Gebete
Novene zum hl. Papst Johannes Paul II. für unsere Kranken und für die Neuevangelisierung |
Novene zum hl. Papst Johannes Paul II.
für unsere Kranken und für die Neuevangelisierung
Täglich
Zu Beginn:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Am Ende:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen
Maria mit dem Kinde lieb uns allen Deinen Segen gib. Amen
1. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum XIII. Welttag der Kranken 2005:
*6. Der jedes Jahr begangene Welttag der Kranken bietet allen die Möglichkeit, die Bedeutung der Pastoral im Krankendienst besser zu verstehen. In unserer Zeit, die gekennzeichnet ist durch eine vom Säkularismus durchdrungene Kultur, ist man mitunter versucht, diesem pastoralen Bereich nicht die volle Wertschätzung entgegenzubringen. Man meint, das Schicksal des Menschen spiele sich in anderen Bereichen ab. Gerade im Augenblick einer Krankheit macht sich jedoch äußerst dringlich das Bedürfnis bemerkbar, auf die letzten Fragen, die das Leben des Menschen betreffen, entsprechende Antworten zu finden: auf die Fragen nach dem Sinn des Schmerzes, des Leidens und selbst des Todes, der nicht nur als Rätsel, mit dem man sich mühsam auseinandersetzen muß, sondern als Geheimnis gesehen wird, in dem Christus sich unsere Existenz einverleibt und sie einer endgültigen Neugeburt zu dem Leben öffnet, das nie mehr enden wird.*
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., es ist mir eine Freude Dich anzurufen und um Deine Hilfe zu bitten. Wir wissen, dass Du den Bedrängten beigestanden hast und ein großes Herz für die Kranken hast. Unablässig hast Du Dich für die Neuevangelisierung eingesetzt und viele Akzente in Deinem Pontifikat gesetzt, die das Licht der Hoffnung in das 3. Christliche Jahrtausend getragen haben.
In diesen Tagen wollen wir zu Dir kommen und Dich um Deine Hilfe bitten. Wir beten um den Beistand des Heiligen Geistes für die Neuevangelisierung unserer Heimat und der ganzen Welt, nicht weniger wollen wir beten für die Kranken, für die Du ein besonderes Herz hast, da Du selbst von Krankheit geplagt und gezeichnet warst. Alles hast Du aus Liebe zu Jesus Christus getragen und fruchtbar gemacht für die Kirche.
Bitte für alle Kranken und leidenden Menschen, dass sie nicht unter der Last der Schmerzen und den Mühen der Krankheit verzweifeln. Bitte für sie, dass sie erkennen, dass ihre Leiden ein wertvolles und mächtiges Gebet der Liebe werden, wenn sie es mit dem Blut des Lammes ohne Fehl und Makel verbinden. Lehre sie, es fruchtbar werden zu lassen, indem sie es Jesus schenken und mit Seinen Wunden verbinden.
Du großer heiliger Vater, Papst Johannes Paul II., in Deiner Theologie des Leibes schenkst Du uns die Erkenntnis von Würde und Wert des menschlichen Lebens. Bitte für die Regierenden und für alle die Verantwortung tragen um Umkehr zu Gott und einer Zivilisation des Lebens und der Liebe. Hilf allen Christus zu erkennen und erinnere uns alle an die ersten Worte Deines Pontifikats: „Habt keine Angst, öffnet die Tore für Christus!“
2. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. in Ecclesia de Eucharistia:
6. Dieses »Staunen« über die Eucharistie wünsche ich mit der vorliegenden Enzyklika wiederzuerwecken, in Fortsetzung jenes Erbes des Jubiläums, das ich der Kirche mit dem Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte und mit seiner marianischen Krönung Rosarium Virginis Mariae übereignen wollte. Das Antlitz Christi zu betrachten und es mit Maria zu betrachten, ist das »Programm« , auf das ich die Kirche in der Morgenröte des Dritten Jahrtausends hingewiesen habe, indem ich sie einlade, mit Enthusiasmus für die Neuevangelisierung auf das Meer der Geschichte hinauszufahren. Christus zu betrachten bedeutet, ihn erkennen zu können, wo immer er sich zeigt, in den vielfältigen Formen seiner Gegenwart, vor allem aber im lebendigen Sakrament seines Leibes und seines Blutes. Die Kirche lebt vom eucharistischen Christus. Von ihm wird sie genährt, von ihm wird sie erleuchtet. Die Eucharistie ist Geheimnis des Glaubens und zugleich »Geheimnis des Lichtes«. (3) Jedesmal, wenn die Kirche sie feiert, können die Gläubigen in gewisser Weise die Erfahrung der beiden Emmausjünger erleben: »Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn« (Lk 24,31).
