Heilige
Simon der Stylite |
Aus seinem Leben:
Der hl. Simon Stylitis (=Säulensteher) war Sohn eines armen Hirten von Cilicien und war ein Mann von wunderbarer Heiligkeit. Er tat Zeit seines Lebens Buße, zuerst in zwei Klöstern, dann zog er sich auf eine Säule zurück. Diese Säule war ca. 40 Ellen hoch und oben gerade genug fläche, dass er darauf sitzen konnte. Sein Platz oben war halb mit einem Sicherungsgeländer umgeben, dass er nicht, wenn er einschlief herunterfiel. Auf dieser Säule brachte der hl. Simon über 22 Jahre zu im Gebet, im Lesen der hl. Schrift und in der frommen Rede (=Katechese) für das einfache Volk. St. Simon war ein einfacher Büßer kein Priester, aber er lebte priesterlich in dem er sein Leben Gott zum Opfer brachte. Unzählige Menschen kamen immer wieder zum hl. Simon mit der Bitte um Rat und Gebet. Keiner ging von ihm ungetröstet weg. Ein gelehrter Zeitgenosse des hl. Simon, Theodoret, der ihn oft besuchte hat seine Lebensgeschichte aufgeschrieben und uns überliefert. Er berichtete auch gertreu von vielen Wundern die Gott durch den hl. Simon wirkte besonders von der großen Schar von Sündern die durch Simon bekehrt wurden und neuen Zugang zu Gott fanden.
Beim Gebet verneigte sich Simon oft bis zum Boden und war stets voll Ehrfurcht immer im Bewußtsein, dass er mit dem lebendigen und ewigen Gott sprach wenn er betete. Ein Pilger der die ganze Sache beobachtete zählte einmal an einem Tag 1244 Pilger die zu ihm kamen - oft bis spät in die Nacht.
St. Simon hatte ein körperliches Leiden. Er hatte eine beständiges Geschwür am Fuß das nie zuheilte. Es verursachte ihm beständigen Schmerz und durch die Fliegen, die durch den unangenehmen Geruch immer wieder angelockt wurden, wurde das Geschwür immer größer, er litt daran bis zum Ende seines Lebens.
St. Simon hatte aber nicht nur körperliche Leiden zu bestehen sondern kämpfte auch immer wieder mit den Versuchungen des Stolzes und mit allerlei seelischen Leiden. Auch die kirchlichen Vorgesetzten meinten es nicht immer gut mit dem hl. Simon. Missverständnisse, Neid und Eifersucht machten ihm auch hier oft das Leben schwer. Doch alles trug er in Demut und heiliger Geduld. Seine Demut wurde so auch einmal von seinem Bischof geprüft, der den Vorwürfen gegen ihn damit ein Ende bereiten wollte. Der Bischof sandte seine Abgesandten zum hl. Simon mit folgendem Auftrag: Sie sollten ihm befehlen von der Säule herabzusteigen und das normale Leben anderer Mönche zu leben. Der Bischof ordnete an, wenn Simon herabstiege dann dürfe er auf der Säule bleiben, würde er aber darauf bestehen auf der Säule bleiben zu wollen, dann solle man ihn als Stolzen Wichtigtuer bestrafen. Die Abgeordneten taten also wie ihnen aufgetragen. Sie hießen Simon von der Säule im Gehorsam gegen den Bischof herabsteigen, und siehe, er kam sofort herab. Simon wußte sehr wohl, dass alle Opfer nichts sind gegen den Gehorsam. Da er die Prüfung bestanden hatte erhielt er endgültig die Erlaubnis des Bischofs auf der Säule bleiben zu dürfen. Ferner trug ihm der Bischof auf, weiter die Gläubigen im Glauben zu stärken und für sie zu beten.
Außergewönlich wird uns beschrieben, dass Simon trotz seiner Bußübugnen, trotz seiner körperlichen Schmerzen, trotz der Kämpfe gegen die Versuchungen, trotz der Leiden seiner Seele stets fröhlich und freundlich war zu allen, die zu ihm kamen. Er war ein wahres Vorbild an Geduld und Güte. Er zog die Herzen der Menschen an um sie ganz zu Gott zu führen - nicht zu sich selbst. Seine Geduld stärkte er immer wieder aus der Betrachtung des Wortes Gottes und hier im besonderen in der Betrachtung des Leidens Jesu Christi. Wenn er auf seine Leiden angesprochen wurde oder wenn er leidende Mitmenschen tröstete, dann sagte er ihnen oft, wieviel mehr doch Christus gelitten hätte. Er war ganz in Liebe zu Christus aufgegangen, Seine Sehnsucht war es SEINEN Willen zu tun. Groß war die Liebe zu Christus, ja glühend. Er berührte in Seinen Katechesen immer wieder die Herzen selbst der verstocktesten Menschen und lenkte so zu Umkehr und Reue. Sein Leben war ein einziges Loblied der Liebe Gottes.
Als Simon im 69. Lebensjahr angelangt war spürte er eines Tages, dass seine Stunde gekommen sei. Er kniete nieder zum Gebet und hauchte so, auf seiner Säule, seine Seele in die Hände Gottes aus. Nun wurde die brennende Sehnsucht seines Herzens erfüllt. Nun wurde er geführt um von Angesicht zu Angesicht den zu schauen, dem er auf Erden unablässig gedient hatte, den er gesucht und nun gefunden hatte.
