Heiligen Geistes auf die Jungfrau, einsam und im Gebet vertieft, herabgestiegen ist, dass die Menschwerdung des Erlösers Wirklichkeit wurde. Darauf hoffte die werdende Kirche, die um die schweigend ins Gebet versunkene Jungfrau versammelt war (Apg 1,14): auf die neuerliche Ausgießung des Geistes, die ihr versprochen war, um ihr neues Leben zu schenken, um ihr ihre innere Klarheit, ihre Fruchtbarkeit und ihre Wirksamkeit zu geben...

In diesem schweigsamen Zwiegespräch zwischen gesegnetem Geschöpf Gottes und ihrem Herrn bereiten sich die Ereignisse der Kirchengeschichte vor, die weithin sichtbar sind und das Antlitz der Erde erneuern (Ps. 104,30). Die Jungfrau, die in ihrem Herzen jedes Wort bewahrte, das der Herrn gesprochen hat (Lk 2,19; 1,45), bildet schon die aufmerksamen Wesen vor, in denen dem Hohepriesterlichen Gebet Jesu ohne Unterlass neu Leben geschenkt wird.

 

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Das Gebet der Kirche

Hoherpriester des Neuen Bundes

 

Jede menschliche Seele ist für sich ein Tempel Gottes, und das eröffnet uns eine ganz neue, weite Perspektive. Das Gebetsleben Jesu ist der Schlüssel zum Verständnis des Gebetes der Kirche. Christus hat am Gottesdienst seines Volkes teilgenommen, der gemäß den Vorschriften des Gesetzes öffentlich [im Tempel] abgehalten wurde... Er hat eine sehr enge Verbindung zwischen dieser Liturgie und dem Opfer seiner eigenen Person hergestellt und ihm so seinen vollen und echten Sinn verliehen: den einer Huldigung und Danksagung der Schöpfung an ihren Schöpfer. Genau dadurch hat er die Liturgie des Alten Bundes in der des Neuen Bundes zur Vollendung geführt.

Jesus hat aber nicht nur an dem vom Gesetz vorgeschriebenen öffentlichen Gottesdienst teilgenommen. Noch häufigere Hinweise geben die Evangelien darauf, dass er allein gebetet hat, in der Stille der Nacht, in der Wildnis der Berggipfel, an einsamen Orten (Mt 14,23; Mk 1,35). Vierzig Tage und Nächte Gebet sind dem öffentlichen Leben Jesu vorausgegangen (Mt 4,1f). Er hat sich in die Einsamkeit der Berge zurückgezogen, bevor er seine zwölf Apostel auswählte (Lk 6,12) und sie aussandte. In der Ölbergstunde hat er sich auf seinen Weg nach Golgota vorbereitet. Auf den Schrei, den er in dieser schmerzlichsten Stunde seines Lebens an das Ohr seines Vaters dringen lässt, werden wir mit kargen Worten hingewiesen. Es sind die Worte, die wie ein Blitz einen Augenblick lang uns das intimste Seelenleben Jesu beleuchten, das unergründliche Geheimnis seiner gottmenschlichen Existenz und seiner Zwiesprache mit dem Vater.

Diese Zwiesprache hat sicher, ohne je abzureißen, sein ganzes Leben lang gedauert. Jesus betete im Stillen nicht nur dann, wenn er sich vor der Menschenmenge zurückgezogen hatte, sondern auch wenn er mitten unter Menschen war.

 

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Das Wort vom Kreuz (Aus: Beten mit Edith Stein. Hrsg. v. Waltraud Herbstrith. Schriftenreihe zur Meditation; 1. München: Kaffke, 1979

"Damit jeder, der glaubt, durch ihn das ewige Leben hat."

 

… Mein Leben wird mir oft zur Last, und ich verlange nach Befreiung.

 

Seltsam:

nur einer kann mich befreien,

einer, der unter der Last zusammenbrach

und wie ein Verbrecher gekreuzigt wurde.

Das Elend eines Menschen hilft mir,

eigene Not zu tragen.

Nur das Elend?

Nein!

Durch das Schicksal des Jesus von Nazaret

wurde das Kreuz zum Siegeszeichen.

Ohne Auferstehung,

ohne Verwandlung des Leids in Freude,

wäre die Last des Lebens sinnlos,

ein ewiger Kreislauf.

Jesus, der Sohn des Vaters,

nahm meine Ohnmacht auf sich,

damit ich zur Herrlichkeit mit ihm gelange.

Was in den Augen dieser Welt schwach erscheint,

hat Gott stark gemacht.

Dies ist die Hoffnung meines Lebens.

 

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Paraphrase des Gedichtes „Am Steuer«

„Ich bin es. Fürchtet euch nicht.“

 

Die Wellen, Herr, sind hoch,

und schwarz scheint mir die Nacht!

Willst Du's nicht sein, der doch

Mir einsam Wächter Licht gebracht?

 

Halt fest und stark das Steuer,

Vertraue und bleibt ruhig.

Mir ist dein Schifflein teuer

Zum sichern Hafen will Ich's leiten mit Bedacht.

 

Halt fest im Blick ohn' Wanken

Den Kompass, der dich weist.

Er hilft das Ziel zu finden

Durch alles finster Irren und die Sturmesnacht.

 

Die Kompassnadel deiner Barke,

sie zittert still - doch weist sie dir den Weg.

Wohin Ich will, dass sicher du gelangest,

da wird sie Richtung geben, bis sicher du's geschafft.

 

Vertraue nur und halte Ruhe

In nächtlich' Sturm und Blitz.

Getreu, ja sicher führt dich Gottes Wille,

Wenn wachend bleibt dein Herz nur in der Nacht.

 

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Zur ersten Profess von Schwester Myriam von der Heiligen Theresia

„Sie ließen ihren Vater im Boot zurück... und folgten Jesus nach.“

 

Wer sich wie ein kleines Kind führen lässt von den Fesseln des heiligen Gehorsams, der wird in das Reich Gottes gelangen, das den „Kleinen“ versprochen wurde (vgl. Mt 19,4). Dieser Gehorsam hat Maria geleitet, die Königstochter aus dem Hause David, in das bescheidene Häuschen des armen Zimmermanns in Nazareth. Er hat die beiden heiligsten Gestalten der Welt aus der schützenden Behausung ihres armen Hausstandes auf den großen Straßen bis zum Stall von Betlehem geführt; der Gehorsam hat den Sohn Gottes in die Krippe gelegt.

In frei gewählter Armut haben der Herr und seine Mutter die Straßen Judäas und Galiläas durchwandert und vom Almosen der Gläubigen gelebt. Nackt und entäußert hat der Heiland am Kreuz gehangen und die Sorge um seine Mutter der Liebe seines Jüngers anvertraut (Joh 19,25f). Deshalb verlangt Er die Armut von denen, die Ihm folgen wollen. Das Herz muss frei sein von aller Anhänglichkeit an irdische Dinge. Es darf sich um sie keine Sorgen machen, sich nicht von ihnen abhängig machen, nicht nach ihnen verlangen, wenn es ungeteilt dem himmlischen Bräutigam gehören will.

 

 


Letzte Änderung: 10.02.2013 um 03:35

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