Betrachtungen

zum schmerzhaften Rosenkranz

Geschrieben von (ksf) am 10.02.2011
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1. Geheimnis ... JESUS, der für uns Blut geschwitzt hat.

 

„Als Jesus am Ölberg war, kniete er nieder und betete: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ Und er betete in seiner Angst noch inständiger, und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.“ (Lk 22, 42-44)

 

Betrachten wir JESUS im Ölgarten, wie ER - allein, in Angst und Not, bangend und ringend mit dem Auftrag, den ER von Gott dem Vater empfangen hat - Seinen Willen dem Willen des Vaters unterordnet.

 

JESUS versuchte sich nicht selbst zu verwirklichen. ER war gekommen, den Willen dessen zu tun, der IHN gesandt hat. Es ging IHM nicht um die Annehmlichkeiten und Bequemlichkeiten des Lebens, sondern einzig und allen um den heiligen Willen Seines Vaters. Einzig und allein darauf war Sein ganzes Leben ausgerichtet und so muss auch unser Leben sein.

 

Wie oft dagegen versuchen wir unseren Willen durchzusetzen... und wie oft müssen wir im Nachhinein erkennen, dass wir Gott unsere Wünsche in der Hoffnung vorgetragen haben, dass es auch Seine Wünsche sind, und sind dann enttäuscht und zerschlagen, wenn Gottes Wünsche und somit Sein Wille nicht dem unseren entsprechen. Neigt unser Herz dann nicht dazu zu murren und zu klagen?

 

Ist ER aber nicht die Liebe selbst, die Weisheit selbst und ist ER nicht der Allmächtige: GOTT ist gut, gut ist alles, was ER für uns tut.

 

So wollen wir heute auf die Fürsprache der schmerzhaften Mutter Gott bitten, ER möge uns helfen, frei zu werden von unseren eigenen Wünschen, Vorstellungen und Plänen, damit unser Herz, unsere Seele, offen und bereit werden in allem SEINEN HEILIGEN ANBETUNGSWÜRDIGEN WILLEN anzunehmen, wenn auch der Annahme ein schmerzvoller Kampf vorangehen sollte.

Schauen wir dann auf JESUS, denn ER betete: „Vater, wenn es möglich ist, so lass diesen Kelch an mir vorübergehen, doch nicht mein Wille, sondern der Deine soll geschehen.“

 

 

2. Geheimnis: ... JESUS, der für uns gegeißelt worden ist.

 

Pilatus fragte die Menge: „Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?“ Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Er ließ Barabbas frei und gab den Befehl Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.“  (Mt 17-18. 26)

 

Betrachten wir JESUS an der Geißelsäule, wie ER, um die Sünden des Fleisches zu sühnen, all die Qualen und Schmerzen auf sich nimmt, wie ER auch hier den Willen des Vaters tut, obwohl ER so furchtbar leidet. ER erleidet diese Qualen und diese grausamen Schmerzen für uns, einzig und allein für uns..., für Dich und für mich.

 

Sein heiliger Leib gleicht einer offenen Wunde... Überall fließt sein kostbares Blut herab auf den Boden. Dieses, SEIN kostbares Blut, das die Engel in goldenen Kelchen und Schalen auffangen, um es über die Seelen zu ergießen, fließt auch heute noch geheimnisvoll in der Hl. Messe, die ja die unblutige Erneuerung SEINES Leidens und Sterbens ist.

 

Bitten wir die schmerzhafte Mutter, sie möge uns von Gott die Gnade erbitten, immer tiefer in das Geheimnis der Hl. Wandlung und des ganzen Hl. Messopfers einzudringen und uns immer mehr bewusst zu werden, dass wir Jesus bitten dürfen sein kostbares Blut über die Seelen der Lebenden und Verstorbenen auszugießen.

 

O schmerzhafte Mutter hilf uns, vertrauend auf GOTT, diese Bitte an Jesus als einen Auftrag an uns zu erkennen und dem himmlischen Vater in jeder Hl. Messe ganz bewusst JESU Leiden und Tod in Vereinigung mit Jesus in unblutiger Weise für die Rettung der unsterblichen Seelen aufzuopfern.

 

 

3. Geheimnis: ... JESUS, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

 

„Die Soldaten führten Jesus in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen. Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf und grüßten ihn: „Heil dir, König der Juden!“ Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an.“ (Mk 15, 16-19)

 

Betrachten wir, wie die Dornen in Sein Heiliges Haupt eindringen, wie die Ströme Seines kostbaren Blutes über sein heiligstes Antlitz rinnen... Welch eine Qual, die ER auf sich nimmt für uns, um unsere Auflehnung, unseren Eigensinn und unser Selber-Tun-wollen zu sühnen. ER bringt Sein Leiden für uns dem Vater dar, um die Strafe abzuwenden, an unserer Statt zu tragen, die eigentlich wir verdient hätten.

