Zitate von Heiligen

Sel. Teresa von Kalkutta 4

Geschrieben von (ksf) am 04.02.2013
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No Greater Love, S. 50

„Seid heilig, denn ich bin heilig.“ (vgl. Lev 19,2)

Wir alle wissen, dass es einen Gott gibt, dass er uns liebt und dass er uns geschaffen hat. Wir können uns ihm zuwenden und bitten: „Mein Vater, hilf mir jetzt. Ich möchte heilig sein, ich möchte gut sein, ich möchte lieben.“ Die Heiligkeit ist kein Luxus, nur für eine Elite bestimmt, sie ist nicht einigen wenigen vorbehalten. Wir, du, ich und die ganze Welt, finden unsere Bestimmung in ihr. Und das ist ein einfacher Auftrag, denn wenn wir lernen zu lieben, dann lernen wir auch, heilig zu sein.
Der erste Schritt besteht darin, es auch werden zu wollen. Jesus möchte, dass wir heilig sind, wie sein Vater heilig ist. Meine Heiligkeit besteht darin, den Willen Gottes froh zu erfüllen. Zu sagen „Ich möchte heilig sein“, bedeutet „Ich möchte mich von allem befreien, was nicht Gott ist. Ich werde mein Herz befreien und leer machen von allen materiellen Dingen. Ich werde meinen Eigenwillen aufgeben, meine Vorlieben, meine Hirngespinste, meine Wankelmütigkeit; ich werde zu einem hochherzigen Knecht des göttlichen Willens. Mit meinem ganzen Wollen werde ich Gott lieben, werde ich mich zu seinen Gunsten entscheiden, werde ich zu ihm eilen, werde ich zu ihm kommen und ihn besitzen.“ Doch alles hängt von diesen wenigen Worten ab: „Ich will.“ oder „Ich will nicht.“ Ich muss meine ganze Energie in diese Worte des „Ich will es.“ legen.

 

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A simple Path

«Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch»

 

Betet gern. Versucht tagsüber oft, das Bedürfnis nach Gebet zu erspüren, und bemüht euch dann auch zu beten. Gebet öffnet das Herz so weit, dass es die Gabe fassen kann, die Gott uns mit sich selbst schenkt. „Bittet, sucht“ (Lk 11,9), und euer Herz wird so weit, dass ihr ihn aufnehmen könnt.

Das folgende Gebet aus dem Gebetbuch unserer Gemeinschaft ist eines, das wir täglich beten. Vielleicht hilft es euch...

„Lasst uns echte, fruchtbare Zweige am Weinstock Jesu werden und ihn so in unser Leben einlassen, wie es ihm gefällt:

als Wahrheit – um sie zu verkünden;

als Leben – um es zu leben;

als Licht – um zu leuchten;

als Liebe – um geliebt zu werden;

als Weg – den wir verfolgen;

als Freude – die wir Anderen machen;

als Friede – den wir verbreiten;

als Opfer – das wir in unseren Familien und unserer Umwelt darbringen.“

 

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No Greater Love, p. 67

Das Licht der Welt sein (Mt 5,14)

 

Es kann vorkommen, dass ich, wenn ich arbeite, nicht in der Lage bin, meine Aufmerksamkeit ganz auf Gott zu richten – aber Gott verlangt das auch nicht von mir. Immerhin kann es mein Wunsch und Vorsatz sein, meine Arbeit mit Jesus und für Jesus zu tun. Das ist schön, und das will Gott auch. Er möchte, dass unser Wollen und Wünschen auf ihn gerichtet ist, auf unsere Familie, unsere Kinder und Brüder, auf die Armen.

Jeder von uns ist und bleibt nur ein kleines Werkzeug. Wenn du die Bestandteile eines elektrischen Apparats ansiehst, siehst du ein Gewirr von großen und kleinen, neuen und alten, teuren und billigen Drähten. Wenn nicht Strom durch sie fließt, gibt es kein Licht. Diese Drähte sind wir, du und ich. Der Strom ist Gott. Wir sind in der Lage, den Strom durch uns fließen zu lassen, für ihn benutzbar zu sein, ihn das Licht der Welt aufleuchten zu lassen – wir können uns aber auch weigern, ihm zur Verfügung zu sein: dann lassen wir zu, dass die Finsternis um sich greift.

