Wort der Päpste

Kalenderblatt - Benedikt XVI. - 1

Geschrieben von (ksf) am 21.01.2011
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Ich kann Christus nich allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen.

Im letzten müssen wir bei dem demütigen, aber eindrinlichen Schrei zu Gott bleiben: Wach auf! Vergiss dein Geschöpf Mensch nicht! Und unser Schrei an Gott muss zugleich ein Schrei in unser eigenes Herz hinein sein, dass in uns die verborgene Gegenwart Gottes aufwache.

In Jesus können wir den Vater anschauen (vgl. Joh 14,9). In der Tat gibt es eine vielfältige Sichtbarkeit Gottes.

Wo bleibt angesichts dieser uns bedrängenden Gestalten von Macht nun eigentlich die Macht Gottes? Hat Gott überhaupt eine Macht in der Welt, in dieser so gewordenen Welt? Kann seine Macht vor all den furchterregenden Gewalten Hoffnung sein, oder ist Gott die reine Ohnmacht geworden?

Möge die Jungfrau Maria dazu beitragen, dass das brennende Verlangen ihres göttlichen Sohnes nach Einheit so bald wie möglich Wirklichkeit werde: "Auf dass alle eins seien, damit die Welt glaubt" (vgl. Joh 17,21)

Jedes Kind, das geboren wird, schenkt uns das Lächeln Gottes und lädt uns ein zu erkennen, dass das Leben sein Geschenk ist, ein Geschenk, das immer un in jedem Augenblick mit Liebe angenommen und fürsorglich gehütet werden muss.

Das Vergangene ist nie bloß vergangen. Es geht uns an und zeigt uns, welche Wege wir nicht gehen dürfen und welche wir suchen müssen.

Der Gott, dem wir glauben, ist ein Gott der Vernunft - einer Vernunft, die freilich nicht neutrale Mathematik des Alls, sondern eins mit der Liebe, mit dem Guten ist.

Je mehr wir im Kontakt mit Jesus in der Realität unserer Taufe leben, umso mehr öffnet sich der Himmel über uns.

Immer wird es Leid geben, das Tröstung und Hilfe braucht. Immer wird es Einsamkeit geben. Immer wird es auch die Situation materieller Not geben, in denen Hilfe im Sinn gelebter Nächstenliebe nötig ist.

Wer die Liebe abschaffen will, ist dabei den Menschen als Mensch abzuschaffen.

Dem Beispiel der hl. Jeanne Jugan folgend ermutige ich euch dazu, euch der Ärmsten und Geringsten sowie all derer anzunehmen, die vom Leben verletzt sind und von unseren Gesellschaften vernachlässigt werden.

Kann der Mensch etwa Gott etwas geben, was Er nicht schon besäße? Was das menschliche Geschöpf ist und hat, ist Gottes Gabe: Folglich ist es das menschliche Geschöpf, das in allem Gott braucht.

Alles wird möglich und leichter, wenn man jene Selbsthingabe an Maria lebt, die Jesus wollte, als er am Kreuz sagte: "Frau, siehe Dein Sohn!"

Im Sakrament öffnet sich der Himmel über uns.

Wenn ich Jesus folge, dann trete ich in den Dienst der Wahrheit und der Liebe. Mich verlierend finde ich mich!

Ich lade euch alle ein, eure Kenntnis des Wortes Gottes zu vertiefen, das unser Leben und unsere Sendung als Christen beseelt.

Bitten wir den Herrn um die Kraft, dass wir, so gut wir können, dem Evangelium an uns gerichteten Aufruf entsprechen.

Die Kirche existiert, um die Botschaft der Hoffnung vor der ganzen Menschheit zu verkündigen, die in der heutigen Zeit "zwar erstaunliche Errungenschaften aufzuweisen hat, aber den Sinn für letzte Wirklichkeiten und für das Dasein selbst verloren zu haben scheint."

Sein Geist schenke uns Besonnenheit und Verstand, Weisheit und Kraft, Liebe, Freude und Frieden, damit wir die empfangenen Talent Frucht tragen lassen. 

Wir sollen das Verlangen und die Leidenschaft spüren, alle Völker mit dem Licht Christi zu erleuchten, das auf dem Antlitz der Kirche erstrahlt, damit alle sich unter der liebevollen Vaterschaft Gottes in einer einzigen Menschheitsfamilie versammeln.

