Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche - 3

Posted by ksf (ksf) on 19.08.2010
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1.2 DAS CHRISTLICHE GLAUBENSBEKENNTNIS

 

1.2.1 Ich glaube an Gott, den Vater

 

Die Glaubensbekenntnisse

 

33. Was sind Glaubensbekenntnisse?

Es sind gegliederte Formeln, die auch „Glaubenssymbola" oder „Credo" genannt werden. Mit diesen Formeln hat die Kirche ihren Glauben von Anfang an in einer verbindlichen, allen Gläubigen gemeinsamen Sprache zusammenfassend ausgedrückt und weitergegeben.

 

34. Welche Glaubensbekenntnisse sind am ältesten?

Am ältesten sind die Taufbekenntnisse. Weil die Taufe im „Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" (Mt 28, 19) gespendet wird, sind die Glaubenswahrheiten, zu denen sich die Täuflinge bekennen, nach ihrem Bezug auf die drei Personen der heiligsten Dreifaltigkeit gegliedert.

 

35. Welche Glaubensbekenntnisse sind am wichtigsten?

Am wichtigsten sind das Apostolische Glaubensbekenntnis, das alte Taufbekenntnis der Kirche von Rom, und das Nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, das aus den beiden ersten Ökumenischen Konzilien von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) hervorging und noch heute allen großen Kirchen des Ostens und des Westens gemeinsam ist.

 

 

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde"

 

36. Warum beginnt das Glaubensbekenntnis mit „Ich glaube an Gott"?

Weil die Aussage „Ich glaube an Gott" die grundlegendste ist, die Quelle aller anderen Wahrheiten über den Menschen und über die Welt, die Quelle des ganzen Lebens eines jeden, der an ihn glaubt.

 

37. Warum bekennen wir den einen Gott?

Weil er sich dem Volk Israel als der Eine geoffenbart hat, als es sagte: „Höre, Israel! Der Herr ist einzig" (Dtn 6, 4); „ich bin Gott, und sonst niemand" (Jes 45, 22). Jesus selbst hat dies bekräftigt: Gott ist „der einzige Herr" (Mk 12, 29). Das Bekenntnis, dass Jesus und der Heilige Geist ebenfalls Gott und Herr sind, bringt in den einzigen Gott keine Spaltung.

 

38. Mit welchem Namen offenbart sich Gott?

Gott offenbart sich Mose als der lebendige Gott, „der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs" (Ex 3, 6). Gott offenbart Mose auch seinen geheimnisvollen Namen: „Ich bin der Ich-bin (JHWH)". Der unaussprechliche Name Gottes wurde bereits zur Zeit des Alten Testaments durch das Wort Herr ersetzt. So erscheint Jesus im Neuen Testament, wenn er Herr genannt wird, als wahrer Gott.

 

39. „Ist" nur Gott?

Während die Geschöpfe alles, was sie sind und haben, von Gott empfangen haben, ist Gott allein in sich selbst die Fülle des Seins und jeglicher Vollkommenheit. Er ist der „Er-ist", ohne Ursprung und ohne Ende. Jesus offenbart, dass auch er den göttlichen Namen trägt: „Ich bin" (Joh 8, 28).

 

40. Warum ist die Offenbarung des Namens Gottes wichtig?

Indem Gott seinen Namen offenbart, macht er die Reichtümer bekannt, die in seinem unaussprechlichen Geheimnis enthalten sind: Er allein ist von jeher und für immer derjenige, der über Welt und Geschichte erhaben ist. Er hat Himmel und Erde geschaffen. Er ist der treue Gott, der seinem Volk immer nahe ist, um es zu retten. Er ist der Heilige schlechthin, „voll Erbarmen" (Eph 2, 4) und stets bereit, zu verzeihen. Er ist das geistige, erhabene, allmächtige, ewige, personale, vollkommene Wesen. Er ist Wahrheit und Liebe. „Gott ist das unendlich vollkommene Wesen, die heiligste Dreifaltigkeit" (hl. Turibius von Mogrovejo).

 

41. In welchem Sinn ist Gott die Wahrheit?

Gott ist die Wahrheit selbst, und als solcher täuscht er sich nicht und kann andere nicht täuschen. Er „ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm" (1 Joh 1, 5). Der ewige Sohn Gottes, die Mensch gewordene Weisheit, wurde in die Welt gesandt, damit er „für die Wahrheit Zeugnis ablege" (Joh 18, 37).

