Betrachtungen
Leidensbetrachtungen 16 - 20 |
Geschrieben von (ksf) am 03.11.2011 |
Nr.16
Jesus Christus nimmt Abschied von seiner Mutter
Punkt I - Im Leiden des Heilandes möge ein rührendes, erbauliches Ereignis erwähnt werden, das sehr glaubhaft ist, obwohl es in der Heiligen Schrift nicht verzeichnet ist. Jesus Christus ist seiner gebenedeiten Mutter immer mit Ehrerbietung begegnet. Niemals hat er die Pflichten kindlicher Liebe und Gehorsams außer Acht gelassen. Es ist nicht vorstellbar, dass er sich von ihr habe trennen wollen, um das größte seiner Werke zu vollbringen, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen, und von ihr Abschied zu nehmen, um so mehr, da er ihr hierüber bereits mehrere tiefe Geheimnisse mitgeteilt hatte.
Man betrachte daher, wie Jesus, der liebenswürdigste Sohn unter allen Menschenkindern, nach seiner Rückkehr von Bethanien, nachdem man ihm in Jerusalem keine Unterkunft gewährt hatte, sich am Abend allein bei Maria, der liebevollsten aller Mütter, befindet. Jesus fühlt großes Herzeleid, da er seiner Mutter eine Nachricht mitteilen soll, die für sie so schmerzlich sein muss. Maria ist in tiefster Seele beängstigt, noch bevor sie die traurige Kunde vernimmt, weil sie bereits im voraus ahnt, was ihrem Sohn bevorsteht. Die Verschwörung der Hohen Priester war bereits bekannt geworden.
Betrachtung - Der Sohn ist Gott, aber auch Mensch. Da er sich den menschlichen Schwachheiten unterwerfen wollte, gibt es keinen Zweifel, dass er, wie jeder andere Mensch in solch einem Fall, eine um so drückendere Betrübnis fühlt, je zartfühlender sein Herz ist. Wenn seine Seele sich im Ölgarten in quälende Bitterkeit versenkt, können wir da wohl annehmen, dass er empfindungslos bleibt, wenn er von seiner geliebten Mutter scheiden soll?
Müsste ich nicht ohne Gefühl sein, wenn mich diese Betrachtung nicht zum Mitleid rühren würde? Betrachte, meine Seele, diesen Sohn und diese Mutter. Es bedrückt den Sohn, dass er jetzt tun soll, was er nie getan hat, nämlich seine teuerste Mutter betrüben. Maria versteht die Bedeutung der Seufzer, in welche ihr liebster Sohn ausbricht. Dieses Leiden Jesu und Mariens hängt nicht von den Juden ab. Was Jesus hier leidet, verursacht ihm Maria als Mutter, und was Maria leidet, verursacht ihr Jesus als Sohn.
Zwiegespräch - O Jesus, liebenswürdigster Sohn! O Maria, liebenswürdigste Mutter! In tiefster Demut werfe ich mich euch zu Füßen. Schenke mir, o Maria, etwas von deiner Liebe zu Jesus. Schenke mir, o Jesus, etwas von deiner Liebe zu Maria. Euere gegenseitige Liebe ist es, die euch Leiden verursacht, und nach dieser Liebe verlange ich, damit ich zum Mitleiden gerührt werde. Mutter Jesu, die du es nicht verschmähst, auch meine Mutter zu sein und mir mit einer Liebe zugetan bist, die die Liebe aller Mütter übertrifft, habe mit mir Erbarmen. Du bist voll Barmherzigkeit, und weil ich am armseligsten von allen bin, habe ich Vertrauen, dass du mir die Gnade der heiligen Liebe erlangst, worum ich inständig zu dir flehe.
Vorsatz - Ich werde Jesus und Maria in ihrer bitteren Seelenbetrübnis bemitleiden und erwägen, dass ich die Ursache ihrer Leiden bin. Deshalb werde ich darauf bedacht sein, meine Sünden, derentwegen mein Heiland ins Leiden und in den Tod geht, ernsthaft zu bereuen.
