Wort der Päpste

Papst Benedikt XVI. - Europa, öffne dich für Gott!

Geschrieben von (ksf) am 09.03.2011
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Rom (kath.net/as)

„Werdet es nicht müde, Christus mit eurem Leben zu verkündigen, in der Familie und in allen Lebensbereichen, denn das ist es, was sich die Menschen auch heute von der Kirche erwarten“. Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. an die die Petersdom versammelten Pilger aus Carpineto Romano, dem Geburtsort seines Vorgängers Leo XIII., sowie aus der Tschechischen Republik Augrund der großen Zahl von Besuchern war es heute notwendig, die Audienz zu „verdoppeln“. Nach der Begegnung in der vatikanischen Basilika ließ der Papst in der Audienzhalle „Paolo VI“ vor rund 11.000 Pilgern dann seine jüngste apostolische Reise nach Spanien Revue passieren und markierte die ihm wichtigen und wesentlichen Punkte.

In seinem Grußwort an den Bischof von Carpineto Romano erinnerte Benedikt XVI. an seinen kurzen Besuch vom vergangenen September und sprach den Wunsch aus, dass das Gedenken an jenes kirchlich und geistlich bedeutsames Ereignis „in einem jeden das Verlangen belebe, immer mehr das Leben aus dem Glauben zu vertiefen, in der Spur der Lehren eures berühmten Mitbürgers Papst Leo XIII., dessen mutiges pastorales Wirken eine Erneuerung des Engagements der Katholiken in der Gesellschaft erweckte.“

An die Pilger aus der Tschechischen Republik gewandt erneuerte der Papst seinen Wunsch, überall ein mutiges Zeugnis für das Evangelium fortzusetzen, angefangen bei der Suche nach echten menschlichen und spirituellen Werten auch seitens derer, die der Kirche fernstehen.


Spanien

Wie es der Tradition entspricht, fasste Benedikt XVI. dann während der „großen Audienz“ die wichtigsten Etappen seiner jüngsten Reise nach Santiago de Compostela und Barcelona zusammen. Dabei unterstrich er, dass er nach Spanien als „Zeuge des auferstandenen Christus, als Sämann der Hoffnung“ gekommen sei, die nicht enttäusche oder in die Irre führe, „da sie ihren Ursprung in der unendlichen Liebe Gottes für alle Menschen hat“.

Der Glaube an Christus verleihe Santiago de Compostela seinen Sinn. Dieser Ort sei ein geistlich außerordentlicher Ort, der weiterhin ein Bezugspunkt für das Europa von heute sei, so Benedikt XVI. zu seiner ersten Etappe auf der iberischen Halbinsel. In Santiago de Compostela „habe ich dafür gebetet, dass all jene, die nach Santiago pilgern, das Geschenk empfangen, wahre Zeugen Christus zu werden“. Die Pilger sollten weiterhin die religiöse und geistliche Bedeutung des Bußweges lebendig erhalte, ohne Banalitäten, Zerstreuungen und Moden zu verfallen.

Besonders erinnerte der Papst an seinen Aufruf an Europa, dass es sich immer mehr Gott öffne. Die Öffnung hin zur Transzendenz, der fruchtbare Dialog zwischen Glauben und Vernunft, zwischen Politik und Religion gestatte es, ein Europa aufzubauen, das „in Treue zu seinen unverzichtbaren christlichen Wurzeln in Fülle seiner Berufung und Sendung in der Welt entsprechen kann“.

„Aus diesem Grund habe ich in der Gewissheit der großen Möglichkeiten des europäischen Kontinents und im Vertrauen auf seine Zukunft der Hoffnung Europa eingeladen, sich immer mehr Gott zu öffnen und auf diese Weise die Perspektiven einer echten, respektvollen und solidarischen Begegnung mit den Völkern anderer Kontinente zu begünstigen.“

Als weiteren wichtigen Punkt seiner Reise hob der Papst seinen Appell zur Verteidigung der Ehe hervor. Alles, was zur Verteidigung der Ehe und der unersetzlichen Würde eines jeden Menschen getan werde, sei ein „Beitrag zur Vervollkommnung der Gesellschaft“. In Barcelona habe er während der heiligen Messe zur Weihe der Basilika „Sagrada Familia“ intensiv für die Familie gebetet, „lebenswichtige Zelle und Hoffnung der Gesellschaft und der Kirche“. Ebenso habe das Gebet des Papstes allen Leidenden sowie jenen gegolten, die besonders in dieser zeit unter wirtschaftlichen Problemen zu leiden hätten. Auch die Jugend, die ihn mit ihrer Begeisterung und Freude begleitet habe, sei sein besonderes Anliegen gewesen, „damit sie die Schönheit und den Wert des Engagements in der Ehe entdecke“.

Die Schönheit sei ein weiteres wichtiges Thema der Station in Barcelona gewesen. „Mit feinsinniger Spiritualität und künstlerischem Talent schuf Antoni Gaudí ein Werk, das uns einlädt, den Blick der Seele nach oben zu erheben, zu Gott, dem Allerhöchsten“, so der Papst zu der von ihm geweihten Basilika. „Gaudí spricht von drei Büchern, aus denen er schöpft: dem Buch der Schöpfung, dem Buch der Schrift und dem Buch der Liturgie, die zusammen klingen und die Symphonie der Wirklichkeit darstellen, die Gott uns schenkt. Dabei habe ich daran erinnert, dass Gott uns selbst durch die Taufe als lebendige Steine zu einem herrlichen geistigen Haus bauen will, in dem er selber Wohnung nehmen kann, so dass die Menschheit selbst zum lebendigen Tempel wird. Nach Kräften wollen wir uns bemühen, die Wohnung Gottes in unseren Herzen zu ehren und seiner Liebe in uns Raum zu geben.“

Seine Tage in Spanien bezeichnete Benedikt XVI. abschließend als unvergesslich. Sie hätten sich in sein Herz eingeprägt. „Im kommenden Jahr werde ich mich nach Madrid zum Weltjugendtag begeben. Ich empfehle bereits jetzt eurem Gebet diese glückliche Initiative, auf dass sie für viele Jugendliche eine Gelegenheit zum Wachstum im Glauben werde.“

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Mit Freude grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher, heute besonders den Bund der Historischen Schützenbruderschaft. Nach Kräften wollen wir uns bemühen, die Wohnung Gottes in unseren Herzen zu ehren und seiner Liebe in uns Raum zu geben. Dazu helfe uns allen der Heilige Geist. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Aufenthalt hier in Rom.

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Letzte Änderung: 10.03.2011 um 15:37

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