Wort der Päpste

Papst Benedikt XVI. - Jesus bringt die Erfüllung des alten Gesetzes

Geschrieben von (ksf) am 10.03.2011
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Rom (kath.net/as)

Indem Jesus das neue Gebot der Liebe bringt, schafft der nicht das alte Gesetz „unserer jüdischen Brüder“ ab, sondern erfüllt die Gebote mit der Liebe Gotte, „mit der Liebe des Heiligen Geistes, der in ihm wohnt“. Durch Christus können sich die Menschen dem Wirken des Heiligen Geistes öffnen, „der uns dazu befähigt, die göttliche Liebe zu leben“.

Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache vor dem traditionellen Gebet des Angelus an die über 30.000 Pilger und Besucher, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten. Der Papst erinnerte auch an das tragische Unglück, bei dem in der letzten Woche in der römischen Peripherie vier Roma-Kinder in ihrer Baracke verbrannt sind, und betonte, dass eine christlichere Gesellschaft in der Lage gewesen wäre, tragische Episoden wie die genannte zu vermeiden.

Jedes Gebot, das Jesus den Menschen gebe, werde als Erfordernis der Liebe wahr, so der Papst, und fasse sich in dem einzigen Gebot der Gottes- und Nächstenliebe zusammen. Auf das Evangelium vom heutigen Sonntag eingehend, in dem nach dem „Lebensprogramm“ der Seligpreisungen die Bergpredigt fortgesetzt werde, verkünde Jesus das neue Gesetz der Liebe, „seine Torah“, welche die Erfüllung des Gesetzes sei.

Das neue Gesetz erkläre Jesu durch eine Reihe von Antithesen zwischen den alten Geboten und seiner Weise, wie er diese vorschlage. Sechs Mal erkläre der Herr: „Ich aber sage euch“. Damit habe er die Menschen sehr beeindruckt, da dieses „Ich aber sage euch“ dem Anspruch Jesu gleich gekommen sei, mit derselben Autorität Gottes zu sprechen.

Es sei vielleicht kein Zufall, dass die erste öffentliche Predigt Jesu „Bergpredigt“ genannt werde, so Benedikt XVI abschließend. Mose sei auf den Sinai gestiegen, um das Gesetz Gottes zu empfangen und es seinem Volk zu bringen. Jesus hingegen ist der Sohn Gottes, „der herabgestiegen ist, um uns zum Himmel zu führen, zur Höhe Gottes, auf den Weg der Liebe“. Die Christen brauchten nichts anderes zu tun als ihm zu folgen und den Willen Gottes in die Praxis umzusetzen, um in sein Reich einzutreten, das das ewige Leben sei.

Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen frohen Gruß richte ich an alle Pilger und Besucher deutscher Sprache. „Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist dich aufzunehmen", so beten wir zu Gott im Tagesgebet des heutigen Sonntags. Wir wissen, daß vieles in uns ist, das immer wieder der Reinigung und der Erneuerung bedarf. Durch Gebet und Werke der Liebe können wir uns für die Gegenwart Christi öffnen. Er selbst wird dann in uns Neues schaffen und Erfüllung und Frieden schenken. Gottes Geist geleite euch auf allen Wegen.

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Letzte Änderung: 11.03.2011 um 11:17

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