Lehrschreiben
Sacramentum Caritatis - deutscher Text - Teil 6 |
Geschrieben von (ksf) am 06.12.2010 |
EUCHARISTIE, EIN GEHEIMNIS,
DAS MAN LEBT
»Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich ißt, durch mich leben« (Joh 6,57)
Eucharistische Form
des christlichen Lebens
Der geistige Gottesdienst – logiké latreía (Röm 12,1)
70. Jesus, der Herr, der sich für uns zur Speise der Wahrheit und der Liebe gemacht hat, versichert uns, als er von der Hingabe seines Lebens spricht: „Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben“ (Joh 6,51). Aber dieses „ewige Leben“ beginnt in uns schon in dieser Zeit durch die Veränderung, die die eucharistische Gabe in uns erzeugt: „Jeder, der mich ißt, wird durch mich leben“ (Joh 6,57). Diese Worte Jesu lassen uns begreifen, wie das „geglaubte“ und „gefeierte“ Mysterium eine Dynamik in sich birgt, die es in uns zum Ursprung neuen Lebens und christlicher Lebensform macht. Indem wir uns mit dem Leib und dem Blut Jesu Christi vereinen, werden wir nämlich in immer erwachsenerer und bewußterer Weise des göttlichen Lebens teilhaftig. Auch hier gilt, was der hl. Augustinus in seinen Bekenntnissen über den ewigen Logos, die Speise der Seele, sagt: Der heilige Kirchenlehrer betont den paradoxen Charakter dieser Speise, indem er eine Stimme zu hören meint, die zu ihm spricht: „Ich bin die Speise der Großen: Du wächst und wirst mich essen. Und nicht ich werde dir anverwandelt werden wie die Nahrung deines Leibes, sondern du wirst mir anverwandelt werden.“ [198] Tatsächlich ist es nicht die eucharistische Nahrung, die sich in uns verwandelt, sondern wir sind es, die durch sie geheimnisvoll verändert werden. Christus nährt uns, indem er uns mit sich vereint, uns „in sich hineinzieht“. [199]
Die Eucharistiefeier erscheint hier in ihrer ganzen Kraft als Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Lebens, insofern sie zugleich sowohl den Ursprung als auch die Vollendung des neuen und endgültigen Gottesdienstes ausdrückt, die logiké latreía. [200] Die diesbezüglichen Worte des hl. Paulus an die Römer formulieren in gedrängtester Form, wie die Eucharistie unser ganzes Leben in einen geistigen Gottesdienst verwandelt, der Gott gefällt: „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst [wörtlich: eure Leiber] als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist euer geistiger Gottesdienst“ (Röm 12,1). In diesem Aufruf erscheint das Bild des neuen Gottesdienstes als Ganzhingabe der eigenen Person in Gemeinschaft mit der gesamten Kirche. Das Bestehen des Apostels auf der Hingabe unseres Leibes unterstreicht die menschliche Konkretheit eines Kultes, der alles andere als unkörperlich ist. Wieder ist es der Heilige von Hippo, der uns in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß „dieses das Opfer der Christen ist: viele und zugleich ein einziger Leib in Christus zu sein. Die Kirche feiert dieses Geheimnis mit dem Altarssakrament, das die Gläubigen gut kennen und in dem ihr deutlich gezeigt wird, daß in dem, was geopfert wird, sie selbst es ist, die geopfert wird.“ [201] Die katholische Lehre bekräftigt also, daß die Eucharistie, insofern sie das Opfer Christi ist, auch das Opfer der Kirche und somit der Gläubigen ist. [202] Das Beharren auf dem Opfer (lateinisch: sacri-ficium, was soviel bedeutet wie „heilig gemacht“) besagt hier die ganze existentielle Dichte, die in der Verwandlung unserer von Christus ergriffenen (vgl. Phil 3,12) menschlichen Natur enthalten ist.
Allumfassende Wirkkraft des eucharistischen Kultes
71. Der neue christliche Gottesdienst umfaßt jeden Aspekt des Daseins und verwandelt ihn: „Ob ihr also eßt oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes“ (1 Kor 10,31). In jedem Akt seines Lebens ist der Christ berufen, die wahre Gottesverehrung auszudrücken. Von da her nimmt das zuinnerst eucharistische Wesen des christlichen Lebens Form an. Insofern die Eucharistie die menschliche Wirklichkeit des Gläubigen in ihrer alltäglichen Konkretheit mit einbezieht, ermöglicht sie Tag um Tag die fortschreitende Verwandlung des Menschen, der aus Gnade berufen ist, das Ebenbild des Sohnes Gottes zu sein (vgl. Röm 8,29f;). Es gibt nichts authentisch Menschliches – Gedanken und Gefühle, Worte und Werke –, was im Sakrament der Eucharistie nicht die passende Form findet, in Fülle gelebt zu werden. Hier tritt der ganze anthropologische Wert der von Christus mit der Eucharistie gebrachten Neuheit zutage: Der Gottesdienst kann im menschlichen Leben nicht auf einen besonderen privaten Moment beschränkt werden, sondern von seinem Wesen her neigt er dazu, jeden Aspekt der Wirklichkeit des Individuums zu durchdringen. Der Gottesdienst, der Gott gefällt, wird so zu einem neuen Erleben aller Gegebenheiten des Daseins, in dem jede Einzelheit eine innere Aufwertung erfährt, insofern sie in der Beziehung zu Christus und als Hingabe an Gott gelebt wird. „Die Verherrlichung Gottes ist der lebendige Mensch (vgl. 1 Kor 10,31). Und das Leben des Menschen ist die Schau Gottes.“ [203]
Iuxta dominicam viventes – sonntäglich leben
72. Diese radikale Neuheit, die die Eucharistie in das Leben des Menschen hineinträgt, ist dem christlichen Bewußtsein von Anfang an offenbar geworden. Die Gläubigen haben sofort den tiefen Einfluß wahrgenommen, den die Eucharistiefeier auf ihren Lebensstil ausübte. Der hl. Ignatius von Antiochien drückte diese Wahrheit aus, indem er die Christen als diejenigen bezeichnete, „die zur neuen Hoffnung gelangt sind“, und er stellte sie als diejenigen dar, die „sonntäglich leben“ (iuxta dominicam viventes). [204] Diese Formulierung des großen antiochenischen Märtyrers hebt die Verbindung zwischen der eucharistischen Realität und der christlichen Existenz in ihrer Alltäglichkeit klar hervor. Die charakteristische Gewohnheit der Christen, sich am ersten Tag nach dem Sabbat zu versammeln, um die Auferstehung Christi zu feiern, ist – nach dem Bericht des heiligen Märtyrers Justin [205] – auch das Faktum, welches die Lebensform bestimmt, die durch die Begegnung mit Christus erneuert ist. Die Formulierung des hl. Ignatius – „sonntäglich leben“ – unterstreicht auch den paradigmatischen Wert, den dieser heilige Tag für jeden anderen Tag der Woche besitzt. Er zeichnet sich nämlich nicht aufgrund der bloßen Unterbrechung der üblichen Tätigkeiten aus, wie eine Art Parenthese im gewöhnlichen Rhythmus der Tage. Die Christen haben diesen Tag immer als den ersten Tag der Woche empfunden, weil an ihm das Gedächtnis der von Christus gebrachten radikalen Neuheit gehalten wird. Darum ist der Sonntag der Tag, an dem der Christ jene eucharistische Form seines Lebens wiedererlangt, nach der ständig zu leben er berufen ist. „Sonntäglich leben“ heißt, im Bewußtsein der von Christus gebrachten Befreiung zu leben und das eigene Dasein zu entfalten als Selbsthingabe an Gott, damit sein Sieg durch ein von innen her erneuertes Verhalten allen Menschen gänzlich offenbar werde.