 

42. Wie offenbart Gott, dass er Liebe ist?

Gott offenbart sich Israel als derjenige, dessen Liebe größer ist als die eines Vaters oder die einer Mutter zu ihren Kindern oder die eines Bräutigams zu seiner Braut. Er ist in sich selbst „die Liebe" (1 Joh 4, 8.16), die sich vollkommen und ungeschuldet verschenkt. Er „hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit die Welt durch ihn gerettet wird" (Joh 3, 16–17). Durch die Sendung seines Sohnes und des Heiligen Geistes offenbart Gott, dass er selbst ewiger Liebesaustausch ist.

 

43. Was verlangt der Glaube an den einen Gott?

Der Glaube an Gott, den Einzigen, verlangt: um seine Größe und Majestät wissen; in Danksagung leben; immer auf ihn vertrauen, selbst in Widerwärtigkeiten; die Einheit und die wahre Würde aller Menschen erkennen, die nach seinem Bilde erschaffen sind; die von ihm geschaffenen Dinge in rechter Weise gebrauchen.

 

44. Welches ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens?

Das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens ist das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit. Die Christen werden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft.

 

45. Kann das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit mit der menschlichen Vernunft allein erkannt werden?

Gott hat in der Schöpfung und im Alten Testament Spuren seines dreifaltigen Wesens hinterlassen, aber sein innerstes Wesen als heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der menschlichen Vernunft allein nicht zugänglich ist und vor der Menschwerdung des Sohnes Gottes und der Sendung des Heiligen Geistes auch dem Glauben Israels unzugänglich war. Dieses Mysterium wurde von Jesus Christus geoffenbart und ist der Urquell aller anderen Mysterien.

 

46. Was offenbart uns Jesus Christus vom Mysterium des Vaters?

Jesus Christus offenbart uns, dass Gott „Vater" ist: nicht nur als Schöpfer der Welt und des Menschen, sondern vor allem, weil er von Ewigkeit her in seinem Innern den Sohn zeugt, der sein Wort ist, „der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens" (Hebr 1, 3).

 

47. Wer ist der Heilige Geist, der uns von Jesus Christus geoffenbart worden ist?

Er ist die dritte Person der heiligsten Dreifaltigkeit. Er ist ein und derselbe Gott mit dem Vater und dem Sohn. Er „geht vom Vater aus" (Joh 15, 26), der als Anfang ohne Anfang der Ursprung des gesamten Lebens der Dreifaltigkeit ist. Er geht auch aus dem Sohn hervor (Filioque), weil der Vater ihn dem Sohn als ewiges Geschenk mitteilt. Vom Vater und vom Mensch gewordenen Sohn gesandt, führt der Heilige Geist die Kirche „in die ganze Wahrheit" (Joh 16, 13).

 

48. Wie drückt die Kirche ihren Glauben an die Dreifaltigkeit aus?

Die Kirche drückt ihren Glauben an die Dreifaltigkeit aus, indem sie einen einzigen Gott in drei Personen bekennt: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die drei göttlichen Personen sind ein einziger Gott, denn jede von ihnen ist mit der Fülle der einzigen und unteilbaren göttlichen Natur identisch. Sie sind real voneinander verschieden durch die gegenseitigen Beziehungen: Der Vater zeugt den Sohn, der Sohn wird vom Vater gezeugt, der Heilige Geist geht aus dem Vater und dem Sohn hervor.

 

49. Wie wirken die drei göttlichen Personen?

Unzertrennlich in ihrem einen Wesen, sind die göttlichen Personen auch unzertrennlich in ihrem Tun: Die Dreifaltigkeit hat nur ein und dasselbe Wirken. Doch in dem einen göttlichen Tun wirkt jede Person so, wie es ihrer Eigenart in der Dreifaltigkeit entspricht. „O mein Gott, Dreifaltiger, den ich anbete ... Stille meine Seele, bilde deinen Himmel aus ihr, deine geliebte Bleibe und den Ort deiner Ruhe. Nie will ich dort dich allein lassen, sondern als Ganze anwesend sein, ganz wach im Glauben, ganz Anbetung, ganz Hingabe an dein erschaffendes Wirken" (sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit).

