Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche - 23

Posted by ksf (ksf) on 19.08.2010
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Das achte Gebot: Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen

 

521. Welche Pflicht hat der Mensch gegenüber der Wahrheit?

Jeder Mensch ist in seinen Taten und Worten zur Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit berufen. Jeder hat die Pflicht, die Wahrheit zu suchen, an der Wahrheit festzuhalten und sein ganzes Leben an den Forderungen der Wahrheit auszurichten. In Jesus Christus hat sich die Wahrheit Gottes voll und ganz gezeigt: Er ist die Wahrheit. Wer ihm nachfolgt, lebt im Geist der Wahrheit und hütet sich vor Doppelzüngigkeit, Falschheit und Heuchelei.

 

522. Wie legt man Zeugnis für die Wahrheit ab?

Der Christ muss die Wahrheit des Evangeliums in allen Bereichen seines öffentlichen und privaten Lebens bezeugen, nötigenfalls sogar mit dem Opfer seines eigenen Lebens. Das Martyrium ist das erhabenste Zeugnis, das man für die Wahrheit des Glaubens ablegen kann.

 

523. Was untersagt das achte Gebot?

Das achte Gebot untersagt: das falsche Zeugnis, den Meineid und die Lüge, deren Schwere gemessen wird an der Natur der Wahrheit, die sie entstellt, an den Umständen, an den Absichten des Lügners sowie an den Nachteilen, die den Belogenen daraus erwachsen; das vermessene Urteil, die üble Nachrede, die Diffamation und die Verleumdung, die den guten Ruf und die Ehre, auf die jeder Mensch ein Recht hat, mindern oder zerstören; die Schmeichelei, die Lobhudelei oder Gefälligkeit, vor allem wenn sie auf schwere Sünden oder auf das Erlangen unrechtmäßiger Vorteile abzielen. Eine Verfehlung gegen die Wahrheit verlangt Wiedergutmachung, wenn sie anderen Schaden zugefügt hat.

 

524. Was verlangt das achte Gebot?

Das achte Gebot verlangt die Achtung der Wahrheit, verbunden mit der Diskretion der Liebe: bei der Mitteilung und Information, die stets das persönliche und allgemeine Wohl, den Schutz des Privatlebens und die Gefahr des Ärgernisses berücksichtigen müssen; bei der Wahrung von Berufsgeheimnissen, die immer einzuhalten sind, außer in Sonderfällen bei Vorliegen entsprechend gewichtiger Gründe; und auch bei vertraulichen Mitteilungen, die unter dem Siegel der Verschwiegenheit gemacht wurden.

 

525. Wie sind die sozialen Kommunikationsmittel zu gebrauchen?

Die Information durch Medien muss im Dienst des Gemeinwohls stehen, inhaltlich stets der Wahrheit entsprechen und bei Beachtung der durch Recht und menschliche Rücksichtnahme gezogenen Grenzen auch vollständig sein. Außerdem muss sie in der Ausdrucksweise ehrlich und angemessen sein und die sittlichen Grundsätze, die legitimen Rechte und die Würde der Person genau beachten.

 

526. Welche Beziehung besteht zwischen Wahrheit, Schönheit und sakraler Kunst?

Die Wahrheit ist von sich aus schön. Sie bringt den Glanz geistiger Schönheit mit sich. Neben dem Wort gibt es zahlreiche Ausdrucksformen der Wahrheit, besonders die Kunstwerke. Sie sind die Frucht eines von Gott geschenkten Talentes und der Anstrengung des Menschen. Um wahr und schön zu sein, muss die sakrale Kunst das in Christus erschienene Mysterium Gottes erahnen lassen und verherrlichen und zur Anbetung und Liebe Gottes, des Schöpfers und Retters, führen, der die erhabene Schönheit der Wahrheit und der Liebe ist.

 

Das neunte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau

 

527. Was verlangt das neunte Gebot?

Das neunte Gebot verlangt, die fleischliche Begierde in Gedanken und Wünschen zu überwinden. Beim Kampf gegen diese Begierde bedarf es der Läuterung des Herzens und der Tugend der Mäßigung.

 

528. Was untersagt das neunte Gebot?

Das neunte Gebot untersagt, Gedanken und Wünsche in Bezug auf Handlungen zu pflegen, die vom sechsten Gebot untersagt sind.

 

529. Wie erlangt man die Reinheit des Herzens?

Mit der Gnade Gottes und im Kampf gegen die ungeordneten Begierden erlangt der Getaufte die Reinheit des Herzens durch die Tugend und die Gabe der Keuschheit, die lautere Absicht, den äußerlich und innerlich reinen Blick, die Beherrschung der Gefühle und der Phantasie und das Gebet.