Das Sonntagsgebot leben
73. Im Wissen um dieses neue Lebensprinzip, das die Eucharistie in den Christen einpflanzt, haben die Synodenväter die Bedeutung des Sonntagsgebotes als Quelle authentischer Freiheit für alle Gläubigen bekräftigt, damit sie jeden anderen Tag in Übereinstimmung mit dem leben können, was sie am „Tag des Herrn“ gefeiert haben. Das Glaubensleben ist nämlich in Gefahr, wenn der Wunsch nicht mehr empfunden wird, an der Eucharistiefeier teilzunehmen, in der man des Ostersieges gedenkt. Gemeinsam mit allen Brüdern und Schwestern, mit denen man ein Leib in Christus ist, an der sonntäglichen liturgischen Versammlung teilzunehmen, wird vom christlichen Gewissen gefordert und bildet zugleich das christliche Gewissen. Der Verlust des Empfindens für den Sonntag als den Tag des Herrn, der geheiligt werden muß, ist ein Symptom für ein Abhandenkommen des eigentlichen Sinns der christlichen Freiheit, der Freiheit der Kinder Gottes. [206] Diesbezüglich bleiben die Bemerkungen wertvoll, die mein verehrter Vorgänger Johannes Paul II. im Apostolischen Schreiben Dies Domini [207] gemacht hat im Zusammenhang mit den verschiedenen Dimensionen des Sonntags für die Christen: Dieser Tag ist Dies Domini in bezug auf das Schöpfungswerk; er ist Dies Christi, weil er der Tag der neuen Schöpfung und des Geschenks des Heiligen Geistes ist, das der auferstandene Herr macht; er ist Dies Ecclesiae als der Tag, an dem die christliche Gemeinde sich zur Feier zusammenfindet; er ist Dies hominis als Tag der Freude, der Ruhe und der Bruderliebe.
Ein solcher Tag offenbart sich daher als „Ur-Feiertag“, an dem jeder Gläubige in der Umgebung, in der er lebt, zum Verkünder und Hüter des Sinnes der Zeit werden kann. Aus diesem Tag gehen nämlich der christliche Sinn des Lebens hervor und eine neue Art, die Zeit, die Beziehungen, die Arbeit, das Leben und den Tod zu erleben. Darum ist es gut, wenn von kirchlicher Seite um die sonntägliche Eucharistiefeier herum eigene Veranstaltungen der christlichen Gemeinde organisiert werden: freundschaftliches Beisammensein, Initiativen zur Erziehung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Glauben, Wallfahrten, Werke der Nächstenliebe und verschiedene Zeiten des Gebetes. So wahr es ist, daß der Samstagabend von der ersten Vesper an schon zum Sonntag gehört und es darum erlaubt ist, an ihm bereits die Sonntagspflicht zu erfüllen, ist es aufgrund dieser so bedeutenden Werte doch nötig, ins Gedächtnis zurückzurufen, daß es der Sonntag selbst ist, der verdient, geheiligt zu werden, damit er am Ende nicht ein Tag der „Gottesleere“ wird. [208]
Der Sinn von Ruhe und Arbeit
74. Schließlich ist es in unserer Zeit besonders dringend, daran zu erinnern, daß der Tag des Herrn auch der Tag der Ruhe von der Arbeit ist. Wir wünschen uns von Herzen, daß er als solcher auch von der zivilen Gesellschaft anerkannt wird, so daß es möglich ist, von der beruflichen Tätigkeit frei zu sein, ohne dafür bestraft zu werden. Tatsächlich haben die Christen – nicht ohne Beziehung zur Bedeutung des Sabbats in der jüdischen Tradition – im Tag des Herrn auch den Tag der Ruhe von den alltäglichen Mühen gesehen. Das hat seinen ganz bestimmten Sinn, denn es stellt eine Relativierung der Arbeit dar, die auf den Menschen ausgerichtet wird: Die Arbeit ist für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit. Der Schutz, der dadurch dem Menschen selbst geboten wird, ist leicht zu erahnen: Auf diese Weise ist er von einer möglichen Form der Sklaverei befreit. Wie ich bereits betont habe, „besitzt die Arbeit eine primäre Bedeutung für die Verwirklichung des Menschen und für die Entwicklung der Gesellschaft, und muß darum immer in voller Achtung der menschlichen Würde und im Dienst am Gemeinwohl organisiert und entfaltet werden. Zugleich ist es unverzichtbar, daß der Mensch sich nicht von der Arbeit verknechten läßt, daß er sie nicht zum Götzen macht, indem er sich einbildet, in ihr den letzten und endgültigen Sinn des Lebens zu finden.“ [209] Der gottgeweihte Tag ist es, der dem Menschen das Verständnis für den Sinn seines Lebens und auch seiner beruflichen Tätigkeit erschließt. [210]
Sonntägliche Versammlungen in Abwesenheit eines Priesters
75. Wenn man die Bedeutung der sonntäglichen Feier für das Leben des Christen wiederentdeckt, stellt man sich unwillkürlich die Frage nach jenen christlichen Gemeinden, in denen der Priester fehlt und wo es folglich nicht möglich ist, die heilige Messe am Tag des Herrn zu feiern. Dazu muß gesagt werden, daß wir uns vor untereinander sehr verschiedenen Situationen befinden. Die Synode hat den Gläubigen vor allem empfohlen, sich in eine der Kirchen der Diözese zu begeben, in der die Anwesenheit des Priesters gewährleistet ist, auch wenn das ein gewisses Opfer verlangt. [211] Dort, wo dagegen die großen Entfernungen die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier praktisch unmöglich machen, ist es wichtig, daß die christlichen Gemeinden sich gleichwohl versammeln, um den Herrn zu loben und des ihm geweihten Tages zu gedenken. Das muß jedoch geschehen im Zusammenhang einer entsprechenden Belehrung über den Unterschied zwischen der heiligen Messe und den sonntäglichen Versammlungen in Erwartung eines Priesters. Die pastorale Sorge der Kirche muß sich in diesem Fall in der Wachsamkeit darüber zeigen, daß der Wortgottesdienst unter der Leitung eines Diakons oder einer von der zuständigen Autorität beauftragten Person vorbereitet und nach einem spezifischen, von den Bischofskonferenzen erarbeiteten und für diesen Zweck von ihnen approbierten Rituale vollzogen wird. [212] Ich erinnere daran, daß es den Ordinarien obliegt, die Erlaubnis zur Austeilung der Kommunion in diesen Liturgien zu erteilen, wobei sie die Zweckmäßigkeit einer gewissen Entscheidung sorgfältig abwägen sollten. Darüber hinaus muß darauf geachtet werden, daß solche Versammlungen keine Verwirrung über die zentrale Rolle des Priesters und über die sakramentale Komponente im Leben der Kirche erzeugen. Die Wichtigkeit der Rolle der Laien, denen für ihre Großherzigkeit im Einsatz für die christlichen Gemeinden zu Recht Dank gebührt, darf niemals den unersetzlichen Dienst der Priester für das Leben der Kirche verschleiern. [213] Darum wache man aufmerksam darüber, daß die Versammlungen in Erwartung eines Priesters nicht Anlaß geben zu ekklesiologischen Vorstellungen, die nicht mit der Wahrheit des Evangeliums und der Überlieferung der Kirche übereinstimmen. Sie sollten vielmehr bevorzugte Gelegenheiten sein, zu Gott zu beten, daß er heilige Priester nach seinem Herzen sende. