Sehenswertes

Junge Missionare in der Bronz von New York

Geschrieben von (pm) am 13.11.2010
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Erneuerungsbewegungen:

(Franziskaner, Quelle: http://www.franciscanfriars.com/vocations/index2.htm)

 

Homepage: http://www.franciscanfriars.com/

 

 

Junge Missionare in der Bronx (New York)

Sechzehn junge Erwachsene aus dem Bistum Fulda helfen in sozialen Brennpunkten
DT vom 05.09.2006

Das Leben in der Bronx von New York ist gefährlich. Regelmäßig wachen die Bewohner nachts von Schüssen auf. Allein auf die Straße zu gehen, empfiehlt sich nicht. Dennoch haben sich sechzehn junge Erwachsene aus Fulda gerade diesen Stadtteil als erste Station ihres „Amerika-Urlaubs“ ausgesucht. Vor kurzem kamen sie nach Deutschland zurück. Organisiert wurde das Projekt von Thomas Bretz, Referent für Neuevangelisierung aus dem Generalvikariat Fulda, in Zusammenarbeit mit Simone Twents vom Bischöflichen Jugendamt und Pfarrer Thomas Maleja aus Flieden. Die Fuldaer Gruppe nennt sich „ein Missionsteam“. Während ihres zweiwöchigen Sommereinsatzes in den Vereinigten Staaten sammelte sie viele Erfahrungen für die Mission in Deutschland.

Zu Gast waren die jungen Leute zunächst bei den „Franciscan Friars of the Renewal“, einer jungen Franziskanergemeinschaft im Kloster St. Crispin im sozialen Brennpunkt New Yorks, der Süd-Bronx. Die Franziskaner sind im Bistum Fulda bekannt als „Bronx Brothers“. Mit ihrer mitreißenden Musik und ihren Statements hinterließen sie großen Eindruck 2004 beim Bonifatiusfest und beim Festival „Jesus first“ während des Weltjugendtages im Jahr 2005. Die Fahrt in die Bronx war auch ein Gegenbesuch der Fuldaer Jugendlichen.

Hilfsprojekte für arme Leute bilden den Schwerpunkt in der Arbeit der jungen Franziskaner. „Die Armen sind nicht Probleme, die wir lösen müssen, sondern Menschen, die wir lieben und denen wir dienen möchten“, sagt Pater Bernhard, Superior des Konvents. Die Fuldaer Gruppe war gekommen, um die Franziskaner eine Woche lang als Volunteers (Freiwillige) in verschiedenen Projekten zu unterstützen und die Spiritualität der Brüder mitzuerleben. „Das Leben der Mönche, das wir mitgekriegt haben, hat mich beeindruckt. Sie sind so nah an den Menschen und gleichzeitig so nah an Gott“, sagt Matthias Müller, Student aus Neuhof.

An die Hand genommen wurden die Jugendlichen von Bruder Paulus Tautz, der aus der Nähe von Dresden stammt. So halfen die „mission teamer“ in der „Residence St. Anthony“, einem Heim für ehemalige Obdachlose, in der Küche und beim Putzen. Sie reinigten und renovierten Räume des „Shelter Padre Pio“, einem Obdachlosen-Nachtquartier, und halfen in der Suppenküche der Mutter-Teresa-Schwestern sowie der „Casa San Diego“, einem Café für illegale Hispanic-Einwanderer und der „Lamp Ministry“, einem Café-Wagen durch die Bronx.

Jeden Morgen feierten die Bronx Brothers mit den jungen Leuten aus Fulda Eucharistie, abends beteten sie mit ihnen in der holy hour, einer Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten Sakrament. Alle waren von ihrer Spritualität beeindruckt. „Sie leben komplett in der Gegenwart, sie sorgen sich nicht darum, ob und was sie morgen zu essen haben werden. Uns allen wurde deutlich, dass die Anbetung ihre Kraftquelle ist“, sagt Pfarrer Thomas Meleja. Die Fuldaer halfen ein wenig der Vorsehung nach und luden die Brüder zum Essen ein mit Hackfleisch, Möhren, Erbsen, Kartoffelbrei und deutschem Bier. Die Brüder, die normalerweise keinen Alkohol trinken, freuten sich über das unverhoffte Gastgeschenk.

Die Gruppe betete an ungewöhnlichen Orten – etwa zusammen mit Bruder Paulus den Rosenkranz vor einer Abtreibungsklinik. Anschließend besuchten sie die „Sisters of Life“, eine Schwesterngemeinschaft, die sich für das menschliche Leben von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende einsetzt. In ihrem Haus in Manhattan finden alleinstehende schwangere Frauen Aufnahme für die Zeit vor und nach der Geburt. „Diese Frauen sind Heldinnen“, so Schwester Mary, „denn sie treffen eine einsame Entscheidung für ihr Kind, die komplett gegen den Zeitgeist ist, der ihnen rät, das Kind einfach abzutreiben.“ Dabei geht es den Schwestern um die ganze Person. „Jede dieser Frauen trägt eine Wunde in sich des „Im-Stich-gelassen-Seins“ vom Vater des Kindes oder von ihrer Familie. Gerade in den ersten Wochen investieren wir extrem viel Liebe und Geduld, um diese Wunde heilen zu helfen und der Mutter ein neues Vertrauen zu ermöglichen.“ „Viele von ihnen finden auch in der Zeit hier im Haus zu Gott, durch die Atmosphäre in die sie hier getaucht sind und die den Glauben attraktiv macht. Wir pushen sie nicht.“

Eine Woche lang lebten die Fuldaer in der Bronx. Dann ging es weiter nach Washington D.C. Dort wurden die jungen „mission teamer“ vom Militärseelsorger und Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde Washingtons, Michael Schapfel, empfangen. Begeistert erzählten die jungen Christen von ihrem Glauben und ihren Erlebnissen in der Bronx.

In Washington kam auch „Paulinchen“, die Handpuppe aus Deutschland zum Einsatz. In der deutschen Gemeinde gestalteten die jungen Leute aus dem Bistum Fulda einen Kinder-Nachmittag.

„Was mich beeindruckt hat, ist die Haltung unserer jungen Leute, die das Projekt als Mission im besten Sinne gelebt haben, mit großem persönlichen Einsatz und Bereitschaft zum Dienen an anderen Menschen. Sie haben in den Bronx tagelang ganz unangenehme Arbeiten verrichtet, und das wirklich mit Liebe. Daraus ist in ihnen etwas gewachsen, was sie in Washington weitergeben konnten im Kontakt mit den Menschen dort, die das auch gespürt haben“, sagt Simone Twents, Referentin für religiöse Bildung im Bischöflichen Jugendamt Fulda, die die Fahrt mitleitete. (pm)

(Quelle: www.die-tagespost.de)


Letzte Änderung: 14.11.2010 um 21:31

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