Wort der Päpste

Papst Benedikt XVI. - Die Gesellschaft versteht die christliche Ehe nicht mehr

Geschrieben von (ksf) am 13.04.2011
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Rom (kath.net/as)

Die Kirche kann nicht mehr auf die Gesellschaft zählen, wenn es um das Verständnis der Ehe im christlichen Sinn geht. Mit diesen warnenden Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. am heutigen Vormittag an die Bischöfe der syrisch-malabarische Kirche Indiens zum Abschluss ihres Ad-limina-Besuches und erinnerte dabei auch an die Wichtigkeit des Themas der Berufung zum Bischofsamt sowie der ständigen Weiterbildung der Ordensleute. Die syrisch-malabarische Kirche umfasst rund 3,8 Millionen Gläubige in Indien, vor allem im südlichen Bundesstaat Kerala

In der heutigen Zeit sei es sowohl gesellschaftlich als auch in den Medien „unkorrekt“, die Ehe als ein dauerhaftes, stabiles und für das Leben offenes Band zu denken. Die Familie sei wie die Werte vieler, die sie gründeten, zerbrechlich geworden. Die Kinder würden mehr als ein Recht beansprucht und nicht als Geschenk ersehnt werden.

Ausgehend von dieser Tatsachenanalyse bezeichnete der Papst die Veränderungen, die in den Gesellschaften der ganzen Welt zu erkennen seien, als „sehr schnell und dramatisch“. Es handle sich dabei um schwere Herausforderungen, so Benedikt XVI. an die indischen Bischöfe, woraus sich jedoch auch neue Möglichkeiten für den ergäben, der sich für die Verkündigung der befreienden Wahrheit des Evangeliums einsetze.

Leider könne die Kirche nicht mehr auf die Unterstützung der Gesellschaft für die Förderung des christlichen Verständnisses der Ehe zählen, die auf die Heiligung der Gatten sowie auf die Fortpflanzung hingeordnet sei. Daher betonte Benedikt XVI. die Wichtigkeit der Aufgabe der Bischöfe, der Priester und der christlichen Gemeinden, für eine gesunde und ganzheitliche Erziehung der Jugend „auf den Wegen der Keuschheit und der Verantwortlichkeit“ zu sorgen. So werde es ihnen gestattet, die wahre Natur der Ehe anzunehmen. Gleichzeitig geschehe dies zum Vorteil der indischen Kultur insgesamt.

In Bezug auf das Amt des Bischofs ermahnte der Papst einen jeden der Bischöfe, „ein Diener der Einheit“ zu sein. Diese Verantwortung sei besonders wichtig in einem Land wie Indien, in dem sich die Einheit der Kirche in der reichen Unterschiedlichkeit ihrer Riten und Traditionen widerspiegle.

Benedikt XVI. lenkte seine Aufmerksamkeit auch auf die in den örtlichen Eparchien arbeitenden Ordensleute, die er als „Protagonisten vieler und wertzuschätzender Werke der Erziehung und der Nächstenliebe“ bezeichnete. Der Papst betonte die Wichtigkeit der ständigen Weiterbildung der Ordensleute innerhalb der liturgischen und geistlichen Tradition der syrisch-malabarischen Kirche und ermutigte die Bischöfe, eine derartige Weiterbildung effizient zu planen.

Die Kirche bestehe auf der Tatsache, dass die Vorbereitung auf das Ordensleben durch eine lange und aufmerksame Unterscheidung gekennzeichnet sein müsse, um so zu gewährleisten, dass jeder Kandidat vor der ewigen Profess fest in der Kirche verwurzelt sei, „gefestigt in seiner Fähigkeit zu einem echten und glücklichen Engagement der Selbstschenkung an Christus und seine Kirche“.


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Letzte Änderung: 14.04.2011 um 11:27

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