 

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No greater Love, S. 53

«Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig»

 

Um heilig zu werden, müssen wir demütig sein und beten. Jesus hat uns beten gelehrt und uns zudem gesagt, dass wir an seinem Beispiel lernen sollen, gütig und von Herzen demütig zu sein. Wir werden weder das eine noch das andere erreichen, wenn wir nicht wissen, was Stille ist. Demut und Gebet entstehen, wenn Ohren, Verstand und Zunge daran Gefallen gefunden haben, in der Nähe Gottes still zu sein; denn Gott spricht in der Stille des Herzens. Geben wir uns echte Mühe, von Jesus, dessen Herz gütig und demütig ist, zu lernen, was Heiligkeit ist. Die erste Aufgabe, vor die uns sein Herz stellt, besteht darin, unser Gewissen zu erforschen, das Übrige – lieben und dienen – kommt anschließend. Für eine derartige Gewissenserforschung sind wir nicht allein zuständig; sie ergibt sich aus einer Zusammenarbeit zwischen uns und Jesus. Es wäre Zeitverschwendung, das eigene Elend vergeblich zu betrachten; erheben wir vielmehr unsere Herzen zu Gott und erlauben wir seinem Licht, uns zu erleuchten.

Wenn du demütig bist, wird dir nichts schaden, weder Lob noch Zurückweisung; denn du weißt ja nun, was du bist. Wenn man dir Vorwürfe macht, lass dich nicht entmutigen; und wenn dich jemand für heilig erklärt, stelle dich nicht auf einen Sockel. Wenn du heilig bist, dann danke Gott; wenn du ein Sünder bist, dann lass es nicht dabei bleiben. Christus sagt dir, dass du dir hohe Ziele setzen sollst: nicht etwa zu sein wie Abraham oder David oder irgendein Heiliger, sondern zu sein, wie es auch unser himmlischer Vater ist (Mt 5,48). „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt“ (Joh 15,16).

 

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The Word to Be Spoken

«Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern»

 

In den Schriften ist die Rede von der Liebe Gottes zur Welt, und wir hören, dass „Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn hingab“, Jesus (Joh 3,16). Er sollte Mensch werden wie wir und uns die Gute Nachricht bringen, dass Gott Liebe ist, dass er euch liebt und mich liebt. (vgl. Joh 13,34).

Wenn wir das Kreuz anschauen, wissen wir alle, wie sehr uns Jesus geliebt hat. Wenn wir auf die Eucharistie blicken, wissen wir, wie sehr er uns jetzt liebt. Deshalb hat er sich selber zum „Brot des Lebens“ gemacht, um unseren Hunger nach seiner Liebe zu stillen. Und als ob ihm das noch nicht reichte, hat er sich selbst zum Ausgehungerten gemacht, zum Mittellosen, zum Obdachlosen, damit wir, ihr und ich, seinen Hunger nach unserer menschlichen Liebe stillen können. Dafür sind wir ja geschaffen: zu lieben und geliebt zu werden.

 

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Etwas Schönes für Gott

„Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus.“

 

Ich glaube, dass wir Schwestern diese Freude mitgeteilt bekommen haben, die man bei vielen Ordensleuten feststellen kann, die sich Gott vorbehaltlos hingegeben haben. Unser Werk ist nur der Ausdruck unserer Gottesliebe. Diese Liebe braucht jemanden, der sie empfängt. So geben uns Menschen, denen wir begegnen, die Möglichkeit, dieser Liebe Ausdruck zu verleihen.

Wir haben es nötig Gott zu finden, und das können wir nicht in der Hetze und nicht im Lärm. Gott ist der Freund der Stille. In der Stille wachsen Bäume, Blumen und das Gras! In der Stille bewegen sich die Sterne, der Mond und die Sonne! Ist es nicht unsere Mission, Gott zu den Armen in den Elendsquartieren zu bringen? Nicht einen toten Gott, sondern einen lebenden und liebenden Gott. Je mehr wir im schweigenden Gebet empfangen, umso mehr können wir im aktiven Leben geben. Wir brauchen die Stille, um die Seelen anrühren zu können. Das Wesentliche ist nicht, was wir sagen, sondern was Gott uns sagt und durch uns sagt. Unsere Worte sind allesamt nichtig, solange sie nicht aus dem innersten Herzen kommen; Worte, die nicht das Licht Christi vermitteln, vergrößern die Finsternis.

 

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Keine größere Liebe

„Achtet darauf, wie ihr hört“

 

Sei still und horche. Du kannst die Stimme Gottes in deinem Herzen nicht hören, weil dein Herz übervoll ist von Tausenden von Dingen. Sobald aber dein Herz still geworden ist und du anfängst, auf die Stimme Gottes zu hören, füllt sich dein Herz mit Gott. Das braucht viele Opfer. Wenn wir beten wollen, müssen wir uns darauf vorbereiten. Wir dürfen keine Zeit vergeuden. Dabei geht es zuerst um den Einstieg ins Gebet. Wenn wir diesen Einstig aber nicht entschlossen angehen, werden wir niemals das Endziel, die Gegenwart Gottes, erreichen.

Deshalb dürfen uns schon am Anfang keine Fehler unterlaufen. Man horcht also auf die Stimme Gottes im eigenen Herzen, und in die Stille des Herzens spricht Gott hinein. Und dann steigt aus dem übervollen Herzen auf, was der Mund sagen soll. Gott spricht in der Stille des Herzens, und du brauchst ihm nur zuzuhören. Wenn dann dein Herz übervoll ist, übervoll von Liebe, Mitleid, Glauben, dann erst darf dein Mund zu Wort kommen.

