Spiritualität

Spiritualität

Was ist Spiritualität so könnte man hier einmal nachfragen?

Es gibt viele Ausdeutungen zu diesem Wort, der eine erklärt es so, der andere wieder ganz anders. Hier soll Spiritualität in einer katholischen Auslegung verstanden werden. Das würde bedeuten, dass man Spiritualität - etwas verkürzt gesagt - als "mein Weg zu und mit Gott" bezeichnen könnte. Es gibt nun keine Gemeinschaft die an Spiritualitäten reicher wäre als die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. In ihr finden wir die Spiritualitäten des hl. Benedikt von Nursia (verkürzt gesagt: Ora et labora (et lectio)) oder des hl. Franz von Assisi, einer hl. Theresia von Avila, oder des großen hl. Franz von Sales auch jene eines hl. Philipp Neri ... Sicher wird über eine gewisse Zeit hier jede Spiritualität einmal zu Wort kommen ... Es sollen aber auch hier Texte folgen die uns in eine innigere und tiefere vor allem aber persönliche Gottesbeziehung führen. Geistliche Wege zu Gott. Und dann, wenn ich Gott gefunden habe, dann werde ich feststellen, dass ich auch mich selbst gefunden habe. Es ist falsch zu denken, dass ich nur zu mir selbst finde, wenn ich nur mich suche. Dann werde ich zu einem Egoisten oder schlimmsten Falles zu einem Narzissten. Die Suche nach Gott, das sich verzehren in Sehnsucht nach dem Großen wird mich unendlich bereichern und mir einen Frieden schenken der im Herzen wohnt und von dem der Herr sagt, dass ihn uns die Welt weder geben noch nehmen kann. Letztlich ist ja ER es, der mich findet ... (ksf)

 

Vorbereitungen zur Fastenzeit

Geschrieben von (ksf) am 23.02.2017
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Liebe Freunde von kirchlich.net,

hier ein Versuch der Hilfestellung. Er beginnt 9 Tage vor Aschermittwoch.

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 1

 

Wenn ich einen Geburtstag feiern will, mache ich mir vorher Gedanken.

Ich plane den Ort wo ich feiern will, wer alles kommen soll, was es zu Essen und zu Trinken gibt. Die Tischdeko wird abgewogen, nicht zu viel und nicht zu schlicht. Mache ich Spiele, hab ich Musik, wer isst was nicht, wen setze ich nicht neben Tante Erna?

Ich besorge mir einen Block, ein Heft für ein geistliches Tagebuch.

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 2

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

Wie sieht mein Gebetsleben aus?

Ich notiere es mir grob und schaue nach habe ich

 

1- 5 Minuten Bibellesung

2- 1 Geheimnis vom Rosenkranz mit Kurzbetrachtung

3- persönliches Gespräch

4- Psalmgebet

5- Eine Gebetsvorlage der Heiligen

 

darin? Was von diesen 5 Punkten könnte ich mir nehmen um es in die kleine Treueübung für die Fastenzeit herein zu nehmen. Vielleicht sogar 2 Punkte davon?

Ich notiere mir in meinem geistlichen Tagebuch welchen dieser Punkte ich in meinen Alltag integrieren möchte.

 

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 3

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

Kann ich eine Betrachtung halten?

Weiß ich, wie das geht?

Zur Betrachtung gehören folgende Punkte

 

  1.  Man richtet sich tags zuvor den Text der Betrachtung für den Folgetag
  2. Man zieht sich etwas zurück in die Stille
  3. Kurze Anrufung des Heiligen Geistes
  4. Betrachtungstext lesen
  5. Stilles revuepassieren lassen was ich gelesen habe
  6. Welche Punkte haben mich berührt?
  7. Was hat mir eine Glaubenswahrheit vertieft / erschlossen / aufgetan?
  8. Mit persönlichen Worten bitte ich Jesus das was mich angesprochen hat in meinem Herzen zu vertiefen und zu verlebendigen.
  9. Kurzes Gebet zum Heiligen Geist.

