Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche - 15

Posted by ksf (ksf) on 19.08.2010
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2.2.2 ZWEITES KAPITEL: Die Sakramente der Heilung

 

295. Warum hat Christus die Sakramente der Buße und der Krankensalbung eingesetzt?

Christus, der Arzt der Seele und des Leibes, hat sie eingesetzt, weil das neue Leben, das er uns in den Sakramenten der christlichen Initiation geschenkt hat, geschwächt und durch die Sünde sogar verloren werden kann. Darum wollte er, dass die Kirche sein Heilungs- und Heilswerk durch diese beiden Sakramente fortsetze.

 

Das Sakrament der Busse und der Versöhnung

 

296. Wie wird dieses Sakrament genannt?

Es wird Sakrament der Buße, der Versöhnung, der Vergebung, der Beichte oder der Umkehr genannt.

 

297. Warum gibt es ein Sakrament der Versöhnung nach der Taufe?

Das in der Taufe erhaltene neue Leben in der Gnade hat die Schwäche der menschlichen Natur und die Neigung zur Sünde (die Konkupiszenz) nicht behoben. Deshalb setzte Christus dieses Sakrament für die Umkehr der Getauften ein, die sich durch die Sünde von ihm entfernt haben.

 

298. Wann wurde dieses Sakrament eingesetzt?

Der auferstandene Herr hat dieses Sakrament eingesetzt, als er sich am Osterabend seinen Aposteln zeigte und zu ihnen sprach: „Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert" (Joh 20, 22–23).

 

299. Bedürfen die Getauften der Umkehr?

Der Ruf Christi zur Umkehr ergeht auch weiterhin im Leben der Getauften. Die Umkehr ist eine fortwährende Aufgabe für die ganze Kirche, die heilig ist, aber in ihrem Schoß Sünder umfasst.

 

300. Was ist die innere Buße?

Die innere Buße ist die Regung eines „zerknirschten Geistes" (Ps 51, 19), der durch die göttliche Gnade dazu bewegt wird, auf die barmherzige Liebe Gottes zu antworten. Sie schließt den Schmerz und die Abscheu vor den begangenen Sünden, den festen Vorsatz, in Zukunft nicht mehr zu sündigen, und das Vertrauen auf die Hilfe Gottes ein. Sie wird von der Hoffung auf die göttliche Barmherzigkeit genährt.

 

301. In welchen Formen drückt sich die Buße im christlichen Leben aus?

Die Buße drückt sich in sehr verschiedenen Formen aus, besonders im Fasten, Beten und Almosengeben. Diese und viele andere Formen der Buße kann der Christ im täglichen Leben praktizieren, besonders in der Fastenzeit und am Freitag, dem Tag der Buße.

 

302. Welche Elemente sind beim Sakrament der Versöhnung wesentlich?

Wesentlich sind zwei Elemente: das Handeln des Menschen, der sich unter dem Walten des Heiligen Geistes bekehrt, und die Lossprechung durch den Priester, der im Namen Christi die Vergebung schenkt und die Art der Genugtuung bestimmt.

 

303. Welches sind die Akte des Pönitenten?

Die Akte des Pönitenten sind: eine sorgfältige Gewissenserforschung; die Reue, die vollkommen ist, wenn sie aus der Liebe zu Gott hervorgeht, und unvollkommen, wenn sie auf anderen Motiven beruht, und die den Vorsatz einschließt, nicht mehr zu sündigen; das Bekenntnis, das im Geständnis der Sünden vor dem Priester besteht; die Genugtuung oder Buße, die der Beichtvater dem Pönitenten auferlegt, um den Schaden wiedergutzumachen, den die Sünde verursacht hat.

 

304. Welche Sünden muss man beichten?

Man muss alle noch nicht gebeichteten schweren Sünden beichten, an die man sich nach einer sorgfältigen Gewissenserforschung erinnert. Die Beichte der schweren Sünden ist der einzige ordentliche Weg, um die Vergebung zu erlangen.

 

305. Wann ist man verpflichtet, die schweren Sünden zu beichten?

Jeder Gläubige ist nach Erreichen des Unterscheidungsalters verpflichtet, die schweren Sünden wenigstens einmal jährlich, und in jedem Fall vor dem Empfang der heiligen Kommunion, zu beichten.

 

306. Warum können auch die lässlichen Sünden bei der sakramentalen Beichte bekannt werden?

Das Bekenntnis der lässlichen Sünden wird von der Kirche nachdrücklich empfohlen, auch wenn es nicht im strengen Sinn notwendig ist. Es ist für uns eine Hilfe, unser Gewissen richtig zu bilden, gegen unsere bösen Neigungen anzukämpfen, uns von Christus heilen zu lassen und im geistlichen Leben zu wachsen.

 

307. Wer ist der Spender des Bußsakramentes?

Christus hat den Dienst der Versöhnung seinen Aposteln und deren Nachfolgern, den Bischöfen, sowie deren Mitarbeitern, den Priestern, anvertraut. Sie werden darum zu Werkzeugen der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit Gottes. Sie üben die Vollmacht der Sündenvergebung im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes aus.

 

308. Wem ist die Lossprechung von bestimmten Sünden vorbehalten?

Die Lossprechung von bestimmten, besonders schweren Sünden (wie von jenen, die mit der Exkommunikation belegt werden) ist dem Apostolischen Stuhl oder dem Ortsbischof oder den von ihnen ermächtigten Priestern vorbehalten. Im Fall von Todesgefahr kann allerdings jeder Priester von jeder Sünde und jeder Exkommunikation lossprechen.

