Betrachtungen

zum freudenreichen Rosenkranz

Geschrieben von (ksf) am 06.04.2021
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Betrachtungen 1

 

1. Geheimnis: Jesus, den Du, o Jungfrau vom Hl. Geiste empfangen hast

O meine himmlische Mutter. Dunkel ist die Zeit in der Du lebst, so ist Dein ganzes Sehnen und Streben darauf ausgerichtet, um das Licht der Welt, um den Messias zu beten. Wie oft schon drang Deine Sehnsucht an Gottes Ohr, wie oft schon glühte Dein Herz vor Freude und Liebe beim Gedanken, dass Gottes Sohn einmal Mensch werden würde. So findet Dich der Bote Gottes, der Erzengel Gabriel betend vor, verborgen in Deiner Kammer, aber noch tiefer verborgen in das Gebet Deiner Seele, die gerade wiederum zu Gott gefleht hat, ER möge doch Seinen eingeborenen Sohn als das Licht der Welt in diese dunkle Zeit senden.

Die Worte des Engels „Gegrüßet seist Du, Maria, Du bist voll der Gnade...“ lassen Dich erschrecken und reißen Dich aus Deinem Gebet heraus in die Gegenwart des Engels. (kurze Stille) Verwirrt und erschreckt erkennst Du: Gott sendet den Erzengel Gabriel um Dir die Botschaft zu künden, dass DU selbst, o Maria, den Sohn Gottes durch den Hl. Geist empfangen sollst, er es aber nicht tun wolle, ohne vorher Dich, Sein Geschöpf um seine Zustimmung befragt zu haben.

Und Du sprichst nun auf die Frage des Erzengels Dein FIAT, Dein großes JA, jenes JA von dem der ganze Heilsplan Gottes für uns Menschen abhängen sollte. O Maria, lass es uns auf Deine Fürsprache hin immer tiefer bewusst werden, dass auch wir mit unserem JA, unserem FIAT, dem Heilsplan GOTTES dienen, da es dem Heiligen Geist gestattet, uns zu heiligen, kann doch dann jene Reinheit, die ER unserer Seele nun schenken kann, ausstrahlen auf den ganzen mystischen Leib der Kirche, in der wir dienende Glieder sind. Durch Dein JA sind wir ja in geheimnisvoller Weise, als er in Deinem Schoß Fleisch angenommen hat, als Glieder des mystischen Leibes Deines Sohnes mitempfangen und mitgeboren worden und leben in IHM.

 

2. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.

O meine himmlische Mutter. In der tiefen Freude Deines Herzens über das Geheimnis Gottes in Deinem Schoß machtest Du Dich auf den Weg, um Deine Base Elisabeth zu besuchen. Auch wolltest Du Ihr in Demut beistehen, da Du nun wusstest, dass sie bereits im 6. Monat war, also in der Hausarbeit und zu ihrer Betreuung Hilfe benötigte. So eiltest Du, obwohl Du um Deine so erhabene Auserwählung durch Gott wusstest, hin zu ihr, um Ihr eine demütige Magd zu sein.

Es war aber im göttlichen Willen beschlossen, dass Elisabeth bei dem Besuch Mariens durch eine Erleuchtung des Heiligen Geistes das Geheimnis Mariens erkennen und aussprechen sollte: „... Woher wird mir die Gnade, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“... Als der Geist Gottes den Lobpreis Elisabeths über Dich vollendet hatte, sprachst nun Du, o Maria, Deinen Lobgesang, Dein Magnificat, auf den Deieinigen GOTT, der sich gewürdigt hatte, Dich als Mutter Gottes zu erwählen.

In diesen wunderbaren Gesang Deiner Seele wollen wir nun in diesem 2. Geheimnis einstimmen, um mit DIR und in DIR Gott für alles zu loben und zu preisen, was ER durch Dich an uns getan hat. O Maria, lass auch unsere Seelen auf Deine Fürsprache hin immer tiefer eindringen in Deinen Lobgesang, damit unser ganzes Leben gleich dem Deinen ein Lobgesang auf den Dreieinigen Gott werde und uns mit Deinen wunderschönen Worten und mit DIR singen und beten: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinem Retter....“ Lehre uns aber auch so wie Du Deiner Base Elisabeth demütig gedient hast dem Dreieinigen GOTT in allen Menschen liebend zu dienen.