Lasset uns beten:
Heiliger großer Johannes Paul II., wir kommen heute zu Dir wie die Kinder, die lernen wollen, wie sie leben können. Du hast aus der Eucharistie und an der Hand Mariens gelebt. Nie hat der Hass Dein Herz überwunden, immer hat Maria Dich bewahrt und beschützt, was wir in einzigartiger Weise am 13.05. 1981 erleben durften, als die Kugeln des Hasses Dich verwundeten, aber nicht töten konnten. Das unbefleckte Herz Mariens hat Dich immer zu Christus geführt, aus *IHM* hast Du gelebt, für *IHN* hast Du gearbeitet, und durch *IHN* hast Du Dein Leben zur Ehre Gottes des Vaters gelebt.
So nimm uns heute an der Hand und zeige uns Jesus! So wie Du einst bei den Weltjugendtagen das Papstkreuz in die Höhe gehalten und auf den Gekreuzigten gezeigt hast, so zeige uns heute Deine Liebe zur Eucharistie. Bitte für uns, bitte für uns unablässig, dass wir mit Jesus und aus Jesus in der Eucharistie leben. Erbitte uns eine tiefe Beziehung zum eucharistischen Herzen Jesu und hilf uns nicht zu verzagen und jede Lauheit zu überwinden.
Schenke Deine Fürsprache allen Getauften, damit wir in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche vereint die Schönheiten unseres Glaubens mutig und unablässig verkünden. Erbitte uns eifrige Missionare, mutige Katecheten, hingebungsvolle Ordensleute und heilige Priester. Erbitte uns nicht weniger glaubensfrohe Jugendliche und Kinder. Erbitte uns allen unerschütterlichen und mutigen Glauben, dass wir uns in dieser Zeit der Asche wie Phönix erheben und das Antlitz der Erde in der eucharistischen Liebe Jesu erneuern.
3. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum XII. Weltkrankentag 2004:
3. Dies ist der Schlüssel zur Wende der Geschichte: Mit der Unbefleckten Empfängnis Mariens hat das große Erlösungswerk begonnen, das sich im kostbaren Blut Christi verwirklicht hat. In Ihm ist jede Person aufgerufen, sich ganz bis zur Vollkommenheit der Heiligkeit zu verwirklichen (vgl. Kol 1,28).
Die Unbefleckte Empfängnis ist deshalb die verheißungsvolle Morgenröte des strahlenden Tages Christi, der durch seinen Tod und seine Auferstehung die vollkommene Eintracht zwischen Gott und der Menschheit wiederherstellen wird. Wenn Jesus die Quelle des Lebens ist, die den Tod besiegt, so ist Maria die fürsorgliche Mutter, die auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingeht und für sie die Gesundheit an Seele und Körper erwirkt. Das ist die Botschaft, die das Heiligtum von Lourdes fortwährend den Gläubigen und Pilgern vermittelt. Das ist auch die Bedeutung der körperlichen und geistlichen Heilungen, die sich an der Grotte von Massabielle ereignen.
Seit dem Tag, an dem die Jungfrau Bernadette Soubirous erschienen ist, hat Maria an jenem Ort Schmerzen gelindert und Krankheiten geheilt und somit vielen ihrer Kinder das körperliche Wohlbefinden wiedergeschenkt. Weit unvorhersehbarere Wunder hat sie jedoch in den Seelen der Gläubigen gewirkt, indem sie ihre Herzen öffnete für die Begegnung mit ihrem Sohn Jesus als wahre Antwort auf die innerste Sehnsucht des menschlichen Herzens. Der Heilige Geist, der im Augenblick der Menschwerdung des Wortes über sie kam, verwandelt die Seelen zahlloser Kranker, die sich ihr zuwenden. Auch wenn sie die Gabe der körperlichen Heilung nicht erhalten, so empfangen sie stets ein weit wichtigeres Geschenk: die Umkehr des Herzens als Quelle des Friedens und der inneren Freude. Diese Gabe verändert ihr Leben und macht sie zu Aposteln des Kreuzes Christi, Zeichen der Hoffnung, auch angesichts der härtesten und schwersten Prüfungen.
