Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Leben heißt: Entdecken, dass Gott Liebe ist |
Geschrieben von (ksf) am 23.11.2010 |
Rom (kath.net/as)
Der selige John Henry Newman sei ein Meister darin, die Menschen zu lehren, dass der Primat Gottes im Primat der Wahrheit und der Liebe besteht. Er habe seine eigene Abhängigkeit von dem begriffen, der das Prinzip aller Dinge sei. Demgemäß habe Newman den Ursprung und Sinn der persönlichen Identität gefunden.
Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. in einer Botschaft an das internationale Symposium, das dieser Tage unter dem Thema „Der Primat Gottes im Leben und in den Schriften des seligen John Henry Newman“ stattfindet. Das Symposium wurde am heutigen Montag in der Päpstlichen Universität Gregoriana eröffnet. Die Organisation des Treffens steht unter der Federführung der theologischen Fakultät der Universität sowie des internationalen Zentrums der „Freunde Newmans“.
Der von Benedikt XVI. am 19. September seliggesprochene Kardinal Newman habe sich in seinem Leben von zwei Grundkriterien leiten lassen. Beim ersten habe es sich um „die Heiligkeit vor dem Frieden“ gehandelt. Dies habe sich in den starken Willen umgesetzt, „sich voll Vertrauen dem Vater hinzugeben und in der Treue zur erkannten Wahrheit zu leben“. Nie habe sich Newman auf falsche Kompromisse eingelassen oder mit leicht zu erhaltendem Konsens zufriedengegeben. Stets sei er „in der Suche nach der Wahrheit“ aufrecht geblieben, in Treue zum Ruf seines Gewissens und ausgerichtet auf das Ideal der Heiligkeit.
Das zweite Kriterium des Lebens Newmans sei in der Feststellung verankert, dass das Wachstum nur eine Ausdrucksform des Lebens sei. Dieses Prinzip bringe die Bereitschaft Newmans zu ständiger Umkehr, Verwandlung und innerem Wachstum zum Ausdruck. Diese Erfahrung des Wachsens in der Treue zu sich selbst und zum Willen Gottes sei in den bekannten Worten des Seligen zusammengefasst, wenn er sagt: „Hier auf Erden zu leben heißt sich verändern, und die Vollkommenheit ist das Ergebnis vieler Verwandlungen“.
Leben bedeute, so der Papst, die objektive Wahrheit eines personalen und lebendigen Gottes zu erkennen, der zum Gewissen spreche und dem Menschen sein Sein als Geschöpf offenbare. Benedikt XVI. betont, dass die Suche nach der Wahrheit nicht die Befriedigung von Neugier sein dürfe. Es gebe nur eine Wahrheit, und diese bestehe im Primat Gottes, was sich für Newman in den Primat der Wahrheit umsetze. Diese Wahrheit müsse vor allem in der Bereitschaft gesucht werden, die eigene Innerlichkeit für das Empfangen bereit zu machen, „in einer offenen und aufrichtigen Auseinandersetzung mit allen“. Der Höhepunkt dieses Geschehens sei die Begegnung mit Christus, „dem Weg, der Wahrheit und dem Leben“.
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Letzte Änderung: 07.12.2010 um 20:10
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