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang, was Papst Johannes Paul II. in seinem Brief an die Priester zum Gründonnerstag 1979 schrieb. Er erinnerte an jene Orte, wo die Menschen, die durch das diktatorische Regime ihren Priester verloren hatten, sich in einer Kirche oder einem Wallfahrtsort versammelten, auf den Altar die noch bewahrte Stola legten und die Gebete der eucharistischen Liturgie sprachen. „Im Moment, der der Transsubstantiation entsprach“, hielten sie schweigend inne, zum Zeugnis dafür, wie „brennend sie sich danach sehnten, die Worte zu hören, die nur der Mund eines Priesters wirkkräftig aussprechen kann“. [214] Gerade aus dieser Sicht bitte ich in Anbetracht des unvergleichlichen Gutes, das aus der Feier des eucharistischen Opfers hervorgeht, alle Priester um eine aktive und konkrete Bereitschaft, die ihrer Seelsorge anvertrauten Gemeinden so oft wie möglich zu besuchen, damit sie nicht zu lange ohne das Sakrament der Liebe verbleiben.
Eine eucharistische Form des christlichen Lebens, die kirchliche Zugehörigkeit
76. Die Bedeutung des Sonntags als Dies Ecclesiae erinnert uns an die innere Verbindung zwischen dem Sieg Jesu über das Böse und den Tod und unserer Zugehörigkeit zum kirchlichen Leib. Jeder Christ entdeckt nämlich am Tag des Herrn auch die gemeinschaftliche Dimension des eigenen erlösten Lebens. An der liturgischen Handlung teilzunehmen, mit dem Leib und dem Blut Christi zu kommunizieren heißt zugleich, die eigene Zugehörigkeit zu dem, der für uns gestorben ist, immer mehr zu verinnerlichen und zu vertiefen (vgl. 1 Kor 6,19f; 7,23). Wirklich – wer Christus ißt, lebt durch ihn. In Verbindung mit dem eucharistischen Mysterium versteht man den tiefen Sinn der communio sanctorum. Die Gemeinschaft besitzt immer und untrennbar eine vertikale und eine horizontale Dimension: Gemeinschaft mit Gott und Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern. Die beiden Dimensionen begegnen sich geheimnisvoll in der eucharistischen Gabe. „Wo die Gemeinschaft mit Gott zerstört wird, die Gemeinschaft mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist ist, da wird auch die Wurzel und die Quelle der Gemeinschaft unter uns zerstört. Und wo die Gemeinschaft unter uns nicht gelebt wird, ist auch die Gemeinschaft mit dem Dreifaltigen Gott nicht lebendig und wahr.“ [215] Da wir also berufen sind, Glieder Christi zu sein und somit Glieder, die zueinander gehören (vgl. 1 Kor 12,27), bilden wir eine Wirklichkeit, die ontologisch in der Taufe begründet ist und durch die Eucharistie ernährt wird – eine Wirklichkeit, die verlangt, im Leben unserer Gemeinschaften eine spürbare Entsprechung zu finden.
Die eucharistische Form des christlichen Lebens ist zweifellos eine kirchliche und gemeinschaftliche Form. Durch die Diözese und die Pfarreien als tragende Strukturen der Kirche in einem besonderen Gebiet kann jeder Gläubige die konkrete Erfahrung seiner Zugehörigkeit zum Leib Christi machen. Vereinigungen, kirchliche Bewegungen und neue Gemeinschaften – mit der Lebendigkeit ihrer Charismen, die vom Heiligen Geist für unsere Zeit geschenkt werden – wie auch die Institute gottgeweihten Lebens haben die Aufgabe, ihren spezifischen Beitrag zu liefern, um bei den Gläubigen die Wahrnehmung dieses ihres Dem-Herrn-Gehörens (vgl. Röm 14,8) zu fördern. Das Phänomen der Säkularisierung, das nicht zufällig stark individualistische Züge enthält, hat seine schädlichen Wirkungen vor allem bei Personen, die sich aufgrund eines schwachen Zugehörigkeitsgefühls absondern. Das Christentum schließt von seinem Anfang an immer ein Miteinander ein, ein Netz von Beziehungen, die durch das Hören des Wortes und die Eucharistiefeier fortwährend belebt und durch den Heiligen Geist beseelt werden.
Spiritualität und eucharistische Kultur
77. Die Synodenväter haben bezeichnenderweise bekräftigt, daß „die gläubigen Christen ein tieferes Verständnis der Beziehungen zwischen der Eucharistie und dem täglichen Leben brauchen. Die eucharistische Spiritualität ist nicht nur Teilnahme an der Messe und Verehrung des Allerheiligsten Altarssakramentes. Sie umfaßt das gesamte Leben.“ [216] Diese Bemerkung besitzt für uns alle heute eine besondere Bedeutung. Man muß zugeben, daß eine der schwerwiegendsten Wirkungen der eben erwähnten Säkularisierung darin besteht, daß sie den christlichen Glauben an den Rand der Existenz verbannt hat, als sei er in bezug auf die konkrete Entfaltung des Lebens der Menschen unnötig. Das Scheitern dieser Art zu leben, „als ob Gott nicht existierte“, steht jetzt allen vor Augen. Heute ist es nötig wiederzuentdecken, daß Jesus Christus nicht eine bloße private Überzeugung oder eine abstrakte Lehre ist, sondern eine reale Person, deren Eintreten in die Geschichte imstande ist, das Leben aller zu ändern. Darum muß die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche in Spiritualität, in Leben „nach dem Geist“ (Röm 8,4f; vgl. Gal 5,16.25) umgesetzt werden. Es ist bezeichnend, daß der hl. Paulus an der Stelle des Briefes an die Römer, wo er dazu auffordert, den neuen geistigen Gottesdienst zu leben, zugleich an die Notwendigkeit der Änderung der eigenen Art zu leben und zu denken erinnert: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist; was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist“ (12,2). Auf diese Weise unterstreicht der Völkerapostel die Verbindung zwischen dem wahren geistigen Gottesdienst und der Notwendigkeit einer neuen Art, das Dasein wahrzunehmen und das Leben zu führen. Ein wesentlicher Bestandteil der eucharistischen Form des christlichen Lebens ist die Erneuerung des Denkens, um „nicht mehr unmündige Kinder [zu] sein, ein Spiel der Wellen, hin und her getrieben von jedem Widerstreit der Meinungen“ (Eph 4,14).
