Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Eine einzige Menschheitsfamilie! |
Geschrieben von (ksf) am 18.01.2011 |
Rom (kath.net/as)
Das Ziel der „großen Reise der Menschheit durch die Jahrhunderte“ ist es, eine einzige Menschheitsfamilie zu bilden, dabei alle bereichernden Unterschiede anzuerkennen und sich als Brüder zu erkennen. Mit diesen Worten wandte sich Benedikt XVI. am heutigen Sonntag, an dem der Welttag der Migranten und Flüchtlinge begangen wird, an die auf dem Petersplatz versammelten rund 20.000 Pilger und Besucher. Ebenso rief der Papst die Gebetswoche für die Einheit der Christen in Erinnerung, die vom 18. bis 25. Januar stattfindet.
Nach dem Angelus brachte Benedikt XVI. seine Freude über die Seligsprechung seines Vorgängers Johannes Paul II. zum Ausdruck und betonte die Bedeutung des gewählten Datums. Es handle sich mit dem 1. Mai um den 2. Ostersonntag, auf den in diesem Jahr der Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit falle. „Wer ihn gekannt hat, wer ihn geschätzt und geliebt hat, kann nicht anders, als sich mit der ganzen Kirche über dieses Ereignis freuen. Seien wir glücklich!“
Auf das Problem der Migrationen eingehend erklärte der Papst, dass diese bisweilen durch Kriege oder Verfolgungen erzwungen werde und sich oft unter dramatischen Umständen ereigne. Leider würden sich die Christen dazu gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen, wodurch das Land ihrer Vorväter verarmt würde. Anderseits bildeten die freiwilligen Migrationen von Christen eine Gelegenheit, die missionarische Dynamik des Wortes Gottes zu stärken. Auf diese Weise würde es dazu kommen, dass das Zeugnis des Glaubens in höherem Umfang im mystischen Leib der Kirche durch die Völker und Kulturen gegenwärtig sei und neue Grenzen und Umfelder erreiche.
Benedikt XVI. erinnerte an das Thema seiner Botschaft zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge, das „Eine einzige Menschheitsfamilie“ laute und zusammen mit der Konzilserklärung „Nostra aetete“ besage, dass alle Völker eine einzige Gemeinschaft bildeten. Dies schließe ein, dass die Einheit für die Christen grundlegend sei.
Die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen inspiriere sich an einem Abschnitt aus der Apostelgeschichte: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“ (2,42). Der Woche gehe der Tag des jüdisch-christlichen Dialogs voran. Die Nähe der beiden Ereignisse rufe die Bedeutung der gemeinsamen jüdisch-christlichen Wurzeln in Erinnerung.
Nach dem Angelus versicherte Benedikt XVI. besonders die Bevölkerungen von Australien, Brasilien, der Philippinen und Sri Lankas seines Gedenkens im Gebet. Dies Länder waren in den letzten Tagen von verheerenden Überschwemmungen betroffen: „Der Herr nehme die Seelen der Verstorbenen auf, gebe den Obdachlosen Kraft und unterstütze das Engagement all derer, sich für eine Linderung der Leiden und der schwierigen Umstände einsetzen“.
Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mir den folgenden Worten:
Einen frohen Gruß richte ich an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Das Evangelium des heutigen Sonntags zeigt uns Johannes den Täufer, der Zeuge wird, wie der Geist vom Himmel auf Jesus herabkommt und auf ihm bleibt. Als Getaufte haben wir Teil am Geist des Herrn, der auch heute wirkt und Gemeinschaft stiftet. Bitten wir den Heiligen Geist, daß er Frieden unter den Völkern schaffe und die Spaltungen unter den Christen heile – besonders in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, die am Dienstag beginnt. Euch und euren Lieben schenke der Herr seinen Segen.
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Letzte Änderung: 21.01.2011 um 11:23
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