 

3. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau geboren hast.

O meine himmlische Mutter. Um den Willen des himmlischen Vaters zu erfüllen, der sich euch im Befehl des Kaisers Augustus kundtat, machtest Du Dich gemeinsam mit Deinem Bräutigam Josef auf zur Volkszählung nach Bethlehem, der Geburtsstadt Eurer Väter. Die Herbergen waren überfüllt, es war kein Platz für euch. Welch eine Sorge und Not muss Deinen Bräutigam überkommen haben, als er sah, dass die Geburt des Kindes bevorstand und er keinen Platz für euch finden konnte. Doch dann fand er einen Stall... für Gottes Sohn... einen Stall...!?!

Auch heute noch sucht ihr Herberge, Herberge für Jesus, in den Seelen der Menschen, denn der himmlische Vater möchte, dass SEIN Sohn in den Seelen geboren werde. So frage ich mich nun: Bereite ich meine Seele vor, eine Herberge zu sein oder biete ich für die Geburt des Jesuskindes auch nur eine armselige Krippe an? Bemühe ich mich meine Seele rein zu halten, eines Königs würdig? Enge ich IHN ein durch viele weltliche Dinge, die in meinem Herzen noch so fest verwurzelt sind, soviel Platz beanspruchen? Gebe ich JESUS die Besenkammer meines Herzens oder den Palast? Ist ER unumschränkter Herr meiner Seele... oder herrsche ich in ihr?

Wohl genügt dem Jesuskind die Krippe unserer Seele, doch soll sie wie durch Josef und Maria einst in Bethlehem mit Liebe bereitet sein und IHN mit Liebe umhüllen; sonst müsste ER frieren in unserer Seele. Du, o Maria, hast das JESUSKIND im Stall zu Bethlehem zur Welt gebracht und IHN, den Heiland, mit Deiner Mutterliebe umgeben. So wollen wir Dich bitten, uns zu helfen in dieser Adventszeit IHM eine warme Krippe in unserem Herzen zu bereiten: durch kleine Opfer, z.B. beim Eigenwillen, durch Verzicht auf etwas, was uns schwer fällt und durch das Bemühen durch das immerwährende Gebet unserer Seele mit GOTT vereint zu sein, damit ER in der heiligen Nacht in eine wohl vorbereitete Krippe meines Herzens EINZUG halten kann als König und HERR.

 

4. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast.

O meine himmlische Mutter. Als die Tage Deiner Reinigung nach dem Gesetz des Moses zu Ende waren, brachtest Du zusammen mit Deinem Bräutigam Josef das Jesuskind in den Tempel nach Jerusalem hinauf, um IHN dem Herrn zu weihen. Ihr brachtet auch die Opfergabe mit, die das Gesetz vorschrieb: zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben. Ihr wart wie in allem auch hierin dem Willen des himmlischen Vaters, der euch durch das Gesetzes des Moses kundgetan wurde, gehorsam.

Im Tempel war ein Greis mit Namen Simeon, der gerecht und gottesfürchtig war. Ihm wurde die Gnade geschenkt in dem Kind in den Armen Mariens sogleich den Sohn Gottes zu erkennen; und er und pries Gott, den Herrn. Simeon durfte in diesem Kind Gottes Sohn, das Heil Israels und aller Völker erkennen, weil er in Gebet und Opfer seit langem voller Sehnsucht vorbereitet war auf diese Begegnung, die er von Gott erbeten hatte. Er tat seine Freude über die Erfüllung seiner Sehnsucht mit den Worten kund: „Nun magst du deinen Knecht, o Herr, nach deinem Wort in Frieden entlassen. Meine Augen haben das Heil gesehen...“

O Maria, erflehe uns am Throne Gottes, dass auch wir uns, so wie Simeon es getan hat, durch Gebet und Opfer auf die Begegnung mit JESUS in der Heiligen Nacht vorbereiten, vor allem aber auf die entscheidende Begegnung mit IHM am Ende unseres Lebens, damit JESUS auch uns dann gerecht und gottesfürchtig vorfindet und würdig das Heil zu schauen. Lass uns auf Deine Fürsprache hin immer tiefer erkennen, dass unser Leben allein auf die Begegnung mit JESUS in der Heiligen Nacht, in der Hl. Kommunion und am Ende unseres irdischen Lebens ausgerichtet sein darf, um sinnvoll zu sein und uns zum Heile für die Ewigkeit.