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., der Du mit dem Leiden der Menschen auch am eigenen Leib sehr vertraut warst. Du hast eine große Fähigkeit gehabt, mit den Menschen mitzufühlen. Du entdeckst in Dives in Misericordia, dass im dreifaltigen Gott ein menschliches Herz im Herzen Jesu ewig gegenwärtig ist.
Du entdeckst für die Menschen, die an Krankheiten und Behinderungen leiden, die Möglichkeit der Umkehr des Herzens. Die Umkehr aus der Verbitterung und Enttäuschung in die Annahme und Hingabe. Sie können, durch den Beistand der allerseligsten Jungfrau Maria, ULF von Lourdes, in eine Versöhnung mit dem Leiden finden indem sie es fruchtbar machen im allgemeinen Priestertum der Taufe.
Begleite die Kranken im Andenken an Deine eigene schwere und mühsame Krankheit in die Erkenntnis, dass nicht Verbitterung eine Erleichterung des Leidens mit sich bringt, sondern die Liebe. Bitte für sie, dass sie sich nicht der Mutlosigkeit oder der Angst öffnen, sondern der Barmherzigkeit Gottes, die sich ihnen in der Helfenden Hand des Nächsten zeigen will.
Bitte für uns alle, dass wir den Kranken und Leidenden beistehen und so am großen Werk der Barmherzigkeit mitarbeiten. Bitte für uns um Mut und Ausdauer, dass wir auch den verbitterten Herzen die Liebe bringen, auch wenn sie mit Ablehnung trotzen. Erbitte uns, die Überwindung jedweder Entmutigung, damit wir alle mit dem hellen Licht der Hoffnung, das Licht der Auferstehung Jesu Christi, dem Meerstern Maria folgend hineingehen in diese Welt und sie beschenken mit einer Zivilisation der Liebe und des Lebens.
4. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum Weltmissionstag 2004:
1. Das missionarische Wirken der Kirche ist auch zu Beginn des dritten Jahrtausends eine Dringlichkeit, an die ich wiederholt erinnert habe. Die Mission ist, wie ich auch in der Enzyklika Redemptoris Missio anmerkte, noch weit davon entfernt, vollendet zu sein, weshalb wir uns mit allen Kräften für den Dienst an dieser Sendung einsetzen müssen (vgl. Nr. 1). Das ganze Volk Gottes ist zu jedem Zeitpunkt seiner Pilgerreise durch die Geschichte berufen, am »Durst« des Erlösers Anteil zu haben (vgl. Joh 19,28). Dieser Durst nach dem Heil der Seelen wurde stets auch von den Heiligen empfunden: Denken wir beispielsweise an die heilige Therese von Lisieux, die Schutzpatronin der Missionen, oder an Bischof Comboni, den großen Apostel Afrikas, den ich im vergangenen Jahr zu den Ehren der Altäre erheben durfte.
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., Du wahrer Weltmissionar der göttlichen Barmherzigkeit. Bitte für uns alle, dass wir mit allen Kräften uns einsetzen, um den Glauben in die Völker zu tragen und die Verbrechen und das Versagen der Vergangenheit sühnen durch Werke der Liebe und Barmherzigkeit.
Erbitte uns eine Verwandlung unserer Herzen. Damit wir nicht dem Geist der Angst und Resignation folgen, damit das Wort „das wird nichts mehr, das geht alles unter“ überwinden und sagen mit dem Wort der Heiligen Schrift: *“Jesaja, 43,18 Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! 19 Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland.“*
Hilf uns nicht der Resignation das Herz zu öffnen, lehre uns von Dir zu lernen allezeit aus Christus zu leben und in der knieenden Theologie jene Quelle der Gottesbegegnung zu entdecken, die Dich so innig mit Jesus und Maria vereint hat. Damit auch wir zu mutigen und liebenden und geduldigen Missionaren Jesu Christi in unserem sozialen Umfeld werden.
5. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum XII. Welttag der Kranken 2004:
4. In dem Apostolischen Schreiben Salvifici doloris betonte ich, daß das Leiden zur Transzendenz des Menschen gehört, der lernen muß, es zu akzeptieren und es zu bewältigen (vgl. Nr. 2). Aber wie könnte ihm dies gelingen, wenn nicht durch das Kreuz Christi?
Im Tod und in der Auferstehung des Erlösers findet das menschliche Leiden seinen tiefsten Sinn und seinen heilbringenden Wert. All die Last der Bedrängnis und der Schmerzen der Menschheit gründet im Geheimnis eines Gottes, der, indem er für uns Mensch geworden ist, sich erniedrigt und sich »für uns zur Sünde« gemacht hat (2 Kor 5,21). Auf Golgota hat er die Schuld jedes Menschen auf sich genommen, und in seiner Einsamkeit und Verlassenheit zum Vater gerufen: »Warum hast du mich verlassen?« (Mt 27,46).
Vom Paradoxon des Kreuzes leitet sich die Antwort auf unsere bedrängendsten Fragen ab. Christus leidet für uns: Er nimmt das Leid aller auf sich und befreit uns von ihm. Christus leidet mit uns, wodurch er uns ermöglicht, mit ihm unsere Schmerzen zu teilen. In Verbindung mit dem Leiden Christi wird das menschliche Leiden zum Heilswerk. Eben deshalb kann sich der Gläubige den Worten des hl. Paulus anschließen: »Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt« (Kol 1,24). Der im Glauben angenommene Schmerz wird zur Pforte, um in das Geheimnis des erlösenden Leidens des Herrn einzutreten. Es ist ein Leiden, das uns nicht mehr des inneren Friedens und des Glücks beraubt, denn es ist erleuchtet vom Glanz der Auferstehung.
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., Du warst mit dem Leiden vertraut. Dein Leben war gezeichnet von vielfältigen Stationen menschlichen und leiblichen Leidens. So hast Du ein mitfühlendes Herz mit uns.
Du weißt, was die Angst aus dem Herz des Menschen machen kann, Du weißt aber ebenso, was die Hoffnung, der Glaube und die Liebe aus dem Herzen des Menschen bilden kann. Du hast die Zeit des Weltkrieges erlebt und erlitten und die Macht der Angst spürbar erfahren.
Bitte für uns alle, bitte besonders für die Kranken, dass sie nicht zu Opfern der Angst werden. Bitte für jene, die der Laune herzloser Dritter ausgliefert sind. Bitte für jene, die herzlos mit den Kranken umgehen um Bekehrung.
Bitte für jene, die von der Angst vor dem Sterben geplagt werden, sei ihnen liebend nahe und hilf ihnen. Bitte für sie um das Licht von Ostern, das Licht der Liebe des eucharistischen Herzens Jesu, des auferstandenen Herrn. Bitte für die Kranken, dass sie nicht aus der Angst vor dem Sterben leben, sondern aus der Freude der Gewissheit, dass der Tod des Leibes zwar sicher ist und eine schwere Wahrheit, aber dass er doch nur eine Tür ist, die zum Leben in ungeahnter Fülle führt. Bitte für uns alle um einen felsenfesten Glauben an die Auferstehung Jesu und das ewige Leben.
6. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum 13. Weltjugendtag am Palmsonntag in den Diözesen:
Bekanntlich begann das zweite Jahr der Vorbereitungsphase auf das Große Jubiläum am ersten Adventssonntag und ist in besonderer Weise »dem Heiligen Geist und seiner heiligmachenden Anwesenheit in der Gemeinschaft der Jünger Christi gewidmet« (Tertio millennio adveniente, 44). Im Hinblick auf die Feier des kommenden Weltjugendtags lade ich euch ein, euch in Gemeinschaft mit der gesamten Kirche dem Heiligen Geist zuzuwenden, der das Angesicht der Erde erneuert (vgl. Ps 104 [103], 30). »Die Kirche kann sich auf das zweitausendjährige Jubiläum in keiner anderen Weise als im Heiligen Geist vorbereiten. Was ›in der Fülle der Zeit‹ durch das Wirken des Heiligen Geistes geschah, kann heute nur durch sein Wirken im Gedächtnis der Kirche neu erwachen. Es ist in der Tat der Geist, der die von Christus den Menschen gebrachte einzige Offenbarung in der Kirche aller Zeiten und aller Orte aktualisiert, indem er sie im Herzen eines jeden lebendig und wirksam werden läßt« (TMA, 44). Im Hinblick auf den kommenden Weltjugendtag möchte ich euch auf die folgenden Worte Jesu hinweisen, die eure Reflexionen und Gebete begleiten mögen: »Der Heilige Geist wird euch alles lehren« (vgl. Joh 14,26). Wir leben in einem von Desorientierung und Verwirrung gekennzeichneten Zeitalter, das manchmal nicht einmal mehr die Grenze zwischen Gutem und Bösem wahrzunehmen scheint; Gott trifft anscheinend auf Ablehnung, weil viele ihn nicht kennen oder verkennen. In dieser Situation ist die geistige Teilnahme am Abendmahl von wesentlicher Bedeutung, um das Pfingstgeheimnis erneut zu leben (vgl. Apg 2,1–11) und sich vom Geist Gottes »erziehen zu lassen«, sich gehorsam und demütig seiner Lehre zu überlassen, um jenes »weise Herz« zu gewinnen (vgl. Ps 90,12), das unser Leben stützt und kräftigt. Glauben bedeutet die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht, und – nach den Worten des Psalms: »In deinem Licht schauen wir das Licht« (Ps 36 [35], 10) – die Sichtweise Gottes von der Welt und den Menschen teilen. Dieses »Licht des Glaubens« in uns ist ein vom Licht des Heiligen Geistes ausgehender Strahl. In der Pfingstsequenz beten wir: »Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht, dring bis auf der Seele Grund.«
Lasset uns beten:
O mutiger und weiser heiliger Johannes Paul II., es ist uns von Dir überliefert, dass Du täglich den Heiligen Geist angebetet und um Hilfe und Beistand gebeten hast. Du hast Dich der Braut des Heiligen Geistes geweiht und anvertraut. Im Licht des Heiligen Geistes hast Du die Kirche gelenkt und geführt. Mutig hast Du aller Orten das Evangelium verkündet und Dich nicht gescheut Dich selbst in Sizilien mit der Mafia anzulegen. Jedem Unrechtsregime hast Du mutig die Stirn geboten und das Kreuz Jesu Christi gezeigt und das Evangelium verkündet: *„Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“* (Mt 3,2)
Bitte für uns, und in diesen Zeiten in besonderer Weise für die Kirche in Nicaragua, die so verfolgt wird von der staatlichen Macht. Bitte für uns, dass wir uns als mutige Boten des Evangeliums erweisen und für die Untertrückten, Ausgegrenzten und Ausgelieferten einsetzen. Bitte für uns, dass wir den Wert des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod erkennen und anerkennen und so liebend verteidigen.
Bitte für uns, dass wir von Dir lernen täglich den Heiligen Geist anzubeten und in IHM die dritte Person der Heiligsten Dreifaltigkeit zu erkennen, anzubeten und zu verherrlichen.
7. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum XI. Welttag der Kranken 2003:
„Wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt... Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen“ (1 Joh 4, 14.16).
Diese Worte des Apostels Johannes fassen auch die Zielsetzungen der Krankenpastoral treffend zusammen: die Kirche, die in den leidenden Brüdern und Schwestern die Gegenwart des Herrn erkennt, bemüht sich, ihnen durch ihren seelsorglichen Dienst die frohe Botschaft des Evangeliums zu bringen und jedem einzelnen glaubwürdige Zeichen der Liebe zuzuwenden. ... Euch, geliebte Brüder und Schwestern, die ihr körperliche oder geistige Leiden zu tragen habt, wünsche ich aus ganzem Herzen, daß ihr den Herrn erkennen und aufnehmen könnt. Er beruft euch dazu, Zeugen für das Evangelium des Leidens zu sein, indem ihr voll Vertrauen und Liebe auf das Angesicht des gekreuzigten Christus schaut (vgl. Novo millennio ineunte, Nr. 16) und eure Leiden den seinen hinzufügt.
