Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Das Gesundheitswesen gründet auf der Anerkennung der Menschenwürde |
Geschrieben von (ksf) am 19.11.2010 |
Rom (kath.net/as)
„Die Gerechtigkeit im Gesundheitswesen muss zu den Prioritäten der Agenda aller Regierungen und internationalen Einrichtungen gehören. Leider gibt es neben positiven und ermutigenden Ergebnissen Meinungen und Denklinien, die diese verletzen. Ich beziehe mich dabei auf Fragen wie jene, die mit der sogenannten ‚Fortpflanzungsgesundheit’ verbunden sind, die auf künstliche Fortpflanzungstechniken zurückgreift, welche die Zerstörung von Embryonen mit sich bringen, oder die Euthanasie.“
Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. in einer Botschaft an den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Erzbischof Zygmunt Zimowski, anlässlich der Eröffnung der 25. Internationalen Konferenz über gerechte und menschliche Gesundheit im Licht von „Caritas in veritate“.
Die Liebe zur Gerechtigkeit, der Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod sowie die Achtung der Menschenwürde müssten gestützt und bezeugt werden, auch wenn dies bedeute, gegen den Strom zu schwimmen: „Die ethischen Grundwerte sind ein gemeinsames Erbe der universalen Moralität und Grundlage des demokratischen Zusammenlebens“, so der Papst. Es bedürfe zwar der gemeinsamen Anstrengung aller, vor allem aber sei eine tiefe Umkehr des inneren Blickes notwendig: „Nur wenn man auf die Welt mit dem Blick des Schöpfers sieht, der ein Blick der Liebe ist, wird es die Menschheit lernen, auf Erden in Frieden und Gerechtigkeit zu leben und die Erde sowie deren Ressourcen dem Wohl eines jeden Menschen zuzuwenden“.
In unserem Zeitalter könne einerseits eine Aufmerksamkeit gegenüber der Gesundheit festgestellt werden, die Gefahr laufe, „sich in einen pharmakologischen, medizinischen und chirurgischen Konsumismus zu verwandeln und so gleichsam ein Körperkult zu werden“. Andererseits stehe man vor der Tatsache, dass Millionen von Menschen Probleme haben, auch nur zu einer minimalen Gesundheitsversorgung Zugang zu finden.
Benedikt XVI. unterstreicht, dass es auch im Bereich der Gesundheit wichtig sei, „eine wahre distributive Gerechtigkeit zu errichten, die allen eine auf der Grundlage objektiver Bedürfnisse angemessene Versorgung gewährleiste. Daher könne sich die Welt der Gesundheit nicht der moralischen Regeln entziehen, die sie regieren müssten, damit sie nicht unmenschlich werde.
Der Papst sprach die Hoffnung aus, dass im Gesundheitswesen ein Entwicklungsmodell Anwendung finde, das auf der Zentralität des Menschen, der Förderung des Gemeinwohls, der Verantwortung, dem Bewusstsein der notwendigen Änderung der Lebensstile sowie auf der Umsicht basiert. Letztere sei eine Tugend, die zeige, was heute im Hinblick auf das zu tun sei, was in der Zukunft geschehen könnte.
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Letzte Änderung: 07.12.2010 um 20:10
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