 

530. Was verlangt die Reinheit darüber hinaus?

Reinheit verlangt Schamhaftigkeit. Diese wahrt den Intimbereich des Menschen, bringt das Feingefühl der Keuschheit zum Ausdruck und lenkt Blicke und Gesten entsprechend der Würde der Personen und ihrer Gemeinschaft. Sie befreit von einer diffusen Erotik und hält von allem fern, was die krankhafte Neugier fördert. Sie verlangt auch eine Reinigung des gesellschaftlichen Umfeldes durch einen ständigen Kampf gegen die Permissivität der Sitten, die auf einem irrigen Verständnis der menschlichen Freiheit beruht.

 

Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut

 

531. Was verlangt und was verbietet das zehnte Gebot?

Dieses Gebot ergänzt das vorangehende Gebot und verlangt eine innere Haltung der Achtung gegenüber fremdem Eigentum. Es verbietet die Gier, die ungezügelte Habsucht fremder Güter und den Neid, der darin besteht, dass man traurig ist, weil es einem anderen gut geht, und maßlos danach verlangt, sich dessen Gut anzueignen.

 

532. Was verlangt Jesus mit der Armut des Herzens?

Jesus macht es seinen Jüngern zur Pflicht, ihn allen und allem vorzuziehen. Die Loslösung vom Reichtum im Geist der evangelischen Armut und das Vertrauen auf die Vorsehung Gottes, das uns von der ängstlichen Sorge um die Zukunft befreit, sind Vorbereitungen auf die Seligkeit der Armen im Geiste, „denn ihnen gehört das Himmelreich" (Mt 5, 3).

 

533. Was ist das größte Verlangen des Menschen?

Das größte Verlangen des Menschen besteht darin, Gott zu schauen. Das ist der Aufschrei seinesganzen Wesens: „Ich will Gott schauen!" Der Mensch erreicht sein wahres und vollkommenes Glück in der Schau und in der Seligkeit dessen, der ihn aus Liebe erschaffen hat und in seiner grenzenlosen Liebe an sich zieht. „Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann" (hl. Gregor von Nyssa).

 

 

4. VIERTER TEIL:DAS CHRISTLICHE GEBET

 

4.1 Erster Abschnitt: DAS GEBET IM CHRISTLICHEN LEBEN

 

534. Was ist das Gebet?

Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder die an Gott gerichtete Bitte um Güter, die seinem Willen entsprechen. Es ist immer eine Gabe Gottes, der kommt, um dem Menschen zu begegnen. Das christliche Beten ist die persönliche, lebendige Beziehung der Kinder Gottes zu ihrem unendlich guten Vater, zu seinem Sohn Jesus Christus und zum Heiligen Geist, der in ihren Herzen wohnt.

 

 

4.1.1 ERSTES KAPITEL: Die Offenbarung des Gebetes

 

535. Warum gibt es eine allgemeine Berufung zum Beten?

Weil Gott durch die Schöpfung jedes Wesen aus dem Nichts ins Dasein ruft und weil der Mensch auch nach dem Sündenfall fähig bleibt, seinen Schöpfer zu erkennen, und das Verlangen nach demjenigen behält, der ihn ins Dasein gerufen hat. Alle Religionen - und in besonderer Weise die ganze Heilsgeschichte - zeugen von diesem Verlangen des Menschen nach Gott. Zuerst aber ist es Gott, der unermüdlich jeden Menschen zur geheimnisvollen Begegnung mit ihm im Gebet hinzieht.

 

 

Die Offenbarung des Gebetes im Alten Testament

 

536. Worin ist Abraham ein Vorbild des Gebetes?

Abraham ist ein Vorbild des Gebetes, weil er in der Gegenwart Gottes seinen Weg geht, auf ihn hört und ihm gehorcht. Sein Gebet ist ein Kampf des Glaubens, denn auch in den Momenten der Prüfung bewahrt er seinen Glauben an die Treue Gottes. Nachdem Abraham den Herrn in seinem Zelt empfangen und dieser ihm seinen Ratschluss anvertraut hat, wagt er in kühnem Vertrauen, für die Sünder einzutreten.

 

537. Wie hat Mose gebetet?

Das Gebet des Mose ist das Vorbild des beschaulichen Gebetes: Gott ruft Mose aus dem brennenden Dornbusch zu und redet oft und lange mit ihm „Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden" (Ex 33, 11). Aus diesem vertrauten Umgang mit Gott schöpft Mose die Kraft, hartnäckig für das Volk einzutreten: So ist sein Gebet ein Bild der Fürbitte des einzigen Mittlers Jesus Christus.

 

538. Welche Beziehungen mit dem Gebet haben Tempel und König im Alten Bund?

Im unmittelbaren Umfeld der Wohnstätte Gottes, der Bundeslade und später des Tempels, entfaltet sich das Gebet des Volkes Gottes unter der Führung seiner Hirten. Unter ihnen ist David der König „nach dem Herzen Gottes", der Hirt, der für sein Volk betet. Sein Gebet ist ein Vorbild für das Beten des Volkes, denn es ist Festhalten an der göttlichen Verheißung und liebendes Vertrauen auf den, welcher der einzige König und Herr ist.