 

5. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel wieder gefunden hast.

O meine himmlische Mutter. Als JESUS 12 Jahre alt war pilgertest Du mit Deinem Bräutigam Josef und dem Jesusknaben nach Jerusalem hinauf zum Osterfest. Jesus aber verblieb, als die Heimkehr begann, ohne Dir und dem Hl. Josef etwas zu sagen, im Tempel. Ihr glaubtet er wäre bei den Verwandten und bemerktet erst nach langem Suchen, dass er nicht unter den Pilgern war. Welch ein Schmerz für Deine Seele und für den Hl. Josef, nicht zu wissen wo der euch anvertraute Gottes Sohn war. Ihr suchtet IHN und fandet IHN dann nach 3 Tagen im Tempel. Durch diese schmerzvolle Suche nach Jesus zeigst Du uns, dass wir, wenn wir Jesus verloren haben, uns immer wieder aufmachen sollen, um IHN zu suchen.

Auch zeigst Du uns den Ort, wo wir IHN immer finden können, nämlich in der Kirche... im Tabernakel... in der Hl. Kommunion und in der Tiefe unserer Seele. Welch ein Trost für unsere Seele, IHN immer wieder finden zu können! Wir finden IHN, wenn wir IHN nur immer wieder suchen.

O Maria, Du Vorbild im Umgang mit JESUS, erflehe uns vom himmlischen Vater die Gnade, JESUS, wenn wir IHN verloren haben, immer sogleich zu suchen beginnen, damit die Dunkelheit, die durch SEINEN Verlust entsteht, unsere Seele nicht durchdringen und beherrschen kann. Lass uns JESUS an Deiner Hand und mit DEINER Hilfe, wenn wir IHN verloren haben, immer wieder finden: in der Kirche, im Tabernakel, in der Hl. Kommunion und in der immerwährenden Zwiesprache unseres Herzens mit IHM, bis wir IHN bei unserem irdischen Tode für immer finden und in alle Ewigkeit besitzen dürfen, ohne je wieder in der Gefahr zu sein, IHN noch einmal zu verlieren.

 

Betrachtungen 2

 

1. Geheimnis: Jesus, den Du, o Jungfrau vom Hl. Geiste empfangen hast

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort ... und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt...“ (Johannesprolog)

Jesus, das Wort des ewigen Vaters, durch das ER alles erschaffen hat, nimmt menschliche Gestalt an in und durch Maria der Jungfrau, um uns zu erlösen. Beten wir in diesem Geheimnis mit der Gottesmutter, dem Hl. Erzengel Gabriel und dem ganzen himmlischen Hof dieses große Geheimnis der Liebe des Vaters in der Menschwerdung seines Sohnes in tiefster Ehrfurcht an.

Maria durfte die Größe und Erhabenheit dieses Augenblickes erkennen und antwortete in tiefster Demut: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.“ Bitten wir Maria, die demütige Magd des Herrn, dass SIE uns helfen möge niemals auch nur einen Augenblick zu versäumen, in dem GOTT sich uns zuwendet. SIE möge uns anleiten die Haltung IHRES unbefleckten Herzens nachzuahmen, damit GOTT auch uns wachend und bereit findet, wenn ER kommt.

 

2. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.

„Gebenedeit bist du unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lk 42, 43)

Gott findet in der Seele Elisabeths die Reinheit und Offenheit vor, die ER benötigt um ungehindert seinen Heiligen Geist zu schenken und die Seele in Besitz zu nehmen. Vom Geist Gottes ganz erfüllt, spricht Elisabeth in Demut die oben wiedergegebenen Worte zu Maria, der Mutter unseres Herrn.

