Betrachtungen

zum schmerzhaften Rosenkranz

Geschrieben von (ksf) am 10.02.2011
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1. Geheimnis: ... JESUS, der für uns Blut geschwitzt hat.

 

„Sie kamen zu einem Landgut, das Gethsemani heißt. Er sagte zu seinen Jüngern: ‘Setzt euch hier nieder, während ich bete.’ Nur Petrus, Jakobus und Johannes nahm er mit sich. Nun fing er an zu zittern und zu zagen. Er sagte zu ihnen. ‘Meine Seele ist betrübt. Bleibt hier und wacht.’ Dann ging er ein wenig weiter, fiel auf die Erde nieder und betete, es möge die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehen. Er sagte: ‘Abba, Vater, dir ist alles möglich; nimm diesen Kelch von mir. Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.’ Er kam zurück und fand sie schlafend...“  (Mk 14,32-37)

 

Armer JESUS, wie oft möchtest Du von mir, dass ich mit Dir wache und bete, doch ich tue das Gleiche wie Deine Jünger: ich schlafe, ich schlafe ein. Und so findest Du mich so oft und immer wieder schlafend, wenn Du mich wachend wünschen würdest.

 

Wie oft, o JESUS habe ich guten Willen, doch die Tat lässt zu wünschen übrig. Wie oft möchte ich mit Dir wachen und beten und schlafe vor Müdigkeit, vor Schwäche, ein. Auch hierin muss ich mit Dir beten und ich bitte Dich, Du mögest mir erlauben, mein armseliges menschliches Gebet dem Deinen anzuschließen, nicht mein Wille sondern der Wille des Vaters möge geschehen. Oft und oft leidet meine Seele darunter, dass sie so viele gute Dinge für Dich tun möchte, sie aber nicht vollbringt, weil die menschliche Natur, die menschliche Schwäche, ihr immer wieder Schranken setzen.

 

So bitte ich Dich, o mein leidender Jesus, nimm meinen ach so schwachen guten Willen als vollbrachte Tat, aufdass ich Dich in Deinem Leid, in Deiner Einsamkeit und Deiner Verlassenheit damit trösten kann, da ich doch sonst nichts habe, um es Dir zu schenken.

 

O schmerzerfüllte Mutter, welch ein Schwert des Schmerzes durchstößt Dein Unbeflecktes Herz beim Anblick des Leidens Deines göttlichen Sohnes. Tröste Du IHN für mich und vervollkommne mein armseliges Bemühen durch Deine mütterliche Liebe.

 

 

2. Geheimnis: ... JESUS, der für uns gegeißelt worden ist.

 

Während Petrus vor dem Haus des Hohenpriesters sich am Feuer wärmte und die Menschen dort sagten: „Auch der war bei ihm“ leugnete Petrus dies. Er leugnete es drei mal. „Auf der Stelle, während er noch redete, krähte ein Hahn. Da wandte sich der Herr um und sah Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: ‘Noch ehe der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.’ Er ging hinaus und weinte bitterlich.“ (Lk 22, 60-62).

 

Armer Jesus, wie oft verspreche auch ich Dir - gleich Petrus - treu, voller Liebe und mutig für Dich einzutreten und dann, wenn es so weit ist, habe ich Angst und tue es doch nicht.

 

Diese Erfahrung der menschlichen Schwäche war für Petrus hart, schwer und tief beschämend, so trifft es auch mich immer wieder, wenn ich infolge meiner Angst scheitere und Dich schmählich verleugne.

 

Deshalb bitte ich Dich, o mein JESUS: Schaue auch mich wie Petrus immer und immer wieder an, damit ich mein Versagen reumütig und demütig erkenne, es Dir in der Hl. Beichte bekenne und es durch und mit Deiner Gnade wieder gutmache. Schenke mir auch - wenn Du es willst - die Gabe der Tränen über meine Unvollkommenheiten und Sünden, durch die ich Dich so oft verleugne, während Du Dich in unvorstellbarer Hingabe für meine Schwächen und Sünden geißeln lässt.

 

O schmerzerfüllte Mutter, erflehe Du mir die Gnade in allem Versagen, in aller Schwachheit und Sündhaftigkeit, nie den Blickkontakt zu JESUS, Deinem göttlichen Sohn zu verlieren, damit ich stets SEINEN liebenden Blick, der mich zu bessern vermag mit offenem Herzen wahrnehme und ergänze durch Deine mütterlich helfende Liebe was mir  an Umkehr und Bekehrung noch fehlt .

 

 

3. Geheimnis: ... JESUS, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

 

Nach der Geißelung Jesu „...nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit in das Amtsgebäude und versammelten um ihn die ganze Abteilung. Sie zogen ihm die Kleider aus und warfen ihm einen scharlachroten Mantel um. Dann flochten sie aus Dornen eine Krone, setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf das Knie und verspotteten ihn mit den Worten: ‘Heil dir, König der Juden!’ Dabei spien sie ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn damit aufs Haupt.“

(Mt 27, 27-30)

 

Armer Jesus, wie oft stehe ich auf der Seite der Soldaten und drücke Dir durch meine Überheblichkeit, durch meinen Stolz die Dornenkrone fester aufs Haupt, ohne darüber nachzudenken, welche Qual und welchen Schmerz ich Dir damit schon so oft bereitet habe und auch heute noch bereite.

