Wort der Päpste

Kalenderblatt Benedikt XVI. - 2

Geschrieben von (ksf) am 09.03.2011
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Bevor wir unsere gewohnten Tätigkeiten wieder aufnehmen, lade ich euch ein, euch Zeit zu nehmen, um das Wort Gottes zu betrachten und euch von der Eucharistie zu nähren, der Quelle und dem Höhepunkt des ganzen Lebens.

Im Blickwechsel der Liebe festigt sich die Gemeinschaft der Kirche, die durch alle Zeiten geht.

Christus, der sein Leben für uns hingegeben hat, ist das Vorbild für unser Handeln.

Die Gegenwart Mariens an unserer Seite lasse unser "Ja" spontan, großherzig und unwiderruflich sein!

Unsere große Hoffnung als Gläubige ist das ewige Leben in der Gemeinschaft mit Christus und mit der ganzen Familie Gottes.

Die Mitarbeit aller ist notwendig, denn niemand soll glauben, allein das eigene Glück aufzubauen.

Der Glaube ist Geschenk Gottes an den Menschen, und gleichzeitig ist er freie und vollständige Überantwortung des Menschen an Gott; der Glaube ist fügsames Hören auf das Wort des Herrn, das eine "Leuchte" für unsere Schritte und ein "Licht" für unsere Pfade ist. (Vgl. Ps 119,105)

Die Nachfolge ist noch mehr, sie ist Liebe, so wie er uns geliebt hat, als er sogar Leiden und Tod auf sich genommen hat. Lassen wir uns von Christus im Innersten anrühren.

Die Heiligen laden uns ein, die tiefe Freude zu leben, die dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe entspringt.

Wenn wir das Herz vertrauensvoll Christus öffnen, wenn wir uns von ihm ergreifen lassen, können auch wir die Erfahrung machen, dass "unser alleiniges Glück auf dieser Erde darin besteht, Gott zu lieben und zu wissen, dass er uns liebt".

Bitten wir die Jungfrau Maria, den von Liebe durchdrungenen Glauben in uns stets wachzuhalten, der sie das demütige Mädchen aus Nazareth, zur Mutter Gottes und Mutter und Vorbild aller Gläubigen gemacht hat.

Wer Christus glaubt, ihm sich anvertraut und von seinem Wort leiten lässt, der kann mit Petrus bekennen: "Herr, Du hast Worte des ewigen Lebens!"

Dieses Wort des Auferstandenen an den Vater ist auch ein Wort des Herrn an uns geworden: "Ich bin auferstanden und bin nun immer bei Dir", sagt er zu einem jeden von uns.

Reine Hände und ein lauteres Herz: Wenn wir mit Jesus gehen, steigen wir auf und finden zu den Reinigungen, die uns wirklich in die Höhe bringen, die dem Menschen zugedacht ist: Die Freundschaft mit Gott selbst.

Mög der herr uns helfen, die Tür unseres Herzens, die Tür der Welt aufzutun, damit ER, der lebendige Gott, in seinem Sohn ankommen kann in dieser unserer Zeit, in unserem Leben.

Der Herr klopft mit seinem Kreuz auch umgekehrt an die Türen dieser Welt, an die Türen unserer Herzen, die so oft und so weithin für Gott verschlossen sind.

Wir leben mit den anderen, wir sind zusammen mit den anderen erschaffen, und nur darin, dass wir bei den anderen sind, uns den anderen hingeben, finden wir das Leben.

Herr, zeige auch heute, dass die Liebe stärker ist als der Hass. Dass sie stärker ist als der Tod.

Bitten wir Maria, uns zu begleiten, damit wir am Ende der Fastenzeit, innerlich erneuert und mit Gott und den Brüdern versöhnt, den auferstandenen Herrn betrachten können.

Bitten wir Maria mit dem Gebet, dass ihr "Ja" zur Verkündigung des Engels in Erinnerung ruft, unseren Glauben stets stark und voller Freude zu bewahren.