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Nr. 17
Punkt II - Da Jesus zwar ein zartfühlendes, aber auch männliches Herz hat, so können wir uns vorstellen, dass er mit kindlicher Zartheit und zugleich mit gottmenschlicher Würde zu Maria spricht: „Mutter, die Zeit ist gekommen, dass die Welt durch das Opfer meines Lebens erlöst werden soll. Ich werde den Händen meiner Feinde ausgeliefert, die mit mir auf das Grausamste verfahren werden. Habe Dank für alle Mühen und Leiden, die du um meinetwillen erduldet hast. So wie du einst deine Einwilligung zu meiner Menschwerdung gegeben hast, so verlange ich nun, dass du sie auch zu meinem Tode gibst. Erlaube mir, von dir zu scheiden und hinzugehen, den Willen meines ewigen Vaters zu erfüllen.“ Und was erwidert Maria?
Vom bittersten Schmerz durchdrungen, vermag sie nur wenige, von Ohnmacht und Seufzern unterbrochene Worte hervorzubringen: „Liebster Jesus, mein Sohn und mein Alles! Ist es nicht möglich, dass ich statt deiner in den Tod gehe oder wenigstens mit dir sterben darf? Sollte es wohl dem Vater, dem alles möglich ist, an Mitteln fehlen, die Welt auch ohne deinen Tod zu erlösen?“ Sie will weiterreden, jedoch das Weinen erstickt ihre Worte.
Betrachtung - Da Maria einsieht, dass die ewigen Ratschlüsse unabänderlich sind, ergibt sie sich mit vollkommener Gleichförmigkeit in den göttlichen Willen und erhebt sich durch heldenmütige Tugend über sich selbst. Dessen ungeachtet ist sie für den Schmerz überaus empfindsam, und sicherlich würdest auch du, meine Seele, wenn du sie in dieser Lage sehen könntest, zu heißen Tränen gerührt werden. O wie ist der Schmerz dieses Sohnes und dieser Mutter für uns so ganz unbegreiflich! Ja, niemand vermag es, diesen zu ergründen, weil auch die Größe ihrer gegenseitigen Liebe unserem Geiste unerreichbar ist.
Aus welchem Grund stimmt Maria zu, dass Jesus in den Tod gehen soll? Sie gibt ihre Einwilligung, weil es darauf ankommt, dass er für mich stirbt, denn in Wahrheit ist er für mich allein, wie für alle Menschen insgesamt, gestorben. Sie hätte zu ihrem Sohne sagen können: „Wer ist wohl derjenige, der es verdient, dass du für ihn dein kostbares Leben zum Opfer bringst? Du bist der Sohn Gottes, und dieser da ein verächtlicher Erdenwurm.“ Jedoch nichts dergleichen wendet sie ein, sondern ganz Liebe für mich, stimmt sie zu, dass der Sohn sich anbietet, den bittersten Tod zu erleiden.
Zwiegespräch - Mutter der schönen Liebe und des größten Schmerzes, o wie sehr bin ich dir verbunden! Ich danke dir für die übergroße Liebe, die du zu mir getragen hast und bitte die Engel des Himmels, dir an meiner statt tausendfältig zu danken. Wie steht es aber um dich, mein Herz, wenn du nicht in Liebe zu Maria entbrennst, da sie für dich ganz Liebe ist und einwilligt, ihres eigenen Sohnes aus Liebe zu dir beraubt zu werden? Soll es dir zu schwer fallen, aus Liebe zu ihr Opfer zu bringen und dir so manchen Sinnesgenuss zu versagen, nachdem sie für dich die bitterste Abtötung geübt hat?
Vorsatz - Bei der Betrachtung des Leidens Jesu Christi will ich oft der schmerzenreichen Jungfrau gedenken, um sie zu bemitleiden. Hunderttausend Tränen, ihretwegen von mir geweint, wiegen den Wert einer einzigen Träne, die sie für mich vergossen hat, nicht auf.
