Wort der Päpste

Papst Benedikt XVI. - Das Leben des Christen: ein Weg der Taufe

Geschrieben von (ksf) am 11.03.2011
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Rom (kath.net/as)

Am heutigen Aschermittwoch widmete Papst Benedikt XVI. die zehnte Generalaudienz des Jahres 2011 dem Thema der Fastenzeit. Vor rund 7.000 Pilgern und Besuchern in der Audienzhalle „Paolo VI“ betonte der Papst den Wegcharakter des ganzen christlichen Lebens.

Der Ritus der Aschenauflegung, der den Aschermittwoch kennzeichne, „ist ein Zeichen, das uns unser Geschöpfsein in Erinnerung ruft und zur Buße und zur Verstärkung des Einsatzes für die Umkehr einlädt, um dem Herrn immer mehr nachzufolgen“. Benedikt XV. hob hervor, dass das christliche Leben ein zu gehender Weg sei, der nicht so sehr aus zu beachtenden Gesetzen bestehe, sondern in der Person Jesu Christi, der anzunehmen und dem nachzufolgen sei.

In diesem Sinn sei es wichtig, sich in die Schule Jesu zu begeben und sich die Ereignisse neu anzueignen, die den Menschen das Heil gebracht hätten, „nicht jedoch als einfaches Gedenken oder Erinnerung an Vergangenes“. Ein Schlüsselwort komme oft in der Liturgie vor, um dies zu betonen: das Wort „Heute“. Dieses müsse in einem ursprünglichen und konkreten Sinn und nicht metaphorisch verstanden werden.

An den Fastensonntagen werde der Christ in diesem Jahreskreis (A) auf besondere Weise in ein Leben als Weg der Taufe eingeführt, „gleichsam als durchliefen wir den Weg der Katechumenen, die sich auf den Empfang der Taufe vorbereiten, um in uns dieses Geschenk neu lebendig werden zu lassen und es zu ermöglichen, dass unser Leben neu zu den Erfordernissen und Pflichten dieses Sakraments gelangt, das die Grundlage unseres christlichen Lebens ist“. Der Papst erinnerte an seine Botschaft zur Fastenzeit 2011, in der er den besonderen Verbindung betont habe, der die Fastenzeit an die Taufe binde. Die Lesungen der kommenden Fastensonntage seien der antiken Tradition entnommen, die den Katechumenen bei seiner Entdeckung der Taufe begleitet habe: „Sie sind die große Verkündigung dessen, was Gott in diesem Sakrament wirkt, eine wunderbare Katechese zur Taufe, die an einen jeden von uns gerichtet ist“.

Der Weg, den zu begehen ein jeder Christ in der Fastenzeit gerufen sei, zeichne sich in der Tradition der Kirche durch einige Übungen aus, so der Papst. Zu diesen gehörten das Fasten, das Almosengeben und das Gebet.

„Fasten bedeutet, sich der Speisen zu enthalten, doch es umfasst weitere Formen der Entsagung, um zu einem nüchterneren Leben zu gelangen.“ All dies sei jedoch noch nicht die volle Wirklichkeit des Fastens, sondern „äußeres Zeichen einer inneren Wirklichkeit unseres Einsatzes dafür, mit der Hilfe Gottes dem Bösen zu entsagen und nach dem Evangelium zu leben“. Wer es nicht verstehe, sich am Wort Gottes zu nähren, faste auch nicht richtig.

Den heiligen Papst Leo den Großen zitierend rief Benedikt XVI. in Erinnerung, dass das Fasten eng an das Almosengeben gebunden sei. Doch die Fastenzeit müsse auch eine bevorzugte Zeit für das Gebet sein, dessen „beide Flügel“ nach dem heiligen Augustinus das Fasten und das Almosengeben seien.

„Die Kirche weiß, dass es aufgrund unserer Schwäche mühsam ist, Stille zu halten, um sich vor Gott zu stellen und sich unseres Seins als Geschöpfe, die von ihm abhängen, und als Sünder bewusst zu werden, die seiner Liebe bedürfen“, so der Papst. Aus diesem Grund lade die Fastenzeit die Gläubigen zu einem treueren und intensiveren Gebet sowie zu einer längeren Betrachtung des Wortes Gottes ein.

Abschließend rief Benedikt XVI. alle Gläubigen auf, „die Aufforderung Christi anzunehmen, ihm entschlossener und konsequenter nachzufolgen und die Gnade der Taufe und der sich aus ihre ergebenden Pflichten zu erneuern, um den alten Menschen in uns abzulegen und sich mit Christus zu kleiden“.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ganz herzlich grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher, besonders das Diözesankomitee des Bistums Regensburg und die Priesteramtskandidaten des Eichstätter Priesterseminars, natürlich die Surberger und die Traunsteiner. Sehr herzlich danke ich der Allgäuer Blaskapelle für ihre wunderbare Musik. Gehen wir mit Fasten, Almosengeben und Gebet den Weg der Erneuerung in Christus, so dass auch wir mit dem heiligen Apostel Paulus sagen können: »Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir« (Gal 2,20). Euch allen wünsche ich eine gesegnete Fastenzeit!

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Letzte Änderung: 12.03.2011 um 18:12

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