 

O leidender Jesus, um Deiner vielen Wunden und Schmerzen willen, die Dir von der Dornenkrone verursacht wurden, bitte ich Dich, lass mich immer mehr und immer tiefer erkennen, wo ich Dir durch Stolz und Überheblichkeit Leiden zufüge und Dir die Dornenkrone fester aufs Haupt drücke. Du weißt ja, dass infolge der Erbsünde unsere menschliche Natur geschwächt ist und ich diese Erkenntnis nur zu erhalten und mich um Besserung zu bemühen vermag, wenn Du lieber Heiland, mir unverdienter Weise die Gnade tiefer und demütiger Selbsterkenntnis schenkst.

 

O schmerzerfüllte Mutter, erflehe mir bei Deinem Sohn die Tugend der Demut und die Gnade mich zu bessern. Küsse Du für mich jede Wunde Seines Hauptes, die ich verursacht habe und sage IHM, dass es mir sehr leid tut. Ergänze mein Bemühen und ersetze meine Schwachheit durch Deine mütterliche Liebe.

 

 

4. Geheimnis: ... JESUS, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

 

„Es war Rüsttag des Osterfestes, um die sechste Stunde. Und er (Pilatus) sagte zu den Juden: ‘Das ist euer König!’ Doch sie schrien: ‘Hinweg, hinweg mit ihm! Kreuzige ihn!’ Pilatus fragte: ‘Euren König soll ich kreuzigen lassen?’ Die Hohenpriester erwiderten: ‘Wir haben keinen König, sondern einen Kaiser.’ Da übergab er ihnen Jesus zur Kreuzigung. Sie übernahmen also Jesus und führten ihn hinaus. Er lud sich selbst das Kreuz auf und ging zur sogenannten Schädelstätte hinauf, die auf hebräisch Golgotha heißt. (Jo 19, 14-18)

 

Armer Jesus, grausam gegeißelt, verspottet und verhöhnt trittst Du nun den steilen Weg nach Golgotha an. Von all den erduldeten Qualen und Schmerzen schon ermattet und entkräftet lädst Du Dir nun auch noch das Kreuz auf. Du nimmst es in Deine Arme, Du küsst es mit inniger Liebe, da unsere Erlösung durch Dein Kreuz der Ratschluss des Vaters ist, und legst es auf Deine von der Geißelung schon mit Wunden bedeckten Schultern.

 

O leidender und liebender Jesus, um Deiner Liebe zum Leid und zum Kreuz, um unserer Rettung und Erlösung willen, bitte ich Dich, auch mir die Liebe zum Leid und die Liebe zum Kreuz zu schenken, damit ich Sühne leistend für meine und aller Menschen Sünden, Dir folgen kann nach Golgotha. Gewähre mir o Jesus, mein Kreuz in dem Bewusstsein anzunehmen, dass das Kreuz auch in meinem Leben der liebende Ratschluss des Vaters ist, und verleihe mir, es zu umarmen, ja vielleicht sogar - gleich Dir - zu küssen.

 

O schmerzerfüllte Mutter, erflehe Du mir bei Deinem lieben Sohn die Gnaden, die notwendig sind, damit meine Seele das Kreuz so annehmen, tragen und lieben kann, wie JESUS, Dein göttlicher Sohn.

Du warst Seine erste Schülerin in dieser Kreuzesnachfolge, so nimm Du mich denn an der Hand und führe mich auf meinem Weg nach Golgotha.

 

 

5. Geheimnis: ... JESUS, der für uns gekreuzigt worden ist.

 

„Als sie aber zu Jesus kamen, sahen sie, dass er schon tot war. Darum zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten durchbohrte sein Seite mit einer Lanze, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Der dies gesehen hat, legt Zeugnis davon ab, und sein Zeugnis ist wahr. Und jeder weiß, dass er die Wahrheit spricht, damit auch ihr glaubt. Denn das ist geschehen, damit die Schrift in Erfüllung ginge: ‘Kein Gebein soll ihm zerbrochen werden’, und ferner eine andere Schriftstelle: ‘Sie werden aufblicken zu dem, den sie durchbohrt haben’.“ (Joh 19,33-37)

 

Armer Jesus, Dein Leidensweg ist nun zu Ende. Unsere Erlösung ist vollendet. Du hast Deinen Geist in die Hände des Vaters zurückgelegt und alles ist vollbracht.

 

Damit sich die Schrift erfüllte, stieß ein Soldat mit seiner Lanze in Deine Seite und öffnete so Dein Herz für uns Sünder.

Sogleich floss Blut und Wasser heraus, Sinnbilder der Sakramente: der Taufe, der Beichte, der Eucharistie; ja, alle Sakramente empfangen ihre Gnadenkraft aus Deinem heiligen Leiden und Sterben.

Von ganzem Herzen will ich Dir danken für Deine unfassbare Liebe, die Du mir in Deinem Leiden und Sterben geoffenbart hast, die zugleich die Liebe des Vaters ist, der Dich gesandt hat, um mich zu erlösen.

 

O schmerzerfüllte Mutter, auch Dein Herz wurde von der Lanze des Soldaten durchbohrt, Du hast in mütterlicher Liebe Deinen göttlichen Sohn dem Vater durch den Kreuzestod auf Golgotha aufgeopfert. Danke mit mir dem Vater für Seinen für uns hingeschenkten Sohn und für meine und unser aller Erlösung. Erflehe mir die Gnade immer tiefer in Sein Leiden und Sterben einzudringen, um Seine Liebe und somit die Liebe des himmlischen Vaters immer besser verstehen und nach Kräften beantworten zu können.

 

Heil’ge Mutter drück’ die Wunden, die Dein Sohn für mich empfunden, tief in meine Seelen ein.

 

 


Letzte Änderung: 11.02.2011 um 09:32

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