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Nr. 18
Punkt III - Maria, über das Leiden Jesu Christi schon im voraus von Gott erleuchtet, hatte bereits eine lange Marter ausgestanden, ohne auch nur eine Stunde tröstlicher Ruhe in ihrem tief betrübten Herzen genossen zu haben. Doch alles ist verschwindend gering im Vergleich mit der unsagbaren Seelenqual, womit sie der letzte Abschiedsgruß, bei der Trennung von ihrem Sohne, erfüllte. Als sie ihn als zwölfjährigen Knaben verlor, empfand sie gewiss großes Herzeleid, da sie nicht wusste, wo er sich befand. Jedoch wurde sie von der Hoffnung aufgerichtet, ihn wieder zu finden, wie es auch wirklich geschah. Jetzt aber weiß sie, wohin er gehen wird, um sich binden, geißeln, mit Dornen krönen und ans Kreuz schlagen zu lassen. Und da ihr kein Hoffnungsstrahl zum Trost mehr leuchtet, so ist für sie wahrlich der Zeitpunkt gekommen, wo das Schwert, von dem ihr der greise Simeon geweissagt hatte, ihre Seele aufs Schmerzlichste verwundet.
Betrachtung - Indem Maria das Leiden Jesu voraussah, gab Jesus ihr Anlass zu großer Betrübnis, doch der beseligende Umgang mit ihm tröstete sie, denn überall hin durfte sie ihn begleiten. Wie groß muss aber nun ihr Schmerz sein, da sie seiner für immer beraubt werden soll? O wie ist sie jetzt wahrhaft die Lilie der Liebe unter Dornen! Sie, die Mutter und Witwe, die sowohl aus natürlicher Anlage, als auch aus Tugend gegenüber jedem Menschen so gefühlvoll ist, sieht nun ihren einzigen und unschuldigen Sohn in der Blüte seiner Jahre zum Tode gehen, ihn den wahren Gott, ihr höchstes Gut, der einzige Gegenstand ihrer Liebe! Wer gibt meinen Augen Tränen zu würdigem Mitleid? Möchte sich doch, o Maria, meiner Seele jener Schmerz mitteilen, der so drückend auf der deinigen lastet!
Richten wir unsere Betrachtung wieder auf Jesus. In bitterster Herzensbeklemmung verlässt er mir zu lieb seine geliebte Mutter, um mich, sein verirrtes Schäflein, aufzusuchen. O wie sehr liebt er mich! Wie aber vergelte ich es ihm? Ich fliehe vor ihm, während er mich sucht und trenne mich von ihm, nachdem er mich gefunden hat. Ich verlasse ihn, um meinen bösen Neigungen zu folgen und bin nicht zu bewegen, aus Liebe zu ihm eine weltliche Gesinnung, eine eigensinnige Meinung, eine unwürdige, leidenschaftliche Befriedigung aufzugeben. Welch frevelhafter Undank!
Zwiegespräch - Mein Hirt und liebreicher Erlöser, vor dir werfe ich mich in Demut nieder. In bitterem Schmerz über meine unsinnige Verkehrtheit bereue ich, dass ich dich nicht geliebt, mich von dir abgewendet und die Geschöpfe dir vorgezogen habe. Ich bekenne meine Bosheit und flehe dich an, mir gnädig zu verzeihen. Habe Mitleid und Erbarmen mit mir, o mildreichster Jesus, in Anbetracht jenes Schmerzes, den du beim Abschied von deiner Mutter empfunden, und den deine Mutter bei der Trennung von dir erlitten hat. Meinen sinnlichen Begierden folgend, bin ich in einen unseligen Abgrund geraten. Ach Herr, suche mich und halte mich fest, nie mehr werde ich vor dir fliehen, nie mehr dich verlassen.
Vorsatz - Ich will der Schmerzen gedenken, die Jesus und Maria für mich ausgestanden haben und mich ihnen gegenüber dankbar zeigen, indem ich Widerwärtigkeiten und freiwillige Bußwerke geduldig und gern auf mich nehmen werde.
