Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche - 11

Posted by ksf (ksf) on 19.08.2010
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2. ZWEITER TEIL: DIE FEIER DES CHRISTLICHEN MYSTERIUMS

 

 

2.1 Erster Abschnitt: DIE SAKRAMENTALE HEILSORDNUNG

 

218. Was ist die Liturgie?

Die Liturgie ist die Feier des Mysteriums Christi und besonders seines Pascha-Mysteriums. In ihr wird durch den Vollzug des priesterlichen Amtes Jesu Christi die Heiligung der Menschen bezeichnet und bewirkt und vom mystischen Leib Christi, dem Haupt und seinen Gliedern, der öffentliche Kult vollzogen, der Gott gebührt.

 

219. Welchen Platz nimmt die Liturgie im Leben der Kirche ein?

Die Liturgie, die heilige Handlung schlechthin, bildet den Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Lebenskraft strömt. Durch die Liturgie setzt Christus in seiner Kirche, mit ihr und durch sie das Werk unserer Erlösung fort.

 

220. Worin besteht die sakramentale Heilsordnung?

Die sakramentale Heilsordnung besteht darin, durch die Feier der Sakramente der Kirche, besonders durch die Eucharistie, die Früchte der Erlösung Christi zu vermitteln, „bis er kommt" (1 Kor 11, 26).

 

 

2.1.1 ERSTES KAPITEL: Das Pascha-Mysterium in der Zeit der Kirche

 

Die Liturgie – Werk der heiligsten Dreifaltigkeit

 

221. Inwiefern ist der Vater Ursprung und Ziel der Liturgie?

In der Liturgie überhäuft uns der Vater in seinem Fleisch gewordenen, für uns gestorbenen und auferstandenen Sohn mit seinen Segnungen, und er gießt den Heiligen Geist in unsere Herzen aus. Zugleich preist die Kirche den Vater in Anbetung, Lob und Danksagung und bittet um das Kommen seines Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

222. Welches Werk verrichtet Christus in der Liturgie?

In der Liturgie der Kirche bezeichnet und verwirklicht Christus vor allem sein Pascha-Mysterium. Indem er den Aposteln den Heiligen Geist spendete, gab er ihnen und ihren Nachfolgern die Vollmacht, das Heilswerk zu vollziehen – und zwar durch das eucharistische Opfer und die Sakramente, in denen er selbst wirkt, um den Gläubigen aller Zeiten und in aller Welt seine Gnade mitzuteilen.

 

223. Wie wirkt der Heilige Geist in der Liturgie an der Kirche?

In der Liturgie wirkt der Heilige Geist auf das Engste mit der Kirche zusammen. Er bereitet die Kirche auf die Begegnung mit ihrem Herrn vor. Er ruft Christus dem Glauben der Versammlung in Erinnerung und bezeugt ihn. Er vergegenwärtigt und aktualisiert das Mysterium Christi. Er vereint die Kirche mit dem Leben und der Sendung Christi und lässt die Gabe der Gemeinschaft in ihr Frucht bringen.

 

 

Das Pascha-Mysterium in den Sakramenten der Kirche

 

224. Was sind die Sakramente und welche Sakramente gibt es?

Die Sakramente sind sinnlich wahrnehmbare, wirksame Zeichen der Gnade, die von Christus eingesetzt und der Kirche anvertraut sind und durch die uns das göttliche Leben gespendet wird. Es gibt sieben Sakramente: die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, die Buße, die Krankensalbung, die Weihe und die Ehe.

 

225. In welcher Beziehung stehen die Sakramente zu Christus?

Die Mysterien des Lebens Christi sind die Grundlage für das, was Christus jetzt durch die Amtsträger seiner Kirche in den Sakramenten spendet. „Was an unserem Erlöser sichtbar war, ist in seine Sakramente übergegangen" (hl. Leo der Große).

 

226. Welches Verhältnis besteht zwischen den Sakramenten und der Kirche?

Christus hat die Sakramente seiner Kirche anvertraut. Diese sind Sakramente „der Kirche" in einem doppelten Sinn: Sie sind „durch sie" da, weil sie Handlungen der Kirche sind, die ihrerseits Sakrament des Wirkens Christi ist. Sie sind „für sie" da, insofern sie die Kirche aufbauen.

 

227. Was ist der sakramentale Charakter?

Der sakramentale Charakter ist ein geistliches Siegel, das durch die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Weihe verliehen wird. Es ist Verheißung und Gewähr des göttlichen Schutzes. Durch dieses Siegel wird der Christ Christus gleichgestaltet, hat in verschiedener Weise an dessen Priestertum teil, und gehört in unterschiedlichen Ständen und Aufgaben der Kirche an. Er wird also dem Gottesdienst und dem Dienst der Kirche geweiht. Weil dieses Siegel unauslöschlich ist, werden die Sakramente, die es einprägen, nur einmal im Leben empfangen.

 

228. In welcher Beziehung stehen die Sakramente zum Glauben?

Die Sakramente setzen den Glauben nicht nur voraus. Durch die Worte und die rituellen Elemente nähren sie ihn auch, stärken ihn und bringen ihn zum Ausdruck. Wenn die Kirche die Sakramente feiert, bekennt sie den apostolischen Glauben. Deshalb gilt der alte Spruch: „lex orandi, lex credendi": die Kirche glaubt so, wie sie betet.

 

229. Warum sind die Sakramente wirksam?

Die Sakramente wirken ex opere operato („aufgrund der vollzogenen sakramentalen Handlung"). Denn Christus ist in ihnen am Werk und vermittelt die Gnade, die sie bezeichnen, unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders. Die Früchte der Sakramente sind aber auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers abhängig.

 

230. Aus welchem Grund sind die Sakramente heilsnotwendig?

Auch wenn nicht alle Sakramente jedem einzelnen Gläubigen gespendet werden, sind die Sakramente für die Christgläubigen heilsnotwendig: Sie verleihen die sakramentalen Gnaden, die Vergebung der Sünden, die Annahme an Kindes Statt, die Gleichgestaltung mit Christus, dem Herrn, und die Zugehörigkeit zur Kirche. Der Heilige Geist heilt und verwandelt jene, die sie empfangen.

 

231. Was ist die sakramentale Gnade?

Die sakramentale Gnade ist die jedem Sakrament eigene, durch Christus gespendete Gnade des Heiligen Geistes. Diese Gnade unterstützt den Gläubigen auf seinem Weg der Heiligkeit und hilft somit auch der Kirche, in der Liebe und im Zeugnis zu wachsen.

 

232. Welche Beziehung besteht zwischen den Sakramenten und dem ewigen Leben?

In den Sakramenten empfängt die Kirche jetzt schon Anteil am ewigen Leben, „während wir auf die selige Hoffnung und das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus warten" (Tit 2, 13).

 

Last changed: 20.08.2010 at 22:06

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