Christus schenkt auch uns Hilfe und Heil. Der Herr behüte euch und eure Familien.

Auf euch und alle Völker Afrikas rufe ich Gottes reichen Segen herab. Jesus hat das inständige Rufen des Bartimäus gehört und ihm sein Augenlicht wiedergeschenkt.

Die neuen Heiligen mögen euch mit ihrem Gebet begleiten und mit dem beispiel ihres heiligen Lebens inspirieren.

Ich ermahne Euch, Christus anzubeten, der in den Kirchen gegenwärtig ist, auf die ihr längs eurer Wege trefft.

Es geht um die Grundentscheidung, nicht Nutzen und Erwerb, Karriere und Erfolg als letztes Ziel meines Lebens anzusehen, sondern Wahrheit und Liebe als die eigentlichen Maßstäbe anzuerkennen.

Wacht stets über diese eure Kleinen, auf dass sie beim Heranwachsen Gott kennenlernen, IHN mit allen Kräften zu lieben und IHM treu zu dienen lernen.

Hilf uns, Herr, Dein Licht dorthin zu tragen. Hilf uns zum Ja der Liebe, die uns absteigen und ebenso mit Dir aufsteigen lässt. 

Nur dann, wenn wir als Kinder Gottes uns als Brüder und Schwestern in die Wirklichkeit der Kirche einfügen, können wir "Vater unser" zu unserem himmlischen Vater sagen. Dieses Gebet setzt immer das "Wir" der Familie Gottes voraus.

Den Gott, der aus Liebe unser Bruder geworden ist, finden auch heute jene, die IHN in ihrem Leben erwarten und IHN suchen; jene, die IHM ihr Herz zuwenden, verlangen danach, SEIN Antlitz zu schauen und zum Kommen Seines Reiches beizutragen.

Die Freude, die am Anfang steht, ist auch Ausdruck unseres Ja zu Jesus und unserer Bereitschaft, mit IHM zu gehen, wohin ER uns führt.

Nun könnt ihr nicht mehr Angst haben vor mir, nun könnt ihr mich nur noch lieben - so sagt uns der Gott, der ein Kind wurde.

Der Erlöser, der in Bethlehem geboren wurde, schenke allen die Seelenruhe und die Kraft, vereint den Weg des Guten zu beschreiten.

Bitten wir den Heiligen Geist, dass er in uns die Leidenschaft, den Mut und Elan zur Verkündigung des Evangeliums neu entfache. Gott segne euch alle.

Der Wunsch lautet schließlich, dass aus der derzeitigen weltweiten Krise der gemeinsame Wille hervorgehen möge, eine neue Kultur der Solidarität und der Mitverantwortung entstehen zu lassen; es sind dies unerlässliche Bedingungen für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft unseres Planeten.

Wenn wir dem Vorbild der Heiligen folgen und auf deren stete Fürbitte zählen, werden wir mit Hoffnung und in Demut auf unserem Weg der christlichen Vollkommenheit voranschreiten können.

Die Zukunft der neuen Schöpfung erstrahlt bereits in unserer Welt und entfacht, trotz aller Widersprüche und allen Leids, die Hoffnung auf neues Leben.

Der Glaube ermutigt uns, mit all unseren persönlichen Schwierigkeiten, in den Anliegen der Kirche und ebenso mit den Herausforderungen und Nöten des afrikanischen Kontinents voll Glauben und Vertrauen zu Christus zu kommen.

Möge unser ganzes Leben ein "Lauf" im Galuben und in der Liebe sein, das vom Vorbild der großen Zeugen des Evangeliums beseelt ist!

Die Kirche handelt nicht, um ihre Macht auszudehnen oder ihre Vorherrschaft durchzusetzen, sondern um allen Menschen Christus, das Heil der Welt zu bringen.

Der Herr ist der Quell, der uns zur Liebe auffordert, damit wir das höchste Gebot leben.

"Wir wollen nichts anderes, als uns in den Dienst der Menschen zu stellen, vor allem der Notleidenden und Ausgegrenzten, denn wir glauben, dass "die Verkündigung des Evangeliums an die Menschen unserer Zeit ohne Zweifel ein Dienst ist, der nicht nur der Gemeinschaft der Christen, sondern der ganzen Menschheit erwiesen wird" (Evangelii nuntiandi, 1)"

 


Letzte Änderung: 11.03.2011 um 10:23

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