Wort der Päpste

Papst Bendikt XVI. - die hl. Hildegard von Bingen

Geschrieben von (ksf) am 14.04.2011
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Rom (kath.net/as)

 

„Der Mensch, der Hüter übernatürlicher Gaben ist, rühmt sich dessen nie, er prahlt nicht mit ihnen und legt vor allem völligen Gehorsam gegenüber der kirchlichen Autorität zutage. Jede vom Heiligen Geist verteilte Gabe ist nämlich für die Errichtung der Kirche bestimmt, und die Kirche anerkennt deren Authentizität durch ihre Hirten“. Dies ist „das Siegel einer echten Erfahrung des Heiligen Geistes, der Quelle jedes Charismas ist“.

Mit diesen Worten beschoss Benedikt XVI. seine Katechese zur heutigen Generalaudienz. In den Mittelpunkt seiner Erörterungen stellte der Papst die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179).

Unter Berufung auf die deutsche Mystikerin zitierte Benedikt XVI. zu Beginn seiner Ausführungen das Apostolische Schreiben seines Vorgängers Johannes Paul II. „Mulieris dignitatem“, das 1988 veröffentlicht worden ist. Dabei hob der Papst hervor, dass gerade auch im Mittelalter einige Frauengestalten durch die Heiligkeit ihres Lebens und den Reichtum ihrer Lehre herausragen.

Nach der Vorstellung der entscheidenden Etappen des Lebensweges der heiligen Hildegard erklärte Benedikt XVI., dass der Lebensstil, mit dem sie ihr Amt der Autorität ausgeübt habe, ein Vorbild für jede Ordensgemeinschaft sei: „Es erweckte ein heiliges Nachahmen im Tun des Guten, dies so sehr, dass die Mutter und die Töchter darum wetteiferten, sich wertzuschätzen und einander zu dienen“.

Wie es immer im Leben der wahren Mystiker geschehe, so Benedikt XVI. weiter, habe sich auch Hildegard der Autorität weiser Menschen unterstellen wollen, um den Ursprung ihrer Visionen bewerten zu können. Dabei sei sie von der Furcht getrieben gewesen, dass diese nur Frucht von Illusionen seien und nicht von Gott stammten. Dies habe die Heilige dazu geführt, sich an Bernhard von Clairvaux zu wenden. Nachdem Papst Eugen III. einen von Hildegard diktierten Text gelesen habe, habe dieser die Mystikerin autorisiert, ihre Visionen aufzuschreiben und über diese in der Öffentlichkeit zu sprechen.

„Von diesem Moment an“, so Benedikt XVI., „wuchs Hildegards geistliches Ansehen immer mehr, was so weit ging, dass ihre Zeitgenossen sie als die ‚deutsche Prophetin’ betitelten“.

Seine Ausführungen abschließend rief der Papst die unterschiedlichen geistlichen und kulturellen Qualitäten der Heiligen in Erinnerung; sie habe aufgrund der durch die Sünden von Priestern und Laien provozierten Verletzungen in einer für die Kirche schweren Zeit gelebt. Eine Fortsetzung seiner Katechese zur heiligen Hildegard kündigte Benedikt XVI. für den kommenden Mittwoch an. (as)

 

 

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Letzte Änderung: 15.04.2011 um 15:42

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