Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Die Notwendigkeit einer neuen Klasse von Intellektuellen |
Geschrieben von (ksf) am 19.12.2010 |
Rom (kath.net/as)
Am Nachmittag des gestrigen Donnerstags feierte Benedikt XVI. zusammen mit den Studenten der römischen Universitäten einen Vespergottesdienst zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In seiner Predigt forderte der Papst die Studenten auf, sich für eine neue Kultur einzusetzen, die imstande ist, religiöse und wissenschaftliche Elemente miteinander zu verbinden. Es bedürfe einer neuen „Klasse von Intellektuellen“.
Benedikt XVI. erklärte, dass die Grotte von Betlehem den Weg weise, der das Herz von jeder Ungeduld und falscher Erwartung befreie, zu denen es immer dann kommen könne, wenn man vergesse, „dass Gott bereits gekommen ist, in unserer Geschichte wirksam ist und darum bittet, aufgenommen zu werden“.
Die Rückkehr in die Grotte von Betlehem stelle nicht nur einen idealen Weg dar. Es handle sich vielmehr um den Weg, den zurückzulegen der Mensch berufen sei, indem der im Heute die Nähe Gottes und dessen Wirken erfahre, die das Dasein erneuerten und stützten.
Mit Blick auf die „immer dynamischere Gesellschaft“ betonte der Papst, dass die Geduld und die christliche Standhaftigkeit nicht Synonym für Apathie oder Resignation seien. Es handle sich um die Tugenden dessen, der die Zeiten des menschlichen Seins zu respektieren vermag.
Die Grotte von Betlehem ist für Benedikt XVI. Zeichen eines Weges der inneren Befreiung und der Erfahrung einer tiefen Freiheit, die dazu dränge, zu Gott zu gehen, der den Menschen in seinen täglichen Entscheidungen begleite und zu ihm im Innern der Herzen und in der Heiligen Schrift spreche.
Der Papst betonte dann gegenüber den Studenten die Notwendigkeit der Erziehung und der beständigen Unterscheidung. Diese müssten die ganze akademische Gemeinschaft einbeziehen und die Einheit von intellektueller Bildung, moralischer Disziplin und religiösem Einsatz begünstigen
„In unserer Zeit ist das Bedürfnis nach einer neuen Klasse von Intellektuellen wahrzunehmen, die fähig sind, die sozialen und kulturellen Dynamiken zu interpretieren und keine abstrakten, sondern konkrete und realistische Lösungen anzubieten“, so Benedikt XVI. „Die Universität ist dazu berufen, diese unersetzliche Rolle zu erfüllen, und die Kirche ist deren überzeugte und effektive Unterstützerin“.
An die römische Universitätsgemeinschaft gewandt verdeutlichte der Papst die wertvolle Arbeit der Studentenseelsorge und der anderen kirchlichen Einrichtungen und lud dazu ein, Vorurteile zu überwinden, die bisweilen die Entfaltung einer echten Kultur behinderten. Benedikt XVI. verwies auf die Zusammenarbeit zwischen den theologischen Fakultäten und den Universitäten als den Weg für einen neuen Dialog zwischen christlichem Glauben und den verschiedenen Sparten des Wissens, um so dem Menschen in seiner Fülle zu dienen.
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Letzte Änderung: 20.12.2010 um 10:26
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