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Nr. 19
Jesus Christus beim letzten Ostermahl
Punkt I - Da Jesus Christus während seines ganzen Lebens der geringsten Forderung des Gesetzes vollkommen Genüge geleistet hatte, so erfüllte er gleichfalls alle Vorschriften hinsichtlich des Osterfestes. Doch sein Geist war auf andere Ostern gerichtet, die zur Verherrlichung Gottes und uns zu weit größerem Heil gereichen sollten. Den Juden galt das Osterfest zur Erinnerung an ihre Befreiung aus der Knechtschaft des Pharao. Im Hinblick auf uns hat es die geheimnisvolle Bedeutung des Überganges von der Sünde zur Gnade, vom Leiden zur Herrlichkeit. Dieses Osterfest, d.h. unser ewiges Heil, ist das Ziel der heißesten Sehnsucht des Erlösers. Obgleich also das Osterfest für ihn der Zeitpunkt ist, wo er dem Tode entgegen gehen soll, ist es ihm dennoch überaus willkommen, denn oft, und zwar immer mit Ausdrücken des heißesten Verlangens, hat er davon gesprochen.
Betrachtung - Ich stelle mir vor, wie die Jünger des Herrn sich beeilten, alles nach seiner Anordnung vorzubereiten, damit er mit ihnen das Ostermahl halten konnte. Welches ist aber das Osterfest, nach dem auch ich mich sehne und für das ich große Anstrengungen vollbringen soll? Meine Seele, wenn Ostern so viel bedeutet wie „Übergang“, so fordern die dir von Gott befohlenen Ostern, dass du von der unordentlichen Liebe, die du zum Irdischen und Hinfälligen trägst, zur Liebe für das Himmlische und Überirdische übergehst. O glückliche Ostern, wenn wir uns zu diesem Übergang beeilen! Wohlan, was zögern wir, die Lauheit mit dem Eifer, das Scheinbare mit der Wahrheit, das weltlich gesinnte Leben mit einem vollkommen christlichen Wandel zu vertauschen?
Zwiegespräch - Siehe, o Herr, ich folge deiner Einsprechung, und indem ich dir für die leidensvollen Ostern, die du aus Liebe zu mir halten willst, danke, fasse ich auch den Entschluss, durch aufrichtige Änderung meines Lebens ein wahres Osterfest zu feiern. Gepriesen sei deine Barmherzigkeit, die sich gewürdigt hat, meine Ohren zu öffnen, um deinen Ruf zu vernehmen und meine Augen, um deine Erleuchtung zu empfangen. Tief bereue ich meine irdischen Wünsche, womit ich meine Lebenszeit so unnütz vergeudet habe. Gerührt durch deine Liebe, lege ich in Bitterkeit meiner Seele, vor dir das Bekenntnis meiner Sünden ab. In dir allein will ich künftig mein Glück und mein Heil suchen. Nie mehr will ich so sein, wie ich bisher gewesen bin. Ich widersage aller Hoffart und Pracht der Welt, ich widersage den sündhaften Begierden des Fleisches, ich widersage den trügerischen Lockungen des Satans. Gott, das Heil meiner Seele und die ewige Seligkeit sollen immerfort das Hauptziel meiner Gedanken, meines Verlangens und Strebens sein.
Doch wie wage ich es, mit solcher Sicherheit zu sprechen, als ob ich die Beharrlichkeit meiner Vorsätze von mir selbst erwarten dürfte? Ach mein Jesus, wenn ich solche Ostern halte, indem ich mich von der Knechtschaft befreie, unter der mich das Joch Satans und meine gewaltigen Leidenschaften halten und in die Freundschaft deiner auserwählten Kinder übergehe, so gebührt dir allein die Ehre, denn es wird dies nur die Frucht jener Gnade sein, die du mir verdient hast. Ich bitte dich darum in Demut und im Vertrauen auf die Kraft deiner überreichen Verdienste.
Vorsatz - Ich will beherzigen, wie notwendig es ist, dass ich mein laues, träges Leben ändere. Mit Eifer will ich nach dieser Lebensänderung trachten und mich so auf die Betrachtung des Leidens Jesu Christi, dessen Geheimnis im letzten Abendmahle vorgestellt wird, würdig vorbereiten.
