Sonstiges
Prudentius (348 - nach 405), spanischer Dichter |
Geschrieben von (ksf) am 02.01.2012 |
„Emerge, dulcis pusio“, aus dem Hymnus zu Weihnachten „Quid est quod artum circulum“
«Er wird Sohn des Höchsten genannt werden... seine Herrschaft wird kein Ende haben»
Zeige dich, du liebenswertes Kind,
geboren von einer so keuschen Mutter,
die gebiert ohne einen Mann zu erkennen.
Zeige dich, du Mittler, in beiden Naturen.
Geboren aus des Vaters Mund in der Zeit,
gezeugt durch sein Wort (Lk 1,38),
wohntest du im Schoß des Vaters (Joh 1,2),
Du, die ewige Weisheit (1 Kor 1,24).
Du bist die Weisheit, die alles geschaffen hat (Spr 8,27),
den Himmel, das Licht und alle Dinge.
Das machtvolle Wort bist du, welches das All geschaffen hat (Hebr 1,3);
denn das Wort ist Gott (Joh 1,2).
Der Schöpfer der Welt, ihr Erbauer,
Er gab dem Lauf der Zeiten seine Ordnung
und verlässliche Gesetze dem Universum.
Und blieb wohnen im Schoß des Vaters.
Aber als in der Zeit verstrichen waren
zu Abertausenden die Jahre,
stiegst du herab, um sie aufzusuchen,
diese Welt, mit ihren alten Sünden...
Er, Christus, konnte nicht ertragen den tiefen Fall
der Völker, die sich selbst zugrunde richten;
Er konnt´ es nicht ertragen,
dass das Werk des Vaters im Nichts verlorengeht.
So nahm er einen Leib an, der sterblich war,
damit die Auferstehung unseres Fleisches
zerbreche des Todes Ketten
und uns den Weg zum Vater weise.
Verspürst du nicht, o edle Jungfrau,
trotz deiner peinigenden Ahnungen,
wie sehr diese glorreiche Mutterschaft
den Glanz deiner Jungfräulichkeit erhöht?
Dein reiner Schoß umschließt die gebenedeite Frucht,
die alle Schöpfung erfüllen wird mit Freude.
Durch Dich wird eine neue Welt geboren,
Du Morgenröte eines Tages, der aufleuchten wird wie von Gold.
Letzte Änderung: 03.01.2012 um 18:17
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