Herr, steig auch in die Nächte und Unterwelten dieser unserer modernen Zeit hinab, und nimm die Wartenden an die Hand. Führe sie ins Licht.

Die große Hoffnung als Gläubige gibt uns die Kraft, den Schwierigkeiten des Lebens in dieser Welt zu begegnen und sie zu überwinden.

Gottes Sehen ist Tun. Dass ER mich sieht, mich ansieht, verändert mich und die Welt um mich herum.

Begegnen wir Christus im Gebet, und tragen wir das Licht seiner Liebe in die Welt hinein. Der Herr geleite Euch auf all Euren Wegen.

Liebe Jungen und Mädchen, lernt von den Heiligen, die Kirche und die Armen zu lieben. Danke für Eure Begeisterung.

An seinem Leib, des Auferstandenen, festgehalten leben wir, und in der Gemeinschaft mit seinem Leib reichen wir bis ans Herz Gottes hin. Und so erst ist der Tod überwunden, sind wir frei und ist unser Leben Hoffnung.

Ich lade euch, liebe Brüder und Schwester, ein, mit fügsamen Herzen das Ostergeheimnis Christi aufzunehmen, das uns zuinnerst mit seiner Person vereint, in der selbstlosen Liebe zu den Brüdern und im demütigen Dienst am Nächsten.

Jesus ist auferstanden und schenkt uns den Frieden; er selbst ist der Friede. Darum wiederholt die Kirche mit Nachdruck: "Christus ist auferstanden - Christos anesti!"

Der Auferstandene umfängt uns und trägt uns, wohin wir auch gehen - er, der das Leben selber ist.

Gott geht uns entgegen, "bis hin zum Letzten Abendmahl, bis hin zu dem am Kreuz durchbohrten Herzen, bin hin zu den Erscheinungen des Auferstandenen und seinen Großtaten, mit denen er durch das Wirken der Apostel die entstehende Kirche auf ihrem Weg geführt hat." (Vgl Enzyklika "Deus Caritas es", 17)

Mit dem Kreuz hat Jesus die Tür Gottes, die Tür zwischen Gott und Mensch aufgestoßen. Sie steht offen.

Die Bibel möge für jeden Christen wie ein Brunnen sein, zu dem er jeden Tag kommt, um seinen Durst zu stillen!

"Wollt auch ihr weggehen?" Diese provokative Frage ist nicht nur an die Zuhörer von damals gerichtet, sondern den Gläubigen und Menschen aller Zeiten.

Die Gegenwart Christi ist ein Geschenk, das wir mit allen teilen müssen. Es ist äußerst nützlich, das Zusammenwirken von Familien, Schule und Pfarreien zu verstärken für eine tiefgehende Evangelisierung und eine mutige Förderung der Menschen, die möglichst vielen Menschen den Reichtum vermitteln können, der der Begegnung mit Christus entspringt.

Heute lade ich euch ein, das Geschenk anzunehmen, das Christus von sich selbst in der Eucharistie macht. Indem der Christ im Glauben diese unverzichtbare Speise empfängt, schöpft er die Kraft die es ihm gestattet, sich ganz den Brüdern zu schenken.

Entdecken wir wieder das Sakrament der Vergebung, das die Freude aufsprudeln lässt in einem Herzen, das wiedergeboren ist zum wahren Leben.

Der Herr sagt uns gleichsam: Wenn schon die Gottesbeiweise der Schöpfung dich nicht für Gott auftun können; wenn schon das Wort der Schrift und die Botschaft der Kirche dich unberührt lassen - sieh doch mich an, den Gott, der für dich zu einem Leidenden geworden ist, der selber mitleidet - sieh, dass ich leide um dich, und tu dich auf für mich, deinen Herrn und deinen Gott.

Je bereitwilliger wir zu Gottes Heilsplan ja sagen, desto mehr können wir unserer Berufung als getaufte Christen gerecht werden; denn wir alle sind in Christus dazu erwählt, heilig und untadelig vor Gott zu leben, zum Lob seiner herrlichen Gnade.