Eucharistie und Evangelisierung der Kulturen
78. Aus dem Gesagten folgt, daß das eucharistische Geheimnis uns in den Dialog mit den verschiedenen Kulturen führt, diese aber auch in gewissem Sinne herausfordert. [217] Man muß den interkulturellen Charakter dieses neuen Gottesdienstes, dieser logiké latreía anerkennen. Die Gegenwart Jesu Christi und die Ausgießung des Heiligen Geistes sind Ereignisse, die beständig mit jeder kulturellen Wirklichkeit in Beziehung treten können, um sie mit dem Evangelium zu durchsäuern. Das bringt konsequenterweise die Verpflichtung mit sich, mit Überzeugung die Evangelisierung der Kulturen zu fördern, in dem Bewußtsein, daß Christus selbst die Wahrheit jedes Menschen und der ganzen Menschheitsgeschichte ist. Die Eucharistie wird zum Wertmaßstab von allem, was der Christ in den verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen antrifft. In diesem wichtigen Prozeß können wir die Aufforderung des hl. Paulus im Ersten Brief an die Thessalonicher: „Prüft alles, und behaltet das Gute!“ (5,21) als äußerst bedeutungsvoll erfahren.
Eucharistie und gläubige Laien
79. In Christus, dem Haupt der Kirche, die sein Leib ist, sind alle Christen, „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit es seine großen Taten verkündet“ (vgl. 1 Petr 2,9). Die Eucharistie als Geheimnis, das man leben muß, bietet sich jedem von uns in der Lage an, in der er sich befindet, und läßt seine existentielle Situation zu dem Ort werden, an dem er tagtäglich die christliche Neuheit leben muß. Wenn das eucharistische Opfer in uns das nährt und wachsen läßt, was uns in der Taufe, durch die wir alle zur Heiligkeit berufen sind, [218] schon gegeben worden ist, dann muß das genau in den Lebenssituationen oder –ständen zutage treten und sich erweisen, in denen jeder einzelne Christ sich befindet. Man wird Tag für Tag zu einem Gott wohlgefälligen Gottesdienst, wenn man sein Leben als Berufung lebt. Von der liturgischen Versammlung her ist es das Sakrament der Eucharistie selbst, das uns in der alltäglichen Wirklichkeit verpflichtet, damit alles zur Ehre Gottes getan werde.
Und da die Welt „der Acker“ (Mt 13,38) ist, in den Gott seine Kinder als guten Samen einsenkt, sind die christlichen Laien kraft der Taufe und der Firmung – und gestärkt durch die Eucharistie – dazu berufen, die von Christus gebrachte radikale Neuheit gerade in den gewöhnlichen Lebensbedingungen zu leben. [219] Sie müssen den Wunsch hegen, daß die Eucharistie sich ihrem Alltagsleben immer tiefer einprägt und sie dazu führt, erkennbare Zeugen in ihrem Arbeitsbereich und in der ganzen Gesellschaft zu werden. [220] Eine besondere Ermutigung richte ich an die Familien, aus diesem Sakrament Anregung und Kraft zu schöpfen. Die Liebe zwischen Mann und Frau, das Annehmen des Lebens und die Erziehungsaufgabe erweisen sich als bevorzugte Gebiete, in denen die Eucharistie ihre Fähigkeit zeigen kann, das Leben zu verwandeln und zur Sinnfülle zu führen. [221] Die Hirten sollen niemals versäumen, die gläubigen Laien zu unterstützen, zu erziehen und zu ermutigen, ihre Berufung zur Heiligkeit voll auszuleben in jener Welt, die Gott so sehr geliebt hat, daß er seinen Sohn hingegeben hat, damit er ihre Rettung werde (vgl. Joh 3,16).
Eucharistie und priesterliche Spiritualität
80. Die eucharistische Form des christlichen Lebens offenbart sich zweifellos in besonderer Weise im priesterlichen Lebensstand. Die priesterliche Spiritualität ist von ihrem inneren Wesen her eucharistisch. Der Same einer solchen Spiritualität findet sich schon in den Worten, die der Bischof in der Weiheliturgie spricht: „Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“ [222] Um seinem Leben eine immer vollkommenere eucharistische Form zu geben, muß der Priester schon in der Zeit der Ausbildung und dann in den folgenden Jahren weiten Raum lassen für das geistliche Leben. [223] Er ist berufen, fortwährend ein authentischer Gottsucher zu sein, auch wenn er zugleich den Sorgen der Menschen nahe bleiben muß. Ein intensives geistliches Leben wird ihm erlauben, tiefer in Gemeinschaft mit dem Herrn zu treten, und ihm helfen, sich von der Liebe Gottes in Besitz nehmen zu lassen, so daß er in jeder, auch schwierigen und dunklen Lage ihr Zeuge wird. Gemeinsam mit den Synodenvätern empfehle ich den Priestern deshalb „die tägliche Feier der heiligen Messe, auch wenn keine Gläubigen teilnehmen“. [224] Diese Empfehlung steht zunächst in Einklang mit dem objektiv unendlichen Wert jeder Eucharistiefeier und hat überdies seinen Beweggrund in ihrer einzigartigen geistlichen Wirkkraft, denn wenn die heilige Messe mit Aufmerksamkeit und Glauben erlebt wird, ist sie formend im tiefsten Sinn des Wortes, da sie die Gleichgestaltung mit Christus fördert und den Priester in seiner Berufung stärkt.