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Nr. 20
Punkt II - Da den Aposteln die Sehnsucht Jesu Christi nach der nahen Osterfeier bekannt ist, fragen sie ihn am Morgen des heiligen Donnerstages, wo man das Mahl des Lammes für ihn bereiten soll. Er aber unterwirft sich gehorsam dem Gesetz, das befiehlt, das Osterfest nur in der heiligen Stadt zu feiern. Er ruft sofort Petrus und Johannes, den liebenden und den geliebten Jünger, zu sich und gibt ihnen die entsprechenden Aufträge. Sie sollen sich nämlich in eine bestimmte Gasse begeben, um dort einen bestimmten Menschen zu finden und zu diesem sagen: „Der Meister spricht: ,Mein Abschied ist nahe; in deinem Hause will ich Ostern halten.’“ Gehorsam gehen die Apostel hin, finden alles so wie Jesus es gesagt hat und erledigen ihren Auftrag.
Betrachtung - Zunächst will ich erwägen, wie Jesus Christus, der Herr des Himmels und der Erde, unseretwegen für sich die Armut erwählt hat, so dass es für ihn in Jerusalem weder eine Herberge noch Bewirtung gibt, und er deshalb in einem fremden Haus das Ostermahl halten muss. Er hat es selbst gesagt, dass die Füchse ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester haben, der Menschensohn aber keine Wohnung besitzt. Zu welcher Beschämung gereicht mir sein Beispiel, da ich alle Bequemlichkeiten so sehr liebe und voller Empfindlichkeit mich sogleich beklage, wenn mir etwas abgeht. Wo finde ich bei mir jene Abtötung im Geiste, jene Abtötung der Sinne, die doch jedem, der nach den ewigen Gütern des Himmels trachtet, so überaus notwendig ist? Ferner will ich betrachten, welche Ehre jenem unbekannten Hausherrn widerfahren ist, dessen Wohnung sich der Heiland erwählt hat, um dort seine erhabenen Geheimnisse zu feiern. Ich sehe den unbedingten Gehorsam dieses Herrn, der ihm mit bereitwilligster Zuvorkommenheit Aufnahme gewährt, ohne auf die Gefahr oder andere menschliche Rücksichten zu achten. Er weiß von dem öffentlichen Erlass gegen die Person Jesu Christi, und es ist ihm bewusst, dass er Verfolgung und feindselige Behandlung von Seiten der Synagogenvorsteher zu erwarten hätte, wenn sie erfahren würden, dass er ihm Unterkunft gewährt hat.
Zwiegespräch - Aus unverdienter Güte lässt Jesus Christus auch an mich die huldvollen Worte ergehen, dass er in meiner Seele Wohnung nehmen möchte, um bei mir Ostern zu halten, d.h. um mein ewiges Heil zu wirken. Welche Gnade für mich, dass der Sohn des Allerhöchsten sich würdigt, an mich zu denken und mich mit seinem Besuch zu beehren. Komme nur, o Herr, weil es dir so gefällt! Das Haus mit seinen Wohnungen, mit seinem Gedächtnis, Verstand und Willen steht dir ganz zu Diensten. Weil es mich schmerzt, dass diese Wohnstätte deiner nicht würdig ist, so bitte ich dich, dass du sie einweihst, indem du mir deine heiligen Tugenden mitteilst. Ja, komme, o mein Jesus, ich erwarte dich, mein Herz gehört ganz dir! Wohl weiß ich, dass ich deshalb von Seiten des Teufels, der Welt und meiner ungezähmten Leidenschaften Verfolgung erleiden muss, jedoch im Vertrauen auf deinen Beistand werde ich nichts fürchten.
Vorsatz - In beständiger Wachsamkeit will ich meine irdischen Neigungen abtöten, und damit ich zu den Freunden Jesu zähle, will ich den falschen menschlichen Rücksichten widerstehen und Gott um den nötigen Beistand dazu bitten.
Letzte Änderung: 28.01.2012 um 00:40
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