Sonstiges
Salvianus von Marseille - 1 |
Geschrieben von (ksf) am 09.02.2013 |
De gubernatione Dei, S. 269
«Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran»
Gott ist Quelle und Ursprung von allem. Und weil wir, wie es geschrieben steht, „in ihm leben, uns in ihm bewegen und in ihm sind“ (Apg 17,28), stammt von ihm auch alle Zärtlichkeit, mit der wir unsere Kinder lieben. Das ganze Universum und das ganze Menschengeschlecht sind Kinder ihres Schöpfers, und durch die Zärtlichkeit, mit der wir unsere Kinder lieben, wollte er uns zu verstehen geben, wie sehr er seine Kinder liebt. Es steht geschrieben, dass „die Menschen mit der Vernunft an den Werken der Schöpfung die unsichtbare Wirklichkeit Gottes wahrnehmen“ (Röm 1,20): so wollte er uns seine Liebe zu uns durch die Liebe begreiflich machen, die er uns für unsere Werke empfinden lässt. Und weil er, wie es geschrieben steht, wollte, dass „jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde nach seinem Namen benannt wird“ (Eph 3,15), wollte er auch, dass wir an ihm die Liebe eines Vaters zu uns erkennen.
Was sage ich da: die Liebe eines Vaters? Seine Liebe ist um Vieles größer als die eines Vaters. Das beweisen die Worte des Retters im Evangelium: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab für das Leben der Welt“ (Joh 3,16). Auch sagt der Apostel Paulus: „Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont – wie wollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8,32)
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Über das Regieren Gottes, S. 269
«Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt» (Joh 15,13)
Gottes Liebe zu uns ist viel größer als die Liebe eines Vaters. Das beweisen die Worte, die der Retter im Evangelium spricht: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für das Leben der Welt hingab“ (Joh 3,16). So sagt auch der Apostel Paulus: „Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8,32) Deshalb liebt Gott uns mehr als ein Vater seinen Sohn liebt. Es ist offensichtlich, dass Gott uns mit mehr als nur väterlicher Zuneigung liebt: er, der für uns seinen Sohn nicht verschont hat – und was für einen Sohn! Diesen gerechten, einzigen Sohn, diesen Sohn, der Gott ist. Kann man dazu noch mehr sagen? Ja! Für uns hat er ihn nicht verschont: für Bösartige, Schuldbeladene...
Deshalb drückt sich der Apostel Paulus, um uns, so gut es geht, die Maßlosigkeit der Barmherzigkeit Gottes begreiflich zu machen, so aus: „Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben – dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben“ (Röm 5,6-7). Ganz sicher macht uns Paulus allein mit dieser Stelle klar, wie sehr Gott uns liebt. Denn wenn schon keiner so leicht für einen ganz Gerechten stirbt, so hat uns Christus, als er für uns Schuldbeladene starb, seine Überlegenheit demonstriert. Warum aber hat der Herr so gehandelt? Der Apostel Paulus lässt es uns sogleich wissen: „Gott hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren; um wie viel mehr werden wir jetzt, gerecht gemacht durch sein Blut, durch ihn vor dem Gericht Gottes gerettet werden“ (vgl. 5,8-9).
Der Beweis, den er dafür liefert, besteht darin, dass Jesus für die Schuldigen gestorben ist: eine Wohltat ist wertvoller, wenn sie Unwürdigen zuteil wird... Hätte er sie Heiligen und verdienstvollen Menschen gewährt, hätte er nicht zeigen können, dass er derjenige ist, der gibt, was man nicht geben müsste. Er hätte sich vielmehr als der erwiesen, der nur erstattet, was seine Schuldigkeit ist. Was wohl werden wir ihm für all das geben?
Letzte Änderung: 10.02.2013 um 03:07
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