Bestaunen wir in diesem Geheimnis mit Maria und Elisabeth das Wirken des Heiligen Geistes, mit der tiefen Sehnsucht im Herzen, jene Reinheit und Offenheit unserer Seele zu erlangen, die dem Geist GOTTES gestattet auch in unsere Seele ungehindert einzukehren und in ihr wirken zu können. Bitten wir Maria, indem wir in IHR „Magnificat“ mit einstimmen, den Vater im Himmel um Seinen Heiligen Geist, damit auch wir erkennen können wann und wo JESUS uns in verborgener Gestalt begegnet.

 

3. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau geboren hast.

„Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Euch wurde heute in der Stadt Davids ein Retter geboren, der ist Messias und Herr. Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln eingehüllt und in einer Krippe liegend.“ (Lk 2, 10 - 12)

Betrachten wir in diesem Geheimnis, mit welcher Freude die Hirten diese Botschaft des Engels vernommen und befolgt haben. Sie suchten das Kind in der Krippe und sie fanden es in einem Stall mit Maria und Josef, so wie es ihnen gesagt worden war. Ziehen wir im Geiste mit ihnen zur Krippe und staunen wir über die Schönheit und Majestät des Kindes, das Maria den Hirten gezeigt hat. Beten wir es an mit Maria, dem Hl. Josef, den Engeln und den Hirten.... „kommt lasset uns anbeten... kommt lasset uns anbeten, kommt lasset uns anbeten, den König, den Herrn...“

Bitten wir Maria, dass SIE uns die Gnade erflehe, dass sich unsere Seelen für die Erkenntnis öffnen mögen, dass nicht alles so sein muss, wie es den äußeren Anschein hat. Wer würde wohl, ohne ein Licht des Himmels, in der Armut des Stalles den Sohn des ewigen Vaters vermuten?

 

4. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast.

„Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.“ (Lk 2, 22 – 23)

Betrachten wir in diesem Geheimnis mit welcher Treue, Gewissenhaftigkeit und Hingabe Maria und Josef erfüllten, was GOTT selbst von ihnen durch den Engel erbat, aber auch was die Vorschriften des Gesetzes von ihnen verlangten. Sie waren bestrebt alles zu erfüllen, was sie als ihre Aufgabe erkannten.

Bitten wir Maria und Josef, dass sie uns anleiten mögen unsere Pflichten vor Gott und den Menschen gewissenhaft zu tun, damit wir gleich ihnen GOTT und den Menschen dienen. Unser Dienst möge wie der ihre nur geschehen, zur Ehre des Dreifaltigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und zum Heil der unsterblichen Seelen.

 

5. Geheimnis: ... JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel wieder gefunden hast.

„’Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!’ Er antwortete: ‘Warum suchtet ihr mich? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?’ Doch sie begriffen nicht, was er mit dem Wort zu ihnen sagte.“    (Lk 2, 48-50)

Betrachten wir in diesem Geheimnis mit welcher Liebe und Ergebenheit Maria und Josef die Antwort JESU an- und hinnahmen. Sie verstanden nicht was ER ihnen sagte und doch fragten sie nicht weiter nach. Maria aber bewahrte diese Worte, wie wohl alle Worte Jesu, in IHREM Herzen und dachte darüber nach.

Wir hingegen wollen immer alles verstehen und quälen uns selbst und manchmal unsere Mitmenschen mit Fragen, da wir meinen alles sofort verstehen zu müssen. Doch in unserem Leben und im Leben unserer Mitmenschen wird es immer Ereignisse geben, die wir nicht, oder erst viel später, zuweilen erst in der Ewigkeit, verstehen können. Bitten wir Maria und Josef, sie mögen uns die Gnade erflehen, gleich ihnen, schweigend solche Ereignisse anzunehmen, die wir durch das Verhalten unserer Mitmenschen oder wegen der Fügungen des himmlischen Vaters, nicht verstehen.