Ich vertraue euch alle der Unbefleckten Jungfrau, Unserer Lieben Frau von Guadalupe, der Schutzpatronin Amerikas und dem Heil der Kranken, an. Sie erhöre das Flehen, das aus der Welt des Leidens emporsteigt, sie trockne die Tränen derer, die Schmerzen erleiden müssen, sie stehe all denen bei, die in Einsamkeit ihre Krankheit leben. Sie helfe durch ihre mütterliche Fürsprache allen Gläubigen, die im Bereich des Gesundheitswesens arbeiten, glaubwürdige Zeugen der Liebe Christi zu sein.
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., es ist nicht immer leicht zu lieben. Es ist mühsam jene zu lieben, die uns Leid zufügen und uns Mühsal zumuten. Es ist mühsam und schwer im Leiden auszuharren und sich mit den Leiden Christi zu verbinden. Führe uns durch Deine Worte in die Begegnung mit der Liebe des eucharistischen Herzens Jesu und in den heiligen Dialog der Liebe. Wie der heilige John Henry Newman sagte: Cor ad Cor loquitur – Herz, das zum Herzen spricht. Hilf uns zu begreifen, dass unser Gebet immer eine Antwort auf die Ansprache der Liebe Gottes ist.
Bitte für eine Reform der Gesundheitswesen aller Länder dieser Erde. Bitte für die Ärzte und das Pflegepersonal um Weisheit, Kraft und Mut nicht zu verzagen, auch wenn es manchmal mangelt an Anerkennung und Hilfe. Bitte für die pflegenden Angehörigen, dass sie durch Deine Gnade in der Liebe wachsen und so beitragen zum Sieg der Liebe und Barmherzigkeit in unserer Gesellschaft.
Du großer Apostel der Barmherzigkeit, bitte für alle Kranken, dass sie sich nicht von den Nöten des Krankseins in eine Bitterkeit oder Resignation führen lassen, sondern, dass sie mutig für ihre Rechte kämpfen und beitragen zu einer Sensibilisierung unserer Gesellschaft. Vernichte jede Mauer der Lieblosigkeit, so wie Du zum Zusammenbruch der Berliner Mauer beigetragen hast, die ohne Dein Zutun – laut Michail Gorbatschow – nicht zusammengebrochen wäre.
Komm, Du mutiger Apostel des Lebens und der Liebe und erbitte uns eine Verwandlung der Gesellschaft, wo die Not des Einzelnen nicht vergessen wird und nicht die Lobby des Geldes im Mittelpunkt steht sondern die Liebe.
8. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum 13. Weltjugendtag am Palmsonntag in den Diözesen:
Wenn der auferstandene Christus im Leben der Menschen gegenwärtig wird und ihnen seinen Geist gibt (vgl. Joh 20,22), vollzieht sich in ihnen eine völlige Wandlung, obwohl sie sie selbst bleiben – werden sie vollkommen sich selbst. Das Beispiel des hl. Paulus ist ganz besonders bedeutsam: Das strahlende Licht auf der Straße nach Damaskus machte ihn zu einem ganz freien Menschen, wie er es niemals vorher war; frei durch die wahre Freiheit, die Freiheit des lebendigen Gottes, vor dem er zu Boden gestürzt war (vgl. Apg 9,1–30)! Diese Erfahrung befähigt ihn, folgende Worte an die Christen von Rom zu richten: »Jetzt, da ihr aus der Macht der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr einen Gewinn, der zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt« (Röm 6,22). Das, was Jesus mit den Seinen während ihres dreijährigen Lebens in Gemeinschaft Lebens begonnen hatte, wird durch das Geschenk des Geistes vollendet. Der zunächst unvollkommene und schwache Glaube der Apostel wird fest und fruchtbar: Er heilt Gelähmte (vgl. Apg 3,1–10) und befreit Kranke von unreinen Geistern (vgl. Apg 15, 16).