Denk daran: vor dem Reden musst du horchen, und erst dann kannst du aus der Tiefe des Herzens voll Freude reden, und Gott kann dich hören.

 

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No Greater Love

„Jederzeit beten“

 

Die Gabe des Gebetes lässt sich nicht nur durch liturgisches Gebet und geistliche Lektüre pflegen. Das geistige Gebet wächst gleichzeitig mit der Einfachheit, also in der Selbstvergessenheit, im Hinausgehen über Leib und Sinne und im Erneuern unserer Sehnsucht, die unser Gebet speisen. Es geht, wie der hl. Jean Vianney sagt, darum: „Augen und Mund schließen und das Herz öffnen“. Im mündlichen Gebet sprechen wir mit Gott; im liturgischen Gebet spricht er zu uns. Dann ergießt er sich in uns.

Unser Gebet sollte aus glühenden Worten bestehen, die aus dem Glutofen unseres liebenden Herzens hervorbrechen. Wende dich in deinen Gebeten mit tiefer Verehrung und großem Vertrauen an Gott. Dein Gebet soll sich nicht lange hinschleppen und sich auch nicht überstürzen. Werde nicht laut, bleibe auch nicht stumm, sondern schenke Gott dein Lob: voller Hingabe, mit großer Sanftheit, in aller Einfachheit, ohne jede Künstelei, aus ganzem Herzen und ganzer Seele.

Und schließlich lass die Liebe zu Gott ganz und vollkommen von deinem Herzen Besitz ergreifen und lass sie in deinem Herzen zur zweiten Natur werden. Gestatte es deinem Herzen nicht, dass etwas, was alledem entgegensteht, sich breit macht. Lass es beständig darauf bedacht sein, in allem Gott zu gefallen und ihm nichts zu verweigern und so in der Liebe zu wachsen. Lass dein Herz alles, was ihm zustößt, aus seiner Hand annehmen, und lass es fest entschlossen sein, niemals freiwillig oder bewusst eine Sünde zu begehen – oder, wenn ihm das nicht gelingt, lass es bereuen, demütig sein und sofort wieder aufstehen. So ein Herz betet dann ohne Unterlass.

 

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Something Beautiful for God, S. 74

„Der Geist des Herrn ruht auf mir“

 

Der Geist Gottes ist in meinem Herzen,

Er hat mich gerufen und beiseite genommen.

Das ist es, was ich zu tun habe,

Was ich zu tun habe.

„Er hat mich gesandt, den Armen eine Gute Nachricht zu bringen,

Den Gefangenen zu sagen, dass ihre Gefangenschaft ein Ende hat,

Den Blinden zu sagen, dass sie sehen können,

Freizusetzen, die zerschlagen sind,

Und allen zu verkünden, dass das Gottesreich gekommen ist,

Dass das Gottesreich gekommen ist.“

Wie der Vater mich gesandt hat,

So sende ich euch, damit ihr

Meine Zeugen seid in aller Welt,

In der ganzen Welt.

Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg,

Auch kein zweites Hemd nehmt mit.

Wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn,

Er hat ein Recht auf seinen Lohn.

Macht euch keine Sorgen, was ihr reden sollt,

Macht euch keine Sorgen an jenem Tag,

Gottes Geist wird in eurem Herzen sprechen,

Wird sprechen in eurem Herzen.

 

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Ein einfacher Weg, S. 7

"Hört was ich euch sage"

 

Wir alle müssen Zeit auf Stille und Betrachtung verwenden, vor allem dann, wenn wir in großen Städten wie London und New York leben, wo nichts als Unruhe herrscht. Deshalb habe ich mich auch dazu entschlossen, unsere erste Niederlassung kontemplativer Schwestern, deren Berufung es ist, den größten Teil des Tages um Gebet zu verbringen, in New York und nicht im Himalaya zu eröffnen. Denn ich spürte, dass große Städte Stille und Kontemplation am nötigsten haben.

Ich beginne mein Gebet immer in Stille, denn Gott spricht in der Stille des Herzens. Gott ist der Freund der Stille, und wir müssen Gott zuhören, weil das, was zählt, nicht unsere Worte sind, sondern das, was er uns und durch uns sagt. Gebet ist Nahrung für die Seele; was das Blut für den Leib ist, ist das Gebet für die Seele. Es bringt uns näher zu Gott. Es schenkt uns ein reines, unbeflecktes Herz. Ein reines Herz kann Gott schauen (Mt 5,8), mit ihm reden und in jedem unserer Brüder seine Liebe erkennen. Wenn euer Herz rein ist, seid ihr vor Gott transparent, ihr verheimlicht ihm nichts; und dann kann er aus eurem Herzen wegnehmen, was er will.

 

 


Letzte Änderung: 05.02.2013 um 01:44

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