Sonstiges
Johannes Lanspergius |
Geschrieben von (ksf) am 10.02.2013 |
__________________________________________ Predigt 5; Opera omnia 3, 315 «Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt» (Joh 12,46) Die Demut, mit der Christus „sich entäußerte und wie ein Sklave wurde“ (Phil 2,7), ist für uns Licht. Licht für uns ist auch, dass er sich dem Ruhm der Welt verweigert hat, dass er es vorzog, in einem Stall zur Welt zu kommen und nicht in einem Palast; und dass er einen schändlichen Tod erleiden wollte. Dieser Demut haben wir die Erkenntnis zu verdanken, wie verabscheuenswert die Sünde eines Wesens ist, das aus Ackerboden geformt ist (Gen 2,7), die Sünde eines armen, kleinen, unbedeutenden Menschen, wenn er stolz wird, sich in den Himmel erhebt und nicht gehorchen will, wo wir doch den unendlichen Gott gedemütigt sehen, verachtet und den Menschen ausgeliefert. Auch die Gelassenheit mit der er Hunger, Durst, Kälte, Beschimpfungen, Schläge und Wunden ertragen hat, ist Licht für uns, wenn er „wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer seinen Mund nicht auftut“ (Jes 53,7). Dank dieser Gelassenheit erkennen wir ja, wie untauglich Zorn und Drohung sind, und willigen ein, zu leiden, und dienen Christus, und das nicht aus Routine. Der Gelassenheit verdanken wir, dass wir allmählich erkennen, was uns auferlegt ist: in Demut und Stille unsere Sünden beweinen, und das Leid, wenn es kommt, geduldig ertragen. Denn Christus hat seine Leiden mit so viel Gelassenheit und Geduld ertragen, und nicht für Sünden, die er etwa begangen hätte, sondern für die Sünden anderer. Denkt also, geliebte Brüder, nach über alle Tugenden, die Christus uns durch sein vorbildliches Leben gelehrt hat, die er uns eindringlich ans Herz legt und zu deren Nachahmung er uns dank seiner Gnade die Kraft gibt.
Letzte Änderung: 11.02.2013 um 11:05
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