Lasset uns beten:
Heiliger Papst Johannes Paul II., es klingt noch in unseren Ohren, das Rufen so vieler Millionen Jugendliche „John Paul Two – we love you!“ (Johannes Paul der Zweite, wie lieben Dich!) Du hast gedient, dass die Herzen so vieler junger Menschen sich für Christus geöffnet haben und beigetragen zur Umkehr so vieler Menschen, die glücklich wurden an der Hand Mariens, die sie alle zu Christus Jesus führte.
Du hast das ureigene Anliegen der Herzen Jesu und Mariens erkannt: Die Bekehrung der Sünder. So erbitte uns allen die Gnade der Umkehr zu Jesus, aus den Gefangenheiten unserer eigenen Sünden. Bitte hilf uns, dass wir nicht zum Richter werden über unseren Nächsten und mache uns sensibel, dass wir täglich mit Dir vereint um die Bekehrung der Sünder beten und so das Ziel des Kommens des Gottesreiches näherholen.
9. Tag
Wort des heiligen Papstes Johannes Paul II. zum VII. Welttag der Kranken 1999:
Von dem Heiligtum in Harissa aus hat die Statue der seligen Jungfrau Maria wachsam den Blick auf die Mittelmeerküste gerichtet, die dem Land so nahe ist, wo Jesus umherzog, »das Evangelium vom Reich verkündete und im Volk alle Krankheiten und Leiden heilte« (vgl. Mt 4,23). Unweit davon liegt der Ort, wo die Gebeine der Märtyrer Kosmas und Damian aufbewahrt werden: Sie nahmen den Auftrag Christi, »das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen« (Lk 9,2), an und erfüllten ihn mit solcher Großzügigkeit, daß sie sich den Titel »heilige Ärzte – Anargyroi« verdienten. Sie übten nämlich ihre Tätigkeit als Ärzte unentgeltlich aus. In der Weltkirche wird das Jahr 1999 – im Rahmen der Vorbereitung auf das Große Jubeljahr 2000 – einer eingehenden Betrachtung über Gottvater gewidmet sein. In seinem ersten Brief erinnert der Apostel Johannes daran, daß Gott die Liebe ist (vgl. 4,8.16). Wie sollte die Betrachtung über dieses Geheimnis also nicht zu einer Belebung der theologischen Tugend der Liebe in ihrer doppelten Dimension der Gottes- und Bruderliebe führen? 2. In dieser Perspektive wird die Vorzugsoption der Kirche für die Armen und die an Körper und Geist Leidenden im ausgehenden zweiten Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung die Prägung eines »Weges wahrer Bekehrung zum Evangelium« annehmen. Das wird gewiß auch zu einer verstärkten Suche nach Einheit unter allen Menschen zum Aufbau der Zivilisation der Liebe anregen (vgl. Tertio millennio adveniente, 50-52) im Zeichen der Mutter Jesu, dem »vollkommenen Beispiel der Liebe sowohl gegenüber Gott wie gegenüber dem Nächsten« (ebd., 54).
Lasset uns beten:
Heiliger Johannes Paul II., Du bist wie ein Sturmwind der Liebe aus dem Ende des zweiten Jahrtausends in das dritte Jahrtausend Christi gesegelt. Du hast das Schiff der Kirche mutig befestigt zwischen den Säulen der Jungfrau Maria und der heiligsten Eucharistie.
Du hast erkannt, dass die Ideologien der Menschheitsgeschichte nie wirklichen Frieden und keine Liebe brachten. Bitte für uns, dass wir vom Evangelium Jesu Christ inspiriert werden und mitarbeiten an einer Zivilisation der Liebe. Erbitte uns den Beistand des Heiligen Geistes, dass wir erkennen, wie wir in unserem Lebensalltag Zeichen der Liebe setzen und wie wir den Geist der Entmutigung, der Verbitterung und der Verzagtheit durch das Feuer der Liebe, den Geist der Freude und den Mut der getauften überwinden können.
Bitte für uns, dass wir, von Dir inspiriert, die Hand Mariens ergreifen und so zu Christus geführt werden, damit wir IHN in alle Welt tragen, bis zum Ende der Zeit. Bitte für uns, dass wir so die Ewigkeit erreichen und das Große schauen dürfen, das Gott denen bereitet hat, die IHN lieben.
Letzte Änderung: 03.06.2023 um 01:34
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