Wort der Päpste

Papst Benedikt XVI. - Die Liturgie: Ewige Quelle der Bildung zum Guten

Geschrieben von (ksf) am 06.12.2010
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Rom (kath.net/as)

In einer Zeit der Schwächung der Dimension der Innerlichkeit ist es notwendig, die Liturgie neu in ihrem Wert zu betonen. Von besonderer Wichtigkeit ist die Anerkennung des erzieherischen Vorrangs der Familie bei der Ausbildung der künftigen Generationen. Auf diese beiden Kernpunkte konzentriert sich die Botschaft, mit der sich Papst Benedikt XVI. an die italienische Bischofskonferenz (CEI) anlässlich deren 62. Vollversammlung wendet. Die Botschaft wurde zum Auftakt der Arbeiten am gestrigen Montag Nachmittag verlesen.

Der Papst geht in seinem Schreiben auf die Symptome eines Unwohlseins ein, das sich hinter der Fassade des Fortschrittes verberge. Wissenschaft und Technik hätten zwar zweifellos zu bedeutenden Ergebnissen geführt, die wertzuschätzen seien. Der Fortschritt habe jedoch nicht die Herzen der Menschen erfüllt. Dies sei auch deshalb der Fall, da der Fortschritt oft zum Nachteil der Grundlagen des Christentums verwirklicht worden sei.

Die zeitgenössische Kultur, so Benedikt XVI., „kennt die Verfinsterung des Sinnes für Gott und die Schwächung der Dimension der Innerlichkeit“ und habe mit der „ungewissen Ausbildung der persönlichen Identität in einem pluralistischen und fragmentierten Kontext“ sowie mit den Schwierigkeiten des Dialogs unter den Generationen und der Trennung von Intelligenz und Affektivität zu tun. Diese Kultur kenne die Ausgrenzung der moralischen Sphäre in den rein subjektiven Bereich, verbunden mit einem Gott, der aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeschlossen oder sogar geleugnet werde.

All diese Elemente sind für den Papst „Zeichen einer Krise des Vertrauens in das Leben“ und beeinflussten den Erziehungsprozess, in dem die zuverlässigen Bezugspunkte labil geworden seien. Um diesen Prozess umzukehren, genüge ein allgemeiner Verweis auf Werte nicht. Ebenso wenig reiche ein Erziehungsprojekt, dass sich mit rein funktionalen und fragmentarischen Eingriffen begnüge.

Aus diesem Grund sei die Entscheidung der italienischen Bischöfe besonders wertzuschätzen, alle Menschen auf ihre Verantwortung hinzuweisen, denen „die Stadt der Menschen und das Wohl der neuen Generationen am Herzen liegt“. Eine derartige Allianz könne nur von einer neuen Nähe zur Familie ihren Ausgang nehmen, welche deren erzieherischen Vorrang anerkenne und stütze, denn: „Innerhalb der Familie werde das Antlitz eines Volkes geformt“.

„Ewige Quelle der Erziehung zum guten Leben des Evangeliums“ sei die Liturgie, zu deren Förderung Benedikt XVI. die Bischöfe ermahnte. Die Liturgie „führt in die Begegnung mit Jesus Christus ein, der mit Worten und Werken ständig die Kirche aufbaut und sie für die Tiefe des Hörens, der Brüderlichkeit und der Mission formt“. Der wahrhaft Gläubige mache in der Liturgie die Erfahrung der Gegenwart, des Primats und des Werkes Gottes.

Da die Untersuchung der italienischen Übersetzung der dritten „editio typica“ des Römischen Messbuches auf der Tagesordnung der Arbeiten der Bischofskonferenz steht, lud der Papst zum größten Respekt eines Wortes wie jenes heiligen Wortes ein, das in der Liturgie zum Ausdruck komme. Obwohl dieses nicht unabhängig von der Zeit sei, „ist es ein Fenster, das sich jenseits der Zeit öffnet“. Um einer ewig gültigen Wahrheit die Stimme zu verleihen, sei „das weise Gleichgewicht zwischen Kontinuität und Neuheit“ erforderlich.

„Jeder wahre Reformer gehorcht dem Glauben: Er bewegt sich weder willkürlich noch beansprucht er, über den Ritus befinden zu können; er ist nicht der Herr, sondern der Hüter des vom Herrn eingesetzten und uns anvertrauten Schatzes. In jeder Liturgie ist die Kirche als ganze gegenwärtig: ihrer Form zuzustimmen ist die Bedingung für die Authentizität dessen, was gefeiert wird.“

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Letzte Änderung: 07.12.2010 um 20:05

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