 

Betrachtungen 3

 

1. Geheimnis: Jesus, den Du, o Jungfrau vom Hl. Geiste empfangen hast

O Maria! Wir wollen jetzt mit Dir gemeinsam uns zurückziehen in unsere Kammer... in die Kammer unseres Herzens. Wir wollen gleich Dir den einzigen und wahren Gott anbeten und IHN voll Vertrauen um Seine Hilfe bitten, damit wir in unserem Herzen Deinem Gespräch mit dem Boten Gottes, dem Hl. Erzengel Gabriel aufmerksam lauschen, der Dir den göttlichen Plan eröffnet. Er grüßt Dich mit den Worten: „Gegrüßet seist Du Maria, Du bist voll der Gnade, der Herr ist mit Dir...“ Nachdem er Dir den Plan des himmlischen Vaters kundgetan hat, wirbt der Vater durch Seinen Hl. Erzengel um Deine Bereitschaft, die Du ihm mit den Worten gibst: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe wie Du gesagt.“ Wie lieblich und wohlgefällig muss dieses JA Deiner Seele Gott gewesen sein?

O Maria, damit wir Deinem Beispiel folgen, nimm unsere Seelen in Deine Obhut, auf dass wir gleich Dir zu allem, was der Vater von uns wünscht, unser Ja, unser FIAT sagen. Lehre uns gleich Dir danach zu streben immerdar den Willen Gottes zu erfüllen um so an der Rettung der unsterblichen Seelen mitzuarbeiten und das Reich Gottes auf dieser Erde zu bereiten. Erflehe o Mutter, unseren Seelen diese Haltung vor Gott, damit wir vom Hl. Geiste geleitet und geführt Werkzeuge des Wortes Gottes seien, auf dessen Geburt wir uns vorbereiten.

 

2. Geheimnis:  JESUS, den Du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast.

O Maria, Du bist unser Vorbild auch in der Übung der Nächstenliebe. Kaum dass der Hl. Erzengel Gabriel Dir gesagt hat, dass Deine Base Elisabeth ein Kind erwartet, machst Du Dich eilends auf den Weg zu ihr, um ihr beizustehen und ihr in Demut zu dienen. Du zeigst uns damit, dass nichts so wichtig sein kann, als dass wir es der Not und der Bedürftigkeit des Nächsten vorziehen können bzw. vorziehen dürften. Du lehrst uns auch durch Dein Beispiel die Sorgen und Nöte des Nächsten unseren Wünschen, Vorstellungen und Plänen voranzustellen und so uns selbst zu vergessen.

Elisabeth grüßt Dich, erleuchtet durch den Hl. Geist, als Mutter des Herrn und freut sich dankbar über Deine Ankunft. Du verweilst drei Monate bei ihr und umsorgst sie liebevoll. Welche Freude muss Elisabeth im Herzen getragen haben, Dein Geheimnis... die Menschwerdung des Sohnes Gottes mit Dir zu teilen, nachdem GOTT es ihr offenbart hat.

O Mutter, lehre uns gleich Dir und Elisabeth, Deiner Base, JESUS immerdar in unserem Herzen und in den Seelen der Mitmenschen anzubeten. JESUS wohnt im Nächsten und wir wollen an Deiner Hand, o Mutter, lernen, JESUS immer mehr zu lieben, indem wir unseren Nächsten aufrichtig und ehrlich lieben und annehmen, wie er ist. Erflehe uns die Gnade des Schweigens, damit auch wir die Geheimnisse, die Gott und die Menschen uns anvertrauen als solche bewahren.

 

3. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau geboren hast.

O Maria, wie sehr sehnte sich Dein Herz nach diesem Augenblick. Wie oft hast Du Gott darum gebeten, den Messias zu senden, um sein Volk zu erretten, und nun ist die Stunde Seiner Geburt gekommen. Welche Mühen und Vorbereitungen für diesen Augenblick fordert Gott von Dir, da er Dich und Deinen keuschen Bräutigam durch den Befehl des Kaisers nach Bethlehem sendet.

Das Volk Gottes ist blind und erkennt seine Stunde nicht. So werdet Ihr in der Herberge nicht aufgenommen und findet Platz für die Nacht nur in einem Stall, bei den Tieren und den Hirten. Du hast alle Not der Armut mit Deiner Liebe und Deiner Anbetung überwunden und geheiligt und schenktest Deinem Herrn und Gott auch hierzu Dein JA... Dein FIAT.