Eucharistie und gottgeweihtes Leben
81. Im Zusammenhang der Beziehung zwischen der Eucharistie und den verschiedenen kirchlichen Berufungen zeichnet sich besonders „das prophetische Zeugnis der Männer und Frauen gottgeweihten Lebens (aus), die in der Eucharistiefeier und in der Anbetung die Kraft finden zur radikalen Nachfolge des gehorsamen, armen und keuschen Christus“. [225] Obwohl sie viele Dienste auf dem Gebiet der menschlichen Bildung und der Sorge für die Armen, im Unterrichtswesen oder in der Krankenpflege leisten, wissen die Männer und Frauen gottgeweihten Lebens, daß der Hauptzweck ihres Lebens „die Betrachtung der göttlichen Dinge und die ständige Verbindung mit Gott“ ist. [226] Der wesentliche Beitrag, den die Kirche sich von dem gottgeweihten Leben erwartet, ist viel mehr auf das Sein bezogen als auf das Tun. In diesem Zusammenhang möchte ich an die Bedeutung des jungfräulichen Zeugnisses gerade in Beziehung zum Geheimnis der Eucharistie erinnern. Außer der Verbindung mit dem priesterlichen Zölibat offenbart das eucharistische Mysterium nämlich eine innere Beziehung zur gottgeweihten Jungfräulichkeit, insofern diese Ausdruck der ausschließlichen Hingabe der Kirche an Christus ist, den sie als ihren Bräutigam mit radikaler und fruchtbarer Treue empfängt. [227] In der Eucharistie findet die gottgeweihte Jungfräulichkeit Inspiration und Nahrung für ihre völlige Hingabe an Christus. Außerdem schöpft sie aus der Eucharistie Ermutigung und Antrieb, um auch in unserer Zeit Zeichen der ungeschuldeten und fruchtbaren Liebe zu sein, die Gott für die Menschheit hegt. Schließlich wird das gottgeweihte Leben durch sein spezifisches Zeugnis objektiv zum Hinweis und zur Vorwegnahme jener „Hochzeit des Lammes“ (Offb 19,7-9), die das Ziel der gesamten Heilsgeschichte ist. In diesem Sinne stellt sie einen wirkungsvollen Verweis auf jenen eschatologischen Horizont dar, den jeder Mensch braucht, um Orientierung zu finden für seine eigenen Lebensentscheidungen.
Eucharistie und sittliche Verwandlung
82. Die Entdeckung der Schönheit der eucharistischen Form des christlichen Lebens führt uns auch zum Nachdenken über die sittlichen Kräfte, die durch diese Form aktiviert werden zur Unterstützung der authentischen Freiheit, die den Kindern Gottes eigen ist. Damit möchte ich eine Thematik aufgreifen, die sich in der Synode ergab und die die Verbindung zwischen eucharistischer Lebensform und sittlicher Verwandlung betrifft. Papst Johannes Paul II. hat gesagt: „Das sittliche Leben besitzt den Wert eines ,Gottesdienstes‘ (Röm 12, 1; vgl. Phil 3, 3), der aus jener unerschöpflichen Quelle von Heiligkeit und Verherrlichung Gottes gespeist wird, die die Sakramente, insbesondere die Eucharistie, sind: Denn durch die Teilnahme am Kreuzesopfer hat der Christ Gemeinschaft mit der Opferliebe Christi und wird dazu befähigt und verpflichtet, dieselbe Liebe in allen seinen Lebenshaltungen und Verhaltensweisen zu leben.“ [228] Kurz: „Im ,Kult‘ selber, in der eucharistischen Gemeinschaft ist das Geliebtwerden und Weiterlieben enthalten. Eucharistie, die nicht praktisches Liebeshandeln wird, ist in sich selbst fragmentiert.“ [229]
Diese Erinnerung an die sittliche Bedeutung des geistigen Gottesdienstes ist nicht in moralistischem Sinn zu interpretieren. Es ist vor allem die glückliche Entdeckung der Dynamik der Liebe im Herzen dessen, der das Geschenk des Herrn annimmt, sich ihm ganz hingibt und die wahre Freiheit findet. Die sittliche Verwandlung, die der von Christus eingesetzte neue Gottesdienst einschließt, ist ein inneres Streben und ein herzliches Verlangen, der Liebe des Herrn mit dem ganzen eigenen Sein zu entsprechen, auch wenn man sich der eigenen Schwachheit bewußt ist. Das, wovon wir sprechen, spiegelt sich sehr gut in der Evangeliums-Erzählung von Zachäus wider (vgl. Lk 19,1-10). Nachdem er Jesus in seinem Haus bewirtet hat, ist der Zöllner völlig verwandelt: Er beschließt, die Hälfte seines Vermögens den Armen zu geben und denjenigen, von denen er zu viel gefordert hat, das Vierfache zurückzuerstatten. Das sittliche Streben, das aus der Aufnahme Jesu in unser Leben hervorgeht, entspringt aus der Dankbarkeit, die unverdiente Nähe des Herrn erfahren zu haben.
Eucharistische Konsequenz
83. Wichtig ist, das zu unterstreichen, was die Synodenväter als eucharistische Konsequenz bezeichnet haben und wozu unser Leben objektiv berufen ist. Der Gott wohlgefällige Gottesdienst ist nämlich niemals ein nur privater Akt ohne Auswirkungen auf unsere gesellschaftlichen Beziehungen. Er verlangt das öffentliche Zeugnis für den eigenen Glauben. Das gilt selbstverständlich für alle Getauften, erscheint jedoch besonders dringend für diejenigen, die wegen ihrer gesellschaftlichen oder politischen Position Entscheidungen im Zusammenhang mit fundamentalen Werten zu treffen haben, wie die Achtung und der Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, die auf die Ehe zwischen Mann und Frau gegründete Familie, die Erziehungsfreiheit für die Kinder und die Förderung des Allgemeinwohls in all seinen Formen. [230] Diese Werte sind unveräußerlich. Darum müssen sich die katholischen Politiker und Gesetzgeber im Bewußtsein ihrer großen gesellschaftlichen Verantwortung von ihrem recht gebildeten Gewissen in besonderer Weise aufgerufen fühlen, Gesetze vorzuschlagen und zu unterstützen, die von den in der Natur des Menschen begründeten Werten getragen sind. [231] Darin liegt im übrigen eine objektive Verbindung zur Eucharistie (vgl. 1 Kor 11,27-29). Die Bischöfe sind gehalten, diese Werte ständig ins Gedächtnis zu rufen. Das gehört zu ihrer Verantwortung für die ihnen anvertraute Herde. [232]
Eucharistie, ein Mysterium, das verkündet werden soll
Eucharistie und Sendung
84. In der Homilie während der Eucharistiefeier, mit der ich festlich mein Amt als Nachfolger des Apostels Petrus angetreten habe, sagte ich: „Es gibt nichts Schöneres, als vom Evangelium, von Christus gefunden zu werden. Es gibt nichts Schöneres, als ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit ihm zu schenken.“ [233] Diese Aussage bekommt eine noch größere Intensität, wenn man an das eucharistische Geheimnis denkt. Tatsächlich können wir die Liebe, die wir im Sakrament feiern, nicht für uns behalten. Sie verlangt von ihrem Wesen her, an alle weitergegeben zu werden. Was die Welt braucht, ist die Liebe Gottes – Christus zu begegnen und an ihn zu glauben. Darum ist die Eucharistie nicht nur Quelle und Höhepunkt des Lebens der Kirche, sondern auch ihrer Sendung: „Eine authentisch eucharistische Kirche ist eine missionarische Kirche.“ [234] Auch wir müssen mit Überzeugung zu unseren Brüdern und Schwestern sagen können: „Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt!“ (1 Joh 1,3). Wirklich gibt es nichts Schöneres als Christus zu begegnen und ihn allen mitzuteilen! Im übrigen nimmt gerade die Einsetzung der Eucharistie das vorweg, was das Herz der Sendung Jesu ausmacht: Er ist der Gesandte des Vaters für die Erlösung der Welt (vgl. Joh 3,16-17; Röm 8,32). Beim Letzten Abendmahl vertraut Jesus seinen Jüngern das Sakrament an, welches das Opfer seiner Selbsthingabe vergegenwärtigt, das er im Gehorsam zum Vater für unser aller Heil darbringt. Wir können nicht zum eucharistischen Mahl hinzutreten, ohne uns in die Bewegung der Sendung hineinziehen zu lassen, die vom Innersten Gottes selbst ausgehend darauf abzielt, alle Menschen zu erreichen. Darum ist ein grundlegender Bestandteil der eucharistischen Form des christlichen Lebens das missionarische Streben.
