Wort der Päpste
Papst Johannes Paul II. - Aus einer Fastenpredigt |
Geschrieben von (ksf) am 24.02.2011 |
"Folge mir!"
Die Fastenzeit erinnert uns an die vierzig Jahre, die Israel in der Wüste verbrachte, als es unterwegs zum verheißenen Land war. Während dieser Zeit lernte das Volk, was es heißt, in Zelten zu leben, ohne feste Bleibe, in völliger Unsicherheit. Oftmals war es versucht, nach Ägypten zurückzukehren: dort war es wenigstens sicher, etwas zu essen zu haben, selbst wenn es nur Sklavennahrung war. In den Schwierigkeiten der Wüste war es Gott selbst, der sein Volk mit Wasser und Nahrung versorgte und es in allen Gefahren beschützte. So wandelte sich für die Hebräer die Erfahrung völliger Abhängigkeit von Gott zum Weg der Befreiung von der Sklaverei und vom Götzendienst der materiellen Güter.
Die Fastenzeit will den Gläubigen helfen, in einer Anstrengung persönlicher Reinigung, denselben geistlichen Weg noch einmal zu durchleben, indem sie sich der Armut und Unsicherheit unserer Existenz bewusst werden, im Entdecken der vorsorgenden Hilfe des Herrn, der uns einlädt, unsere Augen auf die Nöte unserer bedürftigsten Brüder zu richten... Indem sie sich offen und großzügig zeigen, können die Christen – sowohl in Gemeinschaft als auch einzeln - Christus dienen, der in den Armen gegenwärtig ist und die Liebe des Vaters bezeugen. Christus geht uns auf diesem Weg voran. Seine Gegenwart ist Kraft und Ermutigung: Er macht uns frei und lässt uns Zeugen seiner Liebe werden.
Letzte Änderung: 25.02.2011 um 09:48
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