In dieser Fastenzeit hilft uns die Kirche, diesen inneren Weg einzuschlagen, und lädt uns zur Umkehr ein, die nicht in erster Linie eine Anstrengung ist - die freilich immer wiechtig ist, um unser Verhalten zu ändern -, sondern eher eine Gelegenheit, uns zu entschließen, aufzubrechen und neu anzufangen, das heißt die Sünde aufzugeben und uns für die Rückkehr zu Gott zu entscheiden.

Ich fordere die Eltern herzlich auf, gemeinsam mit der ganzen christlichen Gemeinde den neuen Generationen die Freude zu bezeugen, die aus der Begegnung mit Jesus kommt, der in Bethlehem geboren wurde, nicht um uns etwas wegzunehmen, sondern um uns alles zu schenken.

Habt keine Angst vor der Aufgabe des Apostolates, die der Herr euch anvertraut!

Ich bin zu euch gekommen, um euch zu ermutigen und in der Treue zu Christus zu stärken. "Stärke Deine Brüder!": Heute spüre ich, wie diese Aufforderung des Herrn in einer einzigartigen nachdrücklichen Weise an mich ergeht.

Gehen wir - das ist das Gebot der Fastenzeit - gehen wir gemeinsam diesen Weg der inneren Befreiung.

Das Fasten, zu dem uns die Kirche in dieser intensiven Zeit einlädt, geschieht nicht aus Beweggründen körperlicher oder ästhetischer Natur, sondern es entspringt einem dem Menschen eigenen Bedürfnis nach innerer Läuterung.

Zögert nicht, einen Lebensstil zu wählen, der nicht der gegenwärtigen hedonistischen Mentalität folgt.

Ich empfehle der allerseligsten Jungfrau Maria, die voll der Gnade ist, die Freuden und Sorgen aller Jünger ihres göttlichen Sohnes, dass sie das Wort Gottes mit großzügigem und demütigem Herzen annehmen und es so standhaft in die Praxis umsetzen und treue Zeugen und Missionare Jesu Christi in allen Bereichen des Lebens sind.

Bitten wir in dieser Stunde den Herrn, dass er auch uns helfe, wachende Menschen zu werden.

"Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen." (Joh 15,20) Die Kirche begibt sich auf denselben Weg und erduldet dasselbe Schicksal Christi, denn sie handelt nicht auf der Grundlage einer menschlichen Logik, noch rechnet sie mit der Macht der Kraft, sondern sie folgt dem Weg des Kreuzes und wird in kindlichem Gehorsam gegenüber dem Vater Zeugin und Weggefährtin der Menschheit.

Mögen wir uns alle dazu angespornt fühlen, ein gutes Beispiel an Güte und Liebe zu geben, um eine Gesellschaft aufzubauen, die Gottes und des Menschen würdig ist.

Das Vorbild und der Schutz der Unbefleckten Empfängnis mögen uns stützen, auf dass wir frei von Sünde in der Gnade der Heiligkeit leben.

Die Zeit der Erwartung und der Hoffnung ist wiedergekehrt, in der Gott uns ruft, zu wachen und zu beten!

Die Antwort dessen, der Christus nachfolgt, ist vielmehr, den Weg zu gehen, den er gewählt hat, als er angesichts der Übel seiner Zeit und aller Zeiten entschlossen das Kreuz auf sich nahm und den längsten, aber wirksamsten Weg der Liebe ging.

Die Konkretheit der Liebe ist eines der wesentlichen Elemente für das Leben der Christen, die von Jesus ermutigt werden, "das Licht der Welt" zu sein, damit die Menschen ihre "guten Werke" sehen und Gott preisen. (vgl. Mt 5,16)

Der Sonntag, Tag des Herrn, ist die beste Gelegenheit, um aus ihm, dem Herrn des Lebens, Kraft zu schöpfen.

Damit Einlass Gottes in diese Welt Gottesgeburt sei, muss es immer wieder dieses marianische Ja, diesen Zusammenfall unseres Willens mit seinem Willen geben.

 


Letzte Änderung: 06.06.2011 um 10:16

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