Eucharistie und Zeugnis
85. Die erste und fundamentale Aufgabe, die uns aus den heiligen Geheimnissen, die wir feiern, erwächst, ist die, mit unserem Leben Zeugnis abzulegen. Das Staunen über das Geschenk, das Gott uns in Christus gemacht hat, überträgt unserem Leben eine neue Dynamik, indem es uns verpflichtet, Zeugen seiner Liebe zu sein. Wir werden Zeugen, wenn durch unser Handeln, unsere Worte, unser Sosein ein Anderer erscheint und sich mitteilt. Man kann sagen, daß das Zeugnis das Mittel ist, durch das die Wahrheit der Liebe Gottes den Menschen in der Geschichte erreicht und ihn einlädt, frei diese radikale Neuheit anzunehmen. Im Zeugnis setzt Gott sich sozusagen dem Risiko aus, das in der Freiheit des Menschen liegt. Jesus ist selbst der treue und zuverlässige Zeuge (vgl. Offb 1,5; 3,14); er ist gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen (vgl. Joh 18,37). In diesem Gedankenzusammenhang drängt es mich, eine Vorstellung wieder aufzugreifen, die den ersten Christen lieb war, aber auch uns Christen von heute beeindruckt: Das Zeugnis bis zur Selbsthingabe, bis zum Martyrium, ist in der Geschichte der Kirche immer als Höhepunkt des neuen geistigen Gottesdienstes angesehen worden: „Bringt euch selbst als Opfer dar“ (vgl. Röm 12,1). Man denke zum Beispiel an den Bericht über das Martyrium des hl. Polykarp von Smyrne, eines Schülers des hl. Johannes: Das ganze dramatische Ereignis ist wie eine Liturgie, ja, wie ein Eucharistie-Werden des Märtyrers selbst beschrieben. [235] Denken wir auch an das eucharistische Bewußtsein, das Ignatius von Antiochien im Hinblick auf sein Martyrium zum Ausdruck bringt: Er betrachtet sich als „Weizen Gottes“ und wünscht sich, im Martyrium „reines Brot Christi“ zu werden. [236] Der Christ, der sein Leben im Martyrium hingibt, geht in die volle Gemeinschaft mit dem Pascha Jesu Christi ein und wird so gemeinsam mit ihm selbst Eucharistie. Noch heute fehlt es der Kirche nicht an Märtyrern, in denen sich die Liebe Gottes in erhabenster Weise offenbart. Auch wenn von uns der Beweis des Martyriums nicht verlangt wird, wissen wir dennoch, daß der Gott wohlgefällige Gottesdienst zuinnerst diese Bereitschaft erfordert [237] und seine Verwirklichung findet im frohen und überzeugten Zeugnis vor der Welt durch ein konsequent christliches Leben in den Bereichen, wo der Herr uns aufträgt, ihn zu verkündigen.
Christus Jesus, der einzige Retter
86. Die Unterstreichung der inneren Beziehung zwischen Eucharistie und Sendung läßt uns auch den letzten Inhalt unserer Verkündigung entdecken. Je lebendiger im Herzen des christlichen Volkes die Liebe zur Eucharistie ist, desto deutlicher wird ihm der Auftrag der Mission: Christus zu bringen. Nicht nur eine Idee oder eine an ihm orientierte Ethik, sondern das Geschenk seiner Person selbst. Wer dem Mitmenschen nicht die Wahrheit der Liebe vermittelt, hat noch nicht genug gegeben. So erinnert uns die Eucharistie als Sakrament unseres Heiles unweigerlich an die Einzigkeit Christi und an die von ihm vollbrachte Rettung zum Preis seines Blutes. Darum ergibt sich aus dem geglaubten und gefeierten eucharistischen Mysterium der Anspruch, fortwährend alle zum missionarischen Einsatz zu erziehen, dessen Zentrum die Verkündigung Jesu als des einzigen Retters ist. [238] Das verhindert, das entscheidende Werk der Entwicklungshilfe, das jeder authentische Evangelisierungsprozeß einschließt, auf eine bloß soziologische Unternehmung zu reduzieren.
Gottesdienstfreiheit
87. In diesem Zusammenhang möchte ich zur Sprache bringen, was die Väter während der Synodenversammlung in bezug auf die großen Schwierigkeiten gesagt haben, welche die Aufgabe jener christlichen Gemeinden betreffen, die in Situationen der Minderheit leben oder denen sogar die Religionsfreiheit völlig aberkannt wird. [239] Wir müssen dem Herrn wirklich danken für all die Bischöfe, Priester, Personen gottgeweihten Lebens und Laien, die sich in der Verkündigung des Evangeliums aufopfern und ihren Glauben leben, indem sie ihr Leben aufs Spiel setzen. In nicht wenigen Regionen der Welt ist bereits der bloße Kirchgang ein heroisches Zeugnis, das das Leben der Person der Ausgrenzung und der Gewalt aussetzt. Auch bei dieser Gelegenheit möchte ich die Solidarität der ganzen Kirche mit denen, die unter dem Mangel an Gottesdienstfreiheit leiden, bekräftigen. Bekanntlich fehlt dort, wo es keine Religionsfreiheit gibt, letztlich die bedeutendste Freiheit, denn im Glauben drückt der Mensch die innere Entscheidung in bezug auf den eigentlichen Sinn seines Lebens aus. Beten wir deshalb, daß sich die Räume der Religionsfreiheit in allen Staaten ausbreiten mögen, damit die Christen wie auch die Mitglieder der anderen Religionen ihre Überzeugungen persönlich und in Gemeinschaft frei leben können.