 

50. Was bedeutet es, dass Gott allmächtig ist?

Gott hat sich als „stark und gewaltig" (Ps 24, 8) geoffenbart, als derjenige, für den „nichts unmöglich" ist (Lk 1, 37). Seine Allmacht erstreckt sich auf alles und ist geheimnisvoll. Sie zeigt sich in der Erschaffung der Welt aus dem Nichts und in der Erschaffung des Menschen aus Liebe, vor allem aber in der Menschwerdung und in der Auferstehung seines Sohnes, im Geschenk unserer Annahme an Kindes Statt und in der Vergebung der Sünden. Deshalb richtet die Kirche ihr Gebet an den „allmächtigen, ewigen Gott" („Omnipotens sempiterne Deus ...").

 

51. Warum ist es wichtig zu bekräftigen: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1, 1)?

Weil die Schöpfung die Grundlage aller göttlichen Heilspläne ist. Sie zeigt die allmächtige und weise Liebe Gottes. Sie ist der erste Schritt zum Bund des einen Gottes mit seinem Volk. Sie ist der Anfang der Heilsgeschichte, die in Christus gipfelt. Sie ist eine erste Antwort auf die Grundfragen des Menschen nach seinem Ursprung und seinem Ziel.

 

52. Wer hat die Welt erschaffen?

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind der einzige und unzertrennliche Ursprung der Welt, auch wenn das Werk der Erschaffung der Welt insbesondere Gott Vater zugeschrieben wird.

 

53. Wozu ist die Welt erschaffen worden?

Die Welt wurde zur Ehre Gottes erschaffen, der seine Güte, Wahrheit und Schönheit zeigen und mitteilen wollte. Das letzte Ziel der Schöpfung ist es, dass Gott in Christus „alles in allem" (1 Kor 15, 28) sein wird, zu seiner Ehre und zu unserer Seligkeit. „Gottes Ruhm ist der lebendige Mensch; das Leben des Menschen aber ist die Anschauung Gottes" (hl. Irenäus).

 

54. Wie hat Gott die Welt erschaffen?

Gott hat die Welt mit Weisheit und Liebe aus freiem Willen erschaffen. Die Welt ist nicht das Ergebnis einer Notwendigkeit, eines blinden Schicksals oder des Zufalls. Gott hat „aus dem Nichts" („ex nihilo") (2 Makk 7, 28) eine geordnete und gute Welt erschaffen, über die er unendlich erhaben ist. Durch seinen Sohn und den Heiligen Geist erhält er seine Schöpfung im Sein und trägt sie, gibt ihr die Möglichkeit zu wirken und führt sie zur Vollendung.

 

55. Worin besteht die göttliche Vorsehung?

Sie besteht in den Fügungen, durch die Gott seine Geschöpfe zu der letzten Vollkommenheit führt, zu der er sie berufen hat. Gott ist der souveräne Urheber seines Ratschlusses. Um diesen Plan auszuführen, bedient er sich aber auch der Mitwirkung seiner Geschöpfe. Zugleich gibt er den Geschöpfen die Würde, selbst zu handeln und Ursache voneinander zu sein.

 

56. Wie wirkt der Mensch mit der göttlichen Vorsehung zusammen?

Gott gewährt dem Menschen und verlangt von ihm, in Freiheit durch seine Taten, seine Gebete, aber auch durch sein Leiden mit ihm zusammen zu wirken. Er ist es, der in ihm „das Wollen und das Vollbringen bewirkt, nach seinem Wohlgefallen" (Phil 2, 13).

 

57. Wenn Gott allmächtig ist und für alles sorgt, warum gibt es dann das Böse?

Auf diese schmerzliche und auch geheimnisvolle Frage kann nur der christliche Glaube als Ganzer eine Antwort geben. Gott ist auf keine Weise, weder direkt noch indirekt, die Ursache des moralischen Übels. Er erhellt das Mysterium des Bösen durch seinen Sohn Jesus Christus, der gestorben und auferstanden ist, um das große moralische Übel zu besiegen, das die Sünde der Menschen ist und das die Wurzel der anderen Übel darstellt.

 

58. Warum lässt Gott das Böse zu?

Der Glaube gibt uns die Gewissheit, dass Gott das Böse nicht zuließe, wenn er nicht sogar aus dem Bösen etwas Gutes hervorgehen ließe. Auf wunderbare Weise hat Gott dies bereits im Tod und in der Auferstehung Christi verwirklicht: Aus dem schlimmsten moralischen Übel, der Ermordung seines Sohnes, hat er das größte aller Güter gemacht: die Verherrlichung Christi und unsere Erlösung.

 

Last changed: 20.08.2010 at 17:14

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