Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Die Grundlage des christlichen Lebens: Die theologalen Tugenden |
Geschrieben von (ksf) am 07.02.2011 |
Rom (kath.net/as)
Die dem Evangelium entspringenden Tugenden sind die Grundlage des ganzen christlichen Lebens. Mit diesen Worten wandte sich Benedikt XVI. während der heutigen Generalaudienz an die rund 3.000 versammelten Pilger und Besucher in der „Aula Paolo VI“. Der Papst setzte seine Katechesenreihe über große Frauengestalten der Kirchengeschichte fort und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die heilige Karmelitin, Mystikerin und Kirchenlehrerin Teresa von Ávila (* 28. März 1515 in Ávila, Kastilien, Spanien; † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes, bei Salamanca).
Teresa von Jesus ist für Benedikt XVI. eine Heilige, die einen der Höhepunkte der Spiritualität aller Zeiten darstellt. Als „wahre Lehrerin für die Gläubigen aller Zeiten“ schlage sie die evangelischen Tugenden als die Grundlage des ganzen christlichen Lebens vor. Zu diesen gehörten der Abstand von den irdischen Gütern oder die Armut, die Liebe zueinander als wesentliches Element des gemeinschaftlichen und sozialen Lebens; die theologale Hoffnung, die sie als „Durst nach lebendigem Wasser“ beschreibe. Gleichzeitig vergesse sie auch nkicht die menschlichen Tugenden der Wahrhaftigkeit, Bescheidenheit, Freundlichkeit, Heiterkeit und Kultur.
Als zweites betonte der Papst, dass die heilige Teresa einen tiefen Einklang mit den biblischen Gestalte und das lebendige Hören des Wortes Gottes vorschlage. Die Mystikerin unterstreiche, wie wesentlich das Gebet sei, das für sie „ein Weg ist und sich Schritt für Schritt mit dem Wachsen des christlichen Lebens entfaltet“. Das Beten beginne mit dem gesprochenen Gebet und setze sich mit der Verinnerlichung durch Meditation und Sammlung fort, bis es zur liebenden Vereinigung mit Christus und der allerheiligsten Dreifaltigkeit vorstoße.
In der heutigen Gesellschaft, in der es oft an geistlichen Werten mangle, lehre die heilige Teresa die Menschen, unermüdliche Zeugen für Gott zu sein. „Sie lehrt uns, wirklich den Durst nach Gott zu verspüren, der in den Tiefen unseres Herzens ist, ihn wirklich zu ersehnen, Gott zu suchen, um ihn zu sehen, um seine Freundschaft und so das wahre Leben zu finden“.
In dieser Hinsicht, so Benedikt XVI. weiter in freier Rede, „ist die Zeit für das Beten keine verlorene Zeit, sondern eine Zeit, in der sich der Weg für das Leben auftut, um von Gott eine brennende Liebe für ihn und seine Kirche sowie eine konkrete Nächstenliebe gegenüber unseren Brüdern zu lernen“.
Ein weiteres der heiligen Teresa teures Thema bestehe in der „Zentralität der Menschheit Christi“. Für sie verwirkliche sich das christliche Leben in der persönlichen Beziehung mit Jesus. Teresa lebe eine bedingungslose Liebe zur Kirche, dies auch angesichts der Episoden der Spaltung und des Konflikts in der Kirche ihrer Zeit. Sie habe der Karmeliterorden gerade mit der Absicht reformiert, der Kirche bessert zu dienen und sie besser zu verteidigen.
Als letzten wesentlichen Aspekt der Lehre der heiligen Teresa unterstricht der Papst die Vollkommenheit als Ziel des ganzen christlichen Lebens. Am Ende ihres Gangs durch die „Innere Burg“ (1577) beschreibe Teresa im letztem Zimmer die Fülle als „Einheit mit Christus durch das Geheimnis seiner Menschheit“.
Die heilige Teresa habe ihr ganzes Leben für die Kirche hergegeben. Benedikt XVI. bezeichnete die Biographie der Heiligen „Buch des Lebens“ als eine „faszinierende Lektüre, da sich die Heilige nicht nur erzähle, sondern zeige, „dass sie die tiefe Erfahrung ihrer Beziehung zu Gott neu erlebt“. 1566 habe Teresa den „Weg der Vollkommenheit“ geschrieben, ein Werk, in dem sie den Novizinnen „ein intensives Programm des kontemplativen Lebens im Dienst der Kirche“ vorschlage, an dessen Basis die evangelischen Tugenden und das Gebet stünden.
Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:
„Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger, heute besonders die Druschki der katholischen sorbischen Jugend sowie das Kölner Dreigestirn in Begleitung von Kardinal Meisner. Das tiefe Gottvertrauen der heiligen Teresa, dass „Gott allein genügt“, wollen auch wir uns immer mehr zu Eigen machen. Dazu schenke der Herr uns seine Gnade.“
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Letzte Änderung: 08.02.2011 um 10:42
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