 

Man sollte als Betrachtungstext – gerade wenn man mit den Betrachtungen anfängt gute Vorlagen verwenden und nicht solche, die mehr Zweifel sähen oder zu hochtheologisch sind. Später kann man so auch das Wort Gottes durchbetrachten. Für die Fastenzeit gibt es die sogenannten Leidensbetrachtungen. ca. 8-10 Minuten verwendet man dafür.

Was könnte ich als Betrachtungstext für die Fastenzeit nehmen, bespreche ich das mit meinem geistlichen Begleiter?

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 4

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

Welche Literatur will ich in der Fastenzeit zu meinem Begleiter machen?

Dazugehören sollte:

 

  1. Bibel
  2. Glaubensvertiefung – Katechismus
  3. Spiritualität
  4. Betrachtung
  5. Für Diakone und Priester: Ich lese die Rubriken des Messbuches und überprüfe meine Zelebration auf die Treue im Glaubensgehorsam.

 

Ich könnte mir heute darüber Gedanken machen und mir Rat holen.

Ich könnte mir immer im Wechsel für je 2 Punkte am Tag 20 Minuten Zeitnehmen. Also 10 Minuten in der hl. Schrift lesen und 10 Minuten der Lektüre des Katechismus – oder besser noch des Kompendiums zum Katechsimus widmen. Am nächsten Tag z.B. Etwas Literatur aus der Betrachtung und Spiritualität.

Ich besorge mir einen Block oder ein Schreibheft für die Gedanken und Aufzeichnungen in der Fastenzeit. Ich lege es mir an meinen Ort, den ich für die Fastenzeit ausgesucht habe. Natürlich auch einen Stift der schreibt.

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 5

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

 

Wo ist mein Ort?

Wo ist mein Platz an dem ich mich in der Fastenzeit für meine Lesung und meine stille Zeit – sei es für Gebet oder Betrachtung – „zurückziehen“ kann. Wo ist es für mich bequem mir Zeit für Gott zu nehmen?

Ich suche mir einen Ort aus, wo ich gerne Zweisam mit meinem Gott bin und der für mich problemlos zu erreichen ist. Vielleicht mag ich auch hier Abwechslung?

Einen Ort sollte ich für Gott bestimmt reservieren. Hat ER einen Platz in meinem Herzen, den ERSTEN Platz? Fastenzeit wird die Zeit sein sich einzuüben Gott zu lieben.

Es gibt einen Ort, wo die Liebe Ihre Höhen hat, wo das Herz Deines Gottes Jesus Christus für Dich schlägt: im Tabernakel.

 

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 6

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

 

Welchen Vorsatz fasse ich mir für meine Fastenzeit?

Gibt es eine Untugend die ich mir abgewöhnen möchte? Bitte nicht denken, ich höre mal mit dem Rauchen auf oder ich esse weniger.

Es geht um Tugenden die ich einüben will, zum Beispiel

  •  ich bemühe mich um Pünktlichkeit im Alltag aus Liebe zum Mitmenschen
  •  ich bemühe mich darum dem Gebet täglich gleichmäßig Raum zu geben
  •  ich bemühe mich eine bestimmte Sünde zu meiden
  •  ich bemühe mich das zu meiden, was mich zur Sünde führt
  •  ich setze andere Zeitprioriäten, nicht mehr die Nachrichten sind das Wichtigste in meinem Alltag sondern, dass ich mir täglich Zeit nehme um das Wort Gottes zu lesen
  •  ich bemühe mich einer Person die mich nervt freundlich und höflich zu begegnen – auch wenn ich evtl. einen Sicherheitsabstand einhalte
  •  ich bemühe mich darum, nicht mehr über die Fehler und Schwächen meiner Mitmenschen zu tratschen, zu reden, zu lachen
  •  ich bemühe mich zu vergeben

 

Was könnte mein Vorsatz sein, den ich mir täglich bewusst mache und einübe?

Wichtig ist ein Vorsatz - nicht viele Vorsätze. Denn es gilt Anforderung, nicht Über- oder Unterforderung.

Welche Hilfsmittel kommen mir dazu in den Sinn?