Eucharistie, ein Mysterium,
das der Welt angeboten werden soll
Eucharistie, gebrochenes Brot für das Leben der Welt
88. „Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt“ (Joh 6,51). Mit diesen Worten offenbart der Herr den wahren Sinn der Hingabe seines Lebens für alle Menschen. Sie zeigen uns auch das tiefe Mitleid, das er mit jedem einzelnen hat. Tatsächlich berichten uns die Evangelien viele Male von den Gefühlen Jesu gegenüber den Menschen, besonders gegenüber den Leidenden und den Sündern (vgl. Mt 20,34; Mk 6,34; Lk 19,41). Durch ein zutiefst menschliches Gefühl drückt er die Heilsabsicht Gottes für jeden Menschen aus, damit er das wahre Leben erreiche. Jede Eucharistiefeier vergegenwärtigt sakramental das Geschenk, das Jesus am Kreuz aus seinem Leben gemacht hat – ein Geschenk für uns und für die ganze Welt. Zugleich macht Jesus uns in der Eucharistie zu Zeugen von Gottes Mitleid mit jedem Bruder und jeder Schwester. So entsteht im Umfeld des eucharistischen Mysteriums der Dienst der Nächstenliebe, die darin besteht, „daß ich auch den Mitmenschen, den ich zunächst gar nicht mag oder nicht einmal kenne, von Gott her liebe. Das ist nur möglich aus der inneren Begegnung mit Gott heraus, die Willensgemeinschaft geworden ist und bis ins Gefühl hineinreicht. Dann lerne ich, diesen anderen nicht mehr nur mit meinen Augen und Gefühlen anzusehen, sondern aus der Perspektive Jesu Christi heraus.“ [240] Auf diese Weise erkenne ich in den Menschen, denen ich näherkomme, Brüder und Schwestern, für die der Herr sein Leben hingegeben hat, weil er sie „bis zur Vollendung“ (Joh 13,1) liebt. Folglich müssen unsere Gemeinden, wenn sie Eucharistie feiern, sich immer bewußter werden, daß das Opfer Christi für alle ist und die Eucharistie darum jeden Christgläubigen drängt, selbst „gebrochenes Brot“ für die anderen zu werden und sich also für eine gerechtere und geschwisterlichere Welt einzusetzen. Wenn wir an die Vermehrung der Brote und der Fische denken, müssen wir erkennen, daß Jesus heute immer noch seine Jünger auffordert, sich persönlich zu engagieren: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Mt 14,16). Die Berufung eines jeden von uns ist wirklich die, gemeinsam mit Jesus gebrochenes Brot für das Leben der Welt zu werden.
Die sozialen Implikationen des eucharistischen Mysteriums
89. Die Vereinigung mit Christus, die sich im Sakrament vollzieht, befähigt uns auch zu einer Neuheit der sozialen Beziehungen: „Die ,Mystik‘ des Sakraments hat sozialen Charakter … Die Vereinigung mit Christus ist [nämlich] zugleich eine Vereinigung mit allen anderen, denen er sich schenkt. Ich kann Christus nicht allein für mich haben, ich kann ihm zugehören nur in der Gemeinschaft mit allen, die die Seinigen geworden sind oder werden sollen.“ [241] In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die Beziehung zwischen eucharistischem Mysterium und sozialem Engagement eindeutig auszudrücken. Die Eucharistie ist Sakrament der Gemeinschaft zwischen Brüdern und Schwestern, die bereit sind, sich in Christus zu versöhnen – in ihm, der aus Juden und Heiden ein einziges Volk gemacht hat, indem er die Wand der Feindschaft niederriß, die sie voneinander trennte (vgl. Eph 2,14). Nur dieses ständige Streben nach Versöhnung gestattet es, würdig mit dem Leib und dem Blut Christi zu kommunizieren (vgl. Mt 5,23-24). [242] Durch die Gedenkfeier seines Opfers stärkt er die Gemeinschaft zwischen den Brüdern und Schwestern und drängt besonders jene, die miteinander im Konflikt sind, ihre Versöhnung zu beschleunigen, indem sie sich dem Dialog und dem Einsatz für die Gerechtigkeit öffnen. Es steht außer Zweifel, daß die Wiederherstellung der Gerechtigkeit, die Versöhnung und die Vergebung Bedingungen zur Schaffung eines wirklichen Friedens sind. [243] Aus diesem Bewußtsein entsteht der Wille, auch die ungerechten Strukturen zu verwandeln, um die Achtung der Würde des Menschen, der nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, zu gewährleisten. In der konkreten Entfaltung dieser Verantwortung geschieht es, daß die Eucharistie im Leben das wird, was sie in der Feier bedeutet. Wie ich bereits an anderer Stelle betonte, ist es nicht eigene Aufgabe der Kirche, den politischen Kampf an sich zu reißen, um die möglichst gerechte Gesellschaft zu verwirklichen; trotzdem kann und darf sie im Ringen um Gerechtigkeit auch nicht abseits bleiben. Die Kirche „muß auf dem Weg der Argumentation in das Ringen der Vernunft eintreten, und sie muß die seelischen Kräfte wecken, ohne die Gerechtigkeit, die immer auch Verzichte verlangt, sich nicht durchsetzen und nicht gedeihen kann.“ [244]
Im Hinblick auf die soziale Verantwortung aller Christen haben die Synodenväter daran erinnert, daß das Opfer Christi ein Mysterium der Befreiung ist, das uns fortwährend hinterfragt und herausfordert. Darum richte ich einen Aufruf an alle Gläubigen, wirklich Friedensstifter und Urheber von Gerechtigkeit zu sein: „Wer nämlich an der Eucharistie teilnimmt, muß sich dafür einsetzen, den Frieden herzustellen in unserer Welt, die gezeichnet ist von so viel Gewalt, von Krieg und – besonders heute – von Terrorismus, Wirtschaftskorruption und sexueller Ausbeutung.“ [245] All das sind Probleme, die ihrerseits weitere erniedrigende Phänomene hervorbringen, die äußerst besorgniserregend sind. Wir wissen, daß diese Situationen nicht oberflächlich angegangen werden können. Gerade kraft des Mysteriums, das wir feiern, müssen die Umstände angeprangert werden, die der Würde des Menschen widersprechen, für den Christus sein Blut vergossen und so den hohen Wert jeder einzelnen Person bekräftigt hat.
Die Speise der Wahrheit und das Elend des Menschen
90. Angesichts gewisser Prozesse der Globalisierung, die nicht selten weltweit den Unterschied zwischen reichen und armen Ländern über alle Maßen anwachsen lassen, dürfen wir nicht tatenlos bleiben. Wir müssen die anklagen, welche die Reichtümer der Erde verschwenden und dadurch Ungleichheiten hervorrufen, die zum Himmel schreien (vgl. Jak 5,4). Es ist zum Beispiel unmöglich, zu schweigen angesichts der „erschütternden Bilder der großen Flüchtlingslager oder einzelner Flüchtlinge, die – in verschiedenen Teilen der Welt – behelfsmäßig aufgenommen werden, um schlimmerem Schicksal zu entrinnen, denen es jedoch an allem mangelt. Sind diese Menschen etwa nicht unsere Brüder und Schwestern? Sind ihre Kinder nicht mit denselben berechtigten Erwartungen von Glück auf die Welt gekommen?“ [246] Jesus, der Herr, das Brot des ewigen Lebens, treibt uns an und macht uns aufmerksam auf die Situationen des Elends, in denen sich noch ein großer Teil der Menschheit befindet – Situationen, deren Ursache häufig eine klare und beunruhigende Verantwortung der Menschen einschließt. Tatsächlich kann man „aufgrund verfügbarer statistischer Daten bestätigen, daß weniger als die Hälfte der ungeheuren Summen, die weltweit für Bewaffnung bestimmt sind, mehr als ausreichend wäre, um das unermeßliche Heer der Armen dauerhaft aus dem Elend zu befreien. Das ist ein Aufruf an das menschliche Gewissen. Den Völkern, die – mehr aufgrund von Situationen, die von internationalen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen abhängen, als aufgrund von unkontrollierbaren Umständen – unter der Armutsschwelle leben, kann und muß unser gemeinsames Engagement in der Wahrheit neue Hoffnung geben.“ [247]
Die Speise der Wahrheit drängt uns, die menschenunwürdigen Situationen anzuprangern, in denen man wegen des von Ungerechtigkeit und Ausbeutung verursachten Nahrungsmangels stirbt, und gibt uns neue Kraft und neuen Mut, ohne Unterlaß am Aufbau der Zivilisation der Liebe zu arbeiten. Von Anfang an waren die Christen darum bemüht, ihre Güter miteinander zu teilen (vgl. Apg 4,32) und den Armen zu helfen (vgl. Röm 15,26). Die Kollekte, die während der liturgischen Zusammenkünfte eingesammelt wird, ist eine lebendige Erinnerung daran, aber auch eine sehr aktuelle Notwendigkeit. Die kirchlichen Wohlfahrtseinrichtungen, besonders die Caritas, versehen auf verschiedenen Ebenen den wertvollen Dienst, Menschen in Not, vor allem den Ärmsten, zu helfen. Indem sie sich von der Eucharistie, dem Sakrament der Liebe, inspirieren lassen, werden sie deren konkreter Ausdruck und verdienen darum alles Lob und alle Ermutigung für ihren solidarischen Einsatz in der Welt.