 

309. Ist der Beichtvater an das Beichtgeheimnis gebunden?

Weil dieser Dienst überaus groß ist und Achtung und Behutsamkeit gegenüber dem Beichtenden erfordert, ist jeder Beichtvater ausnahmslos und unter strengsten Strafen verpflichtet, das sakramentale Siegel, das heißt das absolute Stillschweigen über die in der Beichte erfahrenen Sünden, zu wahren.

 

310. Welche Wirkungen hat dieses Sakrament?

Die Wirkungen des Bußsakramentes sind: die Versöhnung mit Gott und folglich die Vergebung der Sünden; die Versöhnung mit der Kirche; die Wiedererlangung des Gnadenstandes, falls er verloren war; der Erlass der durch die Todsünden verdienten ewigen Strafe und der wenigstens teilweise Erlass der zeitlichen Strafen, die aus der Sünde folgen; der Friede und die Ruhe des Gewissens und der geistliche Trost; das Wachstum der geistlichen Kräfte für den christlichen Kampf.

 

311. Kann man dieses Sakrament in gewissen Fällen mit dem allgemeinen Sündenbekenntnis und der gemeinsamen Lossprechung feiern?

Wenn eine schwere Notlage besteht (etwa in unmittelbarer Todesgefahr), kann man sich mit der gemeinschaftlichen Feier der Versöhnung mit allgemeinem Sündenbekenntnis und gemeinsamer Lossprechung behelfen. Dabei sind die Richtlinien der Kirche zu beachten, und die Pönitenten müssen den Vorsatz haben, die schweren Sünden möglichst bald einzeln zu beichten.

 

312. Was sind Ablässe?

Ablässe sind der Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon vergeben sind. Einen solchen Erlass erlangt der Gläubige unter bestimmten Bedingungen für sich oder für die Verstorbenen durch den Dienst der Kirche, die als Vermittlerin der Erlösung den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen austeilt.

 

 

Das Sakrament der Krankensalbung

 

313. Wie wird die Krankheit im Alten Testament erlebt?

Im Alten Testament erfährt der Mensch in der Krankheit seine Begrenztheit. Zugleich nimmt er wahr, dass die Krankheit auf geheimnisvolle Weise mit der Sünde zusammenhängt. Die Propheten haben vorausgesehen, dass die Krankheit auch einen erlösenden Wert für die eigenen Sünden und die Sünden anderer haben kann. So wurde die Krankheit im Blick auf Gott erlebt, von dem der Mensch die Heilung erflehte.

 

314. Welche Bedeutung hat das Mitleid Jesu mit den Kranken?

Das Mitleid Jesu mit den Kranken und seine zahlreichen Heilungen von Krankheiten sind ein offensichtliches Zeichen dafür, dass mit ihm das Reich Gottes und folglich der Sieg über Sünde, Leiden und Tod gekommen ist. Durch sein Leiden und seinen Tod gibt er dem Leiden einen neuen Sinn: Vereint mit seinem Leiden, kann es zu einem Mittel der Läuterung und des Heils für uns und für die anderen werden.

 

315. Wie verhält sich die Kirche gegenüber den Kranken?

Die Kirche hat vom Herrn den Auftrag erhalten, die Kranken zu heilen. Darum bemüht sie sich, die Kranken zu pflegen und mit ihrer Fürbitte zu begleiten. Vor allem besitzt sie ein besonderes Sakrament für die Kranken, das von Christus selbst eingesetzt und vom heiligen Jakobus bezeugt ist: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben" (Jak 5, 14).

 

316. Wer kann das Sakrament der Krankensalbung empfangen?

Dieses Sakrament kann jener Gläubige empfangen, der wegen Krankheit oder Altersschwäche in Lebensgefahr gerät. Derselbe Gläubige kann es auch weitere Male empfangen, wenn sich die Krankheit verschlimmert oder wenn ihm eine andere schwere Krankheit zustößt. Wenn möglich, soll der Feier dieses Sakramentes eine individuelle Beichte des Kranken vorausgehen.

 

317. Wer spendet dieses Sakrament?

Die Krankensalbung kann nur von Priestern (Bischöfen oder Presbytern) gespendet werden.

 

318. Wie wird dieses Sakrament gefeiert?

Die Feier dieses Sakramentes besteht im Wesentlichen in der Salbung der Stirn und der Hände des Kranken (im römischen Ritus) oder auch weiterer Körperteile (in anderen Riten) mit dem Öl, das, wenn möglich, vom Bischof geweiht wurde. Diese Salbung wird begleitet durch das Gebet des Priesters, das die besondere Gnade dieses Sakramentes erfleht.

 

319. Welche Wirkungen hat dieses Sakramentes?

Es verleiht eine besondere Gnade, die den Kranken zu seinem eigenen Wohl und zum Wohl der ganzen Kirche noch inniger mit dem Leiden Christi vereint, ihm Trost, Friede, Mut und auch die Vergebung der Sünden schenkt, wenn der Kranke nicht beichten konnte. Manchmal, wenn Gott es will, gewährt dieses Sakrament auch die Genesung des Leibes. In jedem Fall bereitet diese Salbung den Kranken auf den Hinübergang in das Haus des Vaters vor.

 

320. Was ist die Wegzehrung?

Die Wegzehrung ist die Eucharistie, die jene empfangen, die am Ende des irdischen Lebens angelangt sind und sich auf den Hinübergang in das ewige Leben vorbereiten. In diesem Moment des Hinübergangs zum Vater ist die Kommunion mit dem Leib und mit dem Blut des gestorbenen und auferstandenen Christus Same des ewigen Lebens und Kraft zur Auferstehung.

Last changed: 20.08.2010 at 22:17

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