O Mutter, lehre mich, Dein Kind, Dich in allem nachzuahmen. Erflehe mir die Gnade, Gott in allem was mir geschieht, mein Ja zu sagen, auch dann, wenn ich es nicht verstehe. ER weiß um alles und fügt es zum Heile meiner Seele und zum Heile der ganzen Welt. In diesem Geheimnis will mein Herz das Jesuskind mit Dir und dem Hl. Josef und allen Engeln anbeten und lieben. Leite Du, o Mutter, mein Herz an zu Liebe und Hingabe an Deinen Sohn, so dass ich IHN tröste in der Kälte unserer heutigen Zeit.

 

4. Geheimnis: JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast.

O Maria, um der Vorschrift des alten Bundes Genüge zu tun, brachtest Du den Sohn Gottes zusammen mit Deinem Bräutigam Josef in den Tempel. Es war bereits 40 Tage her, dass das Jesuskind im Stall zu Bethlehem geboren wurde. Simeon erkennt in Deinem Kind den verheißenen Messias und freut sich sehr. Er preist Gott dafür und spricht, geleitet vom Geist, Gottes prophetische Worte über Dich und das Kind. Aber Simeon prophezeit Dir, dass ein Schwert Deine Seele durchdringen werde. Auch hierin willigt Deine Seele ein und spricht ihr JA - Ihr FIAT. So findet meine Seele in der Betrachtung auch dieses Geheimnisses wieder Dein Beispiel, wie Du Gott nichts verweigerst - sei es in der Freude oder im Leid.

O Mutter, lehre mich in allem mein JA, mein FIAT zu sagen, ganz besonders in den Stunden des Leidens und des Schmerzes, da meine Seele geneigt ist, besonders dann ihre Hingabe und ihr JA zurückzunehmen oder nicht zu erneuern. So bitte ich Dich, o Mutter, erflehe mir von GOTT die Gnade, dass meine Seele immer mehr und immer tiefer hineindringe in das Geheimnis DEINES FIAT und in die erhabene Größe dieses kleinen Wortes im Plan des Vaters zur Rettung der unsterblichen Seelen. Hilf meiner Seele, bringe sie dem Vater dar und opfere sie auf, gleich deinem göttlichen Sohne im Tempel.

 

5. Geheimnis:    ... JESUS, den Du, o Jungfrau im Tempel wieder gefunden hast.

O Maria, zwölf Jahre lebt der Sohn Gottes nun schon mit Dir und Deinem Bräutigam Josef verborgen auf dieser Erde, wie Euer beider Sohn. Nun, auf der Pilgerreise nach Jerusalem verbleibt ER unbemerkt im Tempel. Gott offenbart in Seinen Worten Seine Weisheit und die Schriftgelehrten staunen darüber. Jesus war noch nie von Euch getrennt, doch jetzt gebot IHM sein Vater im Himmel, euch von Seinem Tun im Tempel nicht in Kenntnis zu setzen. So bemerktet ihr mit Schrecken erst auf dem Rückweg, dass JESUS nicht mehr bei euch ist.

Welch ein Schmerz muss dies für Dein unbeflecktes Herz gewesen sein und welch eine Trauer muss eure Herzen umfangen haben. JESUS, den euch anvertrauten Sohn Gottes verloren zu haben. Wie oft, verliert meine Seele Seine Nähe, weil sie nicht aufmerksam ist, weil sie sich vielleicht sogar Seiner zu sicher ist. Wie schrecklich ist dieser Augenblick für meine Seele. O Mutter, lehre meine Seele immer mehr auf IHN achtzugeben, immer tiefer in IHM geborgen zu sein, damit meine Seele lernt, nie ohne das Bewusstsein zu leben, dass ER, GOTT in ihr gegenwärtig ist.

Erflehe, o Mutter meiner Seele die Gnade IHN immer sogleich zu suchen, wenn sie IHN verloren hat, damit sie nicht nachlässig wird in ihrem Bemühen, allzeit mit JESUS zu leben, Freud und Leid mit IHM zu teilen und mit IHM zu sprechen, wie mit ihrem besten Freund; denn JESUS ist über den Zustand des „Verlorengehens“ mehr betrübt als meine Seele, da ER sie unaussprechlich liebt und sich so unendlich nach der Liebe meiner Seele sehnt.


Letzte Änderung: 06.06.2021 um 20:06

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