Liebe wohnt im Willen, nicht im Gefühl! – hl. Teresa von Avila

Bin ich mir bewusst, dass ich diese Fastenübung Jesus als mein persönliches Zeichen der Liebe und des Opfers schenken kann, z.B. für die Bekehrung der Sünder?

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 7

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

 

Freude beim Fasten?

Wo sind geistliche Dinge, die mir Freude bereiten?

  1. Gespräch mit Freunden die dem Glauben nahe sind?
  2. Ein guter Film
  3. Musik, die mein Herz erhebt
  4. ein gutes Buch – z.B. Maria Calasanz Ziesche: Die leeren Hände
  5. … was macht Dir Freude am Glauben
  6.  Einkehrtage besuchen
  7.  Exerzitien machen
  8.  Ein Geschenk / Gabe annehmen, die man mir anbietet.
  9.  Den Sonntag als Sonntag feiern

Wo kann ich in meinem Alltag in der Fastenzeit diesen schönen Dingen wann Raum geben?

„Man hat so manche Freuden auf Erden, aber sie halten nicht an; die Freude darüber jedoch, ein Opfer gebracht zu haben, die hält an.“ – Dienerin Gottes Anna de Guigné (* 25. April 1911 bis † 14. Januar 1922)

 

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 8

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

 

Treue ist wichtiger als Quantität

Wie kann ich in meiner Fastenzeit das Thema Treue integrieren?

Ich sollte nicht am Anfang mit einem übergroßen geistlichen Programm anfangen. Wichtiger ist eine gute Sache einüben und diese durch die Treueübung im geistlichen Leben festigen.

Es geht nicht darum, dass ich das große tue. Es geht darum, das Große, das ER an Dir und für Dich getan hat anzuschauen und anzunehmen.

Besser klein anfangen und dann täglich treu sein und durchhalten und eine neue gute Gewohnheit einüben

 

Jesus sagt zur hl. Faustina: „Eine Stunde lang Meine schmerzlichen Leiden zu betrachten, ist größerer Verdienst, als sich ein Jahr lang bis aufs Blut zu geißeln. Das Betrachten Meiner schmerzlichen Wunden ist für Dich von großem Nutzen und mir bereitet es große Freude.“ (TB 369)

 

Vorbereitung auf die Fastenzeit 9

 

Heute könnte ich mir 5 Minuten Zeit nehmen und in mein geistliches Tagebuch eine Notiz machen.

 

Sühne tut not

Sühne bedeutet, dass ich aus Liebe zu Jesus einen Akt der Widergutmachung setze. Dass ich aus Liebe zu IHM etwas Gutes tue, bete, ein Fastenopfer bringe, Freundlichkeit ausstrahle auch wenn mir nicht danach ist. Es geht darum die Liebe wachsen zu lassen.

Wo könnte ich in der Fastenzeit kleine Zeichen setzen die ich Jesus schenken kann um IHM zu sagen:

O Jesus, aus Liebe zu Dir …

zur Sühne für meine Sünden und die Sünden der ganzen Welt.

Ich will Dir damit danken.

Schaffe ich es, über diese Dinge nur mit meinem Geistlichen Begleiter oder Berater oder einem guten Freund zu sprechen, statt es allen hinauszuposaunen?

Die Tage der Fastenzeit sind Fastentage, das bedeutet nicht, dass ich ja jeden Tag Fasten in der Speise bis die Knochen krachen. Aber ich kann jeden Tag bewusst Jesus schenken in einem Anliegen für eine Person. Dazu lade ich immer am Ende ein.

Denkst Du an den hl. Vater, Deinen Bischof, Deinen Priester, Diakon. Gibt es einen zum Priestertum berufenen, den Du im Gebet begleiten willst. Einen Menschen, der geistliche Hilfe braucht, der nicht glauben kann / will. Einen Sünder, der Hilfe in der Bekehrung benötigt. Ein Anliegen, das Du dem Herrn vorbringen willst? Wem willst Du eine geistliche Freude machen? Einen lieben Verstorbenen?

 


Letzte Änderung: 23.02.2017 um 08:25

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