(nach: "kleine illustrierte Heiligen-Legende" von P. Philibert Seeböck OSF)
Anwendung:
Der hl. Simon schätzte die Werke der Buße hoch ein. Wie sieht es aus mit meiner Opferbereitschaft. Das Freitagsopfer, ein Fastenopfer.
Doch höher als die Buße setzte Simon den Gehorsam ein. Wie steht es mit meinem Gehorsam gegen die Lehren der Kirche, gegenüber den Weisungen der Vorgesetzten. Oder bin ich mein eigener Gott?
Wie gehe ich mit meinem Nächsten um? Bin ich geduldig, liebevoll, demütig, aufmerksam, verzeihend oder klage ich an, halte vor, nehme mich wichtiger, trage nach, beleidige, denke das schlechte vom Nächsten?
Suche ich Gott im Gebet, in der Lesung des Wortes Gottes, in den Sakramenten der Kirche. Oder wenn ich noch nicht soweit bin, suche ich wenigstens aufrichtigen Herzens nach der Wahrheit?
Wie viel und wie sehr hat Simon gelitten. Bin ich mir bewußt, dass Leiden nicht sinnlos sein müssen, wenn ich sie Gott aufopfere z.B. für die Bekehrung meiner Mitmenschen, für den Frieden in der Welt, für die Anliegen der Kirche, meiner Freunde. Oder murre ich über jedes Wehwechen?
Wie bereite ich mich im Alltag vor einmal vor Gott zu stehen, den ich nicht belügen können werde und den ich nicht an der Nase herumführen kann?
Gebet:
Barmherziger Gott, sei gepriesen für Deinen Diener den hl. Simon den Säulensteher. Schenke uns auf seine Fürbitten hin Deine Barmherzigkeit und das Licht und die Kraft Deiner Gnade, damit wir den Geist der wahren Frömmigkeit erkennen, der uns lehrt fromm vor Gott und gut zu den Menschen zu sein. Bewahre uns, dass wir der Eigenbrödelei und dem Eigensinn oder gar dem Stolz anheimfallen und so verblendet und uneinsichtig werden. Schenke uns die Gnade der Demut und des Gehorsams, dass wir Deinem Sohne Jesus Christus ähnlich werden, der am Ölberg gebetet hat: "Nicht wie ich will, sondern wie Du willst, Vater!" Lass uns wachsen in der Liebe und Güte zum Nächsten und bewahre uns allezeit in Geduld und Frieden. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen
Glorreicher heiliger Simon Stylitis, schaue herab auf meine arme Seele die sich in ihren Anliegen an Dich wendet und erbarme Dich! Schau auf die Tränen des Herzens dessen der nun vertrauensvoll Deine Fürbitte anruft. Heiliger Simon, ich bitte Dich nun in meinen Anliegen die ich Dir nun kurz in meinen eigenen Worten vorlege ............... Blicke mit gütigen Augen auf diese meine Sorgen und Nöte so wie Du von Deiner Säule herab auf jene geschaut hast die in Strömen zu Dir gepilgert sind. Ich bitte Dich auch in mir das Wachstum des Glaubens, die Stärkung der Hoffnung und das Erglühen heiliger Liebe zu fördern und zu unterstützen. Erbitte mir, dass ich immer tiefer mit Gott lebe und IHN immer mehr an meinem Leben anteil nehmen lasse. Stärke durch Deine Fürbitte meinen Gebetseifer und meine Tugenden. Erbitte mir auch, dass ich zur Mühsal des Alltags eine neue Beziehung aufbaue indem ich es nicht als sinnloses Leid sondern als Opfer des Alltags ansehe das ich wirksam machen kann in dem ich es nicht nur hinnehme sondern um Gottes willen annehme und aufopfere. Lehre mich Gott zu lieben und Maria, die Königin aller Heiligen und Mutter unseres Gottes ist. Lehre mich letztlich auch den Nächsten zu lieben wie mich selbst und heile meine Selbstliebe, dass sie gesundet und sich am Willen Gottes orientiert. Amen.
Im Martyriologium des Stiftes Heiligen Kreuz bei Wien finden wir noch folgendes:
Simeon der Stylit, Asket. Simeon ist einer der originellsten Heiligen in den Anfängen des christlichen Asketentums. Simeon stammte aus Kleinasien und wurde im Alter von 13 Jahren Mönch. Danach lebte er als Einsiedler in Antiochia und zeigte schon dort in seinen Bußübungen Phantasie und Einfallsreichtum: Während der Fastenzeiten ließ er sich nämlich ohne Nahrung einmauern, dann ließ er sich drei Jahre lang an einen Fels schmieden. Um den Schaulustigen zu entkommen, ließ er sich ab 423 nahe Aleppo in Syrien auf der kleinen Plattform einer 18,3 Meter hohen Steinsäule nieder. Daher sein Name „Stylit“, „Säulensteher“. Simeon verbrachte über 30 Jahre seines Lebens auf der Säule. Sein Asketentum war zugleich Instrument seines Apostolates, denn er predigte zweimal am Tag und er bekehrte viele Menschen, die von überallher zusammenströmten, um ihn zu sehen. Er starb am 25. Juli 459.
ksf)
Letzte Änderung: 17.03.2011 um 10:27
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