Lehre der Kirche

Wenn manche Leute den Satz "Lehre der Kirche" hören, dann verdrehen sie die Augen und stellen auf Durchzug! Dabei keinen sie kaum oder gar nicht die offizielle Lehre der römisch katholischen Kirche. Sie hören, lesen und sehen das, was viele Medien aus ihr machen.

Möchten sie wissen, was die Kirche durch ihr Lehramt wirklich sagt?

Dann nutzen sie die Unterpunkte, um das nachzulesen, was sie  schon immer interessiert hat.

Viel Freude und vor allem viel Heiligen Geist dabei!

Noch etwas, für alle Texte der Päpste gilt selbstverständlich:

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Kompendium zum Katechismus der Katholischen Kirche - 4

Posted by ksf (ksf) on 19.08.2010
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Himmel und Erde

 

59. Was hat Gott erschaffen?

Die Heilige Schrift sagt: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1, 1). Die Kirche verkündet in ihrem Glaubensbekenntnis, dass Gott der Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt ist: aller geistigen und körperlichen Wesen, das heißt der Engel und der sichtbaren Welt und insbesondere des Menschen.

 

60. Wer sind die Engel?

Die Engel sind rein geistige, körperlose, unsichtbare und unsterbliche Geschöpfe, sie sind mit Verstand und Willen begabte personale Wesen. Sie schauen Gott unablässig von Angesicht zu Angesicht, verherrlichen ihn, dienen ihm und sind seine Boten bei der Erfüllung der Heilssendung für alle Menschen.

 

61. Wie sind die Engel im Leben der Kirche gegenwärtig?

Die Kirche vereint sich mit den Engeln, um Gott anzubeten, sie bittet um ihren Beistand und feiert liturgisch das Gedächtnis einiger Engel. „Jedem Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen" (hl. Basilius der Große).

 

62. Was lehrt die Heilige Schrift in Bezug auf die Erschaffung der sichtbaren Welt?

Durch die Erzählung der „sechs Tage" der Schöpfung lässt uns die Heilige Schrift den Wert des Geschaffenen und seine Hinordnung auf das Lob Gottes und den Dienst am Menschen erkennen. Alle Dinge verdanken ihr Dasein Gott, von dem sie ihre eigene Güte und Vollkommenheit, ihre eigenen Gesetze und ihren Platz in der Welt empfangen.

 

63. Welche Stellung hat der Mensch in der Schöpfung?

Der Mensch ist der Gipfel der sichtbaren Schöpfung, da er nach Gottes Bild und Ähnlichkeit erschaffen wurde.

 

64. Welche Art von Beziehung besteht unter den Geschöpfen?

Unter den Geschöpfen gibt es eine gottgewollte gegenseitige Abhängigkeit und Rangordnung. Zugleich besteht zwischen den Geschöpfen eine Einheit und Solidarität. Denn sie alle haben den gleichen Schöpfer, werden von ihm geliebt und sind auf seine Herrlichkeit hingeordnet. Die in die Schöpfung eingeschriebenen Gesetze und die Beziehungen zu achten, die sich aus der Natur der Dinge ergeben, ist folglich ein Grundsatz der Weisheit und eine Grundlage der Sittlichkeit.

 

65. Welches Verhältnis besteht zwischen dem Schöpfungs- und dem Erlösungswerk?

Das Werk der Schöpfung gipfelt im noch größeren Werk der Erlösung. Mit dem Erlösungswerk beginnt nämlich die Neuschöpfung, in der alles seinen letzten Sinn und seine Vollendung finden wird.

 

Der Mensch

 

66. In welchem Sinn ist der Mensch „nach dem Bilde Gottes" geschaffen?

Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen, insofern er fähig ist, seinen Schöpfer in Freiheit zu erkennen und zu lieben. Er ist auf Erden das einzige Geschöpf, das Gott um seiner selbst willen gewollt und das er berufen hat, in Erkenntnis und Liebe an seinem göttlichen Leben teilzuhaben. Weil der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, hat er die Würde einer Person: Er ist nicht bloß etwas, sondern jemand. Er ist imstande, sich zu erkennen, sich in Freiheit hinzugeben und in Gemeinschaft mit Gott und anderen Personen zu treten.

 

67. Wozu hat Gott den Menschen erschaffen?

Gott hat alles für den Menschen erschaffen. Aber der Mensch selbst ist erschaffen, um Gott zu erkennen, ihm zu dienen und ihn zu lieben, um ihm in dieser Welt in Danksagung die ganze Schöpfung darzubringen und zum Leben mit Gott im Himmel erhoben zu werden. Nur im Geheimnis des Fleisch gewordenen Wortes klärt sich das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf. Dieser ist vorherbestimmt, das Bild des Mensch gewordenen Gottessohnes treu wiederzugeben, der das vollkommene „Ebenbild des unsichtbaren Gottes" (Kol 1, 15) ist.

 

68. Warum bilden die Menschen eine Einheit?

Alle Menschen bilden die Einheit des Menschengeschlechts, weil sie ihren gemeinsamen Ursprung aus Gott haben. Gott hat außerdem „aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen" (Apg 17, 26). Alle haben schließlich einen einzigen Retter und sind berufen, an der ewigen Seligkeit Gottes teilzuhaben.

 

69. Wie bilden im Menschen Seele und Leib eine Einheit?

Die menschliche Person ist ein körperliches und zugleich geistiges Wesen. Im Menschen bilden Geist und Materie eine einzige Natur. Diese Einheit ist so tief, dass der aus Materie gebildete Leib aufgrund des geistigen Prinzips, der Seele, ein lebendiger menschlicher Leib wird und an der Würde des Seins „nach dem Bilde Gottes" teilhat.

 

70. Wer gibt dem Menschen die Seele?

Die Geistseele kommt nicht von den Eltern, sondern ist unmittelbar von Gott geschaffen; sie ist unsterblich. Sie geht nicht zugrunde, wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt, und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen.

 

71. Welche Beziehung hat Gott zwischen Mann und Frau festgesetzt?

Von Gott erschaffen, haben Mann und Frau die gleiche Würde als menschliche Personen, zugleich ergänzen sie einander in ihrem Mannsein und Frausein. Gott hat sie füreinander gewollt, als eine Gemeinschaft von Personen. Zusammen sind sie auch berufen, das menschliche Leben weiterzugeben, indem sie in der Ehe „ein Fleisch" (Gen 2, 24) werden. Als „Verwalter" Gottes sollen sie sich die Erde unterwerfen.

 

72. Welches war nach Gottes Plan die ursprüngliche Lage des Menschen?

Gott hatte dem Mann und der Frau bei ihrer Erschaffung eine besondere Teilhabe an seinem göttlichen Leben in Heiligkeit und Gerechtigkeit gewährt. Nach dem Plan Gottes hätte der Mensch weder leiden noch sterben müssen. Außerdem herrschte eine vollkommene Harmonie im Menschen selbst, zwischen Geschöpf und Schöpfer, zwischen Mann und Frau sowie zwischen dem ersten Menschenpaar und der ganzen Schöpfung.

 

Last changed: 20.08.2010 at 17:20

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