Wort der Päpste
Papst Benedikt XVI. - Petrus Canisius und Religionsfreiheit |
Geschrieben von (ksf) am 09.02.2011 |
Rom (kath.net/as)
Jeder Christ, der engagiert und treu seine Nachfolge Christi leben will, muss ein Instrument sein, das Christus zur Verfügung steht, durch den Glauben an sein Evangelium und an die Kirche eng mit ihm vereint ist und ein Leben führt, das moralisch konsequent ist und sich in ständiger liebender Anbetung vollzieht.
Mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. in seiner Katechese an die zur Generalaudienz versammelten rund 5.000 Pilger. In den Mittelpunkt seiner Erläuterungen stellte der Papst den heiligen Kirchenlehrer und Jesuiten Petrus Canisius (* 8. Mai 1521 in Nimwegen, Niederlande als Pieter Kanijs; † 21. Dezember 1597 in Freiburg, Schweiz), eine „sehr bedeutende Gestalt des katholischen 16. Jahrhunderts".
Petrus Canisius lehre mit aller Klarheit, dass der apostolische Dienst entscheidend sei und Früchte des Heils in den Herzen nur dann hervorbringe, wenn der Verkündiger Zeuge Jesu sei. In seinem Leben habe der Jesuit darauf geachtet, den Gläubigen die Notwendigkeit und die Schönheit der Tatsache zu zeigen, dass das persönliche tägliche Gebet die Teilnahme am öffentlichen Kult der Kirche begleite und durchdringe.
Das christliche Leben wachse nämlich nur, wenn es durch die Teilnahme an der Liturgie und dabei besonders an der Sonntagsmesse sowie durch das persönliche Gebet genährt werde. Benedikt XVI. betonte, dass es sich dabei um eine Ermahnung und eine Methode handle, die nach wie vor ihren Wert bewahrten, „dies besonders, nachdem sie das II. Vatikanische Konzil mit Autorität in der Konstitution ‚Sacrosanctum Concilium’ erneut vorgetragen hat“.
Inmitten der zahlreichen Tätigkeiten und der vielfältigen Anregungen, die den Menschen umgeben, sei es notwendig, so der Papst zum Schluss seiner Ansprache, jeden Tag Momente der Sammlung vor dem Herrn zu finden, um ihn zu hören und mit ihm zu sprechen.
Als besondere Charakteristik des heiligen Petrus Canisius betonte Benedikt XVI., dass dieser es verstanden habe, harmonisch die Treue gegenüber den dogmatischen Prinzipien mit dem einem jeden Menschen gebotenen Respekt zu vereinen. Dies veranlasse einige zu der Ansicht, dass in seiner Lehre die Spuren einer ersten Formulierung des Rechts auf Religionsfreiheit zu finden seien.
In einem historischen Moment starker konfessioneller Kontraste habe Canisius die Härte und die Rhetorik des Zornes vermieden – „etwas für jene Zeiten in den Diskussionen unter den Christen sehr seltenes“ – und allein auf die Präsentation der geistlichen Wurzeln und der Neubelebung des ganzen Leibes der Kirche abgezielt. Dazu habe ihm seine breite und durchdringende Kenntnis der Heiligen Schrift und der Kirchenväter gedient. Dabei habe es sich um dieselbe Kenntnis gehandelt, die seine persönliche Beziehung zu Gott und die strenge Spiritualität getragen habe, zu der ihm die „Devotio Moderna“ sowie die Rheinische Mystik verholfen habe.
Die Pilger aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:
Mit Freude grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher. Wie der heilige Petrus Canisius wollen wir stets die Wahrheit suchen und für sie eintreten, um so unsere innere Freundschaft mit Christus immer mehr zu vertiefen und zu verlebendigen, die das Herzstück und die Mitte seines Lebens gewesen ist. Dies ist Mitte, von der wir Christen leben, dies ist die Mitte von der her die Kirche immer wieder erneuert werden kann.
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Letzte Änderung: 10.02.2011 um 10:06
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