Die Soziallehre der Kirche
91. Das Geheimnis der Eucharistie befähigt und drängt uns zu einem mutigen Einsatz in den Strukturen dieser Welt, um in sie jene Neuheit der Beziehungen hineinzutragen, die im Geschenk Gottes ihre unerschöpfliche Quelle hat. Das Gebet, das wir in jeder heiligen Messe wiederholen: „Unser tägliches Brot gib uns heute“, verpflichtet uns, in Zusammenarbeit mit internationalen, staatlichen und privaten Institutionen alles uns Mögliche zu tun, damit in der Welt der Skandal des Hungers und der Unterernährung, worunter viele Millionen Menschen vor allem in den Entwicklungsländern leiden, aufhört oder zumindest abnimmt. Besonders der durch die Schule der Eucharistie geprägte christliche Laie ist berufen, seine politische und soziale Verantwortung direkt wahrzunehmen. Damit er seine Aufgaben in rechter Weise ausüben kann, muß er durch eine konkrete Erziehung zur Liebe und zur Gerechtigkeit vorbereitet werden. Dazu ist nötig – wie die Synode betonte –, daß in den Diözesen und christlichen Gemeinden die Soziallehre der Kirche bekanntgemacht und gefördert wird. [248] In diesem wertvollen Erbe, das aus der ältesten kirchlichen Überlieferung hervorgeht, finden wir die Elemente, welche das Verhalten der Christen angesichts der brennenden sozialen Fragen mit tiefer Weisheit orientieren. Diese in der gesamten Geschichte der Kirche gereifte Lehre ist durch Realismus und Ausgeglichenheit gekennzeichnet und hilft so, irreführende Kompromisse oder leere Utopien zu vermeiden.
Heiligung der Welt und Bewahrung der Schöpfung
92. Um eine tiefe eucharistische Spiritualität zu entwickeln, die imstande ist, auch das soziale Geflecht bedeutend zu beeinflussen, ist es schließlich notwendig, daß das christliche Volk, das durch die Eucharistie Dank sagt, sich bewußt ist, das im Namen der ganzen Schöpfung zu tun, daß es so die Heiligung der Welt anstrebt und sich intensiv dafür einsetzt. [249] Die Eucharistie selbst wirft ein starkes Licht auf die menschliche Geschichte und auf den gesamten Kosmos. Aus dieser sakramentalen Sicht lernen wir Tag für Tag, daß jedes kirchliche Ereignis den Charakter eines Zeichens besitzt, durch das Gott sich selber mitteilt und uns anfragt. Auf diese Weise kann die eucharistische Lebensform in der Art, wie wir die Geschichte und die Welt verstehen, wirklich zu einem echten Mentalitätswandel führen. Die Liturgie selbst erzieht uns zu alldem, wenn der Priester während der Gabenbereitung in bezug auf Brot und Wein – „Frucht der Erde“, „des Weinstocks“ und der „menschlichen Arbeit“ – ein Lob- und Bittgebet an Gott richtet. Mit diesen Worten nimmt der Ritus alles menschliche Tun und Mühen mit in das Gott dargebrachte Opfer hinein und drängt uns darüber hinaus, die Erde als Schöpfung Gottes zu betrachten, die für uns hervorbringt, was wir zum Leben brauchen. Sie ist nicht eine neutrale Wirklichkeit, bloße Materie zum wahllosen Gebrauch nach menschlichem Begehren. Sie hat vielmehr ihren Platz innerhalb des guten Planes Gottes, durch den wir alle berufen sind, Söhne und Töchter in dem einen Sohn Gottes, Jesus Christus, zu sein (vgl. Eph 1,4-12). Die berechtigten Sorgen wegen des ökologischen Zustands, in dem die Schöpfung in vielen Teilen der Erde ist, finden Trost in der Perspektive der christlichen Hoffnung, die uns verpflichtet, verantwortlich für die Bewahrung der Schöpfung zu arbeiten. [250] In der Beziehung zwischen der Eucharistie und dem Kosmos entdecken wir nämlich die Einheit des Planes Gottes und werden dazu geführt, die tiefe Verbindung zwischen der Schöpfung und der „neuen Schöpfung“ zu begreifen, die in der Auferstehung Christi, des neuen Adam, ihren Anfang genommen hat. An ihr haben wir dank der Taufe schon jetzt Anteil (vgl. Kol 2,12f), und so öffnet sich unserem von der Eucharistie ernährten christlichen Leben die Aussicht auf die neue Welt, den neuen Himmel und die neue Erde, wo das neue Jerusalem von Gott her aus dem Himmel herabkommt, „bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat“ (Offb 21,2).
Nützlichkeit eines eucharistischen Kompendiums
93. Am Ende dieser Überlegungen, in denen ich auf die Orientierungen eingehen wollte, die sich in der Synode ergeben haben, möchte ich auch die Bitte aufgreifen, die die Synodenväter vorgetragen haben, um dem christlichen Volk zu helfen, das eucharistische Mysterium immer besser glaubend zu erfassen, es zu feiern und zu leben. Die zuständigen Dikasterien werden ein Kompendium ausarbeiten und veröffentlichen, in dem Texte aus dem Katechismus der Katholischen Kirche, Orationen, Erläuterungen zu den Eucharistischen Hochgebeten des Meßbuches sowie andere Elemente gesammelt werden, die sich für das rechte Verstehen, Feiern und Anbeten des Altarssakramentes als nützlich erweisen können.<a title="" href=&
Letzte Änderung: 07.12.2010 um 19:46
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