Wort der Päpste
Paul VI. - über die christliche Freude |
Geschrieben von (ksf) am 09.02.2013 |
Apostolisches Schreiben „Gaudete in Domino“, Über die christliche Freude, 4
„Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist“
Seit zwanzig Jahrhunderten sprudelt die Quelle der geistlichen Freude in der Kirche und ganz besonders in den Herzen der Heiligen... Die Teilhabe an der Freude des Herrn kann im Leben der Mitglieder der Kirche nicht von der Feier des Geheimnisses der Eucharistie getrennt werden, in der sie Nahrung und Stärkung durch seinen Leib und sein Blut erfahren. Denn in diesem Sakrament empfangen sie schon die ersten Früchte der Freude am Ende der Zeiten, indem sie wie Wanderer auf dem Weg zur Ewigkeit gestärkt werden.
So gesehen kann die innige und tiefe Freude, die schon hier in das Herz der wahren Gläubigen eingesenkt wurde, als „überfließend“ bezeichnet werden, wie auch das Leben und die Liebe[, die sie schenkt und], deren Kennzeichen sie ja ist. Sie ist das Ergebnis der Vereinigung von Mensch und Gott und sie verlangt nach einer immer umfassenderen Gemeinschaft. Sie kann unmöglich diejenigen, die sie verkosten, in eine Haltung der Selbstbespiegelung führen. Sie schenkt dem Herzen eine unermessliche Offenheit hin zur Welt und gleichzeitig verletzt sie es mit dem Verlangen nach den ewigen Gütern...
Sie läßt die eifrigen Christen nach dem Vollzug der Hochzeit des Lammes im Himmel verlangen (vgl. Offb 19,7). Friedvoll hält sie die Spannung zwischen dem Arbeiten in unserer Zeit hier auf Erden und dem Frieden in unserer ewigen Wohnung aus, nach dem Gesetz der Anziehungskraft des Geistes: „Wenn wir schon jetzt, nachdem wir erst ein Unterpfand der Gaben des Geistes empfangen haben, rufen: ‚Abba Vater', Wie wird es erst sein, wenn wir ihn als Auferweckte von Angesicht zu Angesicht sehen? Wenn alle Glieder des Leibes Christi aus vollem Hals ein Jubellied anstimmen und den verherrlichen, der sie von den Toten auferweckt und ihnen das ewige Leben geschenkt hat?... Was wird erst die Fülle der Gnadengaben des Geistes bewirken, wenn sie endlich den Menschen durch Gott geschenkt wurde? Sie wird uns ihm ähnlich werden lassen und wird den Willen des Vaters erfüllen, denn sie wird den Menschen wieder zum Abbild Gottes werden lassen.“ (Irenäus von Lyon; 2Kor 5,5; Gal 4,6; 1Kor 13,12; Gen 1,26). Schon hier auf Erden geben uns die Heiligen einen Vorgeschmack dieser Ebenbildlichkeit.
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Letzte Änderung: 10.02.2013 um 06:29
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