 

Unser Herz neigt zum Stolz.... Unser Bemühen ist es immer wieder schön vor Gott dastehen zu wollen. Wie oft wollen wir Gott unsere Fehltritte, unseren Stolz, unseren Eigensinn zu verbergen suchen... Welch ein Irrtum! Gott weiß um unsere Fehler, so auch um unseren Stolz. Wenn wir uns vor IHM einfinden in der Gewissheit unvollkommen, stolz und eigensinnig IHM gegenüber zu sein, dann kann ER uns durch Sein für uns getragenes Leid der Dornenkrönung Heilung schenken. Erst dann wenn wir IHM gegenüber alles eingestehen und wenn unser Herz offen vor IHM daliegt, kann er uns helfen und unsere Wunden heilen.

 

Bitten wir die schmerzhafte Mutter, SIE möge uns von GOTT die Gnade erflehen, Ihre Demut zu erlernen und demütig vor GOTT hinzutreten und von IHR für unseren Stolz Heilung zu erbitten.

 

Sie möge uns helfen, damit wir unseren Willen gänzlich dem Seinen unterordnen können, und durch die Hingabe unseres Willens mit IHM zusammen für unsere und aller Menschen Sünden des Stolzes sühnen.

 

 

4. Geheimnis: ... JESUS, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

 

Nachdem die Soldaten ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Pupurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe“ (Mk 15, 20.22).

 

Betrachten wir, wie JESUS beladen mit dem Kreuz unserer Sünden mühsam den steilen Weg nach Golgotha hinaufgeht... wie Er dies aus Liebe zu uns auf Sich nimmt....

 

Ach könnten wir doch nur tiefer mit unserem Verständnis und mit unsrem Herzen in dieses Geschehen eindringen, um stets in der Dankbarkeit und in hingebender Bereitschaft zu leben und uns immer mehr zu bemühen, JESUS dies alles durch unser tägliches Kreuztagen zu „vergelten“.

 

Wie selten ist es jedoch, dass unser Herz im Leid an Sein Leid denkt... Sollte aber unser in Liebe mit IHM getragenes Leid nicht das Leiden Christi vollenden, weil GOTT es so will!

 

Bitten wir die schmerzhafte Mutter, SIE möge uns bei GOTT die Gnade erflehen - wie SIE - JESUS auf Seinem Kreuzweg treu zu folgen und IHN niemals bewusst zu verlassen.

 

Und bitten wir SIE ferner, SIE möge uns auf unserem Weg nach Golgotha begleiten und durch IHRE Fürsprache stärken, damit wir in unserer menschlichen Armseligkeit nicht erliegen, sondern gleich JESUS immer wieder aufstehen und mutig, im Wissen, dass der Vater es so will, voranschreiten, bis wir mit JESUS in MARIENS Gegenwart am Ende unseres Lebens sprechen können: „Es ist vollbracht“, Vater ich lege mein Leben zurück in Deine liebenden Vaterhände, von wo es ausgegangen ist.

 

 

5. Geheimnis: ... JESUS, der für uns gekreuzigt worden ist.

 

„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“ Dann sagte er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Danach sagte er: „Mich dürstet“. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: „Es ist vollbracht!“ Und er neigte das Haupt und gab den Geist auf“. (Joh 19, 26-30)

 

Betrachten wir JESUS, wie ER aus Liebe zu uns sich an den Marterpfahl des Kreuzes annageln lässt. Wie er seine Arme ausbreitet, um dem Vater Seine Hingabe, Seine Bereitschaft für Seinen Willen zu zeigen.

 

Nun jagen die Schergen Ihm die Nägel durch Hände und Füße... ER leidet unsagbar und schweigt... ER liebt und schweigt... ER opfert sich und schweigt... Wie unendlich groß ist Seine Liebe zu uns, die solches schweigend erträgt?

 

Schauen wir in unser Herz: Wie verhält sich unser Herz im Leid - dann, wenn der Vater etwas von uns wünscht, was loszulassen uns schwer wird, vor allem uns selber mit unseren Wünschen und Vorstellungen? Kann unser Herz dann schweigen, so wie JESUS geschwiegen hat? Versuchen wir den Willen des Vaters in der Ergebung und Hingabe JESU zu leben?

 

Ach, wie weit ist unser Herz von der Haltung des Herzens JESU entfernt... aber werden wir nicht mutlos, bitten wir die schmerzhafte Mutter, dass SIE uns dem Herzen JESU immer ähnlicher machen möge und sprechen wir diese Bitte aus voll Vertrauen. Denn, wenn wir MARIA damit die Freiheit über uns geschenkt haben oder schenken, dann kann SIE in uns wirken und handeln bis wir in unserem Leben IHREM göttlichen Sohn JESUS ähnlich geworden sind.


Letzte Änderung: 11.02.2011 um 09:51

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