Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Förderung einer Kultur, die das menschliche Leben immer achtet |
Geschrieben von (ksf) am 24.02.2011 |
Lieber Leser hier einige Auszüge aus der wunderbaren Predigt des Hl. Vaters Papst Benedikt XVI. die Er in der 1. Vesper zum 1. Advent gehalten hat.
Ich darf aus der Ausgabe des L'Osservatore Romano vom 10.12.2010 - Nr. 49
Seite 7 zitieren:
"... In diesem Advent wird uns erneut geschenkt, die Nähe dessen zu erfahren, der die Welt geschaffen hat, der die Geschichte lenkt und der für uns sorgt, bis hin zum Höhepunkt seines Herabsteigens in der Menschwerdung. Gerade dieses große und fasziniernde Geheimnis des Gott-mit-uns, ja mehr noch des Gottes, der einer von uns wird, feiern wir in den kommenden Wochen, während wir auf Weihnachten zugehen. In der Adventszeit erleben wir die Kirche, die uns an die Hand nimmt und die nach dem Bild Mariens ihre Mutterschaft zum Ausdruck bringt, indem sie uns die freudige Erwartung auf das Kommen des Herrn erfahren lässt, der uns alle mit seiner erlösenden und tröstenden Liebe umarmt.
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Die Menschwerdung offenbart uns mit großer Klarheit und auf überraschende Weise, dass jedes menschliche Leben eine höchste, unverlgeichliche Würde hat. Der Mensch ist im Vergleich mit allen anderen Lebewesen, die die Erde bevölkern, von unverwechselbarer Einzigartigkeit. Über seine Teilhabe an der materiellen Wirklichkeit hinaus ist er ein einmaliges und einzigartiges, mit Intelligenz und freiem Willen begabtes Subjekt. Er lebt gleichzeitig und untrennbar in der geistigen und der leichlichen Dimension.
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Wir sind Teil dieser Welt, an die Möglichkeiten und Grenzen der materiellen Gegebenheiten gebunden; zugleich sind wir offen auf einen unendlichen Horizont hin, fähig mit Gott in einen Dialog zu treten un ihn in uns aufzunehmen.
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Gott liebt uns in tiefer, allumfassender, unterschiedsloser Weise; er ruft uns zur Freundschaft mit ihm; er lässt uns teilhaben an einer Wirklichkeit, die jede Vorstellung, alle Gedanken und Worte übersteigt: an seinem eigenen göttlichen Leben. Bewegt und dankbar werden wir uns des Wertes, der unvergleichlichen Würde jedes Menschen und der großen Verantwortung bewußt, die wir allen gegenüber haben.
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"Denn er, der Sohn Gottes, hat sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt" (Konstitution Gaudium et Spes, 22)
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An Jesus Christus glauben heißt auch, einen neuen Blick auf den Menschen zu haben, einen Blick des Vertrauens, der Hoffnung. Im übrigen bestätigen die Erfahrung und die rechte Vernunft, dass der Mensch Subjekt ist, fähig zu verstehen und zu wollen, seiner selbst bewußt und frei, unwiederholbar und unersetzlich, Höhepunkt der gesamten irdischen Wirklichkeit, der verlangt, als Wert an sich anerkannt zu werden, und der es verdient, immer mit Achtung und Liebe angenommen zu werden.
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Die Liebe zu allen neigt schließlich, wenn sie echt ist, von selbst dazu, zur bevorzugten Aufmerksamkeit für die Schwächsten und Ärmsten zu werden. Auf dieser Linie ist die Sorge der Kirche für das werdende Leben zu sehen, für das verletzlichste, am meisten vom Egoismus der Erwachsenen und der Trübung der Gewissen bedrohte Leben.
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Es gibt kulturelle Tendenzen, die versuchen, die Gewissen mit vorgeblichen Begründungen zu betäuben. In bezug auf den Embryo im Mutterschoß hebt die Wissenschaft selbst dessen Selbstständigkeit hervor, seine Fähigkeit, mit der Mutter zu interagieren, die Koordination der biologischen Prozesse, die Kontinuität der Entwicklung, die wachsende Komplexität des Organismus.
Es handelt sich nicht um eine Anhäufung biologischen Materials, sondern um ein neues, dynamisches und wunderbar geordnetes Lebewesen, ein neues Individuum der menschlichen Spezies. So war Jesus im Schoß Mariens; so war es für jeden von uns im Schoß der Mutter. Mit dem antiken christlichen Schriftsteller Tertullian können wir bekräftigen: "Was erst ein Mensch werden soll, ist schon ein Mensch" (Apologeticum, IX, 8); es gibt keinen Grund, ihn nicht von der Empfängnis an als Person zu betrachten."
Soweit die Zitate aus der Papstpredigt.
Letzte Änderung: 25.02.2011 um 11:05
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