 

539. Welche Rolle spielt das Gebet in der Sendung der Propheten?

Die Propheten schöpfen aus dem Gebet Licht und Kraft, um das Volk zum Glauben und zur Bekehrung des Herzens aufzurufen. Sie leben in einer großen Vertrautheit mit Gott und treten für die Brüder und Schwestern ein, denen sie verkünden, was sie beim Herrn gesehen und gehört haben. Elija ist der Vater der Propheten, also jener Menschen, die das Antlitz Gottes suchen. Auf dem Berg Karmel erwirkt er die Rückkehr des Volkes zum Glauben, weil Gott eingreift, den er mit den Worten angefleht hatte: „Erhöre mich, Herr, erhöre mich!" (1 Kön 18, 37).

 

540. Welche Bedeutung haben die Psalmen im Gebet?

Die Psalmen sind der Gipfel des Gebetes im Alten Testament. Das Wort Gottes wird in den Psalmen zum Gebet des Menschen. Dieses Gebet hat eine persönliche und eine gemeinschaftliche Dimension, die nicht voneinander getrennt werden können. Es ist vom Heiligen Geist inspiriert und besingt die Großtaten Gottes in der Schöpfung und in der Heilsgeschichte. Christus hat die Psalmen gebetet und sie zur Vollendung geführt. Deshalb gehören sie wesentlich und bleibend zum Gebet der Kirche. Sie entsprechen den Menschen aller Stände und Zeiten.

 

 

In Jesus wird das Gebet vollständig geoffenbart und verwirklicht

 

541. Von wem hat Jesus beten gelernt?

In seinem menschlichen Herzen hat Jesus von seiner Mutter und von der jüdischen Tradition beten gelernt. Sein Gebet entspringt aber auch einer anderen verborgenen Quelle: Er ist der ewige Sohn Gottes, der in seiner heiligen Menschheit das vollkommene kindliche Gebet an den Vater richtet.

 

542. Wann hat Jesus gebetet?

Das Evangelium zeigt Jesus oft im Gebet. Wir sehen ihn, wie er sich in die Einsamkeit zurückzieht, auch in der Nacht. Er betet vor den entscheidenden Schritten seiner Sendung und der Sendung der Apostel. Sein ganzes Leben ist Gebet, denn er ist in ständiger Liebesgemeinschaft mit dem Vater.

 

543. Wie hat Jesus in seiner Passion gebetet?

Das Gebet Jesu während seiner Todesangst im Garten von Getsemani und seine letzten Worte am Kreuz offenbaren die Tiefe seines Betens als Sohn: Jesus erfüllt den Ratschluss der Liebe des Vaters und nimmt alle Ängste der Menschen, alles Flehen und Bitten der Heilsgeschichte auf sich. Er bringt sie zum Vater, der sie annimmt und über alle menschliche Hoffnung hinaus erhört, indem er ihn von den Toten auferweckt.

 

544. Wie lehrt Jesus uns beten?

Jesus lehrt uns beten nicht nur durch das Gebet des Vaterunser, sondern auch durch sein eigenes Beten. Auf diese Weise zeigt er uns neben dem Inhalt auch die Haltungen, die für das wahre Gebet erforderlich sind: ein reines Herz, welches das Reich Gottes sucht und den Feinden vergibt; das kühne, kindliche Vertrauen, das über unser Fühlen und Verstehen hinausgeht; die Wachsamkeit, die den Jünger vor der Versuchung bewahrt.

 

545. Warum ist unser Gebet wirksam?

Unser Gebet ist wirksam, weil es sich im Glauben mit dem Gebet Jesu vereint. In ihm wird das christliche Gebet zur Gemeinschaft der Liebe mit dem Vater. So können wir unsere Bitten zu Gott bringen und werden erhört: „Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen sei" (Joh 16, 24).

 

546. Wie hat die Jungfrau Maria gebetet?

Das Gebet Marias ist durch ihren Glauben und die großmütige Hingabe ihres ganzen Wesens an Gott gekennzeichnet. Die Mutter Jesu ist auch die neue Eva, die „Mutter der Lebendigen": Sie bittet Jesus, ihren Sohn, für die Nöte der Menschen.

 

547. Gibt es im Evangelium ein Gebet Marias?

Neben der Fürbitte Marias in Kana in Galiläa überliefert uns das Evangelium das Magnifikat (Lk 1, 46-55), den Lobgesang der Gottesmutter und der Kirche. Das Magnifikat ist der frohe Dank, der aus dem Herzen der Armen aufsteigt, weil ihre Hoffnung Wirklichkeit wird und die göttlichen Verheißungen in Erfüllung gehen.

 

Last changed: 20.08.2010 at 22:43

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